Kredit

Kredit in der Elternzeit: So bekommen Sie trotz Elterngeld ein Darlehen

Im 1. Lebensjahr des Kin­des kom­men viele Aus­ga­ben auf die El­tern zu: vom Baby­bett über den Kinder­wa­gen bis zum Hoch­stuhl. Da kann ein Kredit in der Eltern­zeit hel­fen, die Grund­aus­stat­tung an­zu­schaf­fen. Damit es trotz Eltern­geld mit dem Kre­dit klappt, haben wir eini­ge hilf­reiche Tipps.

Klaus Fechner
Zuständiger Redakteur für die Bereiche Kredit und Strom & Gas
Stand: 19.07.2023

Bekommt man einen Kredit, wenn man in der Elternzeit ist?

Ja, es ist mög­lich, während der Eltern­zeit einen Kre­dit zu er­hal­ten. Aller­dings tun sich viele Ban­ken schwer damit, einen Kredit trotz Eltern­zeit zu gewähren. Das hat zwei Grün­de:

  1. Das während der Eltern­zeit vom Staat gezahlte Eltern­geld gilt genauso wie Arbeits­losen­geld als Sozial­leis­tung und darf damit von der Bank bei Zahlungs­verzug nicht ge­pfän­det werden. Deshalb zählt Eltern­geld nicht als Ein­kom­men bei einem Kredit.
  2. Eltern­geld wird nur für einen bestimm­ten Zeit­raum gezahlt. Für die Bank ist oft nicht ein­deu­tig feststell­bar, ob der Antrag­stel­ler im An­schluss wieder in seinen alten Beruf ein­stei­gen kann und ein regel­mäßi­ges Ein­kom­men haben wird.

Fazit: Man ist in der Eltern­zeit nur be­dingt kredit­wür­dig. Das gilt für alle fast 1,9 Millio­nen Bezie­her von Eltern­geld, die sich von einer Bank Geld leihen wol­len.

Was ist Elternzeit?

Eltern­zeit ist eine unbe­zahl­te Aus­zeit vom Berufs­le­ben für Mütter und Väter, die ihr Kind selbst be­treu­en. Wäh­rend der Eltern­zeit muss Ihr Arbeit­ge­ber Sie bis zu 3 Jahre pro Kind von der Arbeit frei­stel­len. Eltern­zeit können Sie in jedem Arbeits­ver­hält­nis neh­men, also z. B. auch bei Teil­zeit oder bei befris­te­ten Ver­trä­gen. In dieser Zeit müs­sen Sie nicht ar­bei­ten, erhal­ten aber keinen Lohn. Zum Aus­gleich kön­nen Sie Eltern­geld bean­tra­gen.

Was ist Elterngeld?

„Eltern­geld ist eine Leis­tung für El­tern von Säug­lin­gen und Klein­kin­dern. Es soll Eltern er­mög­lichen, ihr Kind zu er­zie­hen und zu betreu­en“, so defi­niert das Familien­ministe­rium Eltern­geld auf dem Familien­por­tal. Die Höhe des Basis­be­tra­ges be­trägt zwischen 300 € und 1.800 € und wird auf der Basis des bis­heri­gen Ein­kom­mens berech­net. Eltern­geld wird wäh­rend der Eltern­zeit bis zu 14 Monate ge­zahlt.

5 Tipps: So klappt es mit dem Kredit trotz Elternzeit und Elterngeld

Ein Kredit ist auch in der Eltern­zeit mög­lich. Sie er­hö­hen Ihre Chan­cen auf eine Kredit­ver­gabe, indem Sie fol­gen­de Tipps beher­zi­gen.

Legen Sie eine schriftliche Wiedereinstellungsgarantie Ihres Arbeitgebers vor

Lassen Sie sich von Ihrem Arbeit­geber schrift­lich bestä­ti­gen, dass Sie nach Ab­lauf der Eltern­zeit wie­der in Ihren alten Beruf ein­stei­gen. Diese Wieder­einstel­lungs­garan­tie gibt der kredit­geben­den Bank Gewiss­heit, dass Sie nach dem Ende der Eltern­zeit wieder ein regel­mäßi­ges Ein­kom­men aus Ihrer Arbeit er­hal­ten.

Stellen Sie den Kreditantrag mit einem Bürgen oder zweiten Kreditnehmer

Nehmen Sie einen Kredit mit Bürgen oder mit einem zwei­ten Kredit­neh­mer auf, ist das für die Bank ein gutes Zei­chen. Beide Perso­nen er­klä­ren sich bereit, den Raten­kredit zurück­zu­zah­len und haf­ten gleich­berech­tigt mit ihrem Ein­kom­men. Die Bank ver­rin­gert damit ihr Risiko und gewährt Ihnen mög­licher­weise bessere Kredit­zin­sen.

Geben Sie zusätzliches Einkommen zum Elterngeld an

Falls Sie während der Eltern­zeit noch in Teil­zeit arbei­ten oder andere Ein­nahme­quel­len haben, wie z. B. aus der Ver­mie­tung einer Immo­bilie, geben Sie diese unbe­dingt bei der An­trag­stel­lung an. Je höher Ihr zur Ver­fü­gung ste­hen­des Ein­kom­men ist, desto grö­ßer sind Ihre Chan­cen auf eine Kredit­ver­gabe.

Passen Sie den Rückzahlungszeitraum an das Elterngeld an

Banken lieben bei der Kredit­vergabe Planungs­sicher­heit. Im bes­ten Fall wählen Sie sowohl die Kredit­höhe als auch die Lauf­zeit für den Bank­kre­dit in der Eltern­zeit so, dass Sie den Kredit inner­halb der Eltern­zeit zurück­zah­len kön­nen. Dann gera­ten Sie mit der Til­gung nicht in den für die Bank schwe­rer abzu­schät­zen­den Zeit­raum im An­schluss an die Eltern­zeit.

Bieten Sie eine positive SCHUFA und weitere Sicherheiten

Über­prü­fen Sie recht­zei­tig vor der Eltern­zeit Ihre Daten bei der SCHUFA. Es kann vor­kom­men, dass dort alte oder fal­sche Infor­ma­tio­nen gesam­melt sind, die Ihnen einen nega­ti­ven SCHUFA-Score besche­ren. Sollte das der Fall sein, las­sen Sie diese korri­gie­ren. Ein­mal pro Jahr kön­nen Sie kosten­los eine Selbst­aus­kunft bei der SCHUFA ver­lan­gen. Neben einer posi­ti­ven SCHUFA kön­nen Sie Sicher­hei­ten wie eine Immo­bilie oder andere Wert­gegen­stän­de bei der Bank ange­ben, damit es mit dem Kre­dit trotz Eltern­geld klappt.

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Eine gute Alterna­tive zu einem her­kömm­li­chen Raten­kre­dit ist ein Peer-to-Peer-Kre­dit, kurz als P2P-Kre­dit bezeich­net. Hierbei kom­men Privat­perso­nen auf einer Online-Platt­form zusam­men und lei­hen sich Kre­dite ohne Mit­wir­ken einer Bank. Die Kredit­kondi­tionen werden indi­vidu­ell aus­ge­han­delt.

Wie kann mir ein Kredit in der Elternzeit helfen?

Rund um die Ge­burt kommen viele Aus­ga­ben auf El­tern zu. Das Neu­gebo­re­ne benö­tigt Klei­dung, die oft nach weni­gen Wochen schon wieder zu klein ist, sodass schnell hinter­einan­der weite­re Kleidungs­stücke not­wen­dig wer­den. El­tern schaf­fen ein Baby­bett an oder rich­ten gleich ein eige­nes Kinder­zim­mer ein. Sie müssen Pflege­mittel, Spiel­sachen sowie einen Kinder­wa­gen finan­zie­ren und benö­ti­gen möglicher­weise ein größe­res Auto, was eine Autofinan­zie­rung wäh­rend der Eltern­zeit bedeu­tet.

Und was kostet eine Grund- oder Erst­aus­stat­tung für ein Baby? Das ist unter­schied­lich und hängt davon ab, ob Sie neu­wer­tige oder ge­brauch­te Sachen kau­fen. Es werden Kos­ten von mindes­tens 3.000 € im 1. Lebens­jahr zu­sam­men­kom­men. Was alles zu einer Erst­aus­stat­tung ge­hört und wie teuer die ein­zel­nen Pos­ten wer­den kön­nen, beschrei­ben wir detail­liert im fol­gen­den Kapi­tel.

Erstausstattung: Kosten und Checkliste

Die Liste mit der not­wen­di­gen ers­ten Baby­aus­stat­tung und den Aus­ga­ben im 1. Lebens­jahr ist lang. Sie lässt sich grob in drei Be­rei­che unter­tei­len. Er­fahrungs­ge­mäß ent­ste­hen dabei fol­gen­de durch­schnitt­liche Kos­ten.

Das kostet ein Baby im 1. Lebensjahr

Art der Ausgaben

durchschnittliche Kosten

Grundausstattung für zuhause und unterwegs

1.555 €

Kleidung im 1. Lebensjahr

450 €

Ernährung und Hygiene im 1. Lebensjahr

1.040 €

Summe

3.040 €

Ausführliche Liste der Kosten im 1. Lebensjahr

Art der Ausgaben

Artikel

durchschnittlicher Preis

Grundausstattung

Babybett mit Matratze

Bettwäsche

Nässeschutz

Schlafsack

Wickelkommode

Wickelunterlage

Babywanne

Stillkissen

Decken

Kleinteile wie Steckdosensicherungen, Spielzeug, u. v. m.

Babyphone

Treppenschutzgitter

Kinderhochstuhl

 

180 €

20 €

20 €

25 €

200 €

30 €

5 €

25 €

15 €

50 €

40 €

45 €

60 €

Summe 715 €

Kleidung

Bodys, Mützen, Jäckchen, T-Shirts, Höschen, Handschuhe u. v. m.

 

 Summe 450 €

Unterwegs

Kinderwagen

Babyschale für das Auto

Reisebett

Tragetuch

Babytrage

Wickeltasche

 

300 €

250 €

75 €

40 €

100 €

75 €

Summe 840 €

Ernährung

Säuglingsmilch, Milchpulver

Babygläschen

Kleinteile wie Flaschen, Sauger, Flaschenwärmer u. v. m.

 

300 €

200 €

 

50 €

Summe 550 €

Hygiene

Windeln (Wegwerfwindeln)

Waschlappen, Feuchttücher

Badethermometer

Fieberthermometer

Badehandtuch

Babyöl

Wundsalbe

Babybürste

 

400 €

30 €

5 €

8 €

20 €

10 €

10 €

8 €

Summe 491 €

 

Summe der Ausgaben im 1. Lebensjahr

                       3.046 €

Die genann­ten Prei­se geben einen Durch­schnitts­wert für das 1. Lebens­jahr an, den wir aus Preis­an­gaben für neu­wer­tige Produk­te im Online-Han­del er­mit­telt haben (Stand: Juli 2023). Die Aus­ga­ben sin­ken, wenn ge­brauch­te Gegen­stän­de ange­schafft wer­den. Sie stei­gen beim Kauf hoch­wer­ti­ger Marken­produk­te um ein Viel­faches.

Häufig gestellte Fragen zum Kredit in der Elternzeit

  • Wirkt sich ein Kredit auf mein Elterngeld aus?

    Nein, wenn Sie einen Kre­dit auf­neh­men, hat das keine Aus­wir­kun­gen auf die Höhe des Eltern­gel­des. Das Eltern­geld ist eine staat­liche Leis­tung und wird unab­hän­gig von priva­ten Schul­den berech­net und aus­ge­zahlt.

  • Bekomme ich in der Elternzeit einen Kredit ohne SCHUFA?

    Nein, deut­sche Banken sind ver­pflich­tet die Kredit­würdig­keit eines Antrag­stel­lers zu über­prü­fen. Das geschieht zum einen durch eine Gegen­über­stel­lung von Ein­nah­men und Aus­ga­ben. Zum ande­ren er­kun­di­gen sich Kredit­insti­tute bei einer Aus­kunf­tei wir der SCHUFA nach dem bis­heri­gen Zahlungs­ver­hal­ten und ob in der Ver­gangen­heit Un­regel­mäßig­kei­ten vor­ge­kom­men sind.

  • Kann ich die Rückzahlung eines laufenden Kredites in der Elternzeit aussetzen?

    Das ist unter Um­stän­den mög­lich. Auf jeden Fall soll­ten Sie recht­zei­tig mit der betref­fenden Bank spre­chen und Ihre Situa­tion erklä­ren. Even­tu­ell lässt sich der Kredit­ge­ber auf eine Stun­dung oder Raten­pau­se ein und Sie kön­nen für einen gewis­sen Zeit­raum mit der Rück­zah­lung aus­set­zen. Aller­dings ist das mit Kos­ten ver­bun­den, denn durch die ver­länger­te Lauf­zeit des Dar­le­hens kommt es zu höhe­ren Zin­sen.

  • Wird Elterngeld bei einer Baufinanzierung angerechnet?

    Nein, bei vielen Ban­ken ist das nicht der Fall. Eltern­geld wird meis­tens nicht als Teil des Haus­halts­ein­kom­mens ak­zep­tiert, weil es nur für einen begrenz­ten Zeit­raum ge­zahlt wird und an­schlie­ßend weg­fällt. Sie benö­ti­gen weitere Ein­nahme­quel­len, um während der Eltern­zeit einen Kredit für eine Immo­bilien­finan­zierung zu er­hal­ten.

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