Geldanlage

ETF-Kosten: Alle Gebüh­ren und was TCO und TER für Ihre Ren­dite be­deu­ten

ETFs sind bei Privat­anle­gern des­halb so be­liebt, weil man mit ihnen ein­fach, li­qui­de und güns­tig am Aktien­markt inves­tie­ren kann. Wel­che versteck­ten ETF-Gebüh­ren es gibt, wel­che Kosten­fal­len Sie ver­mei­den soll­ten und wie Sie die Total Cost of Ownership ermit­teln, erfah­ren Sie hier.

Heike Kevenhörster
Zuständige Redakteurin für die Bereiche Geldanlage und DSL & Handy
Stand: 19.09.2023

Wie hoch sind ETF-Kosten?

Mit börsen­gehan­del­ten Index­fonds kön­nen Sie güns­tig und breit ge­streut in Ak­tien inves­tie­ren. ETFs bil­den einen Index nach, z. B. den MSCI World oder den DAX. Das spart Kos­ten, da kein teu­rer Fonds­mana­ger bezahlt wer­den muss. Anders als bei aktiv gemanag­ten Fonds fällt bei ETFs außer­dem kein Aus­gabe­auf­schlag an. So­wohl die ein­maligen als auch die laufen­den Kos­ten sind also nied­rig. Haben Sie ein güns­tiges ETF-Depot einge­rich­tet, profi­tie­ren Sie die ganze Zeit über von gerin­gen Kos­ten Ihrer ETFs und Spar­pläne. So er­zie­len Sie ins­ge­samt eine höhere Ren­di­te.

Als Total Cost of Owner­ship (TCO) bezeich­net man alle Kos­ten, die für Inves­to­ren anfal­len. Rech­nen Sie bei Akti­en-ETFs mit einer TCO von etwa 0,1–1 % vor Steuern.

Was ist die Total Cost of Ownership (TCO)?

Die Total Cost of Owner­ship (TCO) um­fasst so­wohl die inter­nen als auch die ex­ter­nen Kos­ten für den Er­werb und den Be­sitz von ETF-Antei­len. Diese Kenn­zahl verkör­pert also alle tat­säch­lichen Kos­ten, die für Sie als Privat­an­leger an­fal­len. Lei­der steht sie we­der im Fact­sheet des ETF-An­bie­ters noch im Klein­ge­druck­ten Ihres Bro­kers. Sie müs­sen also die für Sie persön­lich anfal­len­den ETF-Kos­ten selbst ermit­teln. Wie zei­gen Ihnen im Fol­gen­den Schritt für Schritt, welche Posten Sie hier­bei be­trach­ten soll­ten, und er­klä­ren Ih­nen die ein­zel­nen Punk­te.

Um einen Über­blick über die TCO zu er­hal­ten, schau­en Sie auf die Gebüh­ren für den ETF-Anbie­ter, Ihre Kos­ten für die Depot­füh­rung und Trans­aktions­kos­ten sowie die even­tuell an­fallen­den Steu­ern für den deut­schen Fis­kus. Haben Sie diese Kenn­zah­len parat, können Sie sie addie­ren und z. B. verschie­de­ne ETFs effi­zient mit­einan­der ver­glei­chen und sich für das güns­tigs­te Pro­dukt ent­schei­den. Fol­gen­de Tabel­le bie­tet eine Über­sicht über mög­liche ETF-Kos­ten.

Kosten, die als Total Cost of Ownership (TCO) bei ETFs anfallen können

Kosten für ETFs

Details

Zahlbar an

interne ETF-Kosten

Total Expense Ratio TER (Verwaltungs- und Lizenzgebühren), Transaktionskosten, Swap-Gebühren, Wertpapierleihe

ETF-Anbieter

Depot- und Transaktionskosten

Depotführung, Ordergebühren

Sparplangebühren

Broker/Bank

Spread, Börsenplatzgebühren

Differenz zwischen Kauf- und Verkaufskurs, Kosten für EDV

Börse

Steuern

Abgeltungssteuer + Solidaritätszuschlag + Kirchensteuer


Sparerfreibetrag 1.000 € (Einzelveranlagung) bzw. 2.000 € (Zusammenveranlagung)

Finanzamt

Quelle: Vergleich.de

Welche unterschiedlichen ETF-Kosten fallen an?

Beim Inves­tie­ren in ETFs fal­len immer die fol­gen­den Fak­to­ren ins Ge­wicht:

  • die Gesamt­kosten­quote (TER) des ETFs und die Tracking Diffe­rence (TD)
  • die Diffe­renz zwischen Kauf- und Verkaufs­kurs, die Spread oder Geld-Brief­spanne genannt wird

Manch­mal kommen für den Broker oder die Bank noch fol­gen­de Kosten dazu:

  • Order- und Spar­plan­gebüh­ren
  • Kosten für die Depot­füh­rung

Außerdem müs­sen Sie je nach Kurs­ent­wick­lung Ihrer ETFs und ab­hän­gig von Ihrem Sparer­frei­be­trag mög­licher­weise Steuern auf Ihre Gewinne zah­len.

Was ist die Total Expense Ratio (TER)?

Trotz ihres Namens weist die Gesamt­kosten­quote, die Total Expen­se Ratio (TER), keines­falls die voll­um­fäng­lichen Kosten eines ETFs aus. Die TER um­fasst ledig­lich die laufen­den Gebüh­ren für:

  • Verwaltung und Betrieb
  • das Depot des ETF-Emitten­ten, auf dem dieser die Wert­papie­re hält
  • Vermark­tung und Ver­trieb
  • Lizen­zen, die der ETF-Anbie­ter an den Index­an­bie­ter zah­len muss, damit er den Index nach­bil­den darf.

Der ETF-An­bie­ter zieht die TER täg­lich vom Fonds­volu­men ab. Da alle ETF-Gesell­schaf­ten ver­pflich­tet sind, die TER anzu­geben, fin­den Sie diese leicht im Fact­sheet Ihres Depot­an­bie­ters oder auf der Web­site des ETF-Anbie­ters. Im Ver­gleich zu aktiv gemanag­ten Fonds sind die laufen­den Verwal­tungs­kos­ten für ETFs sehr nied­rig. In der Re­gel liegt die TER bei in Deutsch­land handel­ba­ren ETFs zwischen 0,05 und 0,65 %. Je grö­ßer das Fonds­volu­men eines ETFs und je ein­facher der Index nach­zu­bil­den ist, desto güns­ti­ger kann die Fonds­gesell­schaft den ETF anbie­ten.

Beispielrechnung der TER Kosten

Investition in einen MSCI World ETF 
ausgewählter ETF  SPDR MSCI World UCITS ETF (thesaurierend)
Anlagebetrag 1.000 €
TER 0,12 %
jährliche Kosten der Fondsverwaltung 1,20 €

Stand: März 2024

Was ist die Tracking Difference?

Die Tracking Diffe­rence (TD) gibt viel bes­ser als die TER die tat­säch­lichen Kos­ten für ei­nen ETF an. Die TD berech­net sich als Diffe­renz aus Index­rendi­te und ETF-Ren­di­te. Sie bezeich­net, wie genau ein Fonds seinen Index nach­ge­bil­det hat. Die Tracking Diffe­rence lässt sich nur rück­blickend er­he­ben. Ist die TD nega­tiv, hat der ETF sei­nen Index ge­schlagen und eine höhe­re Rendi­te er­reicht. Doch wie kann das passie­ren?

Außer den in der TER ent­hal­te­nen Kosten­punk­ten fal­len für einen ETF wei­te­re an. Diese wer­den von den ETF-An­bie­tern lei­der nicht trans­pa­rent im Einzel­nen be­zif­fert. Zu die­sen wei­te­ren inter­nen Pos­ten gehö­ren Trans­aktions­kosten im Rah­men der regel­mä­ßigen Wieder­an­passung an den In­dex, falls der ETF diesen phy­sisch ab­bil­det, die Akti­en also tat­säch­lich er­wirbt. Ein ETF kann durch Wert­papier­leihe aber auch Ein­nahmen erhal­ten. Bei synthe­tisch repli­zieren­den ETFs, die auf Tausch­ge­schäf­te set­zen, fal­len Gebüh­ren für den Swap (Tausch) an.

Aus diesen Fel­dern kann der Fonds­be­trei­ber mit einem Plus heraus­gehen. Wenn dieses die Kos­ten für die TER über­steigt, ist das beson­ders gut für die An­le­ger. Der SPDR MSCI World ETF weist laut „tracking­diffe­ren­ces.com“ eine TD von -0,05 % auf.

Tracking Difference schlägt TER

Die TER macht nur einen gerin­gen Teil der tat­säch­li­chen inter­nen ETF-Kos­ten aus. Zie­hen Sie da­her zusätz­lich zur TER auch die Tra­cking Diffe­rence (TD) für Ihre Ent­schei­dung zuguns­ten eines ETFs her­an. In diese aus­sage­fä­hi­gere Kenn­zahl fließen wei­te­re wichti­ge Kosten und Erträ­ge eines ETFs ein. Einige ETFs wei­sen sogar eine nega­tive TD auf – posi­tive Ren­dite für Sie.

Was ist der Tracking Error?

Nicht zu verwech­seln mit der Tracking Diffe­ren­ce ist der Tra­cking Error eines ETFs. Dieser Wert wird auch Abbil­dungs­feh­ler genannt. Der Tracking Error ist die Standard­ab­weichung der ETF-Rendi­te von der Index­rendi­te. Bei einem niedri­gen Wert bildet der ETF seinen In­dex sehr genau ab. Ist der Wert hoch, gibt es star­ke Schwan­kun­gen.

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Mit welchen externen ETF-Gebühren muss ich rechnen?

Zu den inter­nen ETF-Kosten für die Fonds­gesell­schaft kom­men Gebüh­ren, die Sie an Ihre Bank, den Bro­ker oder den Depot­an­bie­ter ent­rich­ten. Darun­ter können Depot­führungs­gebüh­ren sowie Trans­aktions­kos­ten wie Order­ge­büh­ren, der Spread und Spar­plan­gebüh­ren fal­len.

Wie hoch sind Depotkosten?

Für die Ab­wick­lung Ihrer Käu­fe und die Auf­be­wah­rung Ihrer ETF-An­tei­le benö­ti­gen Sie ein Wert­papier­depot und ein Ver­rechnungs­konto. Einige Ban­ken erhe­ben dafür grund­legen­de Kos­ten in Form von Depot­führungs­gebüh­ren. Beson­ders hoch sind Depot­kosten in der Regel bei Filial­ban­ken. Die Depot­gebüh­ren betra­gen hier bis zu 50 € pro Jahr.

Bei Direkt­ban­ken fal­len meist gerin­ge­re Gebüh­ren für das Depot an, bei Online-Bro­kern oft gar keine. Manch­mal ist eine kosten­lose Depot­füh­rung an bestimm­te Voraus­set­zun­gen gebun­den, etwa eine Mindest­an­zahl von Trades, ein Mindest­order­volu­men oder die Ein­rich­tung eines Giro­kon­tos. Infomie­ren Sie sich genau über die Depot­gebüh­ren, da diese Ihre Ren­di­te enorm schmä­lern kön­nen.

Vermeiden Sie versteckte Kosten

Achten Sie bei der Wahl eines Bro­kers da­rauf, ob neben Order­provi­sio­nen und Depot­kos­ten wei­te­re Gebüh­ren wie Handels­platz­pau­scha­len, Fremd­spe­sen, Sonder­ge­büh­ren oder Nega­tiv­zin­sen fäl­lig wer­den. Schauen Sie sich die Preis- und Kondi­tionen­liste des An­bie­ters an, um nega­tive Über­ra­schun­gen zu vermei­den. Die meis­ten Kos­ten las­sen sich bei einem Ver­gleich spa­ren.

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  • Was sind Transaktionskosten?

    Wenn Sie ETF-An­teile kau­fen oder ver­kau­fen, fal­len in der Re­gel Order­gebüh­ren an. Die­se er­he­ben Ban­ken oder Bro­ker dafür, dass sie die Trans­aktion für den An­le­ger durch­füh­ren. Eini­ge Anbie­ter neh­men pro Order einen Fest­preis, so wer­den beispiels­weise 3,99 € beim S Broker fäl­lig. Andere Anbie­ter berech­nen prozen­tua­le Gebüh­ren, etwa 1,5 % des Order­volu­mens. Im ers­ten Fall lohnt es sich für den Inves­tor, sel­te­ner zu­zu­schla­gen und dafür in höhe­rem Um­fang zu kau­fen. Im zwei­ten Fall füh­ren auch mehr­mali­ge Trans­aktio­nen mit klei­nen Anlage­sum­men nicht zu Mehr­kos­ten.

    Nicht über­all müs­sen Sie Order­kos­ten bezah­len. Bei finan­zen.net zero kön­nen Sie ETFs ab 500 € ohne Auf­schlag kau­fen. Auch bei Scal­able Capi­tal sind im Free Broker Einmal­an­lagen in ETFs bestimm­ter Anbie­ter wie iShares, Xtrackers und Invesco gra­tis, wenn Sie An­tei­le für mindes­tens 250 € kau­fen. Alle ande­ren Trans­ak­tio­nen kos­ten hier höchs­tens 99 Cent. justTRADE wirbt eben­falls mit Order­provi­sio­nen von 0 €. Ver­läss­lich güns­tig sind die Trans­aktions­kos­ten mit 1 € auch bei Trade Republic.

    Eine weite­re Option ist eine Flat­rate auf Order­gebüh­ren, bei der Viel-Tra­der eine fes­te Gebühr zah­len und dann unbe­grenzt handeln kön­nen. Für ETF-Anle­ger ist dies sel­ten loh­nend, da diese Inves­to­ren in der Regel kein Day­trading be­trei­ben, son­dern mit einem lan­gen Anlage­hori­zont passiv in Index­fonds inves­tie­ren wol­len. Wer sich je­doch dane­ben auch für Akti­en und Deri­va­te interes­siert und viel hin und her han­deln will, soll­te sich den Prime Bro­ker von Scal­able Capital genauer anse­hen.

    Lassen Sie sich die Kosten vor dem Kauf anzeigen

    Wenn Sie be­reits alle De­tails eines geplan­ten ETF-Kaufs in die Mas­ke Ihres Bro­kers ein­ge­ge­ben ha­ben, kön­nen Sie sich die spezi­fi­schen Kos­ten für diese Trans­aktion anzei­gen las­sen. Diese Infor­ma­tion fin­den Sie, wenn Sie kurz vor der fina­len Bestä­ti­gung auf „Kosten­infor­ma­tion“ klicken. Bei un­lieb­samen Über­raschun­gen bre­chen Sie den Vor­gang ein­fach ab.

  • Was ist der Spread?

    Unter der Geld-Brief-Spanne oder dem Spread versteht man die Diffe­renz aus Kauf- und Ver­kaufs­preis. Denn an der Börse gibt es zwi­schen den auf­ge­rufe­nen Kur­sen für Käu­fer und Ver­käu­fer immer eine Mar­ge. Auch unab­hän­gig von mög­li­chen Trans­aktions­kos­ten, die bspw. eine Bank er­hebt, fal­len bei einem Kauf und Ver­kauf am Aktien­markt daher Kos­ten an.

    Als ETF-Anle­ger soll­te man den Spread stets im Blick behal­ten. Ver­mei­den Sie außer­börs­lichen Han­del, denn hier fällt in der Regel eine um ein Viel­faches höhe­re Geld-Brief-Spanne an. Am nied­rigs­ten ist der Spread wäh­rend der Öffnungs­zei­ten der wichtigs­ten Bör­sen. Handeln Sie des­we­gen in Deutsch­land von 9:00–17:30 Uhr. Dann herrscht ein ho­hes Handels­volu­men, weil die Xetra, der elektro­ni­sche Handels­platz der Frank­fur­ter Wert­papier­börse, ge­öff­net ist. Über die Xetra fin­det ca. 90 % des Bör­sen­han­dels in Deutsch­land statt.

    Idealer­weise täti­gen Sie eine Order auf den SPDR MSCI World ETF, der 69,1 % US-Akti­en ent­hält, zwischen 15:30 und 17:30 Uhr. Dann hat zusätz­lich die New York Stock Ex­change geöff­net. Wol­len Sie statt­des­sen Asien-ETFs erwer­ben, ent­schei­den Sie sich besser für den Vor­mit­tag zwischen 9 und 11 Uhr. An­ders als beim Online-Shop­ping soll­ten Sie sich am Aktien­markt Käufe nach Feier­abend rigo­ros ver­knei­fen.

  • Welche Sparplangebühren fallen an?

    Viele Bro­ker bieten in­zwi­schen kosten­lose Spar­plä­ne auf ETFs an, darun­ter Scal­able Capi­tal, Flat­ex, Trade Repub­lic, ING, finan­zen.net zero und just­TRADE. Bei weite­ren Bro­kern und Direkt­ban­ken lie­gen für ETF-Spar­pläne die Kosten eben­falls bei null. Manch­mal müs­sen Sie dafür Bedin­gun­gen er­fül­len wie regel­mä­ßig han­deln oder ein Giro­kon­to füh­ren. Haus­ban­ken er­he­ben dage­gen oft er­heb­liche Ge­büh­ren für einen ETF-Spar­plan. Ge­ben Sie sich einen Ruck und schau­en Sie sich nach einem ande­ren Wert­papier­de­pot um. Solche Kos­ten sind un­nö­tig.

  • Welche Sondergebühren können anfallen?

    Viele Bro­ker las­sen es sich teu­er bezah­len, wenn Sie Kauf- oder Ver­kaufs­auf­trä­ge nicht on­line täti­gen. So berech­net finan­zen.net zero eine Gebühr von 25 € für die Aus­füh­rung schrift­licher Auf­trä­ge. Die On­vis­ta Bank er­hebt für tele­foni­sche Order­auf­trä­ge eine Ge­bühr von 20 €. Für eine Or­der über einen Kunden­be­treu­er fällt bei der ING eine Service­ge­bühr von 14,90 € an. Wenn Sie nicht über das Inter­net han­deln wol­len, er­kun­di­gen Sie sich vor­her genau, ob der Bro­ker Ihrer Wahl solche Auf­schläge er­hebt.

  • Muss ich bei ETF-Kosten Handelsplatzgebühren einkalkulieren?

    Zusätzlich zu den übli­chen Gebüh­ren kön­nen Fremd­kos­ten wie das Handels­platz­ent­gelt ent­ste­hen. Ach­ten Sie auf solche Ent­gel­te, die z. B. von der Xetra, Parkett­bör­sen und aus­län­dischen Börsen­plät­zen er­ho­ben wer­den. Ihr Bro­ker kann diese Kosten als Fremd­spe­sen an Sie weiter­rei­chen. So ver­langt ING für Wert­papier-Trans­aktio­nen an der Xetra 1,90 € und an aus­län­di­schen Handels­plät­zen eine Pro­vi­sion von 14,90 €. Der Smart­bro­ker berech­net für eine Or­der an aus­län­di­schen Handels­plät­zen eine Provi­sion je nach Land von 0,06–0,2 % des Order­volu­mens, min­des­tens aber ca. 15–20 €.

    Bei vie­len güns­ti­gen Online­-Bro­kern ist die An­zahl der Handels­plät­ze stark ein­ge­schränkt, weil sie sol­che Sonder­kos­ten ver­mei­den wol­len. Es gibt außer­dem elektro­ni­sche Börsen­plät­ze, die keine Gebüh­ren für Or­ders er­he­ben, son­dern es im Gegen­teil so­gar ver­gü­ten, wenn über sie gehan­delt wird. Oft be­steht das Geschäfts­mo­dell von kosten­lo­sen Depot­an­bie­tern gera­de da­rin, von den Rück­ver­gü­tun­gen ihres Handels­part­ners zu profi­tie­ren und im Gegen­zug die Trans­aktion für den An­le­ger gratis an­zu­bie­ten. Bei Scalable Capi­tal und finan­zen.net zero han­deln Sie in der Re­gel über die Bör­se gettex, das elektro­ni­sche Handels­sys­tem der Bör­se Mün­chen. Trade Repub­lic lei­tet die meis­ten Or­ders an die LS Ex­change der Bör­se Ham­burg wei­ter.

    Für eine lang­fris­tige Inves­ti­ti­on in ETFs benö­ti­gen Sie keine zu­sätz­li­chen Handel­splät­ze, die Extra-Kos­ten ver­ur­sa­chen. Falls es Ihnen je­doch wich­tig ist, Zu­gang zu vie­len Handels­plät­zen zu ha­ben, weil Sie beispiels­wei­se auch sel­te­ne Akti­en kau­fen, sich für Wertpapie­re an auslän­di­schen Bör­sen oder den außer­börs­lichen Direkt­han­del interes­sie­ren, schauen Sie sich die De­pots von just­TRADE, Smart­broker und ING genau­er an.

Welches Depot für ETF-Sparpläne ist das kosten­güns­tigste?

Eine große Aus­wahl an kosten­lo­sen Spar­plä­nen gibt es bei den Online­-Bro­kern Trade Republic und Scalable Capital (Free Broker). Hier kön­nen Sie 2400 bzw. über 2000 verschie­de­ne ETFs kostenlos regel­mäßig ab 1 € bespa­ren. Auch die Depot­führung ist gratis. Sie müssen bei Scalable auch kein Geld für Ein­mal­an­lagen in ETFs bestimm­ter Anbie­ter wie iShares, Xtrackers und Invesco bezah­len, wenn Sie An­tei­le für mindes­tens 250 € kaufen.

Die günstigsten Broker mit den meisten kostenlosen ETF-Sparplänen

Hinweis: Investitionen in Wertpapiere bergen Risiken.

Anbieter Anzahl der Gratis-ETF-Sparpläne
Trade Republic* > 2.500
Scalable Capital* (Free Broker) > 2.500
Flatex > 1.500
finanzen.net zero* > 1400
justTRADE* > 150

Stand: März 2024

Alle diese Bro­ker ver­fü­gen so­wohl über eine Desk­top-Ober­fläche als auch eine Smart­phone-App, mit der Sie Ihre Investi­tio­nen täti­gen und Ihr Depot jeder­zeit einse­hen können.

Wenn Sie sich für ein Wert­papier­depot interessie­ren, das in weite­re Leis­tun­gen wie ein Giro- oder Tages­geld­konto und eine Debit­karte einge­bettet ist, könn­ten neben ING auch die Anbie­ter DKB oder Comdirect für Sie interes­sant sein. Auch die Consors­bank bewirbt in diesem Be­reich ein attrak­tives Ange­bot und eini­ge kosten­lose ETFs.

Lohnt sich ein Depotwechsel, um ETF-Kosten zu sparen?

Da in den letzten Jah­ren vie­le gute und güns­tige, sogar kosten­lose An­bie­ter auf den Markt gekom­men sind, lohnt es sich, über einen Depot­wechsel nachzu­den­ken. Gera­de wenn Sie Ihre Wert­papie­re und ETFs zur­zeit bei Ihrer Haus­bank hal­ten, kön­nen Sie durch einen neuen An­bie­ter viel Geld spa­ren, manch­mal Hunder­te € pro Jahr. Oft erhal­ten Neu­kun­den vom neuen Bro­ker zu­dem einen Bo­nus, etwa ein Start­gut­haben oder eine Gratis-Aktie. Aktu­elle Ange­bo­te fin­den Sie in unse­rem Depot Ver­gleich.

Ein Depot­wech­sel ist wahrschein­lich weni­ger auf­wän­dig als Sie den­ken. Sie eröff­nen ein­fach bei dem Anbie­ter Ihrer Wahl ein neues De­pot. Dies geht heut­zu­tage schnell und unkompli­ziert. Sie kön­nen in der Regel über das Video-Ident-Ver­fah­ren von zu­hause Ihre Identi­tät bestäti­gen. Beim neuen Anbie­ter bean­tragen Sie dann einen Depot­über­trag. Dieser Pro­zess kann dann einige Wochen dauern, während­des­sen Sie Ihre Wert­papie­re nicht han­deln kön­nen. Ihre ETFs und Akti­en sind in dieser Zeit quasi einge­fro­ren. Für einen Depot­über­trag dürfen keine Gebüh­ren erho­ben wer­den.

Muss ich bei ETFs eine Steuererklärung abgeben?

Nein, wenn Sie vorher keine Ein­kommens­steuer­erklä­rung ab­ge­ben muss­ten, än­dert sich das nicht da­durch, dass Sie nun Geld in ETFs inves­tie­ren. So­lan­ge Sie bei einem deut­schen Bro­ker oder einer deut­schen Bank anle­gen, wer­den even­tu­ell anfal­len­de Steu­ern auto­ma­tisch für Sie abge­führt. Trotz­dem kann es unter bestimm­ten Um­stän­den für Sie vor­teil­haft sein, eine Steuer­er­klä­rung abzu­ge­ben. Wir zei­gen Ihnen im Fol­gen­den auf, wann das der Fall ist.

Welche Steuern muss ich auf ETFs zahlen?

Die Kapital­er­trags­steuer oder Ab­geltungs­steuer fällt nur auf die Ge­winne an, die Ihren Sparer-Pausch­betrag über­stei­gen. Auf Kurs­ge­winne Ihrer ETFs, die Sie nicht durch einen Ver­kauf reali­sie­ren, die also reine Buch-Gewinne blei­ben, müs­sen Sie zu­nächst keine Steuern zah­len. Haben Sie Ver­lus­te mit ETFs reali­siert, wer­den diese außer­dem mit Ihren Er­trä­gen aus ETFs ver­rech­net. Ver­luste aus Aktien­ge­schäf­ten kön­nen je­doch nicht gegen ETF-Gewin­ne gerech­net wer­den. Es han­delt sich hier um zwei verschie­de­ne Verlust­ver­rech­nungs­töpfe.

Jedem An­le­ger steht pro Jahr ein Sparer­frei­be­trag von 1.000 € zu. Bei gemein­sam veran­lag­ten Ehe­leu­ten be­trägt der Frei­be­trag 2.000 €. Bis zu dieser Summe sind Ein­künf­te aus Ver­mö­gen wie Bank­gut­ha­ben, An­lei­hen, Ak­tien und ETFs steuer­frei. Grund­sätz­lich fällt auf Kapital­er­träge die Ab­geltungs­steuer an. Rich­ten Sie un­be­dingt einen Frei­stellungs­auf­trag ein. Das geht im Online-Ban­king mit weni­gen Klicks. Falls Sie mehre­re Kon­ten oder De­pots besit­zen, kön­nen Sie mehre­re Frei­stellungs­auf­träge er­tei­len und Ihren Sparer-Pausch­be­trag auf­tei­len.

Wie wird die Abgeltungssteuer bei ETFs berechnet?

Die Abgel­tungs­steuer beträgt pauschal 25 %. Dazu kommen 5,5 % Soli­daritäts­zu­schlag, was ins­ge­samt zu einer Be­steue­rung von 26,375 % führt. Gegebenen­falls zahlen Sie auf die Kapital­ertrags­steuer zu­sätz­lich Kirchen­steuer von je nach Bundes­land 8 oder 9 %. Dann wird mit 27,819 bzw. 27,995 % ge­rech­net. Für Akti­en-ETFs, die in Deutsch­land zum Ver­trieb zu­ge­las­sen sind und den Zusatz UCITS tra­gen, gibt es außer­dem eine so genann­te Teil­frei­stel­lung von 30 %. Das bedeu­tet, dass Sie nur 70 % Ihrer Gewin­ne aus Aktien-ETFs, die über dem Sparer­frei­be­trag lie­gen, ver­steuern müs­sen. Für An­leihen- und Immo­bili­en-ETFs gilt dies lei­der nicht. Misch­fonds mit einem Aktien­an­teil von min­des­tens 25 % wer­den zu 15 % von der Abgel­tungs­steuer frei­ge­stellt. Wenn Ihr Bro­ker in Deutsch­land an­säs­sig ist, führt er die Steuer auto­ma­tisch ans Finanz­amt ab.

Beispielrechnung zur Versteuerung Ihrer Kapitalerträge
Rendite aus ETF 1 (UCITS Kennung) 1.200 €
Rendite aus ETF 2 - 100 €
Gesamtrendite 1.100 €
abzgl. Sparerfreibetrag (Einzelveranlagung) - 1.000 €
Zwischensumme 100 €

abzgl. 30 % 

bei Gewinnen aus Aktien-ETFs mit der Kennung UCITS

- 30 €
zu versteuerende Rendite  70 €

Steuer insgesamt 

25 % Kapitalerstagssteuer

zzgl. 5,5 % Solidaritätszuschlag 

18,46 €
Was bedeutet UCITS?

Hier gehan­delte ETFs tra­gen in der Regel die Abkürzung UCITS im Na­men. So heißt eine euro­päische Vor­schrift für Invest­ment­fonds.

UCITS steht für Under­takings for Collec­tive Invest­ments in Trans­fer­able Securi­ties.

Im Deut­schen wird sie oft als OGAW-Richt­linie be­zeich­net, die Kurz­form für Orga­nis­mus für gemein­same An­la­gen in Wert­papie­re. ETFs mit dem Zu­satz UCITS ent­spre­chen den Re­geln der EU.

Welchen steuerlichen Unterschied machen ausschüttende oder thesaurierende ETFs?

Steuer­liche Er­wä­gun­gen kön­nen auch bei Ihrer Ent­schei­dung für einen aus­schüt­ten­den oder einen thesau­rieren­den ETF, der die Er­trä­ge auto­ma­tisch wieder an­legt, den Aus­schlag geben. Denn falls Sie Ihren Sparer­frei­betrag bis­lang nicht voll aus­nut­zen, können Sie die Dividenden­aus­schüt­tun­gen Ihres aus­schütten­den ETFs in den Pausch­be­trag ein­rech­nen. Wenn Sie diese Be­trä­ge dann re­inves­tie­ren, fal­len darauf später nicht noch ein­mal Steuern an.

Beach­ten Sie aber, dass bei die­sem regel­mäßi­gen Wieder­an­legen auf der einen Seite Trans­aktions­kos­ten zu Buche schla­gen können. Falls Sie die Aus­schüt­tun­gen nicht wie­der in neue ETF-Anteile stecken, verzich­ten Sie auf der ande­ren Seite auf den Zinses­zins­effekt und damit lang­fristig auf Rendite. Thesau­rieren­de ETFs neh­men Ihnen die Arbeit ab, da hier auto­matisch alle Erträge rein­ves­tiert wer­den. So­bald Sie mit den Aus­schüttun­gen Ihrer aus­schütten­den ETFs über Ihrem Sparer­frei­be­trag lan­den, soll­ten Sie aus steuer­licher Sicht zu einem thesau­rieren­den ETF wech­seln.

Was ist die Vorabpauschale bei ETFs?

Der Steuer­stundungs­effekt von thesau­rieren­den ETFS kann seit 2019 durch die Vorab­pau­schale ab­ge­mil­dert wer­den. Diese basiert auf dem Basis­zins, den das Bundes­finanz­minis­terium jähr­lich neu fest­legt, und dem konstan­ten Faktor 0,7. Auch die Vorab­pau­schale wird mit dem Sparer­pausch­betrag ver­rech­net. Wenn der Basis­zins nega­tiv ist wie 2022, ent­fällt die Vor­ab­pau­schale. Als Anle­ger müs­sen Sie sich über diese Sät­ze sowie­so nicht den Kopf zer­bre­chen: Broker mit Sitz in Deutsch­land berech­nen diese Fak­to­ren auto­ma­tisch mit ein und ver­rechnen even­tuell an­fallen­de Steu­ern mit Ih­rem Frei­be­trag.

Ist das Fondsdomizil bei ETFs steuerlich entscheidend?

Bei ETFs, die US-Aktien ent­hal­ten, macht es in der Tat einen steuer­lichen Unter­schied, wo der Fonds an­sässig ist. Das güns­tigs­te Fonds­domi­zil ist Ir­land. Hinter­grund ist die gerin­ge­re Quellen­steuer, die dort auf Ak­tien aus den USA an­fällt. Diese geht auf ein altes Doppel­besteu­erungs­ab­kommen zu­rück. An­stelle von 30 % Quellen­steu­er müs­sen in Ir­land auf­ge­legte ETFs nur 15 % auf US-Divi­den­den zah­len. Diese Steuer führt der Fonds­be­trei­ber ab. Den An­le­gern kommt die Er­spar­nis in Form einer höhe­ren Ren­di­te zu­gute.

Wenn Sie also in ETFs auf ameri­kani­sche Indi­zes wie den Dow Jones, den S&P 500 oder den Nas­daq 100 inves­tie­ren wol­len, geben Sie Fonds aus Irland den Vor­zug vor ETFs aus Luxem­burg, Deutsch­land oder Frank­reich. Gleiches gilt für ETFs auf den MSCI World, etwa den SPDR MSCI World ETF, da US-Akti­en hier ei­nen er­heb­lichen An­teil von knapp 70 % aus­ma­chen. Falls es sich bei Ihrem ETF je­doch um einen Fonds han­delt, der seinen Index syn­the­tisch nach­bildet, also auf Tausch­ge­schäfte setzt und die im In­dex ent­hal­te­nen Ak­ti­en gar nicht phy­sisch hält, macht das Fonds­domi­zil kei­nen Unter­schied.

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