Zinsentwicklung: So finden Sie den richtigen Zeitpunkt für Ihre Baufinanzierung – mit Zinschart!
Wie teuer eine Baufinanzierung wird, ist hauptsächlich von den Zinsen abhängig: Je niedriger der Zins, desto günstiger der Kredit. Aber wie werden sich die Bauzinsen entwickeln? Wir helfen Ihnen mit Zinschart und Prognosen dabei, die Zinsentwicklung richtig einzuschätzen.
Um die Zinsentwicklung 2024 zu beobachten, können Sie sich gut an unserem Zinschart orientieren. Dieser bildet die Entwicklung der Hypothekenzinsen über verschiedene Zeiträume ab. Er hilft Ihnen, ein Gefühl für die Zinsentwicklung der Bauzinsen zu bekommen – und eine Einschätzung, welche Folgen schon kleine Änderungen haben. Die Frage, wie sieht die Zinsentwicklung aus, lässt sich so leichter beantworten.
Basis der Daten sind die tagesaktuellen Konditionen der Bankpartner unseres Kooperationspartners Dr. Klein.
Zinschart: aktuelle und frühere Entwicklung der Bauzinsen im Vergleich
Sie können sich in unserem Bauzinsen Chart die aktuelle Zinsentwicklung abbilden lassen – rückblickend von 7 Tagen über 1 Monat bis längerfristig hin zu 10 Jahren. Außerdem können Sie sich die Zinsen für verschieden lange Sollzinsbindungen der Immobilienkredite ansehen. Das ist der Zeitraum, in dem Sie Ihr Baudarlehen zu einem festen Zinssatz zurückzahlen. Das können 5 Jahre sein, aber auch bis zu 30 Jahre. Am besten legen Sie zuerst die von Ihnen angedachte Dauer der Zinsbindung fest. Dann verändern Sie die Zeitangaben für den Rückblick.
Gut zu wissen
Es gibt einen Unterschied zwischen Sollzins und Effektivzins. Der Sollzins gibt an, was Sie für die Verleihung des Geldes zahlen müssen. Der Effektivzins enthält zusätzlich zum Sollzins die anfallenden Kosten wie für die Kontoführung oder Gebühren für Sonderabsprachen.
Bleiben Sie bei der Bauzinsen-Entwicklung auf dem Laufenden
Der richtige Zeitpunkt beim Abschluss eines Baudarlehens kann eine Kostenersparnis von mehreren tausend Euro ausmachen. Egal, ob Sie zum ersten Mal eine Immobilie finanzieren oder bereits eine Anschlussfinanzierung abschließen – in der Regel geht es dabei um mehrere hunderttausend Euro. In dieser Größenordnung können schon wenige Zentel Prozentpunkte beim Zinssatz über die Laufzeit hinweg einen großen Unterschied bei den Gesamtkosten des Darlehens ausmachen. Deshalb ist es wichtig, dass Sie über die Zinsentwicklung informiert sind. Die Frage nach einer Zinsprognose, z. B. „Was ist die Zinsentwicklung für die nächsten 15 Jahre?“ wird Ihnen niemand seriös beantworten können. „Wie sieht die Zinsentwicklung aus?“, das lässt sich für kürzere Zeiträume aber gut beobachten.
Aktuelle Angebote für verschiedene Laufzeiten sehen Sie in der folgenden Tabelle.
Wie wirkt sich die Zinsentwicklung auf die Kosten der Baufinanzierung aus?
Zuletzt war viel Bewegung auf den Zinsmärkten, mit spürbaren Auswirkungen. An zwei Beispielen zeigen wir die Folgen der Entwicklung der Bauzinsen. Eindrucksvoll ist dabei, wie viel Geld Sie sparen können, wenn Sie den richtigen Zeitpunkt für die Baufinanzierung wählen.
Beispiel 1: Einfluss der Zinsentwicklung auf die Zinskosten
Ende 2023 sind die Bauzinsen innerhalb weniger Wochen um fast einen Prozentpunkt gefallen, was die Zinskosten um mehrere Tausend Euro beeinflusst. Im folgenden Beispiel geht es um eine Immobilie im Wert von 300.000 €, die mit einem Darlehen von 200.000 € und 15 Jahren Zinsbindung finanziert wird.
Wurde die Immobilienfinanzierung im Januar 2024 abgeschlossen, kostet das Darlehen in 15 Jahren knapp 80.000 € Zinskosten. Die gleiche Kreditsumme kostete nur wenige Monate zuvor noch mehr als 93.000 € Zinsen.
Vergleich der Zinskosten bei unterschiedlich hohem Sollzins
Januar 2024
November 2023
Sollzins
3,2 %
3,8 %
Tilgungsrate
2 %
2 %
Monatliche Rate
867 €
967 €
Restschuld nach 15 Jahren
123.119 €
119.297 €
Zinskosten
79.120 €
93.297 €
Wer im Januar 2024 ein günstigeres Baudarlehen abschloss, reduzierte außerdem für einen Zeitraum von 15 Jahren bei gleichbleibender Tilgung seine monatliche Belastung um über 100 €. Allerdings besteht wegen der niedrigeren Raten nach den 15 Jahren Zinsbindung eine höhere Restschuld.
Beispiel 2: Einfluss von Zinsentwicklung und Tilgungssatz auf die Restschuld
Mit der nächsten Beispielrechnung wollen wir Ihnen zeigen, wie hoch die Einsparungen sein können, wenn Sie einen günstigen Zeitpunkt für die Kreditaufnahme nutzen und zusätzlich den gewonnenen Zinsvorteil in einen höheren Tilgungssatz stecken. Mit einer erhöhten Tilgung können Sie die Restschuld bei Ablauf der Zinsbindung deutlich verringern.
Folgende Tabelle vergleicht die Zinskosten und Restschuld bei denselben Rahmenbedingungen wie im ersten Beispiel oben (Kredithöhe 200.000 € bei 15 Jahren Zinsbindung). Allerdings soll hier die monatliche Rate fix bei 967 € liegen, auch bei den günstigeren Zinsen. Dafür ist die Tilgungsrate dementsprechend höher. Das sorgt nicht nur für geringere Zinskosten, auch die Restschuld sinkt deutlich.
Vergleich der Restschuld bei unterschiedlich hohem Tilgungssatz
Januar 2024
November 2023
Sollzins
3,2 %
3,8 %
Tilgungsrate
2,6 %
2 %
Monatliche Rate
967 €
967 €
Restschuld nach 15 Jahren
99.979 €
119.297 €
Zinskosten
74.039 €
93.297 €
In diesem Fall blieb die monatliche Rate unverändert, aber wer im Januar 2024 den Kredit aufnahm, spart fast 20.000 € an Zinskosten gegenüber November 2023.
Tipp
Für die Berechnung Ihres persönlichen Hauskredites nutzen Sie einfach unseren Darlehensrechner. Dort erfahren Sie, wie sich die monatliche Rate und die Gesamtlaufzeit der Finanzierung bei unterschiedlichen Zins- und Tilgungshöhen verändern.
Seit einigen Wochen bewegen sich die Zinsen für 10-jährige Laufzeiten relativ konstant knapp über 3,0 %. Mittelfristig werden sich die Zinsen wahrscheinlich weiterhin eher seitwärts bewegen. Einige Experten sehen aber auch die Möglichkeit auf leicht sinkende Bauzinsen.
Baufinanzierungsrechner
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Was beeinflusst die Entwicklung der Bauzinsen?
Viele denken, dass der Zinssatz für Baufinanzierungen unmittelbar vom europäischen Leitzins beeinflusst wird, also dem Zinssatz, zu dem sich Banken von der Europäischen Zentralbank (EZB) Geld leihen. Das ist aber nicht so. Vielmehr wirken sich im Wesentlichen zwei andere Faktoren direkt auf die Bauzinsen aus: die Preise für Pfandbriefe und für deutsche Staatsanleihen. Was die Zinsentwicklung beeinflusst, möchten wir Ihnen im Folgenden erklären.
Pfandbriefe: Um ihren Kunden das Geld für Baufinanzierungen zur Verfügung stellen zu können, geben viele Banken Pfandbriefe in dem entsprechenden Wert an Anleger aus, um das Geld hereinzuholen. Der Zinssatz dieser Pfandbriefe orientiert sich an der Rendite der Staatsanleihen.
Staatsanleihen: Die Rendite der deutschen Staatsanleihen wiederum hängt zum einen von der Kreditwürdigkeit des jeweiligen Staates, zum anderen von der Nachfrage ab. Staatsanleihen sind sehr gefragt, wenn andere Anlageformen weniger rentabel sind. Dies ist der Fall, wenn der Leitzins der Europäischen Zentralbank (EZB) niedrig ist und deshalb Festgeld oder Tagesgeld gering verzinst sind.
Fazit zum Leitzins: Im Umkehrschluss heißt das: Wenn der Leitzins hoch ist, bieten Festgeld und andere Geldanlagen hohe Erträge, Staatsanleihen dagegen sind für Anleger weniger interessant. Aufgrund der niedrigen Nachfrage sinkt auch ihr Preis, die Rendite steigt. Da Staatsanleihen der Orientierungswert für die Pfandbriefzinsen sind, steigen auch ihre Renditen. Und weil Baudarlehen von den Banken durch Pfandbriefe refinanziert werden, steigen aus diesem Grund, wenn auch zeitverzögert, die Bauzinsen. Der Leitzins der Europäischen Zentralbank hat also nur indirekt Einfluss auf die Zinsen für Baufinanzierungen. Nutzen Sie eher die Entwicklung der Pfandbriefe als Orientierungsgröße bei der Zinsentwicklung.
Die Baufinanzierungszinsen verharren weiter in ihrer Seitwärtsbewegung und auch der EZB-Leitzins bleibt im Juli unverändert. Kurzum: Es scheint, als befänden sich die Zinsen in der Sommerpause. Als Grund für die anhaltende Seitwärtsbewegung sehe ich die Tatsache, dass der Markt die Senkung des Leitzinses in diesem Jahr bereits seit Monaten eingepreist hatte. Der Zinsschritt im Juni seitens der EZB war erwartet worden. Ebenso die Zinspause im Juli.
Insgesamt ist die Erschwinglichkeit einer Immobilie heute deutlich besser als 2023. Die Einkommen sind auf breiter Front gestiegen. Dazu kommen die im vorigen Jahr leicht gesunkenen Immobilienpreise und die im historischen Vergleich niedrigen Bauzinsen. Jetzt ist ein guter Zeitpunkt für den Kauf. Dabei tun sich derzeit vermehrt Verhandlungsspielräume auf, vor allem bei älteren Immobilien mit schlechteren Energieeffizienzklassen.
Zinsprognose
kurzfristig: gleichbleibend
langfristig: gleichbleibend
Welche Empfehlungen ergeben sich aus der aktuellen Zinsentwicklung?
Infolge der niedrigen Inflation sind sinkende oder zumindest gleichbleibende Zinsen möglich. Daraus ergeben sich folgende Empfehlungen.
Empfehlung für Hauskäufer oder Bauherren
Vergleichen Sie in unserem Zinschart bei einem anstehenden Kauf oder Bauvorhaben deshalb vor allem die kurzfristige Entwicklung binnen 3 oder 6 Monaten. Gab es vermehrt Ausschläge nach oben und unten und liegen die aktuellen Zinsen gerade im oberen Bereich, sollten Sie abwarten – es sei denn, weitere dauerhafte Erhöhungen sind wahrscheinlich (siehe Zinskommentar). Ist der Zinschart auf einem niedrigen Niveau, sollten Sie die Kreditaufnahme angehen.
Empfehlung für die bevorstehende Anschlussfinanzierung
Aktuell liegen die Zinsen auf einem ähnlichen Niveau wie vor 10 Jahren, sind aber deutlich niedriger als vor 20 Jahren. Bei Darlehen mit diesen Laufzeiten können Sie nun eine günstigere Anschlussfinanzierung abschließen im Vergleich zu Ihrem alten Hauskredit. Überlegen Sie, ob Sie sich vor weiter steigenden Zinsen schützen, indem Sie mit dem neuen Darlehen den Kredit vollständig tilgen. Bedenken sollten Sie, dass die Konditionen für kürzere Laufzeiten günstiger sind – eine hohe Tilgung und eine kurze Laufzeit könnten das günstigste Modell sein.
Was beeinflusst noch die Kosten einer Finanzierung?
Die Höhe der Darlehenszinsen bestimmt nicht allein die Gesamtkosten einer Finanzierung. Neben den persönlichen Faktoren des Darlehensnehmers wie Einkommenshöhe oder Kreditwürdigkeit wirken sich auch die individuellen Vertragsbedingungen auf den Zinssatz aus. Das kann zum Beispiel eine Vereinbarung über einen kostenlosen Wechsel des Tilgungssatzes während der Zinsbindungsfrist sein oder die Option einer Sondertilgung. Diese Möglichkeiten bieten Ihnen einen gewissen Rahmen an Flexibilität: die Anpassung der monatlichen Ratenzahlung auf die jeweilige Lebenssituation und eine schnelle Rückzahlung des Baudarlehens. Sprechen Sie Ihren Finanzierungsberater auf diese Optionen an.
Hier können Sie den Wert einer Immobilie ermitteln. Mit wenigen Angaben erhalten Sie einen Überblick über den möglichen Kaufpreis, egal ob es sich um ein Haus oder eine Wohnung handelt.
Die Zinsbindungsfrist Ihrer Baufinanzierung läuft bald aus? Oder Sie möchten sich den aktuellen Zinssatz für später sichern? Dann lesen Sie bei uns alles über Prolongation, Umschuldung oder Forward Darlehen!
Vor dem Einzug ins eigene Zuhause steht die Finanzierung. Wir bieten Ihnen Informationen rund um den Immobilienkredit, von der passenden Anschlussfinanzierung bis zur optimalen Zinsbindung.