Was ist ein Wohnkredit?
Zuständiger Redakteur für die Bereiche Kredit und Strom & Gas
Ein Wohnkredit ist ein klassischer Ratenkredit, den Banken ausschließlich an Hausbesitzer oder Wohnungseigentümer vergeben. Außerdem kann dieser Kredit häufig zu besonders günstigen Zinsen abgeschlossen werden. Diese guten Zinsen für den Kredit kommen zustande, weil die Bank Ihre Bonität mit einer Immobilie im Hintergrund höher bewertet. Das Haus dient als Sicherheit. Zwingend nachweisen müssen Sie daher, dass Sie in Besitz der Immobilie sind. In aller Regel geht das über einen aktuellen Grundbuchauszug.
Wohnkredite bewegen sich in den meisten Fällen in Darlehenshöhen von 1.000 € bis 50.000 €. Unterschiedlich handhaben Banken dabei, ob Sie nachweisen müssen, wofür Sie das Geld ausgeben. Bei einigen Banken ist das Eigentümerdarlehen im Zusammenhang mit Ihrem Haus oder Ihrer Wohnung frei verfügbar, bei anderen müssen Sie den konkreten Verwendungszweck angeben.
Ein Wohnkredit kommt meist für folgende Vorhaben zum Einsatz:
- Modernisierung
- Renovierung
- Reparaturen
- Einrichtung (z. B. Möbel, Küche)
- Anbauten (z. B. Carport, Wintergarten)
- Ausbauten (z. B. Dachgeschoss) oder
- Gartenanlagen
Wie hoch sind die Zinsen bei einem Kredit für Immobilienbesitzer?
Bei einer Darlehenssumme von 10.000 € und einer Laufzeit von 72 Monaten können Sie aktuell bei einem Wohnkredit mit Zinsen ab ca. 5 % rechnen. Mit ein wenig Glück entdecken Sie ein Aktionsangebot von unter 5 %. Die aktuellen Zinsen für Wohnkredite finden Sie über unseren Wohnkreditrechner.
Was macht das Eigentümerdarlehen günstig?
Zwei Faktoren sind für die guten Zinsen beim Wohnkredit ausschlaggebend:
- Hohe Bonität: Bei jedem Bankdarlehen unterschreiben Sie eine Lohnpfändungsklausel, mit der sich die Bank für den Zahlungsausfall absichert. Beim Wohnkredit aber bürgen Sie zusätzlich noch mit Ihrer Immobilie. Dadurch bewertet die Bank Sie als Kunde mit hoher Bonität.
- Zweckbindung: Der Wohnkredit darf nur im Wohnkontext verwendet werden. Nach der Investition steigen der Hauswert und damit wiederum die Sicherheit der Bank.
Beides zusammen – Bonität und Zweckbindung – belohnt die Bank mit guten Zinsen.
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Welche Konditionen gelten sonst noch bei einem Wohnkredit?
Hausbesitzern bietet der Kredit nicht nur gute Zinsen, sondern eine Reihe weiterer kundenfreundlicher Konditionen. Im Folgenden haben wir die Vor- und Nachteile der Rahmenbedingungen eines Wohnkredites zusammengefasst:
Vorteile eines Wohnkredits:
- niedrige Zinsen
- geringe Bürokratie, schnelle Verfügbarkeit
- kein Grundbucheintrag, daher keine Nebenkosten für Notar und Grundbuch
- feste Raten über die gesamte Laufzeit
- Kreditlaufzeit und Ratenhöhe frei wählbar
- optional: Ratenpausen und gebührenfreie Sondertilgung möglich
Die Nachteile halten sich dagegen in Grenzen.
Nachteile eines Wohnkredits:
- an die eigene Immobilie gebunden, aber in diesem Rahmen bei vielen Banken frei verfügbar
- Nachweis der Besitzverhältnisse notwendig (z. B. Grundbuchauszug)
Tipp: Bei der Antragstellung reicht manchen Banken als Nachweis der Besitzverhältnisse eine Kopie des Grundsteuerbescheids. Fragen Sie danach. So sparen Sie sich die Kosten des Grundbuchauszuges.
Wer bekommt den Kredit für Immobilienbesitzer?
Wie bei jedem Kredit gibt es auch für den Wohnkredit einige Voraussetzungen, die Sie als Antragsteller erfüllen müssen. Diese sind:
- Sie müssen volljährig sein und einen festen Wohnsitz haben.
- Sie müssen über regelmäßiges Einkommen verfügen.
- Sie müssen kreditwürdig sein (positive Auskunft der SCHUFA).
- Sie müssen der Besitzer der Immobilie sein und dies nachweisen (z. B. aktueller Grundbuchauszug).
Wie finde ich einen günstigen Wohnkredit?
Bei der Suche nach einem passenden Eigentümerdarlehen verhilft Ihnen unser Kreditrechner zu einem guten Überblick über die aktuellen Angebote. Geben Sie dazu die gewünschte Darlehenssumme sowie die Laufzeit ein und klicken Sie dann auf den Button "jetzt vergleichen". Anschließend wählen Sie als Verwendungszweck "Modernisierung/Renovierung".
Der Kreditrechner listet Ihnen dann online die Wohnkredite einer Vielzahl von Banken auf, wobei das günstigste Angebot immer oben steht. Mit einem Klick gelangen Sie zum jeweiligen Angebot der Bank und können sich dort weitergehend informieren.
Beachten Sie aber nicht nur den niedrigsten Zinssatz in der Liste, sondern schauen Sie auch in die Beispielrechnung mit dem repräsentativen Beispiel. Das enthält den realen Zins, den zwei Drittel der Kunden in der Vergangenheit von der Bank erhalten haben und ist für die Mehrheit der Kreditnehmer realistischer als der angebotene Bestzins.
Worauf sollte ich beim Abschluss eines Wohnkredits achten?
Wenn Sie einen Wohnkredit abschließen möchten, sollten Sie Ihr Augenmerk nicht nur auf die Höhe der Zinsen legen, sondern auch auf bestimmte Sonderleistungen, die manche Banken gewähren und andere nicht.
Folgende Sonderleistungen sollte Ihr Eigentümerkredit mitbringen:
- kostenlose Sondertilgung: Die Möglichkeit, den Wohnkredit teilweise oder ganz vorzeitig zu tilgen, sollte Ihnen ohne zusätzliche Gebühren offenstehen.
- Ratenpausen: Eine gute Möglichkeit bei einem Notfall ist die Option, für eine bestimmte Zeit die Ratenzahlung pausieren zu dürfen ohne dafür mit Gebühren bestraft zu werden.
Diese Klausel dagegen sollte Sie sich bei einem Wohnkredit genau überlegen:
- Restschuldversicherung: Manche Banken bieten an, Sie oder Ihre Angehörigen im Fall der Arbeitslosigkeit oder des Todes gegen Restschuldforderungen abzusichern. Das ist sinnvoll bei einem großen Baudarlehen, das Sie als Alleinverdiener aufnehmen, aber eher nicht bei einem Wohnkredit von an sich überschaubarer Höhe. Bedenken Sie, ob Sie sich die finanzielle Mehrbelastung einer Restschuldversicherung lieber sparen und zahlen dafür umso rascher das Darlehen zurück.
Wohnkredit im Vergleich: Was unterscheidet das Eigentümerdarlehen von anderen Hausbesitzer-Krediten?
Neben dem Wohnkredit gibt es eine Reihe weiterer Kredite für Immobilienbesitzer, die sich jeweils für bestimmte Zwecke eignen. Im Folgenden zeigen wir Ihnen, wo der Wohnkredit im Vergleich mit einem Baudarlehen, einem Modernisierungskredit und einem einfachen Ratenkredit steht und für wen welcher Kredit das Richtige ist.
Baudarlehen: Für alle, die Ihre Immobilie erwerben
Ein Baudarlehen brauchen Sie, wenn Sie noch keine Immobilie haben und diese durch Kauf erwerben oder den Bau finanzieren. Mit Darlehenshöhen im sechsstelligen Bereich liegt das Kreditvolumen wesentlich höher als beim Wohnkredit und ist mit einer Laufzeit von bis zu 30 oder 40 Jahren auch deutlich länger zu bedienen. Ein Baufinanzierung Vergleich bietet Ihnen eine große Auswahl entsprechender Kredite. Baudarlehen werden außerdem immer im Grundbuch eingetragen. Den Wohnkredit gibt es ohne Grundbucheintrag!
Modernisierungskredit: Für alle, die umfangreiche Sanierungen am Haus planen
Ein Modernisierungskredit finanziert Baumaßnahmen, die den Hauswert erhalten oder nachhaltig steigern. Das können eine energetische Sanierung, ein neues Dach oder neue Wasserleitungen sein. Im Unterschied zum Wohnkredit herrscht beim Modernisierungskredit immer Zweckbindung. Sie müssen darlegen, wofür Sie das Geld brauchen und den Einsatz mit Handwerkerrechnungen nachweisen. Ein Grundbucheintrag ist auch beim Modernisierungskredit nicht nötig, allerdings ein Grundbuchauszug als Besitznachweis.
Freier Ratenkredit: Für alle, die flexibel bleiben wollen
Ein freier Ratenkredit macht Sie maximal unabhängig: Sie können damit die neue Küche ebenso wie einen Satz neuer Autoreifen finanzieren. Es gibt keine Zweckbindung, weder ein Grundbucheintrag noch ein Grundbuchauszug sind nötig. Im Vergleich zum Wohnkredit liegen die Zinsen beim Ratenkredit dafür aber um bis zu 1,5 % höher.
Tipp: Ein Wohnkredit lohnt sich ganz speziell, wenn Sie bereits ein im Grundbuch eingetragenes Darlehen tilgen – etwa zur Immobilienfinanzierung – aber nun ein weiteres Darlehen für die Instandhaltung oder Modernisierung Ihres Hauses brauchen. In solchen Fällen haben Sie bei der Beantragung eines Wohnkredits trotz laufender Finanzierung keine Komplikationen zu erwarten, da er ohne Grundbucheintrag auskommt.
Wohnkredit vs. Händlerkredit: Was lohnt sich mehr?
Viele Einrichtungsgeschäfte und Küchenstudios bieten mittlerweile selbst Kredite zur Finanzierung Ihrer Produkte an. Solche Händlerkredite wirken auf den ersten Blick günstig. Bei genauerer Betrachtung fahren Sie mit einem Wohnkredit aber in aller Regel besser.
Mit einem Händlerkredit handeln Sie sich nämlich eine Reihe von Nachteilen ein, für die wir Sie sensibilisieren möchten. Zum Beispiel:
- Verzicht auf Rabatt: Finanzieren Sie Einrichtung über den Händler, büßen Sie Verhandlungsspielraum ein. Denn wer bar zahlt – etwa über einen Wohnkredit – profitiert häufig vom sogenannten Barzahlerrabatt.
- oft höhere Zinsen: Händlerkredite zählen zu den Teilzahlungsgeschäften und müssen sich daher, anders als Bankkredite, nicht am Niveau des europäischen Leitzinses orientieren. Zinsen von über 10 % sind daher keine Seltenheit!
- selten echte Schnäppchen: Gerade die oft angebotene sogenannte 0 %-Finanzierung entpuppt sich häufig als Lockangebot. Die behaupteten Gratiszinsen holt der Händler sich meist an anderer Stelle zurück, etwa mit einem erhöhten Kaufpreis.
- Eigentumsvorbehalt: Solange Sie den Händlerkredit nicht abbezahlt haben, ist die Ware Eigentum des Händlers. Bei Zahlungsausfall kann er sie zurückverlangen.
- Händlerbindung: Mit einem Wohnkredit können Sie bei jedem Händler kaufen, mit dem Händlerkredit nur bei einem.
Wir empfehlen Ihnen, vor der Entscheidung für einen Händlerkredit einen unabhängigen Kreditvergleich zu starten. In fast jedem Fall lohnt sich ein Wohnkredit mehr.
Welche Kredit-Alternativen gibt es?
Wenn Sie kein Eigentümer sind, sondern eine gemietete Immobilie modernisieren oder neu einrichten wollen, kommen mehrere Darlehensvarianten in Frage:
- klassischer Ratenkredit: Einen Ratenkredit bekommen Sie bereits ab 3 % Zinsen, auch ohne Haus als Sicherheit und ohne Grundbucheintrag. Das ist auch als Kleinkredit für geringe Summen möglich.
- Sofortkredit: Diese Kredite starten ab 1.000 €, können bei Direktbanken online abgeschlossen werden und das Geld ist meist binnen 1-2 Tagen verfügbar. Die Zinsen beim Sofortkredit liegen etwa bei 4 %.
- Privatkredit: Für den Fall, dass Sie keine positive Schufa-Auskunft vorweisen können, vermitteln Online-Plattformen schufafreie Privatkredite von Privatpersonen, sogenannte P2P-Kredite. Allerdings zahlen Sie für das hohe Risiko eines Zahlungsausfalles höhere Zinsen.