Was ist ein Bausparvertrag? – Kurzfassung

Der Bausparvertrag gehört zu einer der beliebtesten Anlageformen der Deutschen – meist mit dem Ziel, eine Immobilie zu finanzieren. Abhängig von der Tarifart kann ein Bausparvertrag aber auch als Sparanlage verwendet werden.

Die Phasen beim Bausparvertrag

  1. In der ersten Phase (Sparphase) sparen Sie zunächst ein Mindestguthaben von 40–50% der Bausparsumme an. Wie hoch die Bausparsumme ausfällt, setzen Sie vertraglich mit der Bausparkasse fest.
  2. In der zweiten Phase (Zuteilungsphase) haben Sie die Möglichkeit sich das Mindestguthaben von der Bausparkasse auszahlen zu lassen und dieses mit einem Darlehen zuzüglich Zinsen in Anspruch zu nehmen. Hier spricht man auch davon, dass der Bausparvertrag zuteilungsreif ist, d.h. Sie haben 40–50 % der Bausparsumme angespart und eine vorher definierte Mindestzeit abgewartet (meist 7–10 Jahre).
  3. In der dritten Phase (Darlehensphase) verfügen Sie über die gesamte Bausparsumme und zahlen diese zu einem vorher vereinbarten Zinssatz ab.

Ein Bausparvertrag Vergleich lohnt sich

Beim Abschluss eines Bausparvertrags gilt grundsätzlich: Vergleichen Sie die unterschiedlichen Bauspartarife miteinander und gleichen Sie diese mit Ihrem Finanzierungsvorhaben ab – also Bausparen als Immobilienfinanzierung oder Bausparen als Sparanlage. Nur so stellen Sie fest, ob sich ein Bausparvertrag lohnt.

Das Bausparprinzip

Nach dem Bausparprinzip zahlen alle Bausparer in einen gemeinsamen Geldtopf ein. Aus diesem kommt dann das Bauspardarlehen, über das Sie in der dritten Phase verfügen können.

Die Rückzahlung des Darlehens fließt dann wiederum in den Geldtopf ein. So bleibt der Geldtopf immer gefüllt und kann für neue Bausparverträge verwendet werden, so die Leitidee des Bausparprinzips. 

Eine Garantie, dass dies so ist, wird von den Bausparkassen aber nicht gewährt. Im Umkehrschluss bedeutet das: Haben nicht genügend in den Geldtopf eingezahlt, fehlt den Bausparkassen das nötige Kapital und die Auszahlung Ihrer Bausparsumme ist gefährdet.

Bausparen – die ideale Lösung für Modernisierungen

Ob Sie nun den Wert Ihrer Immobilie mit einer Modernisierung steigern möchten oder die ersten anstehenden Instandhaltungsmaßnahmen in Blick haben: Ob der Einbau einer neuen Heizanlage, ein neues Bad oder die Reduzierung des Energieverbrauchs mit einer Wärmedämmung kostet 10.000 bis 20.000 € und mehr. Mit einem Bausparvertrag lassen sich gut Rücklagen für die Maßnahmen der Modernisierung bilden. Oft lohnt es sich zu diesem Zweck, das Bausparen parallel zu einem Baukredit zu beginnen. Bei einer Summe von 20.000 € sparen Sie mit einem Bausparvertrag zunächst circa 40 % an, also 8.000 €. Die restlichen 12.000 € für die Modernisierung erhalten Sie dann über ein zinsgünstiges Darlehen von Ihrer Bausparkasse. 

Alternativ können Sie das Geld auch auf einem Tagesgeldkonto anlegen. Steigen die Tagesgeldzinsen, ist das für Ihr Erspartes von Vorteil, denn der Zins für Tagesgeld wird täglich aktualisiert. Aber: Steigen Guthabenzinsen, steigen auch die Zinsen für Kredite. Dass bedeutet, wenn Sie die 8.000 € über ein Tagesgeldkonto ansparen, benötigen Sie immer noch die restlichen 12.000 €. Diese müssen Sie dann über einen teureren Kredit finanzieren lassen. Ein Bausparvertrag ist somit eine gute Entscheidung, um Rücklagen zu bilden. Denn Sie können sich das aktuelle Zinsniveau auf Jahre im Voraus sichern.

Ist der Bausparvertrag zum Sparen geeignet?

Wer seinen Bausparvertrag als reine Sparanlage nutzen möchte, sollte unbedingt die unterschiedlichen Bautarife miteinander vergleichen. Spezielle Bauspartarife ermöglichen bisweilen eine angemessene Guthabenverzinsung, die moderate Renditen verspricht. Jedoch lohnt sich das nur, wenn Sie dabei auch staatliche Förderungen erhalten. Ist dies nicht der Fall, eignet sich der Bausparvertrag nicht zum Sparen und Sie sollten besser auf Geldanlagen wie Tagesgeld oder Festgeld zurückgreifen. 

Im Umkehrschluss bedeutet das, dass Sie bei einem Bausparvertrag mit hohen Guthabenzinsen in der Darlehensphase höhere Bausparzinsen tilgen müssen. Einen Bausparkredit mit hoher Verzinsung sollten Sie deshalb nur zum Sparzweck verwenden und nicht beispielsweise für eine Immobilienfinanzierung. Grundsätzlich lohnt sich ein Bausparvertrag als reine Sparanlage aber nicht. Worauf Sie auf der Suche nach der passenden Geldanlage achten müssen, zeigen wir Ihnen mit unseren Anlagetipps.