Kann ich beim Anbieterwechsel meine alte Rufnummer mitnehmen?
Ja, das geht. Sie können Ihre alte Handynummer behalten und zum neuen Vertrag mitnehmen. Dazu beantragen Sie die Rufnummernmitnahme beim neuen Anbieter und beauftragen diesen damit. Sie behalten dann die komplette Nummer inklusive der Vorwahl. Ein anderer Begriff für diesen Vorgang ist Portierung. Das gleiche gilt auch für Festnetznummern innerhalb derselben Vorwahl-Region.
Wie hoch sind die Kosten für eine Rufnummernmitnahme?
Die Rufnummernmitnahme ist für Kunden kostenlos. Diese verbraucherfreundliche Regelung trat im Dezember 2021 mit einer Novelle des Telekommunikationsgesetzes in Kraft. Das Gesetz gilt für alle Festnetz- und Mobilfunknummern sowie für neue wie für alte, bereits abgeschlossene Verträge. Also auch für Bestandskunden.
Bundesnetzagentur, Website
„Seit dem 1. Dezember 2021 dürfen den Kunden keine Entgelte für eine Rufnummernmitnahme berechnet werden.“
Vor wenigen Jahren durften die Anbieter des alten Handyvertrages noch eine hohe Bearbeitungsgebühr verlangen, die teilweise 50 € und mehr betrug. Seit April 2020 galt eine Regelung der Bundesnetzagentur, die Verbraucher schützen sollte und nach der diese Gebühr nicht höher als 6,82 € sein durfte. Mit dem neuen Gesetz wurde diese Regelung am 1. Dezember 2021 außer Kraft gesetzt. Seitdem ist eine Rufnummernportierung kostenlos.
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Wie geht das mit der Rufnummernmitnahme?
Wenn Sie Ihre Rufnummer vom alten Anbieter zum neuen Vertrag mitnehmen wollen, sind nur zwei Schritte notwendig.
Schritt 1: Neuen Anbieter beauftragen
Sie beauftragen die Portierung bei Ihrem neuen Vertragspartner. Dieser kümmert sich um die technische Abwicklung des Vorgangs. Dazu geben Sie in den meisten Fällen im Rahmen der Antragstellung zum neuen Vertrag in einem gesonderten Formular Ihre Zustimmung. Oft genügt es ein Häkchen zu setzen bei Formulierungen wie „Ich möchte meine aktuelle Rufnummer zu dem neuen Provider mitnehmen.“
Bei einigen Anbietern ist das anders organisiert. Sie erhalten erst eine neue Rufnummer zugeteilt, können dann anschließend im Online-Service Ihres neuen Vertragspartners nachträglich die Rufnummernmitnahme beantragen.
Schritt 2: Alten Anbieter informieren
Außerdem müssen Sie beim alten Anbieter Ihren bestehenden Handyvertrag kündigen. Für die Kündigung gelten die vereinbarten Kündigungsfristen, die in vielen Fällen 3 Monate betragen. Gleichzeitig mit der Kündigung teilen Sie mit, dass Sie Ihre Rufnummer behalten und mitnehmen wollen.
Wir empfehlen im Kündigungsschreiben einen Satz wie z. B. „Außerdem beantrage ich zum Ende der Vertragslaufzeit die Mitnahme meiner bisherigen Rufnummer zum neuen Anbieter XY. Bitte senden Sie mir eine schriftliche Bestätigung der Portierung.“
In vielen Fällen kündigen Sie Ihren alten Vertrag nicht schriftlich per Post, sondern nutzen dafür Ihren Kundenzugang zum Online-Portal. Dort kündigen Sie online Ihren Vertrag und setzen bei der Frage, ob Sie Ihre Rufnummer mitnehmen wollen, ein Häkchen.
Wie kann ich meine Rufnummer bei einem Prepaid-Vertrag mitnehmen?
Die Rufnummernmitnahme bei einem Prepaid-Vertrag läuft grundsätzlich so ab wie bei einem Handy mit Vertrag. Es gibt allerdings einen Unterschied. Mit der Kündigung geben Sie eine Verzichtserklärung ab. Erst dann kann Ihre bisherige Nummer freigegeben werden. Eine Verzichtserklärung ist eine spezielle Form der Kündigung. Sie verzichten auf die Prepaid-Leistungen und erklären, dass Sie Ihre Rufnummer behalten und mitnehmen wollen.
Prepaid Vergleich So erreichen Sie Ihren Anbieter für Fragen zur Rufnummernmitnahme
Wenn Sie Fragen zum Ablauf der Rufnummernmitnahme an Ihren konkreten Anbieter haben, können Sie sich direkt an ihn wenden. Neben dem Zugang über das jeweilige Kundenportal bieten die großen Mobilfunkanbieter Service- oder Kunden-Hotlines an, die Sie nutzen können.
Übersicht der Service-Hotlines für Fragen zur Rufnummernmitnahme
Anbieter | Service- / Kunden-Hotline |
Aldi Talk | 0177 / 177 1157 |
congstar | 0221 / 79 700 700 |
klarmobil | 040 / 348 585 300 |
Lidl Connect | 069 / 010 6910 |
mobilcom debitel | 040 / 555 541 441 |
O2 | 089 / 7879 79400 |
Telekom | 0800 / 33 022 02 |
Vodafone | 0800 / 4 44 064 5930 |
Der Anruf bei den genannten Nummern ist teilweise mit Kosten verbunden.
Was muss ich bei der Rufnummernmitnahme beachten?
Wir haben für Sie drei Tipps zusammengestellt, damit die Rufnummernmitnahme reibungslos verläuft.
- Bei der Beauftragung zur Rufnummernmitnahme müssen alle Angaben im Formular des neuen Anbieters genau mit denen im alten Vertrag übereinstimmen: Name, Adresse, Geburtsdatum sowie Kunden- und Telefonnummer. Weichen die Daten voneinander ab, kann es zu Verzögerungen kommen.
- Die Portierung der Rufnummer kann 1–2 Wochen dauern. Planen Sie also ausreichend Vorlaufzeit ein und schließen Sie den neuen Vertrag rechtzeitig vor dem Auslaufen des alten Vertrages ab, idealerweise schon 4–8 Wochen vorher. So bleibt den beteiligten Unternehmen ausreichend Zeit, die Rufnummernmitnahme zu organisieren.
- Bei Problemen mit der Rufnummernmitnahme wie z. B. einer Verzögerung bei der Portierung hilft die Bundesnetzagentur. Als Regulierungsbehörde kümmert sie sich um den Netzausbau und Verbraucherschutz in den Bereichen Energie, Telekommunikation, Post und Eisenbahn. Unter bundesnetzagentur.de finden Sie ein Kontaktformular, in dem Sie Ihre Probleme bei der Rufnummernmitnahme schildern können.
Wie lange kann ich meine Rufnummer mitnehmen?
Eine Rufnummernmitnahme ist längstens 30 Tage nach dem Vertragsende des alten Handyvertrages möglich. Im neuen Telekommunikationsgesetz heißt es in § 59, Abschnitt 6: „Anbieter öffentlich zugänglicher nummerngebundener interpersoneller Telekommunikationsdienste stellen sicher, dass Endnutzer, die einen Vertrag kündigen, die Rufnummernmitnahme … bis zu einem Monat nach Vertragsende beantragen können.“
So lange muss der Altanbieter die Nummer bereithalten. Diese Frist hat sich mit der Novelle des TKG verkürzt, zuvor waren Zeiträume bis zu 90 Tagen möglich.
Kann man die Rufnummer mitnehmen, wenn der alte Vertrag noch läuft?
Ja, das ist möglich. Sie können einen neuen Vertrag bei einem anderen Anbieter abschließen und Ihre alte Rufnummer dort nutzen, auch wenn der alte Vertrag noch läuft. Die Portierung wird in diesem Fall so bald wie möglich durchgeführt, nachdem Sie sie beantragt haben. Allerdings müssen Sie die Kosten für Ihren alten Vertrag noch bis zum Ende der Vertragslaufzeit tragen. Das bedeutet, Sie zahlen für zwei Mobilfunkverträge gleichzeitig.