Peer-to-Peer-Kredite als alternative Geldanlage

Chancen und Risiken des privaten Geldverleihs mit P2P-Krediten

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Was ist ein Peer-to-Peer-Kredit?

Heike Kevenhörster
Zuständige Redakteurin für die Bereiche Geldanlage und DSL & Handy
Stand: 14.03.2024

Ein Peer-to-Peer-Kredit (kurz: P2P-Kredit) ist ein Kredit von privat an privat. Privatpersonen leihen sich untereinander Geld und bekommen bzw. zahlen dafür Zinsen. Banken bleiben bei diesem Prozess im Hintergrund. Sie agieren als Kooperationspartner von Internetplattformen, die zwischen Anlegern, die Geld verleihen wollen, und Kreditnehmern, die Geld benötigen, vermitteln. Peer-to-Peer Kredite werden vor allem als Konsumkredite genutzt. Ebenfalls gängig ist die Bezeichnung P2P-Lending (lending: englisch für „Verleih“).

Wie kann ich mit Peer-to-Peer-Krediten Geld verdienen?

Beim Peer-to-Peer-Kredit werden Sie quasi selbst zur Bank und verleihen Privatpersonen Geld. Und weil Sie das nicht aus reiner Nächstenliebe tun, bekommen Sie dafür Zinsen vom Kreditnehmer. Die Vermittlung und Zusammenführung von Geldgeber und Geldnehmer übernehmen P2P-Plattformen im Internet. Außerdem nehmen die P2P-Kreditplattformen eine Bonitätseinschätzung der Kreditnehmer und deren Finanzierungsvorhaben vor. Das Ergebnis stellt die Plattform den Anlegern in einem sogenannten Bonitäts-Score zur Verfügung.

P2P-Kredite bieten Anlegern hohe Flexibilität

Auf Basis dieses Scores und Ihrer persönlichen Einschätzung des Kreditnehmers (der Kreditnehmer stellt sich und sein Finanzierungsvorhaben anonymisiert auf der Plattform vor) können Sie eine Entscheidung für oder gegen die Investition fällen. Entscheiden können Sie außerdem über:

  • die gewünschte Anlagesumme
  • die Laufzeit
  • das Anlageland (einige Plattformen bieten auch ausländische Investitionsprojekte)
  • die Verteilung von kleineren Beträgen auf mehrere Kreditgesuche

Die Anlage in Peer-to-Peer-Kredite ist damit viel individueller und flexibler als herkömmliche Geldanlageformen mit ihren häufig langen Laufzeiten und starren Konditionen.

So funktionieren P2P-Kredite

So funktionieren P2P-Kredite

Der Peer-to-Peer-Kredit kommt nicht ganz ohne Bank aus

Alle P2P-Plattformen kooperieren mit einer Bank, da gesetzlich geregelt ist, dass nur ein Kreditinstitut mit Vollbanklizenz Bankgeschäfte abwickeln darf. Die Partnerbank beim Peer-to-Peer-Kredit ist für den Transfer des Geldes zwischen Kreditgeber und Kreditnehmer zuständig. In der Regel erhebt die Bank dafür einen geringen Prozentsatz der Kreditsumme als Gebühr, die vom Kreditnehmer gezahlt wird.

Wie hoch ist die Rendite bei Peer-to-Peer-Krediten?

P2P-Kreditplattformen versprechen teilweise Renditen über 10 %. Lassen Sie sich davon nicht blenden. Die Erfahrung zeigt, dass viele Anleger P2P-Kredite in Ihrem Portfolio haben, die ausfallen. Dadurch reduziert sich die realistisch zu erwartende Rendite für Anleger auf ca. 4 bis 6 %. Damit liegen die Zinsen beim P2P-Lending jedoch immer noch deutlich über der Rendite von klassischen Geldanlageformen.

Wir befinden uns noch immer in einer Niedrigzinsphase. Davon profitieren all diejenigen, die sich Geld leihen, zum Beispiel um eine Baufinanzierung abzuschließen oder einen Autokredit aufzunehmen. Für Anleger hingegen sind es keine guten Zeiten. Die meisten klassischen Geldanlageformen wie Tagesgeld oder Festgeld liegen in der Verzinsung noch unter der Inflationsrate. Das heißt, während Ihr Geld auf dem Konto liegt, verliert es an Wert. In P2P-Kredite zu investieren kann damit eine lukrative Alternative zu herkömmlichen, niedrigverzinsten Geldanlagen sein.

Vorteile und Nachteile von P2P-Lending auf einen Blick

Vorteile:

  • hohe Rendite
  • flexible Laufzeiten
  • auch geringe Anlagesummen, je nach Plattform schon ab 10 € möglich
  • Investition in eine große Anzahl an Krediten gleichzeitig
  • Risiko weitestgehend transparent und selbst wählbar
  • Portfolio individuell steuerbar

Nachteile:

  • Ausfallrisiko
  • fehlerhafte Einschätzung der Bonität des Kreditnehmers
  • Insolvenz der P2P-Plattform

P2P-Anbieter im Vergleich

  Mintos Bondora
Gründungsjahr 2015 2009
Unternehmenssitz Lettland Estland
minimale Anlage­summe 50 € 1 €
Rendite 5–21 % 9 %
Gebühren keine Kosten für Investoren keine Kosten für Investoren

Quelle: Vergleich.de, Stand: März 2024

P2P-Plattformen: So investieren Sie in P2P-Kredite

1. Schritt: Wählen Sie eine Peer-to-Peer-Plattform aus

Zunächst wählen Sie eine P2P-Plattform aus, auf der Sie Ihre Investition tätigen wollen. Kriterien, nach denen Sie sich für oder gegen eine Plattform entscheiden, können sein:

  • Gründungsjahr: Vorsicht bei jungen Unternehmen. Plattformen, die schon länger am Mark Bestand haben, sind in der Regel vertrauenswürdiger.
  • Unternehmenssitz: Plattformen aus Deutschland haben den Vorteil, dass die Kommunikation im Falle einer Pleite der Plattform bei gerichtlichen Auseinandersetzungen einfacher ist.
  • Anlagebetrag und Laufzeit: Prüfen Sie, wie hoch der jeweilige Anlagebetrag bei der Plattform ist und welche Laufzeiten angeboten werden. Geringe Anlagebeträge und kurze Laufzeiten ermöglichen eine hohe Diversifikation und sind damit weniger riskant.
  • Plattformgebühren: Überprüfen Sie, ob die Plattform Gebühren für die Vermittlung eines passenden Kreditgesuchs erhebt, bei einigen Peer-to-Peer Kreditplattformen ist dies der Fall.

Haben Sie sich für eine Plattform entschieden, registrieren Sie sich online. Dazu befolgen Sie die Anweisungen der jeweiligen Webseite.

2. Schritt: Suchen Sie ein P2P-Finanzierungsvorhaben aus

Im zweiten Schritt suchen Sie nun ein Projekt aus, in das Sie investieren wollen. Die Plattform liefert Ihnen Informationen zu den einzelnen Kreditgesuchen:

  1. zur Person des Kreditnehmers
  2. zum Projekt, das finanziert werden soll
  3. und – ganz wichtig – zur Bonität des Schuldners.

Auf Grundlage mehrerer hundert Faktoren, dazu gehören Auskünfte der SCHUFA und anderer Kreditbewerter, erstellt die Plattform einen individuellen Bonitäts-Score für jedes Kreditgesuch. Dieser gibt Ihnen Orientierung, wie hoch die Wahrscheinlichkeit ist, dass ein Kreditnehmer das Geld erwartungsgemäß zurückzahlt.

Die zu erwartende Rendite richtet sich ebenfalls nach der Bonitätsklasse. Eine gute Bonität bedeutet dabei niedrige Renditeaussichten, aber auch das Risiko des Kreditausfalls ist gering. Eine niedrige Bonität hingegen birgt ein hohes Risiko für Ihre Geldanlage, aber auch die in Aussicht gestellte Rendite ist hoch.

Automatisch investieren durch die P2P-Plattform

Alternativ zur manuellen Auswahl von Anlageprojekten können Sie bei den meisten Plattformen die automatische Verteilung Ihres Kapitals durch einen Portfoliomanager wählen. Dieser ordnet Ihr Geld einem oder mehreren Krediten zu. Sie hinterlegen dazu einmalig, wie viel Risiko Sie eingehen möchten und wie hoch die Investition pro Kredit mindestens und maximal sein soll. Außerdem können Sie festlegen, ob Sie eine Refinanzierung Ihrer Gewinne wünschen.

3. Schritt: Lassen Sie sich Ihre Rendite auszahlen

Die Auszahlung Ihrer Rendite verläuft je nach Plattform auf Wunsch (das heißt, wenn Sie Ihr Investment beenden möchte) oder zusammen mit dem eingesetzten Kapital. Wenn Sie vor Ablauf der Kreditlaufzeit Ihr Geld zurückhaben möchten, können Sie den Kredit in der Regel gegen eine geringe Gebühr einem anderen Kreditgeber verkaufen.

Ausfallrisiko: Was passiert, wenn ein Peer-to-Peer-Kredit ausfällt?

Die P2P-Plattformen versprechen einige Maßnahmen, um das Risiko einzudämmen. In einem ersten Schritt wird die Plattform Kontakt zum Schuldner aufnehmen und versuchen herauszufinden, warum er nicht gezahlt hat. Nutzt das nichts, wird von der zwischengeschalteten Partnerbank eine Mahnung ausgesprochen. Zahlt der Schuldner immer noch nicht, folgt die Kündigung des Kredits sowie die Bemühungen eines Inkassobüros.

Das Inkassoverfahren verläuft zwischen der Bank und dem Kreditnehmer. Als Anleger haben Sie keine Möglichkeit mit dem säumigen Schuldner in Kontakt zu treten, er bleibt anonym. Viele Plattformen bieten aber eine gute Transparenz darüber, in welchem Stadium sich das Inkassoverfahren gerade befindet, so dass Sie sich über den Verbleib Ihres Geldes informieren können.

Gerade in Hinblick darauf, dass P2P-Kredite vor allem von Kreditnehmern genutzt werden, die auf dem herkömmlichen Kreditmarkt keine oder nur geringe Chancen haben, darf das Ausfallrisiko beim P2P-Lending nicht unterschätzt werden.

Was ist die Rückkaufgarantie bei Peer-to-Peer-Krediten?

Einige P2P-Plattformen, wie zum Beispiel Mintos, bieten eine sogenannte Rückkaufgarantie. Diese verspricht, verzögerte Kredite und die bis dahin angelaufenen Zinsen vom säumigen Schuldner zurückzukaufen, sodass der Kreditgeber entlastet wird. Das geschieht durch das mit der Plattform kooperierende Kreditunernehmen, über das die Bankgeschäfte abgewickelt werden.

Als Anleger muss Ihnen aber klar sein, dass auch eine solche Rückkaufgarantie theoretisch ausfallen kann. Sollten sich Kreditausfälle häufen, können diese nur bis zu einem bestimmten Punkt aufgefangen werden.

Was passiert, wenn eine P2P-Plattform pleitegeht?

Ein zweites, großes Risiko besteht in der Plattform selbst. Geht die Plattform pleite, ist unweigerlich auch Ihr Kapital weg. Viele P2P-Plattformen sind relativ jung und noch nicht sehr lange am Markt. Das heißt, sie verfügen über wenig Eigenkapital und können selbst schnell Opfer von Pleiten werden.

Wenn die Plattform Finanzberichte oder Statistiken über ihr Wachstum, das vermittelte Kreditvolumen, Investoren und Ausfallraten auf ihrer Webseite veröffentlicht, sollten Sie die Zahlen verfolgen, um das Pleiterisiko einzuschätzen.

Die 3 wichtigsten Tipps für Ihre Peer-to-Peer-Anlagestrategie

Aus dem Risiko des Kreditausfalls sowie dem Risiko der Plattformpleite leiten sich auch die wichtigsten Regeln für die Geldanlage in P2P-Kredite ab:

  1. Streuen Sie das Risiko: Das bedeutet, dass Sie Ihr Kapital niemals in nur ein Projekt investieren sollten. Am besten ist eine hohe Diversifikation mit kleinen Beträgen. Fällt ein Kredit aus, wird der Verlust durch die relativ geringe Summe verschmerzbar sein.
  2. Legen Sie nicht alle Eier in einen Korb: Investieren Sie auf mehreren P2P-Plattformen. Kommt es zur Pleite einer Plattform, verlieren Sie nicht Ihr gesamtes Kapital.
  3. Seien Sie geduldig: Gerade, wenn Sie wie empfohlen viele kleine Beträge investieren, braucht Ihr Investment Zeit, um sich entwickeln zu können. Geben Sie sich diese Zeit und investieren Sie lieber auf lange und sichere Sicht als kurzfristig viel zu riskieren.

Achtung bei der Versteuerung von Peer-to-Peer-Krediten!

Einen Fallstrick gibt es noch, den Sie bei Peer-to-Peer-Krediten unbedingt kennen müssen: die Versteuerung. Denn anders als zum Beispiel bei Aktiengewinnen wird die Abgeltungssteuer nicht automatisch einbehalten. Sie sind als Anleger selbst für die Versteuerung Ihrer Gewinne aus P2P-Krediten verantwortlich und müssen die Zinszahlungen von jedem einzelnen Kredit, in den Sie investiert haben, nachweisen.

Einige Plattformen bieten als Service die Zusammenstellung aller Zinseinnahmen, bei anderen müssen Sie die Erträge selbst ermitteln und summieren.

  • Die Versteuerung inländischer P2P-Zinserträge ist einfach

    Die Gewinne, die Sie durch P2P-Kredite gemacht haben, müssen Sie in der Anlage KAP, Zeile 14 („Inländische Kapitalerträge“) in der Steuererklärung vermerken. Erzielen Sie bei mehreren deutschen Plattformen Zinsgewinne, müssen Sie die Einzelbeträge addieren und die Gesamtsumme eintragen.

  • Die Versteuerung ausländischer P2P-Zinserträge erfordert Aufwand

    Bei ausländischen P2P-Plattformen verhält es sich komplizierter. In der Regel erhalten Sie hier nicht automatisch einen Nachweis Ihrer Zinserträge, sondern müssen sie selbst berechnen. Folgende Kategorien müssen Sie bei Ihrer Aufstellung berücksichtigen:

    • Zinserträge
    • Verzugszinszahlungen
    • Zinsen, aus sogenannten „Interest Income on Rebuy“. Das sind Zinsen aus Krediten mit Rückkaufgarantie. Hat der Kreditnehmer länger als 60 Tage nicht getilgt, tritt bei einigen Anbietern eine Rückkaufgarantie ein und Sie bekommen den Tilgungsanteil plus Zinsen ausbezahlt.
    • Gewinne, die Sie auf dem Sekundärmarkt gemacht haben – sogenannte „Secondary Market Premium“

    Den ermittelten Gesamtbetrag tragen Sie in die Anlage KAP Ihrer Steuererklärung ein, diesmal jedoch in Zeile 15 „Ausländische Kapitalerträge“. Hilfreich für das Finanzamt kann auch ein Ausdruck des Kontoauszugs der jeweiligen Plattform sein.

  • Die Versteuerung von P2P-Verlusten ist nicht möglich

    Bei Verlusten sieht es anders aus. Verluste, die Sie durch Peer-to-Peer-Kredite erzielen, können Sie nicht, wie zum Beispiel Verluste bei Aktien, als Werbungskosten oder entgangene Einnahmen geltend machen. Das heißt Verluste mit Peer-to-Peer-Krediten wirken sich nicht positiv auf Ihren Steuerbescheid aus.

Vergleich.de Tipp

Wenn Sie sich entscheiden, in Peer-to-Peer-Kredite zu investieren, sollten Sie sich immer das Ausfallrisiko vor Augen führen. Wieviel Geld Sie in P2P-Kredite investieren, hängt letztlich von Ihrem Gesamtvermögen ab. Generell empfehlen wir, nur Summen zu investieren, bei denen Sie einen Totalverlust verschmerzen könnten.

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