Passives Einkommen, auch Residualeinkommen genannt, ist eine Einkommensquelle, die über einen längeren Zeitraum Einkünfte abwirft und sich positiv und unabhängig vom investierten Geld bzw. der investierten Zeit entwickelt.
Wer träumt nicht davon, am Strand zu liegen, sich die Sonne auf den Bauch scheinen zu lassen und währenddessen auf wundersame Weise Geld zu verdienen? Quasi fürs Nichtstun bezahlt zu werden? So bildhaft die Vorstellung des passiven Einkommens häufig auch ist, darf nicht übersehen werden, dass es auch Risiken birgt und arbeitsintensiv ist.
Es gibt verschiedene Möglichkeiten passives Einkommen zu generieren. Grob lassen sich die Optionen des passiven Geldverdienens in
einteilen. Im Folgenden stellen wir Ihnen die Vor- und Nachteile der verschiedenen Möglichkeiten vor.
Zinsen und Dividenden aus Geldanlagen bieten einen guten und, im Vergleich zu den anderen Möglichkeiten, risikoarmen Einstieg in das Thema passives Einkommen. Im Folgenden stellen wir Ihnen die vier gängigsten Geldanlageformen ETFs, Aktien, Festgeld und Tagegeld vor und erklären, wo hier die Vorteile und Nachteile liegen.
Wer zum Aufbau von passivem Einkommen ETFs und Aktien wählt, hat gute Renditeaussichten. Das Prinzip ist schnell erklärt: Sie investieren in ein Unternehmen oder in Indexfonds (das sind Investmentfonds, die einen Börsenindex nachbilden) und erhalten dafür Dividenden, die Sie als passives Einkommen verbuchen können - schließlich erhalten Sie das Geld unabhängig von Ihrem Arbeitseinsatz.
Vorteil:
Nachteil:
ETFs versprechen hohe Renditen, doch die Auswahl ist groß. Unser ETF Vergleich zeigt Ihnen, bei welchen ETFs sich eine Investition lohnt!
jetzt ETFs vergleichenFestgeld eignet sich nur bedingt zum Aufbau eines passiven Einkommens. Sie müssen einen Mindestbetrag (variiert je nach Anbieter) auf Ihr Festgeldkonto überweisen und es für eine vorher vereinbarte Laufzeit anlegen. Während dieser Laufzeit wird das Geld fest verzinst. Das bietet Ihnen eine gute Planungssicherheit. Nachteilig ist jedoch, dass Sie nicht flexibel auf das Geld zurückgreifen können, wenn Sie es spontan benötigen. Generell gilt, dass die Verzinsung umso höher ist, umso länger Sie das Geld anlegen.
Vorteil:
Nachteil:
Tagesgeld ist eine besonders unkomplizierte Geldanlage. Sie eröffnen ein Tagesgeldkonto bei der Bank Ihrer Wahl, überweisen einen individuellen Betrag auf Ihr Tagesgeldkonto, der tagesaktuell verzinst wird. Sie können Ihr Geld jeder Zeit abheben, die Bank kann den Zins aber auch jeder Zeit verändern.
Wer ein Tagesgeldkonto bei einer deutschen Bank wählt, ist besonders gut abgesichert und auch europäische Banken bieten eine sehr gute Einlagensicherung. Die Rendite ist beim Tagesgeld aktuell jedoch äußerst knapp bemessen, mehr als 0,7 % übersteigt gerade kein Anbieter (Stand: 03/2019).
Vorteil:
Nachteil:
Wer Geld verleiht, kann damit Geld verdienen. Dieses Prinzip hat sich auch in der digitalen Ära bewahrheitet. Hinzu kommt, dass Online-Plattformen es Nutzern heute sehr leicht machen, Geld zu verleihen oder zu investieren.
Beim Peer-to-Peer-Kredit werden Sie über Onlinevermittler quasi selbst zur Bank: Sie verleihen Ihr Kapital an andere Menschen, die Ihnen dafür Zinsen zahlen. Das Peer-to-Peer Geschäft ist mittlerweile so ausgetüftelt, dass Sie, ähnlich einem Portfolio-Aufbau von Aktien, Ihr Risiko streuen können, die investierten Beträge klein halten und sich die Projekte, in die Sie investieren wollen, selbst aussuchen können. Die Renditeaussichten sind je nach Projekt und Risikobereitschaft gut, doch dürfen Sie bei dieser Form der Geldanlage nie vergessen, dass ein Komplettverlust Ihres eingesetzten Geldes möglich ist.
Vorteil:
Nachteil:
Beim Crowdinvesting investieren Privatanleger in Immobilien, in Projekte aus dem Energiebereich oder in Startups. Im Gegenzug für Ihr eingesetztes Geld erhalten Sie eine ansehnliche Rendite. Das Risiko bei dieser Form der Geldanlage ist jedoch nicht zu unterschätzen.
Vorteil:
Nachteil:
Wenn Sie sich für Crowdinvest in Immobilien als Anlagemöglichkeit interessieren, finden Sie aktuelle Angebote in unserem Crowdinvesting Vergleich.
jetzt Crowdinvest vergleichenSachwerte wie Immobilien sind weitestgehend unabhängig von Kursentwicklungen und Verzinsungen. Wer in sogenanntes Betongold investiert, kann sich durch stetige Mieteinnahmen auf ein gutes passives Einkommen freuen.
Gerade in der aktuellen Niedrigzinsphase, in der Baugeld günstig zu haben ist, ist die Investition in Immobilien mit guten Renditeaussichten verbunden. Beachten Sie aber, dass die finanzielle und zeitliche Investition bei dieser Form des passiven Einkommens besonders hoch ist. Verwaltungs- und Instandhaltungskosten schmälern den Gewinn und sollten vorausschauend kalkuliert werden. Auch wer Wohnungen oder Häuser im Vorhaben kauft, sie nach kurzer Zeit mit Gewinn weiterzuverkaufen, muss Arbeit in die Renditeobjekte investieren.
Vorteil:
Nachteil:
Passiv Geld verdienen ist kein Zufall. Im Folgenden geben wir Ihnen vier Tipps, die Ihnen dabei helfen passive Einkommensströme aufzubauen und langfristig davon zu profitieren.
Wer denkt, dass passives Einkommen schnell verdientes Geld ist, irrt sich gewaltig. Es bedarf langer und strategischer Arbeit, bis ein nennenswertes Einkommen über passive Geldströme aufgebaut ist. Darüber sollten Sie sich bewusst sein, denn das bedeutet auch, dass Sie in einer finanziellen Notsituation auf keinen Fall auf passives Einkommen setzen sollten. Vielmehr können Sie es als zeitintensives Hobby neben einem aktiven Einkommen verstehen, dass sich langfristig für Sie auszahlen wird.
Haben Sie laufende Ratenkredite? Dann sollten Sie davon absehen, passives Einkommen aufzubauen und sich zunächst der schnellen Tilgung Ihrer Konsumkredite widmen. Kreditschulden sind fast immer teurer als Gewinne aus Zinserträgen, Mieteinnahmen oder Dividenden, so dass die Bildung eines passiven Einkommens ein Minusgeschäft bleibt, solange Sie verschuldet sind. Anders sieht es bei einer laufenden Baufinanzierung aus: Die Tilgung ist in der Regel auf lange Zeit geplant und selbst wenn Sie zu einem frühzeitigen Geldsegen gekommen sind, macht eine vorzeitige Tilgung häufig aufgrund der fällig werdenden Vorfälligkeitsentschädigung keinen Sinn.
Bevor Sie sich für eine Form des passiven Einkommens entscheiden, sollten Sie eine individuelle Anlagestrategie entwickeln. Dazu sollten Sie sich fragen:
Mit den Antworten auf diese Frage können Sie eine Anlagestrategie erstellen, an der Sie langfristig festhalten sollten. Häufige Strategiewechsel sind nicht ratsam, da sich passives Einkommen über einen langen Zeitraum hinweg entwickelt und etwas Ausdauer erfordert.
Nehmen Sie sich Zeit, Ihre Strategie zu reflektieren. Am besten nutzen Sie dazu eine Finanz-App oder eine Excel-Tabelle, in die Sie wöchentlich Ihre Gewinne und Verluste eintragen. So können Sie nach und nach erkennen, welche Geldanlageform für Sie funktioniert und welche weniger. Passives Einkommen ist letztendlich kein geschenktes Geld, sondern erfordert neben dem Einsatz von Zeit und Geld vor allem Ausdauer.