Ein Musterdepot ist eine Art Spielplatz für Aktienanleger. Virtuell kann hier der Handel mit Aktien geübt werden. Alle Einsätze und Verkaufserlöse sind rein fiktiv – die Kurse orientieren sich aber am echten Börsenhandel. So können unerfahrene Anleger gefahrlos Chancen und Risiken testen.
Erfahrene Anleger können neue Strategien entwerfen. Außerdem gibt es Musterdepots noch als transparente Depots von Profis. Anleger können hier deren Geschäfte beobachten und so deren Strategien nachverfolgen.
Das Musterdepot ist für alle Anleger von Vorteil. Börsenneulinge können im Musterdepot verfolgen, wie sich Kurse entwickeln. Sie können sich auch gefahrlos trauen, ins Risiko zu gehen und etwa auf erfolgversprechende Startups zu setzen. Schmerzhafte Erfahrungen in Form von Geldverlusten bleiben im Musterdepot aus. Gleichzeitig lernen Neulinge auch den Alltag des Aktiengeschäfts kennen. Dazu gehört, dass etwa Dividenden ausgezahlt werden oder jedes Geschäft gewisse Gebühren kostet.
Sie möchten mit Aktien oder ETFs handeln und suchen noch den richtigen Depot-Anbieter? Mit unserem Depot Vergleich vergleichen und finden Sie die besten Depots.
Für erfahrene Anleger ist das Musterdepot die risikofreie Möglichkeit zum Ausprobieren von Anlagestrategien. Wer statt im Dax künftig lieber in Asien sein Geld investieren will, kann den Strategiewechsel so vorher durchspielen. Diese Anleger können das Musterdepot parallel zu ihren realen Geschäften führen und dann im am besten erscheinenden Moment den Strategiewechsel in die Tat umsetzen.
Die Demokonten sind meist kostenlos. Über diese Konten wird mit dem vom Anbieter zur Verfügung gestellten Spielgeld der Handel realitätsnah abgewickelt. Käufe und Verkäufe werden zu den realen Kursen durchgeführt. Dazu kommen häufig noch Sonderfunktionen wie Beobachtungslisten oder Börsencharts. Musterdepots bieten oft auch Optionen aus dem Bereich der Börsenprofis – etwa das hochspekulative Daytrading, das innerhalb eines Handelstages Gewinne abschöpfen will.
In der Regel funktioniert das Musterdepot genauso wie das normale Depot. Der Umfang des Angebots hängt vom Anbieter ab. Die Grundfunktion ist der An- und Verkauf von Wertpapieren. Zur Übersicht gehört die Kursentwicklung im Depot, sodass der Anleger seine fiktiven Gewinne oder Verluste nachvollziehen kann. Auch die Gebühren werden angezeigt. Darüber hinaus gibt es noch viele weitere Funktionen, die aber dann oft zumindest zum Teil kostenpflichtig werden. Dazu gehören Alarmierungen per App oder E-Mail oder der Abruf von Echtzeitdaten.
Anbieter von Demokonten gibt es zahlreiche. Vollkommen ausreichend sind gerade für Anfänger die kostenlosen Musterdepots. Einige Anbieter haben zusätzliche Funktionen, die erst gegen Geld freigeschaltet werden. Prüfen Sie kritisch, ob Sie das wirklich brauchen – oder ob ein anderes kostenloses Musterdepot nicht dieselben Funktionen im Angebot hat.
Das pauschal beste Musterdepot gibt es nicht. Vieles hängt vom persönlichen Interesse ab. Wollen Sie nur Aktien handeln, oder auch andere Finanzprodukte? Im Folgenden stellen wir Ihnen mehrere Anbieter vor, die alle kostenlose Musterdepots im Programm haben.
Das Onvista Musterdepot ist der Marktführer. Sie können bei dem Online-Broker neben Aktien auch Investmentfonds, ETF, Zertifikate, Optionsscheine oder Anleihen handeln. Dazu gibt es bis zu 15 verschiedene Depots. Wertentwicklungen können Sie in Charts verfolgen.
Das Comdirect-Musterdepot ist eines der von einer Bank angebotenen Depots. Neben den Brokern haben auch viele Banken Musterdepots. Sie können dort Wertpapiere, Indizes, Zinsen und Währungen beobachten. Nutzer können dort auch Limits setzen und sich per E-Mail benachrichtigen lassen. Außerdem können Sie ihr reales Depot importieren und virtuell anpassen.
Das Boerse.ARD.de-Musterdepot ist in die Börsenseite der ARD integriert. Dort können Sie wie in den anderen Depots ihre Wertpapiergeschäfte virtuell abbilden. Das Musterdepot bietet verschiedene Funktionen zur Depotanalyse. Das Depot ist übersichtlich gestaltet und verzichtet im Gegensatz zu anderen Anbietern auf kostenpflichtige Zusatzangebote.
SBroker ist das Musterdepot der Sparkassen. Das Depot hat eine E-Mail-Benachrichtigungsfunktion bei Erreichen selbstdefinierter Limits. Nutzer können beliebig viele Übungsdepots anlegen. Für die Anmeldung ist allerdings über die E-Mailadresse hinaus auch die Angabe Ihrer Postadresse und Ihres Geburtsdatums nötig.
Die ING betreibt ebenfalls ein Musterdepot, dies allerdings unter dem Namen Watchlist. Auch dort gibt es per E-Mail Nachrichten zum Erreichen bestimmter Kursschwellen und lassen sich Indizes, Rohstoffe, Devisen und Futures beobachten.
Unter dem Namen Finanzmanager können sich Nutzer auf dem Anlegerportal extraETF kostenlos ein Musterdepot anlegen oder ihr echtes Depot genauer unter die Lupe nehmen. Analysetools helfen dabei, Risiken zu erkennen. Die Kennzahlen sind immer aktuell. Zusätzlich finden Sie auf extraETF eine Vielzahl von beispielhaften Musterportfolios. Diese reichen von Einsteiger-Portfolios über Dividenden- und Welt-Portfolios bis hin zu nachhaltigen oder Spezial-Portfolios. Es gibt auch Portfolio-Konzepte zum Nachbauen. Kostenpflichtig wird der Finanzmanager erst, wenn man mehrere eigene Portfolios anlegen oder auf die komplette Analyse zugreifen will.
Das Fachblatt „Der Aktionär“ hat mehrere Musterdepots, die Interessierte einsehen können. Sie unterscheiden sich in ihrer strategischen Ausrichtung. Es gibt kurzfristige Aktienanlagen genauso wie ein langfristig ausgerichtetes Depot, das sich in Konkurrenz zu Investorenlegende Warren Buffett versteht. Der Zugang dazu ist allerdings von einem gültigen Abonnement abhängig.
Das Handelsblatt bietet registrierten Nutzern ein eigenes Musterdepot. Außerdem können Sie dort drei verschiedene Musterdepots von Profis beobachten und regelmäßig deren Einschätzungen nachlesen.
Um von Ihrem Musterdepot zu profitieren und wertvolle Erfahrungen für den echten Handel zu sammeln, haben wir folgende Tipps für Sie: