MSCI-Emerging-Markets-ETF: Rendite mit Schwellenländer-ETFs
Sie wollen als Privatanleger von der wirtschaftlichen Entwicklung in Schwellenländern wie China, Taiwan und Indien profitieren? Der kostengünstige Indexfonds MSCI-Emerging-Markets-ETF ist ein idealer Zusatz zum MSCI World. So streuen Sie Ihr Risiko weltweit.
MSCI-Emerging-Markets-ETFs sind börsengehandelte Fonds auf aufstrebende Schwellenländer. Diese ETFs bilden den Index MSCI Emerging Markets ab. Er umfasst ca. 1.400 Unternehmen aus 24 Ländern wie China, Taiwan, Indien und Brasilien. Der MSCI Emerging Markets Index wird vom Finanzdienstleister Morgan Stanley Capital International (MSCI) erstellt, der seinen Sitz in New York City hat. Diese Benchmark wird seit 1988 berechnet.
Wie alle Indexfonds wird ein ETF auf den MSCI Emerging Markets passiv gemanagt und spart dadurch im Vergleich zu aktiv gemanagten Fonds Verwaltungskosten. Anders als bei Investitionen in einzelne Aktien, Sektoren oder ein bestimmtes Land wird bei einem Emerging-Markets-ETF das Risiko für die Anleger breit gestreut. Der MSCI Emerging Market Index repräsentiert 85 % der Wirtschaft der Schwellenländer nach Marktkapitalisierung. Dieser Wert richtet sich nach dem Aktien-Streubesitz der Unternehmen und deren Bewertungen an der Börse. Geht ein Unternehmen pleite oder nimmt die Bedeutung einer Branche ab, so passt sich der Index und damit auch der Fonds den Entwicklungen an.
Mit einem MSCI-Emerging-Markets-ETF können Sie auf Wirtschaftsnationen mit Potenzial setzen. Die Kurse schwanken jedoch in der Regel stärker als die eines MSCI World ETFs, dem komplementären Indexfonds auf Industrienationen. Anleger benötigen daher stärkere Nerven. MSCI-Emerging-Markets-ETFs sind beliebte und viel gehandelte Fonds und daher sehr liquide. Sie können kurzfristig gekauft oder verkauft werden.
Welche sind die MSCI-Emerging-Markets-ETFs mit der höchsten Rendite?
Beim Vergleich der Renditen verschiedener MSCI-Emerging-Markets-ETFs kommt es auf den betrachteten Zeitraum an. Im Folgenden sehen Sie, wie die erfolgreichsten ETFs über 5 Jahre, über 1 Jahr und über 1 Monat gelaufen sind. Der auf ETFs spezialisierte Online-Ratgeber justETF hat für einen Vergleich die besten Renditen in unterschiedlichen Bewertungszeiträumen ermittelt. In der ersten Tabelle sehen Sie die ETFS auf den MSCI Emerging Markets Index mit der höchsten Rendite innerhalb von 5 Jahren.
Die MSCI-Emerging-Markets-ETFs mit der besten Rendite in 5 Jahren
Der Indexanbieter MSCI bündelt 24 Länder zu der Gruppe Schwellenländer, die den Emerging Markets Index bilden. Den größten Anteil machen China, Indien, Taiwan, Südkorea und Brasilien aus. Zusätzlich fasst der Index Ägypten, Chile, Griechenland, Indonesien, Kolumbien, Katar, Kuwait, Malaysia, Mexiko, Peru, Philippinen, Polen, Saudi-Arabien, Südafrika, Thailand, Tschechien, Türkei, Ungarn und die Vereinigten Arabischen Emirate. Russland ist seit dem Krieg in der Ukraine nicht mehr im MSCI Emerging Markets vertreten.
Hier sehen Sie die aktuelle Zusammensetzung nach Ländern.
Länderzusammensetzung im MSCI Emerging Markets Index
Quelle: Zendepot | Vergleich.de übernimmt keine Haftung für die Richtigkeit der angezeigten Informationen. Die dargestellten Daten stellen keine Anlageberatung oder Kaufempfehlung dar.
Der Index deckt in jedem Land 85 % der Marktkapitalisierung ab. Andere Indexanbieter schätzen Südkorea anders ein und rechnen das Land zu den entwickelten Ländern. Der MSCI-Konkurrent FTSE aus Großbritannien zählt sowohl Südkorea als auch Polen zu den Industrieländern und schließt diese beiden Länder deshalb nicht in seinen Schwellenländer-Index FTSE Emerging ein.
Wenn Sie in Ihrem Portfolio einen MSCI-World-ETF mit einem FTSE-Emerging-Markets-ETF kombinieren, sollte Ihnen bewusst sein, dass Sie nicht in Südkorea und Polen investieren. Umgekehrt ist es so, dass Sie, wenn Sie den Industrieländer-Index FTSE Developed World mit einem MCSI-Emerging-Markets-ETFs ergänzen, diese beiden Länder doppelt in Ihrem Depot haben, Südkorea und Polen also übergewichten. Ein solches Klumpenrisiko vermeiden Sie, wenn Sie bei der Verknüpfung von ETFs auf entwickelte Nationen und Schwellenländer bei einem einzigen Indexanbieter bleiben. Entscheiden Sie sich entweder für MSCI oder FTSE – dann sind die entsprechenden ETFs aufeinander abgestimmt.
Was sind BRICS-Staaten?
Unter der Abkürzung BRICS fasst man die Länder Brasilien, Russland, Indien, China und Südafrika zusammen. Indexanbieter wie MSCI und FTSE haben diese Gruppe lange den Schwellenländern zugeordnet. Für BRICS-Staaten oder auch für den um Südafrika verkleinerten Zusammenschluss BRIC sind spezielle ETFs im Angebot. Seit dem Ukrainekrieg fällt Russland nicht mehr unter die Schwellenländer, sondern wird als Standalone Market gewertet.
Was sind Tigerstaaten?
Unter dem Ausdruck „Tigerstaaten“ verstand man in den 80er-Jahren die aufstrebenden asiatischen Länder Südkorea, Singapur, Taiwan und Hongkong. Heute fasst man unter diesen Begriff zusätzlich Thailand, Malaysia, Indonesien und die Philippinen. Das Bild des Tigers soll die dynamische Wirtschaftsleistung versinnbildlichen. Die Tigerstaaten zeichnen sich durch ein schnelles Wirtschaftswachstum, eine Export-orientierte Industrialisierung sowie ein schnell wachsendes Pro-Kopf-Einkommen aus.
Was sind Newly Industrialized Countries?
Was sind Newly Industrialized Countries?
Als Newly Industrialized Countries oder Newly Industrializes Economies bezeichnete man seit den 1970er Jahren zunächst die Tigerstaaten in Asien. Gemeint sind Länder, die die typischen Strukturmerkmale eines Entwicklungslandes überwunden haben und zum wirtschaftlichen Sprung ansetzen. Heute verwendet man diese Begriffe synonym zum Ausdruck Schwellenländer. Darunter versteht man Staaten, die eine schnell fortschreitende Industrialisierung und stark wachsende Dienstleistungssektoren aufweisen.
Welche Unternehmen sind in einem Emerging-Markets-ETF?
Der Halbleiter-Hersteller Taiwan Semiconductor, stellt mit über 8 % die größte Position im MSCI Emerging Market Index. Weitere erhebliche Anteile fallen auf den südkoreanischen Konzern Samsung und das Internet-Unternehmen Tencent aus China.
Die 10 größten Positionen des MSCI Emerging Markets Index
Quelle: Zendepot | Vergleich.de übernimmt keine Haftung für die Richtigkeit der angezeigten Informationen. Die dargestellten Daten stellen keine Anlageberatung oder Kaufempfehlung dar.
Den größten Teil der Aktien im MSCI Emerging Markets Index machen Wertpapiere aus den Bereichen Informationstechnologie und Finanzwesen aus. Hoch liegen auch die Anteile der Sektoren Nicht-Basiskonsumgüter und Kommunikationsdienste. Es folgen Grundstoffe, Industrie, Basiskonsumgüter und Energie sowie das Gesundheitswesen, Versorgungsunternehmen und die Immobilienwirtschaft (Stand: 16. April 2024).
Branchen im MSCI Emerging Markets Index
Quelle: Zendepot | Vergleich.de übernimmt keine Haftung für die Richtigkeit der angezeigten Informationen. Die dargestellten Daten stellen keine Anlageberatung oder Kaufempfehlung dar.
Ein MSCI-Emerging-Markets-ETF umfasst ca. 1.400 große und mittelgroße Unternehmen. Der Konkurrenz-Index von FTSE, der FTSE Emerging Index, bündelt sogar über 2.000 Firmen. Beide Indizes bilden etwa 85 % der Wirtschaft in den Schwellenländern nach Marktkapitalisierung ab. Die zehn größten Positionen machen im MSCI-Index etwa ein Viertel und im FTSE-Index ca. 21 % aus (Stand: 16. April 2024).
Wenn Sie in die gesamte Weltwirtschaft investieren wollen, gehören dazu auch die Schwellenländer wie China, Indien, Taiwan und Brasilien. Über MSCI-Emerging-Markets-ETFs können Sie sich unkompliziert und breit gestreut an der Rendite der aufstrebenden Märkte beteiligen.
Bereits jetzt machen die Unternehmen in Schwellenländern nach Aktien im Streubesitz global gesehen etwa 11 % der Weltwirtschaft aus. Tatsächlich erwirtschaften die Emerging Markets etwa 40 % des Bruttoinlandsprodukts (BIP) der Welt. China und Indien sind die bevölkerungsreichsten Länder der Welt. Sie könnten einzeln die USA bald beim BIP übertreffen.
Depot Vergleich
Sie möchten in MSCI-Emerging-Markets-ETFs investieren, haben aber noch kein Depot? Verschaffen Sie sich am besten einen Überblick über aktuelle Angebote in unserem Depot Vergleich und lesen Sie, wie Sie Ihre Rendite optimieren.
passendes Depot finden
Warum sollte ich nicht in Emerging-Markets-ETFs investieren?
Viele Anleger scheuen die Emerging Markets. Dies hat im Wesentlichen zwei Gründe. Zum einen war in den letzten Jahren die Rendite bei Emerging-Markets-ETFs schlechter als bei Indexfonds auf den MSCI World. Deshalb sehen viele Anleger keinen Grund, warum sie in Emerging Markets investieren sollen, wenn der MSCI-Emerging-Markets-Kurs vergleichsweise schwach abschneidet. Weitet man seinen historischen Blick jedoch und analysiert die Periode 1988–2019, so schnitt der Emerging-Markets-ETF besser ab. Er erreichte im Durchschnitt eine jährliche Rendite von 10,64 % gegenüber lediglich 7,81 % des MSCI World.
Zweitens ist das politische Risiko in Schwellenländern schwer zu kalkulieren. Bei autoritären Regimen sind erhebliche staatliche Eingriffe in den Markt möglich, die den Gewinn von Unternehmen enorm schmälern oder den Zugang zu Aktien vor allem für Ausländer behindern können. Auch aus diesem Grund fielen beispielsweise die Kurse für chinesische Firmen wie Alibaba oder Tencent im Jahr 2022 stark, obwohl Analysten die Marktchancen dieser Unternehmen als sehr hoch einschätzen. Zudem hat der Krieg in der Ukraine gezeigt, dass Aktien eines ganzen Landes wie Russland plötzlich von heute auf morgen nicht mehr handelbar sein können. Dieses politische Risiko sind viele Anleger nicht bereit zu tragen. Dazu kommen ethische Bedenken, in autoritäre Staaten zu investieren.
Warum sollte ich den MSCI World und Emerging Markets kombinieren?
Um ein echtes Weltportfolio im Depot zu haben, reicht weder ein ETF auf den MSCI World, noch einer auf die Emerging Markets alleine aus. Beide zusammen ergänzen sich optimal und bilden immerhin 85 % der Weltwirtschaft nach Marktkapitalisierung ab. Dabei repräsentiert ein MSCI-World-ETF 85 % der Industrienationen und ein MSCI-Emerging-Markets-ETF 85 % der Schwellenländer. Mit einer Kombination dieser beiden Indexfonds sind Sie weltweit diversifiziert und mit einer günstigen Gesamtkostenquote (TER) in die Weltwirtschaft investiert.
In welchem Verhältnis Sie die entwickelten Länder auf der einen Seite und die aufstrebenden Nationen auf der anderen Seite gewichten, können Sie bei dieser Paarung selbst bestimmen. Verbreitet ist eine Aufteilung von 70 % MSCI World zu 30 % MSCI Emerging Markets. Auch eine Relation von 60:40 ist denkbar. Damit tragen Sie dem Bruttoinlandsprodukt (BIP) der Schwellenländer Rechnung, das weltweit in etwa bei 40 % liegt. Als weniger riskant erscheint vielen Anlegern jedoch eine geringere Berücksichtigung der aufstrebenden Märkte. Sie entscheiden sich z. B. für 80 % MSCI World ETF und 20 % EM ETF.
Die globale Marktkapitalisierung der Unternehmen in Schwellenländern macht einen noch kleineren Anteil aus. Am Gesamtwert der weltweit an der Börse gehandelten Unternehmen gemessen, entfallen nur etwa 11 % auf die Emerging Markets. In dieser Höhe gewichtet ein ETF auf den MSCI All Country World Index (ACWI) oder auf den FTSE All-World die Schwellenländer.
Schwellenländer im Depot auch ohne Emerging Markets ETF
Wenn Ihnen ein Depot-Anteil von 11 % für die Schwellenländer reicht, können Sie statt der Kombination MSCI-World-ETF + Emerging-Markets-ETF schlicht in einen einzigen ETF auf den MSCI ACWI investieren. Damit sparen Sie sich die regelmäßige Wieder-Anpassung der Gewichtung Ihrer ETFs: das Rebalancing, das bei der Zwei-ETF-Lösung notwendig wird.
Was ist Rebalancing?
Wenn Sie in einen MSCI-World-ETF und einen MSCI-Emerging-Markets-ETF investieren, sollten Sie Ihr Portfolio regelmäßig wieder auf die von Ihnen gewählte prozentuale Verteilung bringen, sei diese 70:30, 60:40 oder 80:20. Das erreichen Sie dadurch, dass Sie ETF-Anteile ver- oder zukaufen oder Ihre Sparpläne anpassen. Dieses „Rebalancing“ genannte Verfahren ergibt, wissenschaftlich belegt, auf lange Sicht meist einen Renditevorteil. Sie reduzieren dann Anteile an dem ETF, der in der letzten Zeit besser gelaufen ist, und erhöhen Ihre Investition bei dem, der geringere Erträge abwarf. Mindestens einmal im Jahr sollten Sie Rebalancing betreiben, wenn Sie Ihr Geld in mehr als einem ETF anlegen.
Welche Emerging-Markets-ETFs gibt es?
Bei ETFs auf den MSCI Emerging Markets Index sieht sich der Anleger einer Auswahl von 19 Fonds gegenüber (Stand 16. April 2024). Die großen ETF-Emittenten wie iShares, Xtrackers, SPDR, Amundi und UBS haben mindestens einen, manchmal bis zu fünf im Angebot. Von den 18 ETFs sind zwölf thesaurierend, also automatisch wiederanlegend, und sieben ausschüttend.
Die günstigste TER weist mit 0,14 % der ausschüttende Amundi MSCI Emerging Markets II UCITS ETF auf, der mit Tauschgeschäften operiert, also die Aktien aus dem Index nicht selbst hält. Auf ihn folgen der thesaurierende sowie der ausschüttende HSBC MSCI Emerging Markets ETF mit einer TER von 0,15 %. Diese bilden den Index physisch ab, kaufen also tatsächlich enthaltene Aktien. Jedoch betreiben sie optimiertes Sampling, erwerben also nur eine Auswahl. Der teuerste angebotene Indexfonds in diesem Bereich ist der Deka MSCI Emerging Markets ETF mit einer TER von 0,66 %.
Auf den FTSE Emerging Index bietet der US-amerikanische Vermögensverwalter Vanguard in Deutschland zwei ETFs an. Den Vanguard FTSE Emerging Markets ETFs gibt es in einer thesaurierenden und einer ausschüttenden Variante. Beide haben eine Gesamtkostenquote (TER) von 0,22 % und betreiben optimiertes Sampling. Sie kaufen die Aktien also physisch, jedoch nur in einer repräsentativen Auswahl. Der seit 2012 bestehende ausschüttende ETF verwaltet ein Anlegervermögen von über 2 Milliarden Euro. Der thesaurierende Fonds, der erst im September 2019 aufgelegt wurde, verfügt immerhin bereits über ein Fondsvolumen von ca. 460 Millionen.
Emerging Markets ETFs für Spezialisten
In Deutschland sind eine Vielzahl spezieller ETFs für die Region Emerging Markets handelbar, die z. B. nur auf asiatische Schwellenländer, nur auf kleine Unternehmen in Schwellenländern, nur auf islamische Schwellenländer, nur auf Schwellenländer in Lateinamerika oder auf alle Schwellenländer ohne China (Emerging Markets ex China) setzen. Auch nachhaltige Versionen sind im Angebot.
Worauf kommt es bei einem guten Emerging-Markets-ETF an?
Neben einer geringen TER sollten Sie bei Ihrem Emerging-Markets-ETF auch auf eine günstige Tracking Difference (TD) achten. Die TD bezeichnet die Genauigkeit, mit der ein ETF seinen Index nachbildet. Idealerweise sollte ein Fonds älter als 3, besser 5 Jahre sein und über ein Volumen von über 100 Millionen Euro verfügen.
Welcher ist der beste ETF auf Emerging Markets?
Besonders günstig ist der Amundi Prime Emerging Markets ETF mit einer Gesamtkostenquote (TER) von nur 0,10 % TER. Er ist ein Geheimtipp und bildet den Index Solactive GBS Emerging Markets Large & Mid Cap ab, der vom deutschen Finanzdienstleister Solactive erstellt wird. Die Unterscheidungen zum MSCI Emerging Markets sind gering. So sind beispielsweise dieselben Unternehmen unter den zehn größten Positionen. Auch die Länder-Allokation ist fast identisch. Der ETF ist thesaurierend, d. h. er investiert die Gewinne der Anleger direkt wieder. Der Amundi Prime Emerging Markets ETF erwirbt die Indexbestandteile vollständig physisch, sodass kein Ausfallrisiko besteht.
Jedoch ist der Amundi Prime Emerging Markets ETF, der erst im September 2021 aufgelegt wurde, noch sehr klein: Das Fondsvolumen beträgt etwa 26 Millionen Euro. Damit ist das Risiko gegeben, dass er sich für den Anbieter nicht rentiert und geschlossen oder überführt wird. Dieses wäre dann für die Investoren mit Umständen und eventuell Transaktionskosten und Steuern verbunden. Die Kapitalanlage selbst ist als Sondervermögen geschützt. Es ist allerdings davon auszugehen, dass das Fondsvolumen dieses jungen ETFs noch steigt.
Emerging-Markets-ETFs: thesaurierend oder ausschüttend?
Ob Sie lieber in ausschüttende oder wiederanlegende ETFs, die man thesaurierend nennt, investieren, ist Geschmackssache. Thesaurierende ETFs nehmen Ihnen den Aufwand einer Reinvestition ab. Dafür fallen dann keine Transaktionskosten an. Umgekehrt können Sie bei ETFs, die Dividenden an Sie ausschütten, immer wieder neu überlegen, was Sie mit dem Geld anfangen wollen. Aber Vorsicht: Ist Ihr Sparerfreibetrag von 1.000 € pro Person schon ausgeschöpft, fällt auf Ihre Gewinne die Kapitalertragssteuer bzw. Abgeltungssteuer an.
Streben Sie langfristig ein passives Einkommen an oder motiviert Sie die Dividenden-Ausschüttung nachhaltig zum Sparen, so kann die ausschüttende Variante für Sie besonders interessant sein. Zudem bietet diese die Möglichkeit, den Sparerpauschbetrag besser auszunutzen und so keinen Steuervorteil zu verschenken, falls Sie Ihren Freibetrag bislang noch nicht ausschöpfen. Denn den ausgeschütteten Betrag müssen Sie später nicht noch einmal versteuern. Vergessen Sie nicht, einen Freistellungsauftrag einzurichten.
MSCI-Emerging-Markets-ETF oder FTSE-Emerging-Markets-ETF?
Bei der Wahl eines konkreten ETFs auf einen Schwellenländer-Index sollten Sie auch auf die Kompatibilität mit dem Rest Ihres Portfolios achten. Investieren Sie beispielsweise parallel in einen MSCI World ETF, suchen Sie sich am besten einen ETF aus, der den MSCI Emerging Markets Index abbildet. Bildet dagegen ein FTSE Developed World die Basis Ihres Depots, wählen Sie besser einen Schwellenländer-ETF auf den FTSE Emerging. Die verschiedenen Indexanbieter ordnen nämlich einige Länder unterschiedlichen Gruppen zu. Kombinieren Sie also ETFs auf mehrere Index-Anbieter, kann es sein, dass Sie Länder wie Südkorea und Polen doppelt oder gar nicht in Ihrem Portfolio haben. Wenn Sie die Abbildung der Weltwirtschaft anstreben, ist dies unerwünscht.
Achten Sie auf die Depotkosten
Machen Sie bei der Wahl Ihres Emerging-Markets-ETFs nicht den Fehler, minimale Unterschiede in der Zusammensetzung oder bei der TER des Fonds überzubewerten. Achten Sie vor allem auf die Depotkosten, die Ihr Broker erhebt. Gratis ist die Depotführung z. B. bei Scalable Capital* und finanzen.net zero*.Viele Broker bieten zudem einige ETFs besonders günstig oder kostenlos im Sparplan an.
Was bedeutet Emerging Markets IMI bei ETFs?
Der Zusatz IMI bei Emerging-Markets-ETFs bedeutet Investable Market Index. Ein solcher Fonds bildet nicht nur die frei verfügbaren Aktien der großen und mittleren Unternehmen in der Region ab, sondern umfasst auch Nebenwerte, so genannte Small Caps. Damit deckt er etwa 99 % der Wirtschaftskraft nach Marktkapitalisierung in jedem Land ab. Der MSCI Emerging Markets IMI bündelt ca. 3.100 Positionen und damit deutlich mehr als der MSCI Emerging Markets Index, der nur etwa 1.400 Firmen und damit rund 85 % der Wirtschaftskraft nach Marktkapitalisierung abdeckt.
In Deutschland können Sie den iShares Core MSCI Emerging Markets IMI ETF in einer ausschüttenden und einer thesaurierenden Variante für eine Gesamtkostenquote (TER) von günstigen 0,18 % handeln. Auch eine nachhaltige Option ist verfügbar: der iShares Core MSCI Emerging Markets IMI ESG Screened ETF. Er beinhaltet keine Unternehmen, die in Geschäftsfeldern mit fossilen Kohlebrennstoffen, umstrittenen Waffen, Tabak und anderen kontroversen Branchen tätig sind. Daher enthält er mit ca. 2.400 Positionen zwar weniger als der iShares Core MSCI Emerging Markets IMI ETF, aber immer noch mehr als ein klassischer MSCI-Emerging-Markets-ETF. Das Risiko ist also breit gestreut. Den iShares Core MSCI Emerging Markets IMI ESG Screened ETF gibt es ebenfalls in thesaurierend und ausschüttend. Auch seine TER beträgt nur 0,18 %.
Welche nachhaltigen Emerging-Markets-ETFs gibt es?
Mehr Umweltschutz, bessere Arbeitnehmerrechte und eine vorbildliche Unternehmensführung sind Punkte, auf die viele Anleger heutzutage schauen. Gerade im Hinblick auf Schwellenländer, wo die staatlichen Vorgaben für Firmen oft weniger streng sind, suchen diese Investoren nach Fonds, welche die enthaltenen Unternehmen nach Nachhaltigkeitskriterien filtern.
iShares MSCI EM SRI ETF
Besonders rigoros ist der iShares MSCI EM SRI ETF. Er schließt viele Firmen aus, die bestimmte ethische Standards nicht erfüllen, und umfasst nur solche, die in ihrem Sektor ein hohes Rating in den Bereichen Umweltschutz, soziale Verantwortung und Unternehmensführung (ESG) erreichen. Darunter leidet die Streuung: Dieser ETF enthält nur noch rund 200 Werte, also weniger als ein Sechstel eines klassischen EM ETFs. Auch Amundi, UBS und BNP Paribas bieten Emerging Markets SRI ETFs an.
Xtrackers MSCI Emerging Markets ESG UCITS ETF 1C
Etwas weniger streng ist der Xtrackers MSCI Emerging Markets ESG UCITS ETF 1C (WKN A2JHSF). Firmen müssen im Vergleich zu ihren Konkurrenten hohe ESG-Eigenschaften und geringe Kohlenstoff-Emissionen aufweisen, um aufgenommen zu werden. Unternehmen, die mit Tabakerzeugnissen zu tun haben, sind nicht enthalten. Dieser ETF enthält ca. 400 Positionen. Seine Gesamtkostenquote (TER) beträgt 0,25 %.
Amundi MSCI Emerging ESG Leaders UCITS ETF
Der Amundi MSCI Emerging ESG Leaders UCITS ETF bündelt ca. 500 Unternehmen. Solche mit erheblichen Geschäftsaktivitäten in den Bereichen Kernenergie, Heizkohle, Tabak, Alkohol, Glücksspiel und Waffen sind ausgeschlossen. Jede einzelne Position wird auf 5% begrenzt. Mit einer Gesamtkostenquote (TER) von 0,18 % ist dies einer der günstigsten nachhaltigen Emerging-Markets-ETFs.
Wenn Sie Ihr Geld grün oder sozial verantwortungsvoll investieren möchten, lesen Sie mehr Infos und Tipps auf unserer Ratgeberseite Nachhaltige Geldanlagen.
Sparen für Kinder – aber richtig!
Wie Sie schon mit wenig Geld einen hohen Betrag für Ihr Kind ansparen und Vermögen aufbauen, wie Sie hohe Zinsen erhalten und welche Anlagen für Ihre Ziele die richtigen sind.
Mit ETFs kann man günstig in Aktien investieren. Aber welche Kosten fallen an? Wie setzt sich die Gesamtkostenquote TER zusammen und welche Gebühren lauern? So sparen Sie ETF-Kosten.
Wenn Sie von hohen Zinsen und niedrigen Einstiegskursen profitieren wollen, lassen Sie Ihr Geld nicht auf dem Girokonto. In was Sie aktuell investieren sollten und welche Geldanlagen sicher sind.