MSCI-ACWI-ETF: Zusam­men­set­zung, Kos­ten und Ren­dite

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Was sind MSCI-ACWI-ETFs? Definition

Heike Kevenhörster
Zuständige Redakteurin für den Bereich Geldanlage
Stand: 15.10.2024

MSCI-ACWI-ETFs sind bör­sen­gehan­delte Index­fonds auf den MSCI All Coun­tries World Index.

  • Die Ab­kür­zung ETF steht für Ex­change Traded Fund, also börsen­gehan­del­ter Index­fonds.
  • MSCI ist die Kurz­form für den Index­an­bie­ter Mor­gan Stan­ley Capital Inter­natio­nal, der seinen Sitz in New York City hat.

Der MSCI ACWI ent­hält Wert­papiere von ca. 2.700 Unter­neh­men. Darun­ter sind Aktien von Firmen aus 23 Industrie­natio­nen und aus 24 Schwel­len­län­dern. Er ist qua­si die Sum­me aus einem MSCI World und Emer­ging Markets. Der MSCI ACWI bil­det nach Markt­kapita­li­sie­rung etwa 85 % der investier­baren Welt­wirt­schaft ab.

ETFs sind Fonds, die passiv ge­managt wer­den und da­durch kosten­güns­tig sind. Ihre Zusammen­set­zung rich­tet sich nicht nach dem Gut­dün­ken eines hoch­bezahl­ten Fonds­mana­gers, sondern schlicht nach dem Ver­gleichs­index, den sie nach­bil­den. Das redu­ziert die Verwal­tungs­kos­ten enorm. Die ver­schiede­nen Indi­zes werden von Finanz­dienst­leis­tern wie MSCI er­stellt und ge­pflegt. Kon­kurren­ten von MSCI sind bei­spiels­wei­se die Unter­neh­men FTSE, Morning­star oder S&P, die ähn­liche Lis­tings füh­ren.

Die Ren­dite von Welt-ETFs kann sich sehen las­sen, wie Studien zei­gen. Denn fast alle aktiv gemanag­ten Fonds schnei­den auf lange Sicht schlech­ter ab. Diese ver­suchen meist ver­geb­lich, den Markt zu schla­gen, wäh­rend ein MSCI-ACWI-ETF in fast den gesam­ten Markt inves­tiert. Der MSCI All Countries World Index ist ein beson­ders breit diversifi­zier­ter Finanz­in­dex.

Welche Rendite kann ich mit MSCI-ACWI-ETFs erwarten?

In den letzten 3 Jah­ren haben An­le­ger mit einem MSCI-ACWI-ETF ca. 30 % Ren­dite ge­macht (Stand: Oktober 2024) – und damit etwa 5 Prozentpunkte weni­ger als mit einem ETF auf den MSCI World. Das liegt daran, dass die Wirt­schaft in den Industrie­län­dern in diesem Zeit­raum besser lief als in den Schwel­len­län­dern. Das ist aber keine all­ge­mein­gül­tige Re­gel: Im Jahr 2016 und 2017 stell­te sich das bei­spiels­wei­se an­ders dar und der Kurs des MSCI ACWI stieg stär­ker als der des MSCI World.

Welche sind die MSCI-ACWI-ETFs mit der höchsten Rendite?

Ent­schei­dend beim Ver­gleich der Rendi­ten verschie­de­ner MSCI-ACWI-ETFs sind der gewähl­te Zeit­raum und der genaue In­dex. Für den MSCI ACWI gibt es näm­lich auch nachhal­tige Varian­ten und einen interessan­ten ETF, der kleine Unter­nehmen mit einschließt. Diese ETFs haben wir in dem Vergleich der Rendite mit auf­ge­nom­men.

Im Fol­gen­den sehen Sie, wie die erfol­greichs­ten MSCI-ACWI-ETFs in einem Bewertungs­zeitraum von 5 Jahren, von 1 Jahr und 1 Monat gelau­fen sind. Der auf ETFs speziali­sierte Online-Rat­geber justETF hat für einen Ver­gleich die bes­ten Rendi­ten in unter­schied­lichen Bewer­tungs­zeit­räumen ermit­telt. In der ers­ten Tabel­le zeigen wir Ihnen die ETFS mit der höchs­ten Rendite inner­halb von 5 Jahren.

Die MSCI-ACWI-ETFs mit der besten Rendite in 5 Jahren

Name des ETFs

Rendite in 5 Jahren

iShares MSCI ACWI UCITS ETF USD (Acc)

80,58 %

SPDR MSCI ACWI UCITS ETF

79,72 %

Xtrackers MSCI AC World ESG Screened UCITS ETF 1C

79,48 %

SPDR MSCI ACWI IMI UCITS ETF USD Unhedged (Acc)

77,75 %

Amundi MSCI All Country World UCITS ETF USD Acc

77,42 %

Quelle: justETF.com, Stand: 15. Oktober 2024

Legt man einen kür­zeren Zeit­raum für die Ent­wick­lung an, er­geben sich ande­re Rendi­ten.

Die MSCI-ACWI-ETFs mit der besten Rendite in 1 Jahr

Name des ETFs

Rendite in 1 Jahr

UBS ETF (IE) MSCI ACWI Socially Responsible UCITS ETF (USD) A-acc

30,11 %

SPDR MSCI ACWI UCITS ETF EUR Hedged (Acc)

29,40 %

SPDR MSCI ACWI Climate Paris Aligned UCITS ETF Acc USD

29,20 %

UBS ETF (IE) MSCI ACWI Climate Paris Aligned UCITS ETF (USD) A-acc

29,17 %

Xtrackers MSCI AC World ESG Screened UCITS ETF 1C

27,86 %

Quelle: justETF.com, Stand: 15. Oktober 2024

Die fol­gen­de Tabel­le zeigt die Rendi­te für ei­nen Betrach­tungs­zeit­raum von 1 Monat.

Die MSCI-ACWI-ETFs mit der besten Rendite in 1 Monat

Name des ETFs

Rendite in 1 Monat

Xtrackers MSCI AC World ESG Screened UCITS ETF 1C

5,64 %

SPDR MSCI ACWI UCITS ETF

5,46 %

SPDR MSCI ACWI IMI UCITS ETF USD Unhedged (Dist)

5,39 %

iShares MSCI ACWI UCITS ETF USD (Acc)

5,37%

UBS ETF (IE) MSCI ACWI Socially Responsible UCITS ETF (USD) A-acc

5,32 %

Quelle: justETF.com, Stand: 15. Oktober 2024

Wie lege ich mein Geld in MSCI-ACWI-ETFs an?

Um MSCI-ACWI-ETFs zu kau­fen, benö­ti­gen Sie ein Wert­papier-De­pot. Dies kön­nen Sie bei Ihrer Haus­bank, einer Direkt­bank oder einem Online-Bro­ker er­öff­nen, was in der Regel güns­ti­ger ist. In letz­ter Zeit haben Online-Bro­ker wie Scal­able Capital und Trade Repub­lic den Markt auf­ge­mischt: Depot­führungs­gebüh­ren müssen Sie hier nicht zahlen und eine Trans­aktion kos­tet nicht mehr als 1 €. Spar­plan­aus­füh­run­gen sind meist kosten­los. Ihr Depot kön­nen Sie so­gar am Smart­phone per App bedie­nen.

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Sobald Sie ein De­pot ha­ben, können Sie dort Geld ein­zah­len und ETFs wie einen MSCI-ACWI-ETF oder Ak­tien kau­fen. Sowohl Einmal-Investi­tio­nen mit kleinen oder größe­ren Be­trä­gen als auch die Ein­rich­tung von monat­lichen Spar­plä­nen sind mög­lich. Ihren Spar­plan können Sie jeder­zeit än­dern und an Ihre Lebens­situa­tion anpas­sen. Über einen ETF Spar­plan kön­nen Sie in Ruhe passiv inves­tie­ren, ohne sich immer wieder zeit­auf­wän­dig mit Ihren Finan­zen beschäf­ti­gen zu müs­sen. Sie le­gen sich einmal eine Strate­gie zu­recht und auto­ma­ti­sie­ren dann diesen Vor­gang. Von da an laufen Ihre Invest­ments – beispiels­weise in einen MSCI-ACWI-ETF – ganz auto­ma­tisch ab.

Welche Länder sind im MSCI ACWI Index vertreten?

Ein MSCI-ACWI-ETF um­fasst Aktien von 23 Indus­trie­natio­nen und 24 Schwel­len­län­dern. Er kom­bi­niert MSCI World und Emerging Markets. Das Verhält­nis von Industrie­län­dern zu Schwel­len­län­dern liegt im Index etwa bei 89:11. Den größ­ten An­teil ma­chen die USA  aus. Mit dabei sind auch Ja­pan, das Ver­einig­te König­reich, Kanada, China und Frankreich. Die ande­ren ein­ge­schlos­senen Indus­trie­län­der sind Aus­tra­lien, Bel­gien, Däne­mark, Deutsch­land, Finn­land, Hong Kong, Irland, Israel, Ita­lien, Nieder­lande, Neu­see­land, Nor­we­gen, Öster­reich, Por­tu­gal, Sin­ga­pur, Spanien, Schwe­den und die Schweiz.

Länderzusammensetzung im MSCI ACWI Index

Quelle: Zendepot | Vergleich.de übernimmt keine Haftung für die Richtigkeit der angezeigten Informationen. Die dargestellten Daten stellen keine Anlageberatung oder Kaufempfehlung dar.

Die Schwel­len­län­der führt China an. Zu den Emer­ging Mar­kets gehö­ren außer­dem Brasilien, Chile, Griechenland, Indien, Indo­nesi­en, Kolum­bien, Süd­korea, Katar, Kuwait, Malay­sia, Mexiko, Peru, Philippi­nen, Polen, Saudi-Arabien, Süd­afria, Taiwan, Thai­land, Tsche­chien, Türkei, Un­garn und die Ver­einig­ten Ara­bischen Emi­rate. Russ­land ist seit dem Krieg in der Ukra­ine nicht mehr im MSCI ACWI ver­tre­ten. Ins­ge­samt bil­det der MSCI ACWI etwa 85 % der inves­tier­ba­ren Welt­wirt­schaft nach Markt­kapita­li­sie­rung ab.

Länderkarte MSCI ACWI ETF

Welche Branchen und Unternehmen sind im MSCI ACWI vertreten?

Ein MSCI-ACWI-ETF setzt sich aus den welt­weit größ­ten ca. 2.700 Unter­neh­men nach Markt­kapita­li­sie­rung zu­sam­men. Diese stam­men aus elf Bran­chen. Die Bedeu­tung der Fir­men än­dert sich mit den Börsen­kur­sen. Ak­tu­ell domi­nie­ren hier US-Fir­men aus dem Be­reich Infor­mations­techno­lo­gie sowie aus dem Sektor Kommunikationsdienste. Die zehn größ­ten Unter­neh­men machen allein ca. 20 % des Index­volu­mens aus. Ins­ge­samt reprä­sen­tiert der MSCI ACWI nach Markt­kapita­li­sie­rung 85 % der investier­ba­ren Welt­wirt­schaft.

Die zehn größten Unternehmen im MSCI ACWI Index

Quelle: Zendepot | Vergleich.de übernimmt keine Haftung für die Richtigkeit der angezeigten Informationen. Die dargestellten Daten stellen keine Anlageberatung oder Kaufempfehlung dar.

Auch die Auf­tei­lung nach Bran­chen macht sich an der Börsen­be­wer­tung der Unter­neh­men fest und ist ent­sprechen­den Verände­run­gen unter­wor­fen. Eine wichtige Rolle spielen die Infor­mations­techno­lo­gie und das Finanz­we­sen. Auch das Gesundheitswesen, Nicht-Basis­konsum­gü­ter, die Indus­trie und Kommuni­ka­tions­diens­te sind prominent vertreten. Weitere Branchen sind Basis­konsum­gü­ter, Ener­gie, Grund­stoffe, Ver­sor­gungs­unter­neh­men und die Immo­bilien­wirt­schaft.

Branchen im MSCI ACWI Index

Quelle: Zendepot | Vergleich.de übernimmt keine Haftung für die Richtigkeit der angezeigten Informationen. Die dargestellten Daten stellen keine Anlageberatung oder Kaufempfehlung dar.

Was ist besser, der MSCI World oder der MSCI ACWI?

Wenn Sie die Welt­wirt­schaft mit nur einem ETF ab­bil­den wollen, ist ein MSCI-ACWI-ETF die bes­sere Wahl als ein ETF auf den MSCI World. Er ist brei­ter diversi­fi­ziert und ent­hält mehr Län­der und Unter­neh­men. Ein MSCI World ETF bündelt aus­schließ­lich Fir­men aus 23 Indus­trie­län­dern und ist dann Ihr Favo­rit, wenn Sie aus­schließ­lich auf die Wirt­schafts­kraft der ent­wickel­ten Welt set­zen wol­len, z. B. weil sie das poli­tische Risi­ko in Schwel­len­län­dern scheu­en.

Welche Gemeinsamkeiten und Unterschiede gibt es bei MSCI ACWI und MSCI World?

Der MSCI World bein­hal­tet trotz sei­nes all­um­fassen­den Namens mit 23 Staa­ten nur halb so viele wie der MSCI ACWI. Letz­ter­er schließt auch Unter­neh­men aus 24 Schwellen­län­dern mit ein. Ins­ge­samt er­ge­ben sich so für den MSCI ACWI ca. 2.700 Unter­neh­men und damit fast dop­pelt so viele wie für den MSCI World, der ca. 1.400 enthält. Beide In­di­zes konzen­trie­ren sich auf große und mitt­lere Unter­neh­men und bil­den so ca. 85 % der inves­tier­baren Wirt­schafts­kraft der Welt nach Markt­kapitali­sie­rung ab. Kleine Fir­men, so genann­te Neben­wer­te oder Small Caps, feh­len bei bei­den.

Vor- und Nachteile MSCI World vs. MSCI ACWI

Um auch von der wirt­schaft­lichen Ent­wick­lung in Schwel­len­län­dern zu profi­tie­ren, kau­fen viele An­le­ger zu­sätz­lich zu einem MSCI-World-ETF einen Emer­ging-Markets-ETF, der die Schwellen­län­der repräsen­tiert. Damit haben sie einen größe­ren Ver­waltungs­auf­wand und je nach De­pot auch mehr Kos­ten, als wenn sie mit dem MSCI-ACWI-ETF diese Regio­nen mit nur einen Fonds be­spa­ren wür­den. Doch es gibt auch einen Vor­teil: Mit zwei einzel­nen ETFs lässt sich der An­teil von In­dustrie­natio­nen zu Schwel­len­län­dern indi­vidu­ell bestim­men. Klas­sisch ist bei­spiels­wei­se die Auf­tei­lung 70 % MSCI World und 30 % MSCI Emer­ging Mar­kets. Be­son­ders mu­tige Inves­to­ren set­zen so­gar auf ein Ver­hält­nis 60:40.

Ein MSCI-ACWI-ETF be­in­hal­tet statt­des­sen ein fes­tes Ver­hält­nis von der­zeit etwa 89:11 zu­guns­ten der Industrie­natio­nen. Die­ses kann der An­le­ger nicht be­ein­flus­sen. Da­für muss er sich aber auch nicht da­mit be­schäf­ti­gen, wie er seine Ein­mal­an­la­gen oder Spar­pläne auf­teilt. Auch ein Re­balan­cing – das regel­mä­ßige Ab­glei­chen der Port­folio-Po­sitio­nen mit dem an­ge­streb­ten Anlage­ver­hält­nis – ist bei der Lö­sung mit einem einzel­nen ETF nicht nötig, da dies auto­ma­tisch der Fonds­an­bieter über­nimmt.

Schwerpunkt nachträglich verschieben

Wer in einen MSCI-ACWI-ETF inves­tiert und spä­ter ein ande­res Ver­hält­nis von Indus­trie- zu Schwel­len­län­dern in sei­nem Depot ab­bil­den will, kann dies durch Zu­kauf eines wei­te­ren ETFs ver­än­dern. Mit einem Emer­ging Mar­kets ETF lässt sich der Schwel­len­län­der-Anteil aus­bau­en, mit einem MSCI World oder STOXX Europe 600 redu­zie­ren. Zur breite­ren Diver­si­fi­zierung ist ein MSCI-Small-Cap-ETF sinn­voll.

Sollte ich eher in den MSCI ACWI oder den FTSE All-World investieren?

Ein FTSE-All-World-ETF kann eine loh­nende Alterna­ti­ve zu einem MSCI-ACWI-ETF dar­stel­len, da er noch brei­ter diversi­fi­ziert ist. Der Index FTSE All-World wird von der FTSE Group aus Eng­land heraus­ge­geben. Er ent­hält mit über 4.000 Unter­neh­men über 1.500 Posi­tio­nen mehr als ein MSCI-ACWI-ETF. Er deckt 49 Länder und ca. 90 % der Welt­wirt­schaft nach Markt­kapita­li­sie­rung ab. Er setzt wie der MSCI ACWI auf eine Mischung aus Indus­trie- und Schwel­len­län­dern.

In Deutsch­land kön­nen Sie seit 2012 in einen ETF auf den FTSE All-World inves­tie­ren. Die jähr­liche Gesamt­kosten­quote TER beträgt aktuell 0,15–0,22 %. Es gibt heute von den Anbietern Vanguard und Invesco sowohl eine aus­schütten­de Varian­te, die Divi­den­den an den Anle­ger weiter­gibt, als auch eine thesau­rieren­den Ver­sion, die die gesamte Ren­dite auto­ma­tisch wie­der an­legt.

Breiter diversifiziert mit ETFs auf FTSE-Indizes

FTSE bie­tet auch eine Alter­na­ti­ve zum MSCI World an, näm­lich den FTSE Deve­loped. Auch hier ist der Index von FTSE breiter auf­ge­stellt als der von MSCI, so­dass sich das Risiko der An­le­ger bes­ser ver­teilt. Der FTSE Deve­loped um­fasst statt ca. 1.400 Unter­neh­men wie der MSCI World ca. 2.000 Posi­tio­nen aus Industrie­staa­ten.

Was sind MSCI-ACWI-IMI-ETFs?

MSCI-ACWI-IMI-ETFs bil­den den noch deut­lich brei­ter gefass­ten Index MSCI ACWI IMI nach. Der Zu­satz IMI steht als Ab­kür­zung für Invest­able Mar­kets Index. Der MSCI ACWI IMI Index umfasst etwa 99 % der inves­tier­baren Wirt­schaft der Welt und hält ca. 9.000 Positio­nen. An­ders als ein MSCI-ACWI-ETF setzt ein MSCI-ACWI-IMI-ETF nicht nur auf große und mitt­lere Unter­neh­men, sondern inves­tiert zu­sätz­lich in kleine Fir­men oder Neben­werte, die auf Eng­lisch „small caps“ hei­ßen. Ein MSCI-ACWI-IMI-ETF be­in­hal­tet Wert­papie­re aus 23 Indu­strie­natio­nen und 24 Schwel­len­län­dern. In Deutsch­land ist der SPDR MSCI ACWI IMI UCITS ETF handel­bar.

Welche nachhaltigen Varianten des MSCI-ACWI-ETFs gibt es?

Wenn es Ihnen wich­tig ist, in nach­hal­tige ETFs zu in­ves­tie­ren, könnte ein MSCI-ACWI-SRI-ETF oder ein MSCI-ACWI-ESG-Screened-ETF etwas für Sie sein. Diese Index­fonds bün­deln wie der MSCI ACWI Aktien großer und mitt­lerer Unter­neh­men aus 23 Industrie- und 24 Schwellen­län­dern nach Markt­kapita­lisie­rung. Doch der MSCI ACWI ESG Screened Index und der MSCI ACWI SRI Index ent­hal­ten nur Unter­nehmen mit guten Noten bei Nach­haltig­keits-Krite­rien. Diese wer­den in der Finanz­welt als En­viron­mental, Social and Gover­nance (ESG) zusammen­ge­fasst, als Umwelt, Sozia­les und Unter­neh­mens­füh­rung.

  • Ein MSCI-ACWI-ESG-Screened-ETF ent­hält keine Ak­tien von Unter­neh­men, die im Be­reich zivile Schuss­waffen, kontro­verse Waf­fen, Er­wachse­nen­unter­haltung, Atom­waffen, Öl­sand, ther­mische Kohle und Tabak ar­bei­ten. Auch Ver­let­zer der UN Global Compact-Prin­zipi­en wer­den aus­ge­schlos­sen. Trotz­dem um­schließt ein MSCI-ACWI-ESG-Screened-ETF noch deut­lich mehr als die Hälf­te der Ak­tien aus dem Mutter­in­dex. Wer also kon­tro­ver­se Geschäfts­be­reiche aus­schlie­ßen will, aber weiter­hin mit einer brei­ten Markt­ab­deckung in­ves­tie­ren will, ist hier richtig. In Deutsch­land handel­bar ist der Xtrackers MSCI AC World ESG Screened ETF. Er bil­det den MSCI ACWI Select ESG Screened Index ab.

  • Für den MSCI ACWI SRI wird ein beson­ders stren­ger Maß­stab an­ge­legt. SRI steht für Socially Res­pon­sible Investvment (SRI). Nur Unter­neh­men mit den bes­ten ESG-Noten sind hier ver­tre­ten. Zudem schließt der MSCI ACWI SRI wei­tere Fir­men aus, die gegen Men­schen­rech­te und Arbeits­normen ver­sto­ßen und deren Pro­dukte nega­tive sozia­le Fol­gen haben oder der Um­welt scha­den. Darun­ter fal­len z. B. die Glücks­spiel- und Porno­bran­che, die Tabak- und Al­ko­hol­indus­trie, kon­tro­ver­se, kon­ventio­nelle und Atom­waf­fen, Kern­kraft sowie Fir­men, die mit gen­tech­nisch verän­der­ten Or­ga­nis­men zu tun haben. In Deutsch­land handel­bar ist der UBS MSCI ACWI Socially Res­pon­sible ETF. Er bil­det den MSCI ACWI SRI Low Carbon Select 5 % Issuer Capped Index nach.

Mögliche Nachteile eines nachhaltigen MSCI-ACWI-ETFs

  • Wegen des Nach­haltig­keits­fil­ters bein­hal­ten MSCI-ACWI-ESG-Screened-ETFs oder MSCI-ACWI-SRI-ETFs weni­ger Positio­nen als klassi­sche MSCI-ACWI-ETFs – da­durch kommt einzel­nen Posi­tion ein größe­res Gewicht zu, was das Risi­ko er­höht und zu stär­ke­ren Kurs­schwan­kun­gen führen kann.
  • Nachhaltige ETFs können teurer sein. Statt einer TER von 0,15 % wie beim SPDR MSCI ACWI ETF wird bei grünen MSCI-ACWI-ETFs oft eine TER von 0,20 % und aufwärts fällig.
  • Skep­ti­ker befürch­ten bei ETFs, die nach ESG-Krite­rien aus­ge­wählt sind, gerin­ge­re Gewinne. Ein Ver­gleich der Ren­di­te zwi­schen dem MSCI ACWI und dem MSCI ACWI ESG Screened, den es seit Ende 2018 gibt, zeigt je­doch eine ähn­liche Ent­wick­lung der Kur­se.
Nachhaltig investieren

Wenn Sie Geld nach ESG-Kriterien anlegen möchten und nicht auf ETFs festgelegt sind, empfehlen wir Ihnen unsere Ratgeberseite Nachhaltige Geldanlagen.

Welcher MSCI-ACWI-ETF ist der beste?

Es gibt hier­zu­lan­de mehre­re ETFs auf den MSCI ACWI, in die Sie inves­tie­ren kön­nen. Ne­ben dem Markt­füh­rer Black­Rock mit seinem iShares MSCI ACWI ETF bie­tenz. B.  State Street Global Advisors mit dem SPDR MSCI ACWI ETF einen Indexfonds auf den­sel­ben Index an. Da­ne­ben exis­tie­ren nach­hal­tige Varian­ten sowie ETFs auf den deutlich breiter gestreuten MSCI ACWI IMI. Welches Produkt sich für Sie am besten eignet, hängt von ver­schie­de­nen Fakto­ren ab. Wir gehen die einzel­nen Punk­te mit Ihnen durch.

Thesaurierende vs. ausschüttende ETFs

Wenn Sie die Ren­dite aus Ihrem MSCI-ACWI-ETF gleich wie­der an­le­gen wol­len, nimmt Ihnen ein so genann­ter thesau­rie­ren­der ETF die Ar­beit ab. Ohne dass Sie aktiv werden müs­sen, wird Ihr Gewinn hier kom­plett direkt wieder in den ETF re­inves­tiert. Ihr ETF-Vermögen wächst also maximal und Sie profi­tie­ren vom Zinses­zins­effekt.

Ein aus­schütten­der Index­fonds ar­bei­tet an­ders. Die Firmen, deren Ak­tien im ETF ent­hal­ten sind, schüt­ten Divi­den­den aus, die dann nicht rein­ves­tiert, son­dern auf Ihr Konto aus­ge­zahlt wer­den. 

Wenn Sie den Cash-Flow schät­zen, ist ein aus­schütten­der Index­fonds der rich­tige ETF-Typ für Sie. Sie kön­nen dann selbst immer wieder neu über­le­gen, ob Sie das Geld re­inves­tie­ren oder für Kon­sum­aus­gaben ver­wen­den wol­len. Bei Wieder­an­la­gen kön­nen aller­dings Trans­aktions­kos­ten an­fal­len.

Das spricht für ausschüttende ETFs

Beim Ent­spa­ren im Al­ter oder wenn Sie lang­fris­tig ein passi­ves Ein­kom­men an­stre­ben, kön­nen aus­schütten­de ETFs die rich­ti­ge Wahl sein. Eini­ge Anle­ger moti­viert die regel­mäßige Divdenden­aus­schüt­tung außer­dem enorm beim Inves­tie­ren. Beachten Sie jedoch, dass die Kapital­ertrags­steuer anfällt, sofern Ihr Frei­be­trag von 1.000 € pro Per­son (2.000 für ein Ehepaar) schon aus­ge­schöpft ist.

ETF-Kosten: Was ist die TER?

Obwohl alle ETFs im Ver­gleich zu aktiv gemanag­ten Fonds kosten­güns­tig sind, unter­schei­den sie sich doch auch unter­einan­der im Hin­blick auf den Preis. Einen ersten An­halts­punkt gibt Ihnen die jähr­liche Gesamt­kosten­quote eines ETF, die so genann­te Total Expense Ratio (TER). Alle Depot­an­bie­ter stel­len ihren Kunden für jeden ETF einen Merk­zettel mit den wich­tigs­ten Daten zur Ver­fü­gung. In diesem Fact­sheet wird diese Ge­bühr aus­ge­wie­sen. Sie geht an den ETF-Anbie­ter und nicht an den Bro­ker. Der Anbie­ter, auch Emit­tent ge­nannt, er­hebt die TER für die Ver­wal­tung des Fonds mit den ent­hal­te­nen Ak­tien. In der Regel liegt die TER bei einem hier handel­ba­ren ETF auf einen MSCI All Country World Index zwi­schen 0,12 und 0,60 %. Der güns­tig­ste ist der SPDR MSCI ACWI IMI ETF mit 0,12 %.

Wenn Sie aus­schließ­lich ETFs gegen­über­stel­len, die den­sel­ben Index ab­bil­den, ist die TER eine gute Ver­gleichs­größe, um sich zwi­schen Konkur­renz-Fonds zu ent­schei­den. In letz­ter Zeit hat ein Preis­kampf der Fonds­an­bieter zu merk­lich geringe­ren TER-Kosten für die An­le­ger geführt. Daher sind jünge­re ETFs oft güns­ti­ger als solche, die früher auf­ge­legt wur­den. Einige Fonds haben ihre TER sogar gesenkt. Wenn Sie be­reits län­ger in einen MSCI-ACWI-ETF inves­tie­ren, prüfen Sie ruhig, ob sich ein ETF-Wech­sel für Sie lohnt.

ETF-Kosten: Was ist die Tracking Difference?

Wichtiger noch als die TER eines ETFs ist die Genauig­keit, mit der ein Fonds seinen Index nach­bil­det. Dieser As­pekt wird unter dem Begriff Track­ing Diffe­rence (TD) erho­ben. Eine hohe TD schlägt bei den Kosten in der Regel deut­lich stär­ker zu Buche als eine höhere TER. Umge­kehrt kann die TD sogar nega­tiv sein, was bedeu­tet, dass ein ETF bei der Kurs­ent­wick­lung besser ab­schnei­det als sein Referenz­in­dex. Dies kann z. B. an der Art der Index­nach­bil­dung sowie an steuer­lichen Eigen­hei­ten lie­gen. Auch hier über­steigt die Er­spar­nis über die TD die TER oft er­heb­lich. Die An­le­ger profi­tie­ren davon.

Depotkosten nicht vergessen

Viele An­le­ger ver­glei­chen TER und TD für ihre ETFs gründ­lich bis auf die zweite Nach­komma­stelle, ver­ges­sen darü­ber aber die erheb­lichen Kosten, die sie regel­mäßig für die Depot­füh­rung und jede einzelne Trans­aktion an ihre Bank zah­len. Ver­glei­chen Sie die Ange­bote der Bro­ker und suchen Sie sich einen güns­tigen Anbie­ter. Da­durch spa­ren Sie lang­fris­tig Geld, das Sie zu­sätz­lich inves­tie­ren kön­nen.

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ETFs: Physische Reproduktion oder synthetische Nachbildung?

ETFs bil­den ihren In­dex auf unter­schied­liche Wei­sen nach. Hier ste­hen sich auf der einen Seite die Metho­de der physi­schen Replikation und auf der ande­ren Sei­te das Ver­fah­ren der Tausch­ge­schäf­te, auch synthetische Abbildung genannt, gegen­über. Bei einer physischen Nach­bil­dung er­wer­ben die Fonds die im In­dex ent­hal­ten­en Ak­tien tat­säch­lich. Andere ETFs kau­fen nur eine re­präsen­ta­tive Aus­wahl. Sie be­trei­ben opti­mier­tes Samp­ling.

Ein synthetisch replizierender ETF nutzt beispielsweise die Mög­lich­keit von Tausch­ge­schäf­ten und bil­det den Index auf diese Weise nach. Das be­deu­tet, dass er andere Wert­papie­re be­sitzt, als im Index ent­hal­ten sind, und diese als Sicher­heit hinter­legt. Der ETF-Anbieter schließt dann einen Ver­trag mit einem Swap-Partner, meist einer Bank, die sich ver­pflich­tet, dem ETF-Herausgeber die Wert­ent­wick­lung des Index inklu­sive Divi­den­den zu lie­fern. Der Tausch­part­ner be­kommt dafür die Ren­di­te des hinter­leg­ten Wert­papier-Port­folios. Die je­weili­gen Unter­schie­de wer­den aus­ge­glichen.

Durch ein sol­ches Tausch­ge­schäft spart sich der ETF-Anbieter den Verwal­tungs­auf­wand, den Index prä­zise ab­zu­bil­den. Für den An­le­ger steigt dabei das Risi­ko eines Ver­lustes für den Fall, dass der Swap-Part­ner pleite geht. Dies nennt man Kontrahen­ten­risiko. Der ETF-Anbie­ter ist je­doch ver­pflich­tet, min­des­tens 90 % des Index-Wer­tes in seinem als Sicher­heit hinter­leg­ten Port­folio vor­zu­hal­ten. Dieses müsste er in einem solchen Fall ver­äußern und den Anle­gern zur Ver­fü­gung stel­len.

Fondsvolumen und Alter

Das Ver­trau­en in einen ETF steigt, wenn er schon min­des­tens 3, besser sogar 5 Jahre am Markt be­steht und ein Fonds­vo­lu­men von über 100 Millio­nen Euro ent­hält. Dann kann man als An­le­ger davon aus­ge­hen, dass der ETF für den An­bie­ter profi­ta­bel ist und er den Fonds nicht schließt. In einem sol­chen Fall wür­den die Inves­to­ren zwar ihr Geld zurück­be­kom­men, sie müss­ten sich je­doch nach einem neuen ETF um­se­hen und hät­ten evtl. Trans­aktions­kos­ten.

Je grö­ßer der Fonds ist, desto güns­tiger kann der Betrei­ber ihn zu­dem in der Re­gel anbie­ten. Außer­dem können Anle­ger dann ETF-An­tei­le leicht kau­fen oder ver­kau­fen. Bei Fonds, die schon lange exis­tie­ren, las­sen sich Bör­sen­kur­se und Wert­ent­wicklung darüber hinaus aus­führ­lich nach­ver­fol­gen und analy­sie­ren. All dies ist für Inves­to­ren von Vor­teil.

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