EZB-Leitzins: Wie wirkt sich der Leitzins auf Baufinanzierung, Ratenkredit & Geldanlage aus?

Die Europäische Zentral­bank (EZB) hat Anfang Juni 2024 die Zins­wende hin zu sinkenden Zinsen einge­leitet. Zuvor gab es eine mehr­jährige Phase von stei­genden und hohen Leit­zinsen im Euro­raum. Lesen Sie hier, wie die aktuelle Entwicklung Ihre Bau­finan­zierung, die Zinsen für Raten­kredite und Geld­anlagen beeinflusst und wie es 2024 weiter geht.

Katharina Fuhrin
Zuständige Redakteurin für den Bereich Immobilien
Stand: 17.10.2024
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Das Wichtigste in Kürze
  • Aktueller Leitzins: Die EZB hat im Oktober 2024 den europäischen Leit­zins erneut gesenkt. Der Einlagenzins liegt nun bei 3,25 % und der Haupt­re­finanzierungs­satz bei 3,4 %. Die Zins­entschei­dung hat Auswir­kungen auf Zinsen, die Sie für Kredite zahlen und die Sie als Sparer er­halten.
  • Bei Baufinanzierungen sind die hohen Zinsen in der Regel schon in die Bauzinsen eingepreist.
  • Ratenkredite kosten weiterhin viel. Banken verlangen hohe Kreditzinsen für klassische Verbraucherkredite.
  • Sparen lohnt sich nach wie vor, weil die Zinsen für Geldanlagen auf hohem Niveau bleiben. Das gilt sowohl für Tages- und Festgeld als auch für andere festverzinslichte Geldanlagen.

Was ist der Leitzins?

Mit dem Leitzins bestimmt die EZB, zu welchen Konditionen Banken sich Geld bei ihr leihen können. Je niedriger der Leitzins, desto günstiger erhalten Banken Kredit bei der EZB. Zu den Hauptaufgaben der EZB gehört es, die Stabilität des Euro zu gewährleisten und die wirtschaftliche Lage der EU-Länder zu überwachen. Mit einem niedrigen Leitzins hilft die EZB der Wirtschaft auf die Sprünge: Mit günstigen Krediten erhöht sie die im Umlauf befindliche Geldmenge und regt zu Investitionen an. Ein hoher Leitzins schwächt dagegen die Wirtschaft, wirkt aber gegen eine hohe Inflationsrate.

Wie hoch ist der aktuelle EZB-Leitzins?

Die EZB hat am 17. Oktober 2024 beschlossen, die Leit­zinsen erneut zu senken. Der Einlagenzins beträgt jetzt 3,25 % und der Hauptrefinanzierungssatz liegt nun bei 3,4 %. Es war die dritte Zinssenkung seit Juni. Zuvor stiegen die Zinsen innerhalb von 2 Jahren von 0 % auf 4,5 %. Die hohen Zinsen sollten die Inflations­rate ein­dämmen. Ein Ziel, das erreicht wurde. Aktuell ist die Inflations­rate in der Euro­zone mit 1,7 % im September 2024 bereits unter den angestreb­ten Wert von 2 %. Sie ist aber seit Oktober 2022, wo sie 10,6 % betrug, stark zurück­gegangen.

Warum hebt oder senkt die EZB den Leitzins?

Die EZB hat die ideale Inflationsrate permanent im Blick und ist darauf bedacht, die Wirtschaft durch Maßnahmen wie die Erhöhung oder Absenkung des Leitzinses im Gleichgewicht zu halten. Es ist Balanceakt, der viel Finger­spitzen­gefühl erfordert, weil ein hoher Leitzins zwar eine Inflation eindämmen kann, aber immer auch die Gefahr einer Rezession mit sich bringt.

Leitzinserhöhungen in wirtschaftlich guten Zeiten

Floriert die Wirtschaft, tendiert die EZB zu einem höheren Leitzinssatz und entzieht dem Wirtschaftskreislauf Geld, um zum Sparen für schlechtere Zeiten zu animieren. Auch wenn die Inflation zu hoch ist, kann die EZB die Leitzinsen erhöhen. Banken müssen dann selbst höhere Zinsen an die EZB zahlen und verlangen als Folge höhere Kreditzinsen von ihren Kunden.

Gleichzeitig benötigen die Banken aber andere – nämlich günstigere – Geldquellen, um ihr Tagesgeschäft zu bestreiten, das Weiterverleihen von Geld. Die Lösung: Sie bieten höhere Zinsen auf Geldanlagen, was viele Sparer anlockt. Die Anleger tragen vermehrt ihr Geld zur Bank, weil sie eine gute Rendite bekommen. Dieses Geld verleiht die Bank weiter. An der Differenz zwischen den Einlagenzinsen, die sie Kunden zahlen muss, und den Kreditzinsen, die sie einnimmt, verdient die Bank.

gut laufende Wirtschaft = höhere Leitzinsen = höhere Kreditzinsen und höhere Geldanlagezinsen

Leitzinssenkungen in wirtschaftlich schlechten Zeiten

Sinken die Preise von Konsumgütern, wird das Geld wertvoller. Investitionen nehmen ab (weil sie auf die Zukunft mit noch günstigeren Preisen verschoben werden), die Deflationsgefahr steigt. Dies spiegelt sich in einer zu niedrigen Inflationsrate wider, was von 2013 bis Ende 2021 in der EU zu beobachten war. Die EZB musste gegensteuern, den Leitzins absenken und Geld in den Wirtschaftskreislauf pumpen. Die Medien bescheinigten ihr deshalb eine „expansive Geldpolitik“, also eine Geldpolitik, die auf Expansion bedacht ist.

Mit einem niedrigen Leitzins möchte die EZB wieder zu Investitionen animieren. Banken leihen sich günstig Geld bei der EZB und bieten Kunden daraufhin niedrig verzinste Kredite. Im Gegenzug haben sie es nicht mehr nötig, Geldmittel über Geldanlagen einzunehmen. Sie senken also die Zinsen für Geldanlagen.

Mit dieser Situation sahen sich Verbraucher lange Zeit konfrontiert: Kredite und Baufinanzierungen aufzunehmen, war attraktiv, sparen hingegen unrentabel. Mit der hohen Inflationsrate und einer Anhebung des Leitzinses der EZB änderte sich die Situation. Baukredite wurden deutlich teurer geworden, Zinsen für Tages- und Festgeld sind gestiegen.

schwächelnde Wirtschaft = niedrigere Leitzinsen = niedrigere Kreditzinsen und niedrigere Geldanlagezinsen 

Entwicklung des EZB-Leitzinses und Prognose für 2024

Die EZB hatte den Leitzins im Juli 2022 erstmal seit Jahren um 0,5 Prozentpunkte erhöht. Mit jeweils 0,75 Prozentpunkten waren auch die folgenden Anhebungen im September und im Oktober sehr hoch ausgefallen. Mit den etwas niedrigeren Zinsschritten von 0,25 Prozentpunkten im Juni, Juli und August 2023 hatte die EZB ihren Kurs bereits etwas abgebremst. Von Oktober 2023 bis Juni 2024 legte die EZB eine Zinspause ein. Die Zins­senkungen im Sommer und Herbst 2024 sind eine Reaktion auf die zurück­gehende Inflation.

Jede Entscheidung birgt ein Dilemma: Auf der einen Seite steht die sehr hohe Inflation, auf der anderen Seite die unsichere wirtschaftliche Lage innerhalb der EU. In vielen Ländern, darunter auch in Deutschland, steht die Konjunktur auf wackeligen Beinen. Höhere Kreditzinsen könnten eine Regression bewirken, also ein Stagnieren des Wirtschaftswachstums. Auch die amerikanische Fed hatte ihren Leitzins schrittweise angehoben und erst im September 2024 auf eine Spanne von 4,75 bis 5,00 % gesenkt.

Infografik: Zinserhöhungen der FED und der EZB seit 2022 im Vergleich

Der Leitzins ist nicht das einzige Mittel der EZB zur Regulierung. In den vergangenen Jahren lief ein billionenschweres Anleihekaufprogramm. Durch den Zukauf von Staatsanleihen griff die EZB wirtschaftlich schwächeren EU-Staaten mit günstigen Krediten unter die Arme und pumpte damit viel Geld in den Kapitalmarkt.

Wie hat sich der EZB-Leitzins seit 2000 historisch entwickelt?

Seit dem Jahr 2000 hat der Leit­zins einige Höhen- und Tief­flü­ge er­lebt. Ge­star­tet war er mit der Ein­füh­rung des Euro als Buch­geld am 1. Januar 1999 bei 3,0 % und dann di­rekt auf den bis­heri­gen Höchst­stand von 4,75 % ange­stie­gen. Damals führten Energie­preis­steige­run­gen und die Aus­brei­tung von Tier­seuchen wie Rinder­wahn zu einer hohen In­fla­tion. 2001 sank der Leit­zins wieder bis auf 2,0 % im Juni 2003.

Auch zwischen 2006 und 2008 zwan­gen hohe Energie- und Lebens­mittel­kos­ten die EZB zum Han­deln. Nach­dem sie erst im Juli 2008 den Zins auf 4,25 % ange­ho­ben hat­te, be­gann kurz darauf mit dem Kon­kurs der US-Bank Leh­man Brothers die welt­weite Finanz­krise. Ab Oktober 2008 muss­te der Zins schritt­weise sin­ken, bis er im Mai 2013 nur noch bei 0,5 % lag. Das soll­te einen Bei­trag zur Finanz­stabili­tät leis­ten.

Im März 2016 senk­te die EZB den Zins dann sogar auf 0 %. Mit der ultra­locke­ren Geld­poli­tik sollte die Konjunk­tur unter­stützt und die Infla­tion ange­scho­ben wer­den, die damals unter dem Ziel­wert von 2,0 % lag. Erst im Sommer 2022 ende­te diese gut 6 Jahre an­dauern­de Pha­se.

Zinskommentar vom 17.10.2024

Die EZB greift der Wirtschaft unter die Arme

Heike Kevenhörster

Heike Kevenhörster
Vergleich.de Expertin für Geldanlagen

Wieder hat die Europäische Zentral­bank (EZB) eine Herab­senkung der Leit­zinsen beschlossen. Um 0,25 Prozent­punkte sinken jetzt sowohl der für die Spar­zinsen maß­gebliche Einlagen­satz als auch der wichtige Haupt­refinan­zierungs­satz.

Das bedeutet: Wenn Banken Gelder bei der EZB parken, erhalten sie künftig nur noch 3,25 % Zinsen. Daran orien­tieren sich die Banken u. a. bei ihren Ange­boten für Tages­geld­zinsen an Privat­kunden. Sparer müssen sich also auf niedri­gere Haben­zinsen gefasst machen.

Leihen sich Geschäfts­banken kurz­fristig Geld bei der EZB, müssen sie dafür in Zukunft nur noch 3,4 % Zinsen zahlen. Diesen Satz können Banken und Spar­kassen in Form von redu­zierten Kredit­zinsen an ihre Kunden weiter­geben. Darlehen werden für Ver­braucher also voraus­sicht­lich günstiger.

Mit ihrer aktuellen Entscheidung reagieren die Währungs­hüter sowohl auf die zurück­gegangene Inflations­rate als auch auf die schwächelnde Wirtschafts­ent­wicklung im Euro­raum. Die Geld­ent­wertung lag im September mit 1,7 % erstmals seit 3 Jahren unter dem Ziel von 2 %. Die Preis­stabili­tät verlangt demnach keine hohen Leit­zinsen mehr.

Umso dringender benötigt die schwächelnde Wirt­schaft vor allem in Deutschland Unter­stützung durch geringere Zinsen. Hohe Leit­zinsen bremsen die wirt­schaft­liche Aktivität und behindern Investi­tionen. Demgegen­über bedeuten niedrigere Zinsen billi­geres Geld: Kredite werden günstiger, wodurch Firmen leichter inves­tieren können.

Auch der Immo­bilien­markt profi­tiert von preis­werteren Finan­zie­rungen. Geringere Gut­haben­zinsen mögen Sparer ärgern, sie kurbeln aber den pri­vaten Konsum an, was wiederum zu höheren Umsätzen der Unter­nehmen führt. Die Börse freut sich auf redu­zierte Leit­zinsen und hofft auf höhere Kurse. 

Von einer expan­siven Zins­poli­tik der EZB kann noch nicht die Rede sein. Die Leit­zinsen sind weiter­hin zu hoch, um die Kon­junktur kräftig anzu­kurbeln. Jedoch ist ein erneuter Zins­schritt nach unten im Dezember möglich. Je verläss­licher die Infla­tion abflacht und je deut­licher die Konjunktur schwächelt, desto wahr­schein­licher ist eine erneute Zinssenkung.

Zinsprognose

kurzfristig: sinkend

langfristig: sinkend

Wie wirkt sich der Leitzins auf die Bauzinsen aus?

Für Baufinanzierungen leihen Banken sich ihre Geldmittel in der Regel nicht direkt bei der EZB. In diesem Bereich bestreiten sie die Refinanzierung über Pfandbriefe. Deshalb hat der Leitzinssatz normalerweise nur indirekte Auswirkungen auf die Baufinanzierungszinsen. Er gibt aber das generelle Zinsniveau vor, was sich auch auf Baudarlehen niederschlägt. Genau genommen entwickeln sich die Bauzinsen in der Regel sogar schneller als der Leitzins: Da die EZB ihre Maßnahmen schon im Vorfeld anzukündigen pflegt, reagieren die Märkte bereits. Sie nehmen eine gewisse Erwartungshaltung an und preisen die angekündigte Leitzinsänderung ein. Die Bauzinsen beginnen also, sich in die entsprechende Richtung zu entwickeln, lange bevor die Leitzinsänderung getätigt wird.

Aktuelle Angebote für verschiedene Laufzeiten sehen Sie in der folgenden Tabelle.

Tagesaktuelle Zinskondition:

(Darlehensbetrag: 200.000 €, Immobilienwert: 350.000 €, PLZ: 34295, Finanzierungszweck:
KAUF
, Tilgungssatz: 2,00 %)
Zinsbindung effektiver Jahreszins monatl. Rate Anfrage
5 Jahre 2,85 %
808,33 €
8 Jahre 2,74 %
790,00 €
10 Jahre 2,73 %
788,33 €
12 Jahre 2,79 %
798,33 €
15 Jahre 2,89 %
815,00 €
20 Jahre 3,09 %
848,33 €
Quelle: Vergleich.de - Stand 06.12.2024

Auch das Anleihekaufprogramm der EZB hat die Höhe der Bauzinsen beeinflusst

Das Anleihekaufprogramm hat direktere Auswirkungen auf die Bauzinsen als der Leitzins: Nachdem die EZB das Kaufprogramm 2018/19 wie angekündigt erst gedrosselt und dann beendet hatte, sank die Nachfrage nach deutschen Staatsanleihen. Um wieder Anleger anzuziehen, stiegen die Zinsen der Staatsanleihen. Die Zinsen der Pfandbriefe orientierten sich daran und reagierten ebenfalls mit steigenden Zinsen, was die Bauzinsen steigen ließ. Als das Anleihekaufprogramm der EZB im Herbst 2019 wieder ins Laufen gebracht wurde, gingen die Bauzinsen wieder nach unten.

Zuletzt hat die EZB angekündigt, ihre Anleihebestände schneller abzubauen als geplant.

Infografik über den Zusammenhang der EZB-Leitzinsen mit den Bauzinsen

So verteuert sich die Baufinanzierung, wenn die Bauzinsen steigen

Im ersten Halbjahr 2022 sind die Zinsen für Baufinanzierung so schnell angestiegen wie nie zuvor. Seit Ende 2021 haben sie sich nahezu vervierfacht. Mittelfristig kann es aufgrund der Unsicherheiten auf den Finanzmärkten immer wieder zu Ausschlägen nach unten und oben kommen. Eine Beispielrechnung soll zeigen, welchen finanziellen Unterschied ein Anstieg von 0,5 Prozentpunkten machen kann. Als Berechnungsgrundlage nutzen wir eine Finanzierung für ein Objekt mit einem Kaufpreis von 450.000 €, einer Darlehenshöhe von 320.000 €, einer Zinsbindung von 10 Jahren und einer anfänglichen Tilgung von 2,0 %.

Vergleich der Zinskosten einer Baufinanzierung über 320.000 € bei unterschiedlichen Zinsen

2,5 % p.a. 3,0 % p.a.
Monatliche Rate 1.200 € 1.333 €
Zinskosten 71.374,97 € 85.471,31 €
Restschuld nach 10 Jahren 247.374,97 € 245.471,71 €

Folgende Ergebnisse werden deutlich: Durch einen um 0,5 Prozentpunkte höheren Sollzins steigt die monatliche Rate um 133 €. Der höhere Sollzins schlägt sich aber vor allem auf die gesamten Zinskosten nieder: Mit einem Zinssatz von 2,5 % zahlen Immobilienkäufer im Laufe der 10-jährigen Zinsbindung insgesamt gut 14.000 € weniger Zinsen. Hinter einem auf den ersten Blick geringen Unterschied beim Zinssatz verbirgt sich also ein hohes Sparpotenzial!

Wie wirkt sich der Leitzins auf die Ratenkredite 2024 aus?

Die Zinsen von Ratenkrediten sind derzeit hoch. Im Gegensatz zu den Bau­finan­zierungs­zinsen werden sie sehr direkt vom EZB-Leitzins beeinflusst. Je niedriger der Leitzins, umso bessere Refinanzierungsbedingungen finden Banken bei der EZB vor. Diesen Vorteil reichen sie meist unmittelbar an ihre Kunden weiter. Im Umkehr­schluss hat ein sinkender Leit­zins zeitnah geringere Kredit­zinsen zur Konse­quenz. Viele Banken haben die Zins­senkung aber bereits in Ihren Kredit­angeboten vorweg­genommen und die Zinsen schon herunter­gesetzt.

Diese fünf Banken haben die niedrigsten Zinsen

Bank Effektivzins

Kredithöhe

Laufzeit

swkbank 5,79 %

10.000 €

60 Monate

SKG Bank 5,85 %

10.000 €

60 Monate

DKB 6,39 %

10.000 €

60 Monate

PSD Bank Hannover 6,76 %

10.000 €

60 Monate

PSD Bank Rhein-Ruhr 6,79 %

10.000 €

60 Monate

Quelle: Ratenkredit Vergleich, Vergleich.de, Stand: 02.12.2024

Icon Kalender
Tipp: Warten Sie noch ein wenig mit einer geplanten Kreditaufnahme

Haben Sie größere Anschaffungen vor und wollen dafür einen Kredit auf­nehmen? Z. B. eine Autofinanzierung, neue Möbel für Ihre Wohnung oder eine Moder­ni­sierung? Wenn Sie davon ausgehen, dass die Zinsen infolge der Zinsentscheidungen der EZB in Laufe des Jahres leicht sinken werden, dann warten Sie noch ein wenig mit der Kreditaufnahme.

Wie wirkt sich der Leitzins auf Geldanlagen wie Tagesgeld und Festgeld aus?

Bei Geldanlagen haben sich Sparer lange Zeit über höhere Zinsen gefreut: Anlagen wie Tagesgeld oder Festgeld wurden mit den Leitzinserhöhungen attraktiver verzinst. Denn in Zeiten hoher Zinsen gilt: Es lohnt sich für die Banken weniger, Geld bei der EZB zu leihen, als beim Anleger. Deshalb haben sie die Zinsen für ihre Geldanlagen erhöht.

Damit ist seit der Zins­senkung im Juni 2024 Schluss. Ein niedriger Leit­zins führt zu sinkenden Spar­zinsen. Viele Banken haben damit schon in der ersten Jahres­hälfte be­gonnen.

Icon Geldanlage
Tipp: Nutzen Sie das immer noch hohe Zinsniveau

Die EZB hat die Leit­zinsen im Oktober 2024 auf 3,4 % gesenkt. Damit ist das gene­relle Zins­niveau aber immer noch hoch. Parken Sie Geld, das Sie im Alltag nicht benötigen, aber als Rücklage täglich griffbereit halten wollen, jetzt unbedingt auf einem hoch verzinsten Tages­geld­konto. So schmälern Sie die Geldentwertung durch die Inflation. Hohe Zinsen erhalten Sie auch für Fest­geld­ mit langer Laufzeit. Eröffnen Sie ein solches Festgeldkonto jedoch nur, wenn Sie sicher sind, während der Lauf­zeit nicht an Ihr Geld zu müssen.

Fazit: Der EZB-Leitzins ist des einen Freud, des anderen Leid

Die EZB hat im Juni 2024 die Zins­wende hin zu sinkenden Zinsen einge­leitet. Zuvor waren die Bau­finanzierungs­zinsen auf­grund der hohen Inflation und gestie­genen Zinsen für Staats­anleihen und Pfand­briefe in die Höhe geschossen. Auch die Raten­kredit­zinsen sind gestiegen. Sparer profitierten dagegen von höheren Zinsen auf Tages- und Festgeld. Der nun eingeschlagene Weg, der voraus­sichtlich mit weiteren Zins­senkungen im Laufe des Jahres beschritten wird, macht sich mit sinkenden Zinsen bei Krediten und Spar­einlagen bemerkbar.

Vergleich.de Tipp

Für Hauskäufer gilt: Staatsanleihen im Auge behalten. Denn wer wissen will, wie es mit den Bauzinsen weitergeht, sollte den Blick nicht nur auf die Leitzinsentwicklung richten, sondern auch auf die deutschen Staatsanleihen. Bewegen sie sich, so kommt die Veränderung meist mit wenigen Wochen Verzögerung bei den Bauzinsen an.

Prognose der Bauzins-Entwicklung

Wie entwickeln sich die Bau­zinsen 2024? Damit Sie den richtigen Zeit­punkt für Ihre Bau­finan­zierung erwischen, sollten Sie die Zins­prog­nosen genau ver­folgen. Hier alle Infor­mationen!

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