Das Wichtigste in Kürze
- Wie sicher Ihr Geld bei einem Investment in Staatsanleihen oder bei einer Bank im Ausland ist, verrät das Länderrating von Ratingagenturen wie S&P oder Moody‘s. Es sagt aus, welche Note die Experten der Bonität eines Staates geben.
- Je besser das Länderrating, desto leichter ist der Staat in der Lage, seine Schulden zurückzuzahlen oder im Falle einer Bankenpleite die gesetzliche Einlagensicherung von 100.000 € pro Kunde und Sparbetrag zu garantieren.
- Das beste Länderrating ist AAA oder Aaa, auch „Triple A“ genannt.
- Wir empfehlen, Ihr Geld nur bei Banken aus Ländern mit sehr guter oder zumindest guter Bonität aus dem Europäischen Wirtschaftsraum anzulegen.
Länderrating-Übersicht: Wie kreditwürdig sind die Staaten in Europa?
Beim Staaten-Rating ist Europa dreigeteilt: An der Spitze stehen Länder wie Deutschland, Norwegen und die Schweiz mit einer Triple-A-Bewertung als Bestnote. Es folgt ein solides Mittelfeld mit einem Länderrating von sehr gut bis befriedigend bewerteten Staaten wie Belgien, Österreich, Spanien oder Finnland. Der risikoreiche Teil mit Ländern wie der Türkei ist etwas für Anleger, die bereit sind bei der Geldanlage ein Risiko einzugehen.

- Länderrating: Wie kreditwürdig sind die Staaten in Europa?
Bonität Länder Beste Bonität (AAA) Deutschland, Dänemark, Liechtenstein, Luxemburg, Niederlande, Norwegen, Schweden, Schweiz Hohe Bonität (AA bis A)
Belgien, Estland, Finnland, Frankreich, Großbritannien, Irland, Kroatien, Lettland, Litauen, Malta, Österreich, Polen, Portugal, Slowakei, Slowenien, Spanien, Tschechien
Mittlere bis niedrige Bonität (BBB oder schlechter)
Albanien, Belarus, Bosnien und Herzegowina, Bulgarien, Griechenland, Italien, Mazedonien, Moldawien, Montenegro, Rumänien, Russland, Ukraine, Ungarn, Serbien, Türkei
Quelle: tradingeconomics.com, Stand: 02.06.2025
Länder in Europa mit der besten Bonität
Folgende Tabelle zeigt die europäischen Länder mit der besten Bewertung der Ratingagenturen in alphabetischer Reihenfolge. Hier können Sie Ihr Geld beruhigt anlegen.
Diese Staaten erhalten Bestnoten im Länderrating
Land | S&P | Moody`s | DBRS Morningstar |
---|---|---|---|
Deutschland | AAA | Aaa | AAA |
Dänemark | AAA | Aaa | AAA |
Liechtenstein | AAA | kein Rating | kein Rating |
Luxemburg | AAA | Aaa | AAA |
Niederlande | AAA | Aaa | AAA |
Norwegen | AAA | Aaa | AAA |
Schweden | AAA | Aaa | AAA |
Schweiz | AAA | Aaa | AAA |
Quelle: tradingeconomics.com, Stand: 02.06.2025
Länder mit hoher Bonität
Einige europäische Länder haben keine Bestnoten, schneiden bei den Ratingagenturen aber mit der Bewertung „sehr gut“, „gut“ oder „befriedigend“ ab. Das entspricht Ratingnoten zwischen AA+ und A-. Nach Schulnoten wären das immer noch eine 1, eine 2 oder eine 3. Für Sie als Sparer bedeutet das, Sie können bei diesen Länderratings ohne großes Risiko Ihr Geld zum Beispiel auf Festgeldkonten in diesen Ländern anlegen.
Diese Länder werden mit sehr guter, guter und befriedigender Bonität eingestuft
Land | S&P | Moody`s | DBRS Moringstar |
---|---|---|---|
Belgien | AA | Aa3 | AA |
Estland | kein Rating | A1 | AA (low) |
Finnland | AA+ | Aa1 | AA (high) |
Frankreich | AA- | Aa3 | AA (high) |
Großbritannien | AA | Aa3 | AA |
Irland | AA | Aa3 | AA |
Kroatien | A- | A3 | A |
Lettland | A | A3 | A |
Litauen | A | A2 | A (high) |
Malta | A- | A2 | A (high) |
Österreich | AA+ | Aa1 | AAA |
Polen | A- | A2 | A |
Portugal | A | A3 | A |
Slowakei | A+ | A3 | A |
Slowenien | AA- | A3 | A (high) |
Spanien | A | Baa1 | A (high) |
Tschechien | AA- | Aa3 | AA |
Quelle: tradingeconomics.com, Stand: 02.06.2025
Länder mit erhöhten Risiken
Einige europäische Länder besitzen nach den Bewertungen der Ratingagenturen ein durchschnittliches bis erhöhtes Risiko für Anleger. Ratingagenturen bewerten sie mit BBB+ oder schlechter. Wer hier investiert, muss damit rechnen, dass es bei weiterer Verschlechterung der Wirtschaftslage in diesen Ländern zu Zahlungsausfällen kommen kann. Geldanlagen sind riskant, sie befinden sich hier im spekulativen oder sogar hochspekulativen Bereich. Auch Russland und die Ukraine gehören zu diesem Bereich.
Diese Länder haben eine nicht so gute Bonität
Land | S&P | Moody`s | DBRS Morningstar |
---|---|---|---|
Albanien | BB | Ba3 | kein Rating |
Belarus | kein Rating | C | kein Rating |
Bosnien und Herzegowina | B+ | B3 | kein Rating |
Bulgarien | BBB | Baa1 | BBB (high) |
Griechenland | BBB | Baa3 | BBB |
Italien | BBB+ | Baa3 | BBB (high) |
Mazedonien | BB- | kein Rating | kein Rating |
Moldawien | kein Rating | B3 | kein Rating |
Montenegro | B+ | Ba3 | kein Rating |
Rumänien | BBB- | Baa3 | kein Rating |
Russland | kein Rating | kein Rating | kein Rating |
Ukraine | SD | Ca | kein Rating |
Ungarn | BBB- | Baa2 | kein Rating |
Serbien | BBB- | Ba2 | kein Rating |
Türkei | BB- | B1 | BB (high) |
Quelle: tradingeconomics.com, Stand: 02.06.2025
Was bedeuten die Noten zur Länderbonität?
Das "Triple A "– also dreimal A bzw. a – ist die beste Note der Ratingagenturen bei Standard & Poor’s (S&P), Moody’s, Fitch und DBRS Morningstar und damit bei den großen Agenturen gleich. Unterhalb dieser Länderbonität AAA bzw. Aaa gibt es unterschiedliche Notenbezeichnungen, wie folgende Grafik zeigt. Die schlechteste Bewertung ist bei Moody's C und bei den anderen Ratingagenturen D mit der Bedeutung der Zahlungsunfähigkeit eines Landes.
Wie werden die Noten für das Länderrating ermittelt?
Grundlage der Bewertung sind zwei Faktoren.
- Faktor eins sind komplizierte mathematische Modelle, die die zentralen Wirtschaftszahlen wie das Bruttoinlandsprodukt und das Investitionsvolumen innerhalb eines Landes bewerten.
- Faktor zwei sind weiche Kriterien, wie die politische Situation und soziale Stabilität eines Landes.
Die Ratingagenturen geben aber nicht vollständig preis, wie sie zu ihren Bewertungen kommen.

- Ratingagenturen und ihre Noten zur Länderbonität
S & P Moody's DBRS Morningstar Bedeutung AAA Aaa AAA Höchste Bonität
kein Ausfallrisiko erkennbar
AA+
AA
AA-
Aa1
Aa2
Aa3
AA (high)
AA
AA (low)
Sehr gute bis gute Bonität
Die Zahlungswahrscheinlichkeit ist hoch
A+
A
A-
A1
A2
A3
A (high)
A
A (low)
Befriedigende Bonität
Deckung von Zins und Tilgung ist angemessen, aber mangelnder Schutz gegen wirtschaftliche Veränderungen
BBB+
BBB
BBB-
Baa1
Baa2
Baa3
BBB (high)
BBB
BBB (low)
Durchschnittliche Bonität
Negative Entwicklung ist bei schlechterer Gesamtwirtschaft möglich
BB+
BB
BB-
Ba1
Ba2
Ba3
BB (high)
BB
BB (low)
Spekulative Anlage
Ausfälle sind bei Verschlechterung der Wirtschaftslage zu erwarten
B+
B
B-
B1
B2
B3
B (high)
B
B (low)
Hochspekulative Anlage
Ausfälle sind bei Verschlechterung der Wirtschaftslage sehr wahrscheinlich
CCC
CC
C
Caa1
Caa2
Caa3
CCC
CC
C
Risikohafte Anlage / Zahlungsausfall
Diese Kategorie erwartet bzw. konstatiert einen teilweisen oder vollständigen Zahlungsausfall bzw. einen (beantragten) Staatsbankrott.
Was bedeutet Länderrating?
Weltweit tätige Ratingagenturen bewerten die Kreditwürdigkeit von Ländern. Dieses Länderrating geschieht in Form einer Benotung, die Agenturen nennen dieses Rating Bonitätsstufen. Damit wird in sehr vereinfachender Form ein Hinweis gegeben, wie kreditwürdig ein Land ist. Ein ähnliches Vorgehen kennen Sie aus der Kreditvergabe im privaten Bereich mit der SCHUFA, die die Kreditwürdigkeit von Personen mit dem SCHUFA-Score ermittelt.
Das Länderrating gibt Ihnen auch eine Auskunft, ob eine Geldanlage in einem Land sicher oder riskant ist. Dies ist z. B. relevant für die Einschätzung von Staatsanleihen, aber auch für Tages- und Festgeld bei Banken in diesem Land. Für langfristige Investitionen ist eine besonders gute Bewertung wünschenswert, um über die gesamte Dauer der Geldanlage nicht mit Ausfällen rechnen zu müssen. An der Ratingnote können Sie ablesen, wie wahrscheinlich es ist, dass das betreffende Land die vereinbarten Zinsen entrichtet und Ihnen am Laufzeitende Ihr Kapital zurückzahlt.
Aus dem Rating der Länder lassen sich die oben stehenden Tabellen erstellen, die einen guten Überblick bieten: von sehr sicheren Ländern bis hin zu einem hohen Länderrisiko.
Die weltweit führenden Ratingagenturen sind Standard & Poor’s (S&P), Moody’s, Fitch Ratings sowie DBRS Morningstar. Alle Konkurrenzversuche, wie etwa durch das chinesische Dagong Rating, blieben bisher ohne nennenswerten Erfolg gegen diese Marktführer.
Wo kann ich nach dem Länderrating in Europa sicher mein Geld anlegen?
Wer auf Nummer sicher gehen will, der orientiert sich am Länderrating Europa und achtet auf eine Geldanlage in Ländern mit mindestens zweimal den Buchstaben A. Hier sind so viele positive Faktoren in die Bewertung eingeflossen, die Stabilität versprechen. Hervorstechendes Beispiel der jüngeren Zeit ist hier Großbritannien, wo die komplexen und unkalkulierbaren Folgen des Brexit bisher nichts Gravierendes an der Sicherheit der Anlage geändert haben. Die größtmögliche Sicherheit verspricht jedoch das Triple A.
Einen guten Überblick über das aktuelle Angebot für die Geldanlage in Tages- und Festgeld in vielen Ländern Europas finden Sie in unserem Tagesgeld Vergleich und in unserem Festgeld Vergleich. Sie können sich dort beispielsweise gezielt nur Banken aus Staaten mit bester Bonität anzeigen lassen oder nach Länderrating filtern.
Unsere aktuell besten Festgeldzinsen
Laufzeit: 1 Jahr, Anlagebetrag: 10.000 €

AAA Länderrating

AAA Länderrating

A+ Länderrating

AA- Länderrating

AA Länderrating
Die Bewertung der Länderbonität kann sich ändern
Ein Beispiel aus der Finanzkrise 2007 zeigt, dass die Frage, wie kreditwürdig welche Staaten sind, sich auch durch die Bestnote nicht unbedingt verlässlich abbildet. Wenige Monate vor Ausbruch der Finanzkrise wurde nämlich Island mit AAA bewertet und stand dann bald danach trotzdem vor dem Staatsbankrott.
Was passiert mit meiner Geldanlage bei schlechter Länderbonität?
In Staaten mit schlechtem Länderrating steigt das Risiko von Verlusten Ihrer Geldanlage. Zwar ist in den Ländern des Europäischen Wirtschaftsraums (EWR) Ihre Anlage bis zu 100.000 € durch die gesetzliche Einlagensicherung abgesichert. Dazu gehören die Staaten der Europäischen Union sowie Island, Liechtenstein und Norwegen.
Diese Einlagensicherung wurde als Folge der Finanzkrise für den Verbraucherschutz eingeführt. Die Idee dahinter: Ist eine Bank pleite, übernimmt der Nationalstaat die Sicherung. Falls aber auch der Nationalstaat in Zahlungsschwierigkeiten gerät, könnte dies für die Gläubiger teuer werden. Es gibt aktuell keine Regelung, nach der automatisch die anderen Mitgliedsstaaten einspringen.
Wie hoch ist das Risiko bei Geldanlagen außerhalb Europas?
Außerhalb Europas kann das Risiko eines Totalverlusts noch größer sein. Beispielhaft ist hier der argentinische Staatsbankrott im Jahr 2001. Vor allem ausländische Gläubiger verloren dabei ihr Vermögen ersatzlos. Außerdem gibt es bei schlechter Bonität noch ein zusätzliches Risiko: Falls die Ratingagenturen den betreffenden Staat im Länderrating nochmals abwerten, verschlechtern sich die Bedingungen für das Land am Kapitalmarkt weiter. Dies kann eine Negativspirale auslösen, die zur Zahlungsunfähigkeit führt.
Fazit: Gehen Sie bei Bankeinlagen kein Risiko ein
Bei sicheren Geldanlagen wie Tages- und Festgeld sollten Sie keine unnötigen Risiken eingehen. Setzen Sie auf Banken aus Ländern mit sehr guter bis guter Bonität und ziehen Sie die Risikogrenze bei einem durchschnittlichen Länderrating. Dies sind Staaten mit einer B-Bewertung. Seit der Finanzkrise 2008 bewerten die Ratingagenturen tendenziell strenger, d. h. Ihr Geld verspricht in diesen Ländern sicher angelegt zu sein. Dasselbe gilt für Investitionen in Staatsanleihen. Vermeiden sollten Sie solche Anlagen in Ländern, die schon jetzt als spekulativ eingestuft sind. Ansonsten droht ein Zahlungsausfall.