- Was ist eine Kryptowährung?
- Wie kann ich digitale Währungen kaufen?
- Experten-Interview: Mit eigenen Wallets übernimmt man Verantwortung
- In welche Kryptowährung soll ich investieren?
- Welche Risiken gibt es beim Handel mit digitalen Währungen?
- Muss ich auf Gewinne von Kryptowährungen Steuern zahlen?
- Häufige Fragen zu digitalen Währungen
Was ist eine Kryptowährung?
Kryptowährungen sind virtuelle, digitale Währungen. Diese Währungen sind nicht als physischer Gegenstand wie ein Geldschein oder eine Münze vorhanden. Sie existieren als Daten einer Software und sind in einem weltweiten Netz aus Computern gespeichert. Eine Kryptowährung kann zum einen als Zahlungsmittel oder als Geldanlage genutzt werden. Da die Preise sehr schwankend sind, können Anleger mit dem Verkauf der jeweiligen Währung hohe Gewinne – aber auch Verluste – machen.
Allen Kryptowährungen gemeinsam ist, dass sie nur in einer begrenzten Anzahl sogenannter Coins zur Verfügung stehen. Die älteste und meistgenutzte digitale Währung ist der Bitcoin, der 2009 in den Umlauf kam. Die Idee entstand als Reaktion auf die Finanzkrise des Jahres 2008. Es sollte ein von Banken unabhängiges, dezentrales, anonymes Zahlungsmittel geschaffen werden. Bis heute gibt es mehrere tausend Kryptowährungen wie z. B. Ethereum, Ripple, Dash, Cardano und NEO.
Welche Kryptowährungen gibt es?
Die genaue Zahl schwankt, da immer wieder neue digitale Währungen geschaffen werden. Im Januar 2023 gab es über 20.000 unterschiedliche Kryptowährungen, deshalb wäre eine Liste, die alle Kryptowährungen aufführt, viel zu lang. Wir haben für Sie die wichtigsten herausgesucht und in der folgenden Tabelle aufgeführt. Entscheidend für die Auswahl war die Höhe der jeweiligen Marktkapitalisierung. Diese Zahl gibt den Gesamtwert aller Coins einer Kryptowährung an, die bisher erzeugt wurden.
Name der Kryptowährung | Symbol | Gesamtwert aller produzierten Coins in US-Dollar |
---|---|---|
Bitcoin | BTC | 786 Milliarden |
Ethereum | ETH | 269 Milliarden |
Tether | USDT | 95 Milliarden |
BNB | BNB | 45 Milliarden |
Solana | SOL | 37 Milliarden |
XRP | XRP | 28 Milliarden |
USDC | USDC | 26 Milliarden |
Lido Staked Ether | STETH | 21 Milliarden |
Cardano | ADA | 17 Milliarden |
Dogecoin | DOGE | 11 Milliarden |
Quelle: coingecko.com. Stand: 24.01.2024
Die mit Abstand höchste Marktkapitalisierung erreicht der Bitcoin. Das ist nachvollziehbar, wenn man bedenkt, dass Bitcoins als erste digitale Währung auf dem Markt waren und zudem zu den teuersten gehören.
Wie kann ich digitale Währungen kaufen?
Wenn Sie Kryptowährungen wie Ethereum, Tether oder Bitcoin kaufen und damit einen Gewinn erzielen wollen, haben Sie zwei Möglichkeiten dazu. Eine Variante ist das Kaufen eines Wertpapiers, das die Kursentwicklung einer Kryptowährung wiedergibt. Das funktioniert über einen Broker bzw. Ihr Depot. Die andere Möglichkeit ist der Kauf der digitalen Währung an einer Krypto-Börse.
Im Folgenden stellen wir Ihnen beide Formen der Geldanlage vor.
Kryptowährungen in Form von Wertpapieren kaufen
Sie haben die Möglichkeit, von der Kursentwicklung digitaler Währungen mithilfe von Wertpapieren zu profitieren. In diesem Fall müssen Sie die digitalen Währungen selbst gar nicht kaufen. Der Vorgang ist ähnlich wie beim Kauf von Aktien. Wenn Sie Aktien kaufen und der Wert des Unternehmens steigt, dann steigt auch der Wert Ihrer Aktie und Sie machen Gewinn.
Für den Handel mit Kryptowährungen gibt es mehrere Formen von Wertpapieren.
- als Zertifikat: Sie wetten mit dem Kauf eines Zertifikats auf einen Kursanstieg, auf Stagnation oder auf sinkende Kurse einer bestimmten Kryptowährung. Tritt das vorhergesagte Ereignis in dem festgelegten Umfang ein, dann steigt der Wert des Zertifikats und Sie machen Gewinn.
- als CFD (Contract for Difference): Sie partizipieren mit einem CFD oder Differenzkontrakt direkt an der Kursentwicklung einer Kryptowährung. Hier bedeuten steigende Kurse einen Gewinn und fallende Kurse einen Verlust. Oft werden CFDs spekulativ eingesetzt. Die meisten Privatanleger machen mit CFDs Verluste.
- als ETP (Exchange Traded Product): Sie erwerben mit dieser jungen Form der Geldanlage einen Anteil an einer Schuldverschreibung, die an den Börsen gelistet und gehandelt werden. Damit leihen Sie dem Herausgeber des ETPs Geld, für das Sie zu einem bestimmten Zeitpunkt Zinsen erhalten. Sie können auch in einen ETP-Sparplan investieren. Teilweise werden diese Produkte in Deutschland auch mit der Bezeichnung ETF (Exchanged Trades Funds) verkauft.
Für Krypto-Experten, die ihre Kryptowährungen selber auf Hardware Wallets verwahren wollen, ist diese indirekte Art der Investition nicht das richtige. Langfristige Anleger haben einen Nachteil im Hinblick auf die steuerliche Behandlung, da auf Gewinne mit ETPs die Abgeltungssteuer anfällt. Dies ist beim direkten Erwerb der Coins anders: Dann ist nach einem Jahr Haltedauer der Verkauf steuerfrei. Wer mit seinen Coins allerdings vor Ablauf eines Jahres handelt und Gewinn erzielt, hat Einkünfte aus privaten Veräußerungsgeschäften. Ab einer Freigrenze von 1.000 € (seit 2024, vorher: 600 €) für kommt hier der persönliche Steuersatz zur Anwendung.
„ETPs kann man über regulierte Börsen in Deutschland handeln und das schon im Sparplan ab 1 €“, sagt Uwe Paßmann von Scalable Capital. Er betont weitere Vorteile davon, in Kryptowährungen in Form von Wertpapieren zu investieren. „Man muss sich keine komplizierten Codes merken und keine Gedanken über eine sichere Aufbewahrung machen. Man muss keine eigene Wallet anlegen.“ Um die Verwahrung kümmere sich der Fondsanbieter. „Auch steuerlich ist ein ETP die einfachere Variante, wenn man Kryptowährungen handelt: Die Steuer wird automatisch abgeführt.“
Wertpapiere von Kryptowährungen lassen sich bei Online-Brokern und verschiedenen Banken handeln. Über Ihr Depot können Sie anhand Ihrer Anlagestrategie die entsprechenden Wertpapiere kaufen und verkaufen.
Anfallende Depotkosten verringern Ihren Gewinn. Wir zeigen Ihnen, wie Sie am besten ein passendes Depot finden. Nutzen Sie dazu unseren Depot Vergleich.
Kauf und Verkauf von Kryptowährungen über ein Wallet
Wenn Sie sich entschieden haben, einzelne Coins der Kryptowährungen zu kaufen, geht das über eine Krypto-Börse. Das sind spezielle Handelsplätze, an denen Sie digitalen Währungen erwerben und anbieten können. Zu den bekanntesten Börsen für Kryptowährungen gehören eToro* **, Bison, BSDEX, Binance, justTRADE*, TradeRepublic und Coinbase*.
Der Vorgang ist bei allen Plattformen ähnlich:
- Sie erstellen sich einen Account, identifizieren sich und melden sich an.
- Sie zahlen ein Guthaben ein, mit dem Sie Ihre Transaktionen tätigen können. Manchmal ist ein Mindestumsatz von z. B. 50 € oder 200 $, also zirka 170 €, vorgeschrieben.
- Jetzt können Sie sich auf der Plattform für eine Kryptowährung entscheiden und entsprechend Ihres Guthabens kaufen. Zur Verwaltung der Kryptowährung benötigen Sie ein Wallet, ein elektronisches Portemonnaie. Es ist die Schnittstelle zum Datennetzwerk, in dem sich die Währung befindet. Wallets stehen als Hardware, als Software, als App und als Online-Wallet zur Verfügung.
- Sie verfolgen die Kursentwicklung und verkaufen bei gestiegenen Preisen Ihren Anteil mit Gewinn.
Sie können sich eigene Rahmenbedingungen für Ihre Käufe und Verkäufe einrichten und damit den Handel erleichtern. So haben Sie in der Regel die Möglichkeit bestimmte Kursziele einzutragen, bei denen Ihre Käufe automatisch ausgelöst werden. Oder sie legen einen Kurs fest, bei dem Sie verkaufen wollen. Wird diese Grenze erreicht, wird der Verkauf automatisch durchgeführt und der Verkaufspreis auf Ihrem Konto gebucht.
Es werden z. B. verschiedene Transaktionsgebühren aufgerufen, die Auswahl an handelbaren Kryptowährungen ist unterschiedlich und die Kurse weichen voneinander ab. Vergleichen Sie die Rahmenbedingungen, bevor Sie mit dem Handel beginnen.
Experten-Interview: Mit eigenen Wallets übernimmt man Verantwortung
Wie kann man seriös in Kryptowährungen investieren? Woran erkennt man vertrauenswürdige Börsen? Was ist das Besondere an Bitcoin und warum ist die älteste Cyberdevise weiterhin so beliebt? Diese und weitere Fragen beantwortet Lisa Fischer von 21Shares, dem größten Emittenten von börsengehandelten Produkten (ETPs) im Krypto-Bereich.
Bitcoin ist als älteste Kryptowährung weiterhin diejenige mit der größten Marktkapitalisierung. Was macht die besondere Stellung von Bitcoin aus?
Lisa Fischer: Das Besondere an Bitcoin ist, dass es sich um einen dezentralen Vermögenswert handelt, der für jeden zugänglich ist, aber von niemandem kontrolliert wird. Bitcoin wurde während der Finanzkrise von dem Pseudonym Satoshi Nakamoto ins Leben gerufen. Bis heute ist nicht bekannt, ob hinter Satoshi Nakamoto eine einzelne Person oder eine Gruppe steht.
Was ist bei Bitcoin anders als bei einer traditionellen Währung?
Lisa Fischer: Im Gegensatz zu traditionellen Bankensystemen werden Bitcoin-Transaktionen durch komplexe mathematische Algorithmen verschlüsselt. Diese sind für jeden transparent in der Blockchain einsehbar, ohne dass die Identität der Beteiligten bekannt ist oder eine zentrale Drittpartei wie eine Bank benötigt wird.
Aufgrund der dezentralen Struktur der Blockchain werden die Daten nicht bei einer zentralen Autorität wie einer Zentralbank gespeichert oder von einer solchen verarbeitet, sondern sind auf Computern weltweit verteilt. Dadurch entfällt das Risiko, dass die zentrale Partei manipuliert wird oder versagt.
Was folgt noch aus der Dezentralität von Bitcoin?
Lisa Fischer: Anders als herkömmliche Währungen unterliegt Bitcoin keiner staatlichen Kontrolle oder Herausgabe, was bedeutet, dass die Währung nicht willkürlich neu gedruckt werden kann. Das Bitcoin-Protokoll legt präzise fest, dass die Gesamtanzahl der im Umlauf befindlichen Coins auf maximal 21 Millionen begrenzt ist, und diese Obergrenze wird voraussichtlich im Jahr 2140 erreicht sein. Diese begrenzte Verfügbarkeit hat in der Regel einen wertsteigernden Faktor, schützt vor Inflation und hat zudem den Effekt, dass Investoren das zukünftige Angebot besser vorhersagen können.
Die dezentrale Natur, Sicherheit und Transparenz sowie das begrenzte Angebot machen Bitcoin zu einer einzigartigen und robusten Kryptowährung, die bereits seit 15 Jahren existiert und immer mehr Bekanntheit sowie Akzeptanz erhält.
Bitcoin wird manchmal als digitales Gold bezeichnet. Wie sehen Sie das?
Lisa Fischer: Beide Vermögenswerte weisen eine begrenzte Verfügbarkeit auf und sind somit gegenüber Inflation widerstandsfähig. Sowohl Bitcoin als auch Gold sind unabhängig von traditionellen Bankensystemen und entziehen sich direkter Kontrolle durch Regierungen. Aufgrund dieser Eigenschaften fungieren beide als Wertaufbewahrungsmittel, besonders in Zeiten wirtschaftlicher Unsicherheiten. Obwohl aus Bitcoin kein schicker Schmuck entstehen kann, bieten die digitalen Eigenschaften einige Vorteile gegenüber Gold. Bitcoins lassen sich leichter transferieren und einfacher in kleinere Einheiten teilen. Ein weiterer Pluspunkt: Für den Transport größerer Summen wird kein Sicherheitspersonal oder Transporter benötigt.
Viele Kryptobörsen und -Marktplätze sind durch Hackerangriffe, Veruntreuungen von Kundengeldern oder andere kriminelle Handlungen in Verruf geraten. Wo kann man seriös in Kryptowährungen investieren?
Lisa Fischer: Es gibt verschiedene Möglichkeiten, in Kryptowährungen zu investieren. Man kann dies über Kryptobörsen tun, die einen einfachen Zugang bieten, aber bei denen oft unklar ist, wo bzw. ob sie reguliert sind, wie ihre Sicherheitsmechanismen funktionieren und wie sie die Coins aufbewahren. Anleger sollten sich stets informieren, ob und in welchem Land die Kryptobörse reguliert ist, ob die Kundenvermögen getrennt gehalten werden und welche weiteren Sicherheitsaspekte getroffen wurden.
Sollten Anleger ihre Kryptowährungen in eigenen Wallets verwahren?
Lisa Fischer: Investitionen über eigene Wallets sind sehr sicher, erfordern jedoch technisches Know-how. Man hat die persönliche Verantwortung für den Schutz vor Hackerangriffen sowie für den Schutz des “private Keys”, der den Zugang zu den Krypto-Assets ermöglicht und bei einem Verlust nicht ersetzt werden kann.
Ist eine Geldanlage in Kryptowährungen für interessierte Einsteiger auch einfacher möglich?
Lisa Fischer: Alternativ können Anleger klassische Finanzprodukte wie ETPs nutzen. Dabei ist es wichtig zu hinterfragen, welche Gebühren anfallen, ob die Anlagen physisch oder synthetisch abgesichert bzw. hinterlegt sind und wie es mit der Liquidität aussieht.
In welche Kryptowährungen sind Sie persönlich investiert?
Lisa Fischer: Als Krypto-Enthusiastin bin ich natürlich selbst investiert: Neben Bitcoin, Ethereum und weiteren Single Coins bin ich ebenfalls in unseren 21Shares Crypto Basket Index ETP (HODL) investiert, der die Top 5 Coins nach der prognostizierten Marktkapitalisierung im Jahr 2050 abbildet, sich monatlich neu gewichtet und den ich ganz bequem über mein bestehendes Aktienportfolio halten kann.
Das Interview wurde im Januar 2024 geführt.
In welche Kryptowährung soll ich investieren?
Die entscheidende Frage, welche Kryptowährung eine Zukunft hat, vielleicht sogar explodieren wird und Sie sie deshalb kaufen sollen, ist nicht einfach zu beantworten. Für viele Experten haben die Kryptowährungen ein Potenzial für Kurssteigerungen, die schon in der Vergangenheit für Gewinne gesorgt haben. Dazu gehören z. B. Bitcoin, Ethereum, Bitcoin Cash, NEO und Ripple.
Ein wesentliches Merkmal des Krypto-Marktes ist die hohe Volatilität, also eine starke Schwankung an Preisen und Kursen, was eine Vorhersage erschwert. Darin liegt für viele Anleger gerade der Reiz, denn es ist in kurzer Zeit ein riesiger Gewinn zu erzielen. Allerdings ist auch ein großer Verlust möglich. So kostete ein Bitcoin im November 2018 weniger als 4.000 € und im November 2021 mehr als 57.000 €. Im November 2022 fiel der Kurs wieder unter 16.000 €. Bis April 2023 stieg er um fast 70 % bis auf über 27.000 €, um dann wieder zu sinken.
Welche Risiken gibt es beim Handel mit digitalen Währungen?
Sie müssen sich bewusst sein, dass es sich bei der Investition in Kryptowährungen um eine hochspekulative Geldanlage handelt. Das hat mehrere Gründe:
- Die Kurse aller Kryptowährungen sind starken Schwankungen ausgesetzt. Der Preis wird ausschließlich durch Angebot und Nachfrage festgelegt. So musste der Kurs des Bitcoins in den vergangenen Jahren Schwankungen von mehreren tausend Prozent hinnehmen.
- Nicht alle Kryptowährungen sind gleich gut als Geldanlage geeignet. Besonders kleine und neue Projekte sind riskant, da sie eventuell aus Mangel an Kapital nicht weitergeführt werden und komplett ihren Wert verlieren.
- Die EU hat die Kryptoverordnung MiCA beschlossen, aber Krypto-Börsen sind nicht überall reguliert. Das bedeutet, es kann sein, dass es keine oder wenig übergeordnete Kontrolle gibt, keine Aufsicht und Qualitätskriterien gelten wie z. B. für Banken. Es besteht oft kein Anlegerschutz wie z. B. durch die Einlagensicherung bei einem Festgeldkonto oder wenn Sie in Tagesgeld anlegen. In der EU sind Dienstleister im Rahmen der MiCA-Richtlinie künftig haftbar für die Assets ihrer Kunden.
- In einigen Ländern gibt es politische Vorbehalte gegen digitale Währungen. In China ist z. B. der Krypto-Handel verboten. In mehreren Landesteilen wurden Rechenzentren, die für das Mining benötigt werden, abgeschaltet. In Europa plant die Europäische Zentralbank einen eigenen digitalen Euro, um Kryptowährungen zu schwächen und ihren eigenen Einfluss zu stärken.
Muss ich auf Gewinne von Kryptowährungen Steuern zahlen?
Ja, auch Zinsgewinne aus einer Geldanlage in digitale Währungen müssen versteuert werden, wenn Sie die jährliche Freigrenze für private Veräußerungsgeschäfte (seit 2024: 1.000 €, vorher: 600 €) übersteigen. Sie zählen nicht wie Gewinne aus Aktiengeschäften zu den Einkünften aus Kapitalvermögen, sondern werden steuerlich wie sonstige Wirtschaftsgüter behandelt. Das bedeutet, die Zinsgewinne unterliegen dem regulären Einkommensteuersatz. Mögliche Verluste und Kosten der Geschäfte reduzieren den Gewinn und damit die zu zahlende Steuer.
Anders ist es bei Gewinnen aus Verkäufen von Kryptowährungen. Diese sind steuerfrei, wenn Sie die digitale Währung länger als 12 Monate gehalten haben.
Häufige Fragen zu digitalen Währungen
Wie funktionieren Kryptowährungen?
Das grundlegende Prinzip aller Kryptowährungen wie Bitcoin oder Etherum ist die dezentrale Struktur. Es gibt nicht einen Ort, wie z. B. eine Notenbank, an dem die einzelnen Coins hergestellt werden. Das geschieht durch einen Vorgang, der Mining genannt wird und den gemeinsamen Einsatz vieler Computer in einem weltweiten Netzwerk beschreibt. Die Teilnehmer stellen Rechnerkapazität zur Verfügung, die einzelnen Transaktionen werden in einer Liste gesammelt. Die bekannteste Liste ist die Blockchain-Technologie beim Bitcoin. Einzelne Blockchains werden durch ein Verschlüsselungsverfahren verbunden, dadurch wächst die Anzahl der vorhandenen Dateien ständig und neue Coins entstehen. Wer seine Rechnerkapazitäten zur Verfügung stellt, wird mit neu geschaffenen Coins belohnt.
Welche Renditen versprechen Kryptowährungen?
Diese Frage kann niemand genau beantworten, denn eine seriöse Prognose zur Renditeentwicklung bei Kryptowährungen ist nicht möglich. Die Erfahrungen der vergangenen Jahre zeigen, dass sehr hohe Preissteigerungen aber auch schnelle Kurseinbrüche möglich sind. So stehen z. B. beim Bitcoin, über einen Zeitraum von 1 Jahr betrachtet, Vervielfachungen und somit extrem hohe Gewinne Verlusten von bis zu 50 % gegenüber.
Für wen sind digitale Währungen als Geldanlage geeignet?
Digitale Währungen eignen sich für Anleger, die bereit sind, ein hohes Risiko einzugehen. Da es keine garantierten Zinsgewinne gibt, sollten Sie nur in Kryptowährungen investieren, wenn Sie einen Verlust Ihrer Investition verkraften können. Bitcoin und Co. eignen sich als ein Baustein einer breiten Risikostreuung (Diversifikation).
Gibt es auch „grüne“ Kryptowährungen?
Ja, in diesen Fällen wird auf eine umweltschonende Erzeugung der Coins geachtet. Zum Hintergrund: Kryptowährungen gelten nicht als nachhaltige Geldanlage, weil sie ökologisch problematisch sind und eine schlechte Klimabilanz aufweisen. Zur Erzeugung der Datenblöcke mit dem „Proof of Work-Protokoll“ werden riesige Mengen an Strom verbraucht und bei den Transaktionen sehr viel CO2 ausgestoßen. Forscher haben herausgefunden, dass allein beim Mining-Verfahren für den Bitcoin in einem Jahr so viel Strom verbraucht wird wie in den Niederlanden.
Das ist anders bei „grünen“ Kryptowährungen. Zum einen setzen viele Rechenzentren, in denen sie produziert werden auf regenerative Energiequellen wie Wasserkraft. Außerdem wird ein anderes Protokoll („Proof of Stake“) genutzt, das weniger rechenintensiv ist und damit weniger Ressourcen verbraucht. Zu ihnen gehören z. B. Cardano, Polkadot und Peercoin. Das zweitgrößte Krypto-Netzwerk Ethereum hat auf das neue Verfahren umgestellt.
Kann ich mit Kryptowährungen bei Paypal bezahlen?
Im Jahr 2020 hat der Finanzdienstleister PayPal angekündigt, Kryptowährungen als Zahlungsmittel für Online-Käufe zuzulassen. PayPal-Kunden können jetzt ihre Kryptowährungen ohne weitere Gebühren bei den beteiligten Händlern für Transaktionen nutzen. Damit werden die Verwendungsmöglichkeiten der Kryptowährungen erweitert. Allerdings ist dieser Service noch nicht in allen Ländern möglich. Außerdem betrifft er nicht alle Kryptowährungen, sondern nur eine Auswahl der wichtigsten.