Kryptowährungen: Wie Sie digitale Währungen kaufen und welchen Wert sie haben

Sie heißen Dogecoin, Stellar, Ethereum, Solana und Electroneum. Was sich an­hört wie Namen aus einem Science-Fiction-Film sind Krypto­währungen, also digi­tales Geld. Diese Währungen werden welt­weit von Privat­an­legern als interessante Geld­anlage ge­nutzt. Wie das funktio­niert, lesen Sie hier.

Heike Kevenhörster
Zuständige Redakteurin für die Bereiche Geldanlage und DSL & Handy
Stand: 24.01.2024

Was ist eine Kryptowährung?

Kryptowährungen sind virtuelle, digitale Währungen. Diese Währungen sind nicht als phy­sischer Gegen­stand wie ein Geld­schein oder eine Münze vor­handen. Sie exis­tieren als Daten einer Soft­ware und sind in einem welt­weiten Netz aus Compu­tern ge­spei­chert. Eine Krypto­währung kann zum einen als Zahlungs­mittel oder als Geld­anlage ge­nutzt werden. Da die Preise sehr schwan­kend sind, können An­leger mit dem Ver­kauf der je­wei­ligen Wäh­rung hohe Ge­winne – aber auch Ver­luste – machen.

Allen Kryptowährungen gemeinsam ist, dass sie nur in einer be­grenz­ten An­zahl so­genann­ter Coins zur Ver­fügung ste­hen. Die älteste und meist­ge­nutzte digi­tale Wäh­rung ist der Bit­coin, der 2009 in den Um­lauf kam. Die Idee ent­stand als Reak­tion auf die Finanz­krise des Jahres 2008. Es sollte ein von Ban­ken unab­hängiges, de­zen­trales, ano­nymes Zahlungs­mittel ge­schaffen werden. Bis heute gibt es mehrere tau­send Krypto­währungen wie z. B. Ethereum, Ripple, Dash, Cardano und NEO.

Welche Kryptowährungen gibt es?

Die genaue Zahl schwankt, da immer wieder neue digi­tale Währungen ge­schaffen werden. Im Januar 2023 gab es über 20.000 unterschiedliche Kryptowährungen, des­halb wäre eine Lis­te, die alle Krypto­wäh­run­gen auf­führt, viel zu lang. Wir haben für Sie die wich­tigsten heraus­gesucht und in der fol­gen­den Tabelle auf­geführt. Ent­schei­dend für die Aus­wahl war die Höhe der je­wei­ligen Markt­kapi­tali­sierung. Diese Zahl gibt den Gesamt­wert aller Coins einer Krypto­währung an, die bis­her er­zeugt wurden.

Name der Krypto­währung Symbol Gesamtwert aller produ­zierten Coins in US-Dollar
Bitcoin BTC 786 Milliarden
Ethereum ETH 269 Milliarden
Tether USDT 95 Milliarden
BNB BNB 45 Milliarden
Solana SOL 37 Milliarden
XRP XRP 28 Milliarden
USDC USDC 26 Milliarden
Lido Staked Ether STETH 21 Milliarden
Cardano ADA 17 Milliarden
Dogecoin DOGE 11 Milliarden

Quelle: coingecko.com. Stand: 24.01.2024

Die mit Abstand höchste Marktkapitalisierung erreicht der Bitcoin. Das ist nach­voll­zieh­bar, wenn man be­denkt, dass Bit­coins als erste digi­tale Wäh­rung auf dem Markt waren und zu­dem zu den teu­ers­ten gehören.

Wie kann ich digitale Währungen kaufen?

Wenn Sie Kryptowährungen wie Ethereum, Tether oder Bitcoin kau­fen und da­mit einen Ge­winn er­zie­len wollen, haben Sie zwei Mög­lich­keiten dazu. Eine Vari­ante ist das Kau­fen eines Wert­pa­piers, das die Kurs­ent­wick­lung einer Krypto­wäh­rung wie­der­gibt. Das funk­tio­niert über einen Bro­ker bzw. Ihr Depot. Die andere Mög­lich­keit ist der Kauf der digi­talen Wäh­rung an einer Krypto-Börse.

Im Fol­gen­den stellen wir Ihnen bei­de For­men der Geld­an­lage vor.

Kryptowährungen in Form von Wertpapieren kaufen

Sie haben die Möglichkeit, von der Kursentwicklung digitaler Währungen mithilfe von Wertpapieren zu profitieren. In diesem Fall müssen Sie die digitalen Währungen selbst gar nicht kaufen. Der Vorgang ist ähnlich wie beim Kauf von Aktien. Wenn Sie Aktien kaufen und der Wert des Unternehmens steigt, dann steigt auch der Wert Ihrer Aktie und Sie machen Gewinn.

Für den Handel mit Kryptowährungen gibt es mehrere Formen von Wertpapieren.

  • als Zertifikat: Sie wetten mit dem Kauf eines Zertifikats auf einen Kursanstieg, auf Stagnation oder auf sinkende Kurse einer bestimmten Kryptowährung. Tritt das vorhergesagte Ereignis in dem festgelegten Umfang ein, dann steigt der Wert des Zertifikats und Sie machen Gewinn.
  • als CFD (Contract for Difference): Sie partizipieren mit einem CFD oder Differenzkontrakt direkt an der Kursentwicklung einer Kryptowährung. Hier bedeuten steigende Kurse einen Gewinn und fallende Kurse einen Verlust. Oft werden CFDs spekulativ eingesetzt. Die meisten Privatanleger machen mit CFDs Verluste.
  • als ETP (Exchange Traded Product): Sie erwerben mit dieser jungen Form der Geldanlage einen Anteil an einer Schuldverschreibung, die an den Börsen gelistet und gehandelt werden. Damit leihen Sie dem Herausgeber des ETPs Geld, für das Sie zu einem bestimmten Zeitpunkt Zinsen erhalten. Sie können auch in einen ETP-Sparplan investieren. Teilweise werden diese Produkte in Deutschland auch mit der Bezeichnung ETF (Exchanged Trades Funds) verkauft.

Für Krypto-Experten, die ihre Krypto­wäh­rungen selber auf Hard­ware Wallets ver­wah­ren wollen, ist diese in­di­rekte Art der In­ves­ti­tion nicht das richtige. Lang­fris­tige An­leger haben einen Nach­teil im Hin­blick auf die steuer­liche Be­hand­lung, da auf Gewinne mit ETPs die Ab­gel­tungs­steuer an­fällt. Dies ist beim direkten Er­werb der Coins anders: Dann ist nach einem Jahr Halte­dauer der Ver­kauf steuer­frei. Wer mit seinen Coins aller­dings vor Ablauf eines Jahres handelt und Gewinn erzielt, hat Ein­künfte aus privaten Ver­äuße­rungs­ge­schäften. Ab einer Frei­grenze von 1.000 € (seit 2024, vorher: 600 €) für kommt hier der per­sön­liche Steuer­satz zur Anwendung.

„ETPs kann man über regu­lierte Börsen in Deutschland handeln und das schon im Spar­plan ab 1 €“, sagt Uwe Paßmann von Scalable Capital. Er betont weitere Vor­teile davon, in Krypto­wäh­rungen in Form von Wert­pa­pieren zu inves­tieren. „Man muss sich keine kompli­zierten Codes merken und keine Gedanken über eine sichere Auf­be­wahrung machen. Man muss keine eigene Wallet anlegen.“ Um die Ver­wah­rung kümmere sich der Fonds­an­bieter. „Auch steuer­lich ist ein ETP die ein­fachere Vari­ante, wenn man Krypto­wäh­rungen handelt: Die Steuer wird auto­matisch abgeführt.“

Wertpapiere von Krypto­wäh­rungen lassen sich bei Online-Brokern und ver­schie­denen Banken handeln. Über Ihr Depot können Sie anhand Ihrer Anlagestrategie die ent­sprechenden Wert­pa­piere kaufen und verkaufen.

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Kauf und Verkauf von Kryptowährungen über ein Wallet

Wenn Sie sich entschieden haben, einzelne Coins der Krypto­wäh­rungen zu kau­fen, geht das über eine Krypto-Börse. Das sind spe­zielle Han­dels­plätze, an denen Sie digi­talen Wäh­rungen er­wer­ben und an­bieten können. Zu den be­kanntes­ten Börsen für Krypto­wäh­rungen ge­hören eToro* **, Bison, BSDEX, Binance, justTRADE*, TradeRepublic*, Coinbase und Nuri.

Der Vorgang ist bei allen Platt­formen ähnlich:

  • Sie erstellen sich einen Account, identifizieren sich und melden sich an.
  • Sie zahlen ein Guthaben ein, mit dem Sie Ihre Trans­ak­tionen tätigen können. Manchmal ist ein Min­dest­um­satz von z. B. 50 € oder 200 $, also zirka 170 €, vorgeschrieben.
  • Jetzt können Sie sich auf der Platt­form für eine Krypto­währung ent­schei­den und ent­sprech­end Ihres Gut­habens kau­fen. Zur Ver­wal­tung der Krypto­währung be­nö­tigen Sie ein Wallet, ein elek­tro­nisches Porte­monnaie. Es ist die Schnitt­stelle zum Daten­netz­werk, in dem sich die Wäh­rung be­fin­det. Wallets stehen als Hard­ware, als Soft­ware, als App und als Online-Wallet zur Ver­fü­gung.
  • Sie verfolgen die Kurs­ent­wick­lung und ver­kaufen bei ge­stie­genen Prei­sen Ihren An­teil mit Gewinn.

Sie können sich eigene Rahmen­be­dingungen für Ihre Käufe und Ver­käufe ein­rich­ten und damit den Han­del er­leich­tern. So haben Sie in der Regel die Mög­lich­keit be­stimm­te Kurs­ziele ein­zu­tragen, bei denen Ihre Käu­fe auto­matisch aus­ge­löst werden. Oder sie legen einen Kurs fest, bei dem Sie ver­kaufen wollen. Wird diese Grenze erreicht, wird der Verkauf auto­matisch durch­ge­führt und der Ver­kaufs­preis auf Ihrem Konto gebucht.

Jede Krypto-Börse ist anders

Es werden z. B. verschiedene Trans­aktions­ge­bühren auf­ge­rufen, die Aus­wahl an han­del­baren Krypto­wäh­rungen ist unter­schied­lich und die Kur­se wei­chen von­ein­ander ab. Ver­glei­chen Sie die Rah­men­be­din­gun­gen, be­vor Sie mit dem Han­del beginnen.

Experten-Interview: Mit eigenen Wallets übernimmt man Verantwortung

Lisa Fischer
© 21Shares

Wie kann man seriös in Krypto­wäh­rungen inves­tieren? Woran erkennt man ver­trauens­würdige Börsen? Was ist das Besondere an Bit­coin und warum ist die älteste Cyber­devise weiter­hin so beliebt? Diese und weitere Fragen beant­wortet Lisa Fischer von 21Shares, dem größten Emittenten von börsen­gehan­delten Pro­dukten (ETPs) im Krypto-Bereich.

Bitcoin ist als älteste Krypto­währung weiterhin die­jenige mit der größten Markt­kapi­tali­sierung. Was macht die besondere Stel­lung von Bitcoin aus?

Lisa Fischer: Das Besondere an Bitcoin ist, dass es sich um einen dezen­tralen Ver­mögens­wert handelt, der für jeden zu­gäng­lich ist, aber von nie­mandem kontrolliert wird. Bitcoin wurde während der Finanz­krise von dem Pseu­donym Satoshi Nakamoto ins Leben gerufen. Bis heute ist nicht bekannt, ob hinter Satoshi Nakamoto eine ein­zelne Person oder eine Gruppe steht.

Was ist bei Bitcoin anders als bei einer tradi­tio­nellen Währung?

Lisa Fischer: Im Gegensatz zu tradi­tio­nellen Banken­systemen werden Bitcoin-Transaktionen durch komplexe mathe­ma­tische Algo­rithmen ver­schlüsselt. Diese sind für jeden trans­parent in der Block­chain ein­sehbar, ohne dass die Iden­tität der Betei­ligten bekannt ist oder eine zentrale Dritt­partei wie eine Bank benötigt wird.

Aufgrund der dezentralen Struk­tur der Block­chain werden die Daten nicht bei einer zen­tralen Auto­rität wie einer Zentral­bank gespeichert oder von einer solchen ver­ar­beitet, sondern sind auf Computern welt­weit verteilt. Dadurch ent­fällt das Risiko, dass die zen­trale Partei mani­puliert wird oder versagt.

Was folgt noch aus der Dezen­trali­tät von Bitcoin?

Lisa Fischer: Anders als herkömmliche Wäh­rungen unter­liegt Bitcoin keiner staat­lichen Kontrolle oder Heraus­gabe, was bedeutet, dass die Währung nicht will­kürlich neu gedruckt werden kann. Das Bitcoin-Protokoll legt prä­zise fest, dass die Gesamt­anzahl der im Umlauf be­find­lichen Coins auf maxi­mal 21 Millionen begrenzt ist, und diese Ober­grenze wird voraus­sicht­lich im Jahr 2140 erreicht sein. Diese begrenzte Ver­füg­barkeit hat in der Regel einen wert­stei­gernden Faktor, schützt vor Inflation und hat zudem den Effekt, dass Inves­toren das zu­künf­tige Ange­bot besser vorher­sagen können.

Die dezentrale Natur, Sicher­heit und Trans­parenz sowie das begrenzte Angebot machen Bit­coin zu einer einzig­arti­gen und ro­bus­ten Krypto­währung, die bereits seit 15 Jahren exis­tiert und immer mehr Bekannt­heit sowie Akzep­tanz erhält.

Bitcoin wird manchmal als digi­tales Gold bezeichnet. Wie sehen Sie das?

Lisa Fischer: Beide Ver­mögens­werte weisen eine be­grenzte Ver­füg­barkeit auf und sind somit gegen­über Infla­tion wider­stands­fähig. Sowohl Bitcoin als auch Gold sind unab­hängig von tradi­tionellen Banken­systemen und ent­ziehen sich direkter Kontrolle durch Regie­rungen. Auf­grund dieser Eigen­schaften fungieren beide als Wert­auf­be­wahrungs­mittel, besonders in Zeiten wirt­schaft­licher Un­sicher­heiten. Obwohl aus Bit­coin kein schicker Schmuck entstehen kann, bieten die digi­talen Eigen­schaften einige Vor­teile gegen­über Gold. Bitcoins lassen sich leichter trans­ferieren und ein­facher in kleinere Ein­heiten teilen. Ein weiterer Plus­punkt: Für den Trans­port größerer Summen wird kein Sicher­heits­personal oder Trans­porter benötigt.

Viele Kryptobörsen und -Marktplätze sind durch Hacker­angriffe, Ver­untreu­ungen von Kunden­geldern oder andere krimi­nelle Hand­lungen in Ver­ruf geraten. Wo kann man seriös in Krypto­währungen inves­tieren?

Lisa Fischer: Es gibt verschie­dene Möglich­keiten, in Krypto­wäh­rungen zu inves­tieren. Man kann dies über Krypto­börsen tun, die einen ein­fachen Zugang bieten, aber bei denen oft unklar ist, wo bzw. ob sie regu­liert sind, wie ihre Sicher­heits­mecha­nismen funktio­nieren und wie sie die Coins auf­bewahren. Anleger sollten sich stets infor­mieren, ob und in welchem Land die Krypto­börse regu­liert ist, ob die Kunden­vermögen getrennt gehalten werden und welche weiteren Sicher­heits­aspekte getroffen wurden.

Sollten Anleger ihre Krypto­währungen in eigenen Wallets verwahren?

Lisa Fischer: Inves­titionen über eigene Wallets sind sehr sicher, erfor­dern jedoch tech­nisches Know-how. Man hat die per­sön­liche Ver­ant­wortung für den Schutz vor Hacker­angriffen sowie für den Schutz des “private Keys”, der den Zugang zu den Krypto-Assets ermög­licht und bei einem Ver­lust nicht ersetzt werden kann.

Ist eine Geld­anlage in Krypto­währungen für interessierte Ein­steiger auch ein­facher möglich?

Lisa Fischer: Alternativ können Anleger klassische Finanz­produkte wie ETPs nutzen. Dabei ist es wichtig zu hinter­fragen, welche Ge­bühren anfallen, ob die Anlagen physisch oder synthetisch abge­sichert bzw. hinter­legt sind und wie es mit der Liqui­dität aussieht.

In welche Krypto­wäh­rungen sind Sie per­sönlich inves­tiert?

Lisa Fischer: Als Krypto-Enthusiastin bin ich natürlich selbst inves­tiert: Neben Bitcoin, Ethereum und weiteren Single Coins bin ich eben­falls in unseren 21Shares Crypto Basket Index ETP (HODL) inves­tiert, der die Top 5 Coins nach der prog­nosti­zierten Markt­kapi­tali­sierung im Jahr 2050 ab­bildet, sich monat­lich neu gewichtet und den ich ganz bequem über mein bestehendes Aktien­port­folio halten kann.

Das Interview wurde im Januar 2024 geführt.

In welche Kryptowährung soll ich investieren?

Die entscheidende Frage, welche Krypto­wäh­rung eine Zu­kunft hat, viel­leicht so­gar ex­plo­dieren wird und Sie sie des­halb kau­fen sollen, ist nicht ein­fach zu be­ant­worten. Für viele Ex­per­ten haben die Kryp­to­wäh­rungen ein Po­ten­zial für Kurs­stei­ge­rungen, die schon in der Ver­gangen­heit für Ge­winne ge­sorgt haben. Dazu ge­hören z. B. Bitcoin, Ethereum, Bitcoin Cash, NEO und Ripple.

Ein wesentliches Merkmal des Krypto-Marktes ist die hohe Vola­tili­tät, also eine star­ke Schwan­kung an Prei­sen und Kur­sen, was eine Vor­her­sage er­schwert. Da­rin liegt für viele An­leger gerade der Reiz, denn es ist in kur­zer Zeit ein rie­siger Ge­winn zu er­zielen. Aller­dings ist auch ein großer Ver­lust mög­lich. So kos­tete ein Bit­coin im November 2018 weniger als 4.000 € und im November 2021 mehr als 57.000 €. Im November 2022 fiel der Kurs wieder unter 16.000 €. Bis April 2023 stieg er um fast 70 % bis auf über 27.000 €, um dann wieder zu sinken.

Welche Risiken gibt es beim Handel mit digitalen Währungen?

Sie müssen sich bewusst sein, dass es sich bei der Investition in Krypto­wäh­rungen um eine hoch­speku­la­tive Geld­an­lage handelt. Das hat mehrere Gründe:

  • Die Kurse aller Kryptowährungen sind star­ken Schwan­kungen aus­ge­setzt. Der Preis wird aus­schließ­lich durch An­ge­bot und Nach­frage fest­ge­legt. So musste der Kurs des Bit­coins in den ver­gangenen Jah­ren Schwan­kungen von meh­reren tau­send Pro­zent hinnehmen.
  • Nicht alle Kryptowährungen sind gleich gut als Geld­an­lage geeig­net. Be­son­ders kleine und neue Pro­jekte sind ris­kant, da sie even­tuell aus Man­gel an Kapi­tal nicht weiter­ge­führt werden und kom­plett ihren Wert verlieren.
  • Die EU hat die Kryptoverordnung MiCA beschlossen, aber Krypto-Börsen sind nicht überall regu­liert. Das be­deu­tet, es kann sein, dass es keine oder wenig über­ge­ordnete Kon­trolle gibt, keine Auf­sicht und Quali­täts­kriterien gelten wie z. B. für Ban­ken. Es be­steht oft kein An­leger­schutz wie z. B. durch die Ein­lagen­siche­rung bei einem Fest­geld­konto oder wenn Sie in Tages­geld anlegen. In der EU sind Dienstleister im Rahmen der MiCA-Richtlinie künftig haftbar für die Assets ihrer Kunden. 
  • In einigen Ländern gibt es politische Vor­be­halte gegen digi­tale Wäh­rungen. In China ist z. B. der Krypto-Handel ver­boten. In mehreren Landes­teilen wurden Rechen­zen­tren, die für das Mining be­nötigt werden, ab­ge­schaltet. In Europa plant die Euro­päische Zentral­bank einen eigenen digi­talen Euro, um Krypto­wäh­rungen zu schwächen und ihren ei­genen Ein­fluss zu stärken.

Muss ich auf Gewinne von Kryptowährungen Steuern zahlen?

Ja, auch Zinsgewinne aus einer Geldanlage in digi­tale Wäh­rungen müssen ver­steuert werden, wenn Sie die jährliche Freigrenze für private Veräußerungsgeschäfte (seit 2024: 1.000 €, vorher: 600 €) übersteigen. Sie zäh­len nicht wie Ge­winne aus Ak­tien­ge­schäften zu den Ein­künften aus Kapi­tal­ver­mögen, sondern werden steuer­lich wie sons­tige Wirt­schafts­güter be­han­delt. Das be­deu­tet, die Zinsge­winne unter­liegen dem regu­lären Ein­kommen­steuer­satz. Mög­liche Ver­luste und Kos­ten der Ge­schäfte redu­zieren den Ge­winn und damit die zu zah­lende Steuer.

Anders ist es bei Gewinnen aus Verkäufen von Kryptowährungen. Diese sind steuerfrei, wenn Sie die digitale Währung länger als 12 Monate gehalten haben.

Häufige Fragen zu digitalen Währungen

  • Wie funktionieren Kryptowährungen?

    Das grundlegende Prinzip aller Kryptowährungen wie Bit­coin oder Etherum ist die de­zen­trale Struk­tur. Es gibt nicht einen Ort, wie z. B. eine Noten­bank, an dem die ein­zelnen Coins her­ge­stellt wer­den. Das ge­schieht durch einen Vor­gang, der Mining ge­nannt wird und den ge­mein­samen Ein­satz vie­ler Com­pu­ter in einem welt­weiten Netz­werk be­schreibt. Die Teil­nehmer stellen Rech­ner­ka­pazi­tät zur Ver­fü­gung, die ein­zelnen Trans­ak­tionen werden in einer Liste ge­sammelt. Die be­kann­teste Lis­te ist die Blockchain-Tech­nolo­gie beim Bitcoin. Ein­zelne Block­chains wer­den durch ein Ver­schlüs­se­lungs­ver­fahren ver­bun­den, dadurch wächst die An­zahl der vor­handenen Da­teien stän­dig und neue Coins ent­stehen. Wer seine Rechner­kapa­zitäten zur Ver­fü­gung stellt, wird mit neu ge­schaf­fenen Coins belohnt.

  • Welche Renditen versprechen Kryptowährungen?

    Diese Frage kann niemand genau beantworten, denn eine seriöse Prog­nose zur Rendite­ent­wick­lung bei Krypto­wäh­rungen ist nicht mö­glich. Die Er­fah­rungen der ver­gangenen Jahre zei­gen, dass sehr hohe Preis­stei­ge­rungen aber auch schnelle Kurs­ein­brüche mög­lich sind. So stehen z. B. beim Bit­coin, über einen Zeit­raum von 1 Jahr be­trach­tet, Vervielfachungen und somit extrem hohe Gewinne Ver­lusten von bis zu 50 % gegenüber.

  • Für wen sind digitale Währungen als Geldanlage geeignet?

    Digitale Währungen eignen sich für Anleger, die bereit sind, ein hohes Risiko ein­zu­gehen. Da es keine ga­ran­tier­ten Zins­ge­winne gibt, soll­ten Sie nur in Krypto­wäh­rungen in­ves­tieren, wenn Sie einen Ver­lust Ihrer In­vesti­tion ver­kraf­ten können. Bit­coin und Co. eig­nen sich als ein Bau­stein einer brei­ten Risiko­streuung (Di­versi­fika­tion).

  • Gibt es auch „grüne“ Kryptowährungen?

    Ja, in diesen Fällen wird auf eine umweltschonende Er­zeu­gung der Coins ge­achtet. Zum Hin­ter­grund: Krypto­wäh­rungen gel­ten nicht als nach­hal­tige Geld­an­lage, weil sie öko­lo­gisch pro­ble­ma­tisch sind und eine schlechte Klima­bi­lanz auf­weisen. Zur Er­zeu­gung der Daten­blöcke mit dem „Proof of Work-Protokoll“ werden rie­sige Men­gen an Strom ver­braucht und bei den Trans­ak­tionen sehr viel CO2 aus­ge­stoßen. For­scher haben he­raus­ge­funden, dass allein beim Mining-Verfahren für den Bit­coin in einem Jahr so viel Strom ver­braucht wird wie in den Niederlanden.

    Das ist anders bei „grünen“ Krypto­wäh­rungen. Zum einen setzen viele Rechen­zen­tren, in denen sie pro­du­ziert werden auf re­ge­ne­ra­tive Ener­gie­quellen wie Wasser­kraft. Außer­dem wird ein an­deres Pro­to­koll („Proof of Stake“) ge­nutzt, das weni­ger rechen­in­ten­siv ist und damit weniger Ressourcen ver­braucht. Zu ihnen ge­hören z. B. Cardano, Polkadot und Peercoin. Das zweit­größte Krypto-Netz­werk Ethereum hat auf das neue Ver­fahren umgestellt.

  • Kann ich mit Kryptowährungen bei Paypal bezahlen?

    Im Jahr 2020 hat der Finanzdienstleister PayPal an­ge­kün­digt, Krypto­wäh­rungen als Zah­lungs­mittel für Online-Käufe zu­zu­lassen. PayPal-Kunden können jetzt ihre Krypto­wäh­rungen ohne wei­tere Ge­büh­ren bei den be­tei­ligten Händ­lern für Trans­ak­tionen nutzen. Damit wer­den die Ver­wen­dungs­mög­lich­keiten der Krypto­wäh­rungen er­wei­tert. Aller­dings ist dieser Ser­vice noch nicht in allen Län­dern mög­lich. Außer­dem be­trifft er nicht alle Krypto­wäh­rungen, sondern nur eine Auswahl der wichtigsten.

Vergleich.de Tipp

Verbraucherschützer weisen darauf hin, dass nicht alle Bitcoin-Anbieter seriös sind. Be­son­ders in so­zia­len Netz­wer­ken sind An­bie­ter un­ter­wegs, die mit einem ver­bo­tenen Schnee­ball­sys­tem An­leger locken wollen. Häu­fig ver­sprechen sie in die­sen Fällen nach dem Ein­zah­len eines be­stimm­ten Be­tra­ges eine sehr hohe Ren­dite. Dabei bleibt un­klar, wie über­haupt mit Krypto­wäh­rungen Geld ver­dient wer­den soll.

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