Immobilienpreise mit leichten Anstiegen
Die Immobilienpreise sind deutschlandweit laut Dr. Klein-Trendindikator und dem Institut der deutschen Wirtschaft in der 1. Jahreshälfte wieder gestiegen. Die Preise für Eigentumswohnungen sowie für Ein- und Zweifamilienhäuser zeigen demnach in vielen Regionen einen Aufwärtstrend. In vielen Städten, etwa in Köln und Stuttgart, weisen erhöhte Immobilienpreise auf eine potenzielle preisliche Trendwende am Immobilienmarkt hin.
Gegen Ende 2023 und 2024 hatte es noch anders ausgesehen: Die Preise für Wohnimmobilien sind gefallen, z. B. bei Einfamilienhäusern innerhalb eines Jahres um mehr als 3 %. Damit scheint jetzt Schluss zu sein. Das zeigen Daten des Immobilienpreisindexes Greix, der auf tatsächlichen Verkaufspreisen basiert und vom Kieler Institut für Weltwirtschaft (IfW) herausgegeben wird. Danach verteuerten sich Einfamilienhäuser im 2. Quartal 2025 um 3,7 % im Vergleich zum Vorjahr. Die Preise für Mehrfamilienhäuser und Eigentumswohnungen stiegen um 2,7 %.
In den Großstädten zeigte die Preisentwicklung jedoch sehr unterschiedliche Entwicklungen. Das größte Plus verbuchte Leipzig. Im Vergleich zum Vorquartal kletterten die Preise für Eigentumswohnungen in der sächsischen Kommune um 2,9 %. Damit lässt Leipzig bei der Preisdynamik die anderen Top-7-Städte weit hinter sich. In Berlin, Hamburg, Düsseldorf, Köln, Frankfurt, Stuttgart und München notierten die Preise noch deutlich unter ihren Höchstständen aus dem Jahr 2022.
Der Hauspreisindex der Finanzierungsplattform Europace zeigt, wie die Kurve ab 2022 nach unten zeigt. Sowohl Eigentumswohnungen, Bestandshäuser wie auch Neubauten wurden günstiger. Dieser Trend scheint vorbei zu sein.

Die Grafik zeigt die zeitliche Entwicklung des Hauspreisindex EPX von 2017 bis 2025. Es sind vier Linien zu sehen, die Eigentumswohnungen, Neubauhäuser, Bestandhäuser und den Gesamtindex darstellen. Alle vier Linien verlaufen fast parallel. Sie beginnen 2017 mit einem Index von 150 oder knapp darunter. Bis 2022 steigen die Linien an bis zu einem Index von ca. 225. Anschließend gehen die Linien nach unten bis zu einem Index von ungefähr 200. Ab 2024 zeigen die Linien wieder leicht nach oben.
Eine Ausnahme bildet die gelbe Linie, die für die Preisentwicklung bei Neubauten steht. Sie geht 2022 nicht nach unten, sondern bleibt bis 2025 ungefähr auf einem Niveau von 225 und zeigt in diesem Zeitraum sogar einen leichten Anstieg. Als Quelle wird Europace mit dem Stand von August 2025 genannt.
Fallen oder steigen die Immobilienpreise in Deutschland?
Das lässt sich nicht für alle Objekte gleich beantworten. Es kommt insbesondere auf Alter und Sanierungsstand an. "Bei allem, was einen schlechten Energieverbrauch hat oder sanierungsbedürftig ist, wird es Abschläge geben", sagt Michael Voigtländer, Leiter Themencluster Globale & Regionale Märkte am Institut der deutschen Wirtschaft Köln. "Allen ist jetzt bewusst, dass Energiepreise ein erheblicher Kostenfaktor sind." Für neuere Immobilien sieht er vorerst eine Seitwärtsbewegung. Bezogen auf Ballungsräume stehe die Wohnungsknappheit im Vordergrund: "Die Nachfrage ist sehr hoch. Das spricht für mich dafür, dass die Preise weiter steigen werden. Nicht unbedingt so stark wie im letzten Jahrzehnt, aber durchaus merklich."
Auch die Geschäftsführerin der Immobilienplattform ImmoScout24, Gesa Crockford, geht nicht von weiter fallenden Preisen aus. "Verglichen mit dem Preisanstieg der letzten fünf Jahre ist die Preiskorrektur als moderat einzuordnen. Ein nachhaltiger Preisrückgang ist nicht zu erwarten, da die Neubauziele der Bundesregierung in weite Ferne gerückt sind. Wir rechnen mittelfristig mit einer Verknappung des Angebots, die den Markt wieder drehen kann."
Sollten die Bauzinsen 2025 wieder fallen, könnte der Hauskauf wieder für mehr Interessierte erschwinglich werden. Die Immobilienpreise würden dann wieder anziehen.
Wie entwickeln sich die Immobilienpreise in Zukunft?
Die Postbank hat für ihren „PostbankWohnatlas 2024“ vom Hamburgischen WeltWirtschaftsInstitut (HWWI) eine Kaufpreisprognose bis 2035 erstellen lassen. Dem Preisatlas zufolge können vor allem Immobilienbesitzer in wachsenden Regionen mit hohen Anteilen jüngerer, gutverdienender Erwerbstätiger bis 2035 mit weiteren Wertzuwächsen rechnen. Besonders der Süden und der Nordwesten Deutschlands profitieren.

Die Grafik zeigt eine Deutschlandkarte, in der die einzelnen Regionen farblich gekennzeichnet sind. Die Farben reichen von Rot über Dunkelorange, Orange, Hellgrün, Grün bis zu Dunkelgrün. Die Farbe Rot steht für ein erwartetes geringes Wachstum der Immobilienpreise von -1 bis -2,5 % bis 2035. Insbesondere Regionen im Osten, im Südosten und vereinzelt im Südwesten sind rot markiert. Die Farbe Dunkelgrün steht für ein erwartetes hohes Preiswachstum zwischen 1 und 2,2 %. Das sind Regionen im Norden und Süden Deutschlands, aber auch Städte wie Leipzig, Potsdam und München. Die Quelle der Daten ist der Postbank Wohnatlas 2024.
Preisentwicklung von Immobilien in ländlichen Regionen ist ungewiss
Auf der einen Seite sagt eine Studie des Deutschen Instituts für Wirtschaft (DIW) ein weiteres Auseinanderdriften der Immobilienpreise zwischen Stadt und Land voraus. Danach werden die Preise sowohl für Wohnungen als auch für Ein- und Zweifamilienhäuser in den kommenden 10 Jahren, in einem Drittel aller deutschen Landkreise, um cirka 25 % sinken. In besonders abgelegenen Regionen, wie zum Beispiel im Osten Deutschlands, könnten die Preise sogar bis zu 50 % einbrechen. Betroffen davon sind neben Ostdeutschland auch Regionen in Nordhessen, Niedersachsen, Nordrhein-Westfalen, im Saarland und in Bayern. Die Ursache dafür liege im demografischen Wandel im ländlichen Raum. Da viele Menschen in die Ballungsräume ziehen, besteht auf dem Land nur noch eine geringe Nachfrage nach Wohnimmobilien. Die Immobilienpreise sinken.
Auf der anderen Seite zeigen Zahlen des Statistischen Bundesamtes einen gegenläufigen Trend. Danach stiegen die Immobilienpreise 2021 in ländlichen Kreisen sogar stärker als in den Metropolen. Eine mögliche Ursache könnte die Corona-Krise sein, die infolge des wachsenden Anteils an Homeoffice zu einer größeren Nachfrage nach Immobilien im Grünen führt. Hinzu kommen gesellschaftliche Entwicklungen wie das Bemühen um Klimaschutz und Nachhaltigkeit. Ob sich dieser Trend zum Wohnen auf dem Land fortsetzt, muss sich zeigen.
Preise in Ballungsräumen und Städten steigen weiter
Besonders in Ballungsräumen wie München und Berlin wird es nach der Meinung vieler Experten auch in Zukunft deutlich steigende Immobilienpreise geben. Die Gründe dafür liegen bei
- starker Zuwanderung und weiteren Zuzug in die Städte und
- bestehendem Wohnungsmangel auch in den kommenden Jahren.
Darum wird erwartet, dass die Immobilienpreisentwicklung in Deutschland nach wie vor nach oben verläuft. Wenn auch die Preissteigerungen nicht mehr so rasant ausfallen dürften wie in den vergangenen Jahren.
Schwankungen der Immobilienpreise sind denkbar
Es besteht auch die Möglichkeit, dass die Immobilienpreise in den kommenden Jahren erst sinken und dann wieder steigen. Das ergab eine Studie der Deutschen Bank vom März 2021. Damals sahen die Ökonomen spätestens für 2024 ein Ende des Preisanstiegs für Wohnimmobilien voraus und anschließend eine Preisreduzierung von ca. 5 %. Gründe dafür liegen in einem Zurückgehen der Zuwanderung als Folge der Pandemie und einem damit zusammenhängenden Rückgang der Nachfrage. Beschleunigt hat diese Entwicklung der hohe Anstieg der Bauzinsen sowie die Unsicherheiten rund um den Ukraine-Konflikt und der Energieversorgung.
Allerdings werde diese Trendwende nicht langfristig anhalten, so die Studie. Im Anschluss an die Preisdelle werde voraussichtlich ein gegenläufiger Trend entstehen, der bis 2031 zu wieder steigenden Immobilienpreisen führt.
Haus- und Wohnungspreise Q2/25 im Süden: Ausreißer Stuttgart – Häuser deutlich teurer als Wohnungen
In fast allen deutschen Großstädten sind Ein- und Zweifamilienhäuser, gemessen am gemittelten Quadratmeterpreis, günstiger als Eigentumswohnungen – nur nicht in Stuttgart. Im 2. Quartal dieses Jahres zahlen Kaufende für ein Appartement in der Schwabenmetropole im Schnitt 3.909 €/qm. Häuser wiederum wechseln für einen Quadratmeterpreis von 4.167 € den Besitzer.
„Die gestiegenen Bauzinsen sind schon lange kein Thema mehr für die meisten Stuttgarter Käuferinnen und Käufer. Schließlich gibt es auf der anderen Seite die Immobilienpreise, die noch lange nicht wieder auf dem unangefochtenen Rekordniveau von 2022 sind“, meint Roland Lenz, Spezialist für Baufinanzierung bei Dr. Klein in Stuttgart.
Immobilienpreise für Ein- und Zweifamilienhäuser (Süden)
Stadt | Medianpreis | Steigerung zum Vorjahr |
---|---|---|
Frankfurt | 3.621 €/qm | +3,38 % |
Stuttgart | 4.167 €/qm | +2,99 % |
München | 5.990 €/qm | -0,36 % |
Immobilienpreise für Eigentumswohnungen (Süden)
Stadt | Medianpreis | Steigerung zum Vorjahr |
---|---|---|
Frankfurt | 4.182 €/qm | +6,01 % |
Stuttgart | 3.909 €/qm | +3,71 % |
München | 7.441 €/qm | +4,5 % |
Quelle: Dr. Klein Trendindikator Immobilienpreise, Stand: 21.08.2025
Haus- und Wohnungspreise Q2/25 im Norden und Osten: Kaufpreissteigerung weitgehend gemäßigt
Im Norden der Republik zeichnet sich eine recht moderate Preisentwicklung bei Eigenheimen und Wohnungen ab. Hamburger Appartements verteuern sich um 0,12 %, Häuser um 0,36 %. In der niedersächsischen Landeshauptstadt Hannover steigen die Kaufpreise für Wohnungen mit 0,63 % etwas deutlicher an, Ein- und Zweifamilienhäuser verbuchen einen Anstieg von 0,99 %.
Und in der Hauptstadt? Berlins Kaufpreise für Häuser (+1,48 %) steigen im Vergleich zum Vorquartal doppelt so stark wie die der Wohnungen (+0,74 %). Obgleich der Medianpreis belegt, dass Berlinerinnen und Berliner wesentlich mehr Geld für den Quadratmeter eines Appartements (5.059 €/qm) investieren müssen als bei den Eigenheimen (3.933 €/qm).
Immobilienpreise für Ein- und Zweifamilienhäuser (Norden und Osten)
Stadt | Medianpreis | Steigerung zum Vorjahr |
---|---|---|
Berlin | 3.933 €/qm | +3,49 % |
Dresden | 3.150 €/qm | +3,34 % |
Hannover | 2.538 €/qm | +2,65 % |
Hamburg | 3.630 €/qm | +2,48 % |
Immobilienpreise für Eigentumswohnungen (Norden und Osten)
Stadt | Medianpreis | Steigerung zum Vorjahr |
---|---|---|
Berlin | 5.059 €/qm | +0,16 % |
Dresden | 3.271 €/qm | +9,58 % |
Hannover | 2.857 €/qm | +7,2 % |
Hamburg | 4.733 €/qm | +4,11 % |
Quelle: Dr. Klein Trendindikator Immobilienpreise, Stand: 21.08.2025
Haus- und Wohnungspreise Q2/25 im Westen: Beachtlicher Preisanstieg bei Wohnungen
In den drei untersuchten Großstädten – Dortmund, Köln und Düsseldorf – gibt es insgesamt recht wenig Bewegung in der preislichen Entwicklung von Häusern und Wohnungen. Die Teuerung liegt über alle Segmente hinweg zwischen -0,57 und +1,9 %. Dem gegenüber steht eine starke Dynamik im Jahresvergleich bei den Wohnungspreisen. Die am stärksten gestiegene Teuerungsrate betrifft Dortmunder Wohnungen mit einem Plus von 10,66 %.
Die Teuerung von Kölner und Düsseldorfer Wohnungen liegt mit je 5,56 % zwar unter dem Dortmunder Wert, das Preisgefüge der beiden Städte am Rhein befindet sich jedoch insgesamt auf einem deutlich höheren Niveau.
Die Tabelle gibt einen Überblick über die Entwicklung in ausgewählten Städten:
Immobilienpreise für Ein- und Zweifamilienhäuser (Westen)
Stadt | Medianpreis | Steigerung zum Vorjahr |
---|---|---|
Düsseldorf | 3.288 €/qm | +6,08 % |
Köln | 3.177 €/qm | +1,66 % |
Dortmund | 2.830 €/qm | +1,73 % |
Immobilienpreise für Eigentumswohnungen (Westen)
Stadt | Medianpreis | Steigerung zum Vorjahr |
---|---|---|
Düsseldorf | 3.511 €/qm | +5,32 % |
Köln | 3.626 €/qm | +5,56 % |
Dortmund | 2.298 €/qm | +10,66 % |
Quelle: Dr. Klein Trendindikator Immobilienpreise, Stand: 21.08.2025
Warum sind die Immobilienpreise in Deutschland so hoch?
Die Gründe für die hohen Preise beim Immobilienkauf liegen hauptsächlich bei der starken Nachfrage. Das gilt besonders für Ballungsräume wie die Metropolregion Stuttgart sowie große Städte wie München und Berlin. Dort wollen immer mehr Menschen leben, die für einen Arbeitsplatz oder zum Studieren umziehen müssen. Gleichzeitig gibt es einen Mangel an Wohnungen. Darum steigen die Wohnungspreise beim Kauf genauso wie die Mieten.
Außerdem ist der Wunsch nach den eigenen vier Wänden weit verbreitet. Nach einer Umfrage von LSB Research würden 52 % der Mieter in Deutschland lieber im eigenen Haus oder in der eigenen Wohnung leben als zur Miete wohnen. Befeuert hat hat die Immobilienpreise zudem die Niedrigzinspolitik der Europäischen Zentralbank zwischen 2014 und 2022. Dadurch waren Baufinanzierungen zu sehr niedrigen Zinsen möglich.
Beim Immobilienkauf auf eine passende Baufinanzierung achten
Die hohen Immobilienpreise treiben auch die aufgenommenen Kredithöhen zur Baufinanzierung in die Höhe. Da das hohe Niveau der Preise für Immobilien voraussichtlich anhalten wird, sind die Rahmenbedingungen der Immobilienfinanzierung für Käufer und Bauherren besonders wichtig. Die Finanzierung muss zu den individuellen Voraussetzungen passen, da bei den hohen Preisen und dementsprechend hohen Krediten die Überschuldung droht.
Erstellen Sie unbedingt einen Finanzierungsplan für Ihren Immobilienkauf und nutzen Sie einen Baufinanzierung Vergleich, bevor Sie sich für einen Kredit entscheiden. Wir empfehlen für die monatliche Ratenzahlung maximal 35 % Ihres Haushaltsnettoeinkommens zur verwenden. Wie Sie am besten bei der Finanzierung Ihrer Traumimmobilie vorgehen, zeigen Ihnen unsere Baufinanzierung Tipps.
Bedenken Sie bei Ihrer Planung, dass zusätzlich zu den Immobilienpreisen noch weitere Kosten auf Sie zukommen. Es entstehen Nebenkosten beim Haus- und Wohnungskauf, die noch einmal rund 15 % der Gesamtsumme ausmachen können. Dazu gehören z. B. Maklergebühren und die Grunderwerbssteuer.
Wie setzen sich Immobilienpreise zusammen?
Die Lage einer Immobilie ist beim Kauf und bei der Preisfestlegung von großer Bedeutung. Es kommen aber noch weitere Merkmale hinzu, die den Wert einer Immobilie beeinflussen. Dabei kommt es beim Immobilienkauf sowohl auf die Qualität der Ausstattung (z. B. bei der Kücheneinrichtung) als auch auf den aktuellen Zustand (z. B. des Daches) an.
- Ballungsraum oder ländliche Region
- Wohnumfeld
- Ausblick
- Größe
- Nutzfläche
- Gartenanlage
- Garage oder Stellplätze
- Baujahr
- Haustyp
- Dach
- Fenster
- Dämmung und Energiewerte
- Bodenbelag
- Heizung und Sanitäranlagen
- Wohnfläche und Anzahl der Räume
- Besondere Ausstattungsmerkmale wie Swimmingpool oder Kamin