Geldanlage

Immobilien-Sparplan: Wie Sie Ihr Geld regelmäßig in Immobilien investieren

Immobilien sind knapper und gefrag­ter denn je. Aber nicht jeder kann sich eine eigene leis­ten. Um sie trotzdem als Geld­an­lage zu nutzen, können Sie in einen Immo­bilien-Spar­plan inves­tieren. Welche es gibt, für welche Zwecke sie sich eig­nen und wie man sie anlegt, erfah­ren Sie hier.

Heike Kevenhörster
Zuständige Redakteurin für die Bereiche Geldanlage und DSL & Handy
Stand: 05.04.2023

Welche Immobilien-Sparpläne gibt es?

Anlage­möglich­keiten im Bereich Immo­bilien gibt es vor allem drei:

  • Spar­pläne für einen Immo­bilien-Fonds,
  • Sparpläne für einen Immo­bilien-ETF und
  • Spar­pläne für Immo­bilien-Crowd­inves­ting.

Bei all diesen Immo­bilien-Spar­plan­varianten inves­tieren Sie regel­mäßig in Immo­bilien als Kapital­anlage. Im Folgen­den lernen Sie die Modelle genauer kennen und erfah­ren: Was sind die Vor- und Nach­teile?

Sparplan für einen Immobilienfonds

Immobilienfonds sind Fonds, die in eine oder mehrere Immo­bilien inves­tieren. Grund­sätzlich unter­scheidet man bei dieser Anlege­varian­te zwischen offenen und geschlos­senen Immo­bilien-Fonds:

Offene Immo­bilienfonds erwer­ben, verkau­fen und verwal­ten viele Einzel­objekte – darun­ter Miet­objekte, Gewerbe­gebäude und Grund­stücke. Eine Risiko­streu­ung ist also gege­ben. Die Anzahl an Fonds­anteilen und die Lauf­zeit kön­nen Sie zudem frei wählen und die Mindest­anlage­summe ist vergleichs­weise niedrig. Während der Lauf­zeit werden stetig Divi­den­den ausge­schüt­tet. Es ist bei offenen Immo­bilienfonds aber auch mög­lich, Ihre An­teile nach einer 24-mona­tigen Halte­frist und einer 12-monatigen Kündi­gungs­frist zurück­zuge­geben. Bei offenen Immo­bilienfonds als Immo­bilien-Spar­plan haben Sie als Anle­ger aller­dings kein Mit­sprache- und Ent­scheidungs­recht.

Geschlos­sene Fonds sind im Gegen­satz zu offe­nen Fonds nicht an der Börse handel­bar. Hier inves­tieren Sie in weni­ge Immo­bilien oder sogar nur in ein Ob­jekt. Wenn das benö­tigte Kapi­tal er­reicht wurde, schließt der Fonds. Der geschlos­sene Immobilien­fonds nimmt keine Anteile zurück und schüttet wäh­rend der Lauf­zeit keine Divi­dende aus, erst nach Ab­schluss des Pro­jekts. Die Lauf­zeit ist dem­nach be­grenzt, eben­so die An­zahl an Fonds­anteilen. Zudem wird eine vergleichs­weise hohe Mindest­anlage­summe verlangt. Dafür haben Sie als Anle­ger ein einge­schränk­tes Mit­sprache- und Entschei­dungs­recht.

Sparplan für einen Immobilien-ETF

Immobilien-ETFs werden an der Börse gehan­delt und bilden über eine bestimmte Soft­ware einen Aktien­index ab: Es wird also kein aktives Fonds­manage­ment betrie­ben. Diese Tat­sache unter­schei­det sie von aktiv verwal­teten Immo­bilien-Fonds – führt aber auch dazu, dass für diesen Immo­bilien-Spar­plan keine Ver­waltungs­gebüh­ren und Per­for­mance Fees an­fal­len. Weil die Immo­bilien­branche nach wie vor boomt, haben Immo­bilien-ETFs zu­letzt sehr gute Ren­diten er­zielt. Sie sind aller­dings auch beträcht­lichen Kurs­schwan­kun­gen aus­ge­setzt. Die Antei­le an Immo­bilien-ETFs können Sie jeder­zeit kaufen und auch wieder ver­kaufen. Für Flexi­bili­tät sorgt bei diesem Immo­bilien-Spar­plan auch die Tat­sache, dass es keine Halte­frist oder Pflicht zur Verkauf­sankün­digung gibt.

Sparplan für Immobilien-Crowdinvesting

Beim Immobilien-Crowdinvesting sparen Sie mit einem Spar­plan zwar – wie beim Immo­bilien-Fonds – regel­mäßig einen genau defi­nier­ten Betrag über einen verein­barten Zeit­raum an. Aller­dings fließt dieser nicht ins immer gleiche Pro­dukt, son­dern jedes Mal in neue Pro­jekte. Ihr Port­folio wird da­durch immer größer und schafft eine maxi­male Streu­ung. Je nach Anbie­ter werden die lau­fen­den Zins­zahlun­gen ent­weder rein­ves­tiert oder aus­geschüt­tet. Die Spar­raten können bei einigen Anbie­tern auch während der Lauf­zeit ange­passt oder sogar gestoppt wer­den. Sie haben also kei­nen Investi­tions­zwang und blei­ben flexi­bel. Auto­matische Investi­tionen bie­ten der­zeit zum Bei­spiel Berg­fürst und Exporo an.

Wie kann ich in einem Immobilien-Sparplan Geld anlegen?

Je nachdem, für welchen Immo­bilien-Spar­plan Sie sich ent­schei­den – Immo­bilien-Fonds, Immo­bilien-ETF oder Immo­bilien-Crowdin­vesting – legen Sie Ihr Geld unter­schied­lich an. Wie funktio­niert ein Immo­bilien-Spar­plan nun genau? Das erfah­ren Sie im Fol­gen­den.

Wie kann ich in einen Immobilien-Fonds Geld anlegen?

In einen Immo­bilien-Fonds können Sie ent­weder bei einer Bank, einer Spar­kasse, einer Fonds­gesell­schaft, einem Online-Broker oder einer Direkt­bank im Inter­net inves­tieren. Grund­lage dafür ist ein Depot. Bei offenen Immo­bilien-Fonds können Sie oft schon mit 50 € starten. Bei geschlos­senen Immo­bilien­fonds geht es eher mit 5.000 € oder mehr los. Bei einem aus­schüt­ten­den Fonds werden die Divi­denden dann direkt aus­ge­zahlt. Bei thesau­rieren­den Fonds werden sie re­inves­tiert. Für letzte­ren soll­ten Sie einen mit­tel- bis lang­fris­tigen Anlage­zeit­raum wählen: Je län­ger re­inves­tiert wird, desto höher wird der Er­trag.

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Depots unter­schei­den sich stark in ihren Kos­ten. Möch­ten Sie einen Über­blick über aktuell güns­tige Ange­bote, empfeh­len wir Ihnen unse­ren Depot Ver­gleich.

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Wie kann ich in einen Immobilien-ETF investieren?

Wenn Sie Geld in einem Immo­bilien-ETF anl­egen wollen, benö­tigen Sie eben­falls ein Wert­papier­depot. Sie können das Depot ent­weder bei ihrer Haus­bank oder bei einem Online-Broker für Immo­bilien-ETFs ein­rich­ten. Als nächs­tes müs­sen Sie Geld für den Kauf der ETF von Ihrem Giro­konto auf das Depot über­weisen. Danach be­auftragen Sie Ihren Bera­ter mit dem Kauf bestimm­ter ETFs bzw. geben Sie den Kauf bei einer Direkt­bank selbst in Auf­trag. Wie viele ETFs Sie kau­fen, hängt davon ab, wie hoch Ihre Anlage­summe sein soll. Die Stück­zahl können Sie berech­nen, indem Sie den gewünsch­ten Anla­gebetrag durch den aktu­ellen ETF-Kurs teilen. Lang­fristig aus­gerich­tete ETF-Spar­pläne können Sie ab 25 € pro Monat verein­baren.

Wie kann ich in einem Immobilien-Crowdinvesting Geld anlegen?

Wenn Sie über Crowd­inves­ting Geld anle­gen möch­ten, melden Sie sich online bei einem Crowd­inves­ting-Anbie­ter an. Dort kön­nen Sie sich regis­trieren und sofort Beträ­ge zwischen 100 und 10.000 € in Immo­bilien­projekte inves­tieren. Sobald die Ziel­summe er­reicht ist, wird Ihr Kapi­tal und das der ande­ren An­leger über eine Bank an den Bau­träger über­mit­telt. Der Crowd­inves­ting-Anbie­ter infor­miert Sie dann darü­ber, wie es mit dem Pro­jekt weiter­geht. Zusätz­lich erfah­ren Sie von ihm, wann die Zins­zahlun­gen erfol­gen und wann die Rück­zahlung Ihres Kapi­tals fällig ist. Einen Über­blick über Pro­jekte und Anbie­ter gibt Ihnen unser Immo­bilien Invest­ment-Ver­gleich.

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Crowdinvesting Vergleich

Wenn Sie sich für Crowdinvest in Immo­bilien als An­lage­mög­lich­keit inte­res­sie­ren, finden Sie aktu­elle Ange­bote in unserem Crowd­in­vesting Vergleich.

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Welche Rendite haben Immobilien-Sparpläne?

Die Rendite eines Immo­bilien-Spar­plans hängt von vieler­lei Fak­toren ab. Vor allem macht es einen Unter­schied, ob Sie sich beim Immo­bilien-Spar­plan für einen Immo­bilien-Fonds, einen Immo­bilien-ETF oder ein Immo­bilien-Crowdin­vesting ent­schei­den. Ein gut gemanag­ter Immo­bilien-Fonds kann eine Ren­dite von 5–10 % jähr­lich ein­brin­gen, ähnlich sieht es bei Immo­bilien-ETFs aus. Aller­dings sind beide Formen auch hohen Kurs­schwan­kun­gen unter­wor­fen. Die mög­liche Rendi­te beim Immo­bilien-Crowdin­vesting ist eben­falls attrak­tiv mit Rendi­ten von 3–8 %. Diese Spar­pläne sind nicht von Kurs­schwan­kun­gen betrof­fen, dafür besteht aber das Risiko einer Insol­venz des Projekt­trä­gers oder des Zahlungs­dienst­leis­ters.

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Mit welchen Gebühren muss ich bei Immobilien-Sparplänen rechnen?

Je nach­dem, ob Sie sich für Immo­bilien-Fonds, Immo­bilien-ETFs oder Immo­bilien-Crowdinves­ting ent­schei­den, müssen Sie mit unter­schied­lich hohen Gebüh­ren rech­nen, die wir hier näher für Sie beleuch­ten.

Gebühren beim Immobilien-Fonds

Im Vergleich zu ande­ren Spar­plä­nen haben Spar­pläne für Immo­bilien-Fonds in der Regel die höchs­ten Gebüh­ren. Sie setz­en sich aus ver­schie­denen Kosten zusam­men:

  • Der Aus­gabe­auf­schlag ist eine Grund­gebühr für die Verwal­tung des Fonds. Je nach Bank liegt er bei bis zu 7 % Ihrer Spar­rate.
  • Hin­zu kommt ein Total Expense Ratio: Das sind jähr­liche Kos­ten für den gesam­ten Fonds.
  • Darü­ber hin­aus berech­nen manche Ban­ken noch Trans­aktions­kosten für jeden Kauf.

Als Richt­wert kann man insge­samt mit 2–4 % Kosten im Jahr rech­nen. Die genauen Gebüh­ren stehen im Be­richt des jewei­ligen Fonds, den Sie bei der Bank anfor­dern können.

Gebühren beim Immobilien-ETF

Die Kosten von ETF-Spar­plänen sind deut­lich gerin­ger, weil nicht die Bank ent­schei­det, welche Akti­en, Anlei­hen oder Roh­stoffe ge­kauft wer­den. Viel­mehr bil­det der Spar­plan einen vor­gege­benen Index nach und die darin ent­hal­tenen Wer­te werden auto­matisch hinzu­ge­kauft oder ver­kauft. Bei eini­gen Banken gibt es die Möglich­keit, ein Depot ohne Grund­gebühr zu eröff­nen. Auch der ETF-Spar­plan selbst kann gebühren­frei sein. Es ist des­halb empfeh­lens­wert, bei der Aus­wahl genau hinzu­sehen, damit Sie Ihre jähr­liche Rendi­te durch die Gebüh­ren nicht un­nötig schmä­lern.

Gebühren beim Immobilien-Crowdinvesting

Beim Immobilien-Crowdin­vesting kom­men in der Regel keine Gebüh­ren auf Sie zu.

Wie kann ich einen Sparplan für eine Immobilie anlegen?

Wenn Sie nicht direkt in Immo­bilien inves­tieren, son­dern einen Spar­plan für eine eigene Immo­bilie anle­gen möch­ten, empfeh­len sich klas­sische ETF-Spar­pläne. Falls Sie sich dafür interes­sieren, empfeh­len wir Ihnen auch über einen Robo-Advisor nachzu­denken, der Ihre Geld­an­lage auf Basis von Algo­rithmen gegen nied­rige Gebüh­ren opti­miert – das funktio­niert wie ein digi­taler Vermögens­berater.

Weitere Infos finden Sie auf unseren Seiten Vermö­gens­aufbau und Geld anle­gen.

Vergleich.de Tipp

Wenn Sie sich bei einer Crowdinves­ting-Platt­form nicht sicher sind, ob der Anbie­ter seriös ist, achten Sie auf diese drei Dinge: Zum einen sollte ein Vermö­gens­anlagen-Infor­mations­blatt hinter­legt sein. Zum anderen müssen Sie einen aktuellen Jahres­ab­schluss des Emit­ten­ten vor­finden. Und des Wei­teren ist eine konkrete Projekt­planung mit aus­führ­licher Beschrei­bung der Risi­ken unver­zicht­bar.

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