Welche Immobilien-Sparpläne gibt es?
Anlagemöglichkeiten im Bereich Immobilien gibt es vor allem drei:
- Sparpläne für einen Immobilien-Fonds,
- Sparpläne für einen Immobilien-ETF und
- Sparpläne für Immobilien-Crowdinvesting.
Bei all diesen Immobilien-Sparplanvarianten investieren Sie regelmäßig in Immobilien als Kapitalanlage. Im Folgenden lernen Sie die Modelle genauer kennen und erfahren: Was sind die Vor- und Nachteile?
Sparplan für einen Immobilienfonds
Immobilienfonds sind Fonds, die in eine oder mehrere Immobilien investieren. Grundsätzlich unterscheidet man bei dieser Anlegevariante zwischen offenen und geschlossenen Immobilien-Fonds:
Offene Immobilienfonds erwerben, verkaufen und verwalten viele Einzelobjekte – darunter Mietobjekte, Gewerbegebäude und Grundstücke. Eine Risikostreuung ist also gegeben. Die Anzahl an Fondsanteilen und die Laufzeit können Sie zudem frei wählen und die Mindestanlagesumme ist vergleichsweise niedrig. Während der Laufzeit werden stetig Dividenden ausgeschüttet. Es ist bei offenen Immobilienfonds aber auch möglich, Ihre Anteile nach einer 24-monatigen Haltefrist und einer 12-monatigen Kündigungsfrist zurückzugegeben. Bei offenen Immobilienfonds als Immobilien-Sparplan haben Sie als Anleger allerdings kein Mitsprache- und Entscheidungsrecht.
Geschlossene Fonds sind im Gegensatz zu offenen Fonds nicht an der Börse handelbar. Hier investieren Sie in wenige Immobilien oder sogar nur in ein Objekt. Wenn das benötigte Kapital erreicht wurde, schließt der Fonds. Der geschlossene Immobilienfonds nimmt keine Anteile zurück und schüttet während der Laufzeit keine Dividende aus, erst nach Abschluss des Projekts. Die Laufzeit ist demnach begrenzt, ebenso die Anzahl an Fondsanteilen. Zudem wird eine vergleichsweise hohe Mindestanlagesumme verlangt. Dafür haben Sie als Anleger ein eingeschränktes Mitsprache- und Entscheidungsrecht.
Sparplan für einen Immobilien-ETF
Immobilien-ETFs werden an der Börse gehandelt und bilden über eine bestimmte Software einen Aktienindex ab: Es wird also kein aktives Fondsmanagement betrieben. Diese Tatsache unterscheidet sie von aktiv verwalteten Immobilien-Fonds – führt aber auch dazu, dass für diesen Immobilien-Sparplan keine Verwaltungsgebühren und Performance Fees anfallen. Weil die Immobilienbranche nach wie vor boomt, haben Immobilien-ETFs zuletzt sehr gute Renditen erzielt. Sie sind allerdings auch beträchtlichen Kursschwankungen ausgesetzt. Die Anteile an Immobilien-ETFs können Sie jederzeit kaufen und auch wieder verkaufen. Für Flexibilität sorgt bei diesem Immobilien-Sparplan auch die Tatsache, dass es keine Haltefrist oder Pflicht zur Verkaufsankündigung gibt.
Sparplan für Immobilien-Crowdinvesting
Beim Immobilien-Crowdinvesting sparen Sie mit einem Sparplan zwar – wie beim Immobilien-Fonds – regelmäßig einen genau definierten Betrag über einen vereinbarten Zeitraum an. Allerdings fließt dieser nicht ins immer gleiche Produkt, sondern jedes Mal in neue Projekte. Ihr Portfolio wird dadurch immer größer und schafft eine maximale Streuung. Je nach Anbieter werden die laufenden Zinszahlungen entweder reinvestiert oder ausgeschüttet. Die Sparraten können bei einigen Anbietern auch während der Laufzeit angepasst oder sogar gestoppt werden. Sie haben also keinen Investitionszwang und bleiben flexibel. Automatische Investitionen bieten derzeit zum Beispiel Bergfürst und Exporo an.
Wie kann ich in einem Immobilien-Sparplan Geld anlegen?
Je nachdem, für welchen Immobilien-Sparplan Sie sich entscheiden – Immobilien-Fonds, Immobilien-ETF oder Immobilien-Crowdinvesting – legen Sie Ihr Geld unterschiedlich an. Wie funktioniert ein Immobilien-Sparplan nun genau? Das erfahren Sie im Folgenden.
Wie kann ich in einen Immobilien-Fonds Geld anlegen?
In einen Immobilien-Fonds können Sie entweder bei einer Bank, einer Sparkasse, einer Fondsgesellschaft, einem Online-Broker oder einer Direktbank im Internet investieren. Grundlage dafür ist ein Depot. Bei offenen Immobilien-Fonds können Sie oft schon mit 50 € starten. Bei geschlossenen Immobilienfonds geht es eher mit 5.000 € oder mehr los. Bei einem ausschüttenden Fonds werden die Dividenden dann direkt ausgezahlt. Bei thesaurierenden Fonds werden sie reinvestiert. Für letzteren sollten Sie einen mittel- bis langfristigen Anlagezeitraum wählen: Je länger reinvestiert wird, desto höher wird der Ertrag.
Rendite mit dem richtigen Depot maximieren
Depots unterscheiden sich stark in ihren Kosten. Möchten Sie einen Überblick über aktuell günstige Angebote, empfehlen wir Ihnen unseren Depot Vergleich.
Wie kann ich in einen Immobilien-ETF investieren?
Wenn Sie Geld in einem Immobilien-ETF anlegen wollen, benötigen Sie ebenfalls ein Wertpapierdepot. Sie können das Depot entweder bei ihrer Hausbank oder bei einem Online-Broker für Immobilien-ETFs einrichten. Als nächstes müssen Sie Geld für den Kauf der ETF von Ihrem Girokonto auf das Depot überweisen. Danach beauftragen Sie Ihren Berater mit dem Kauf bestimmter ETFs bzw. geben Sie den Kauf bei einer Direktbank selbst in Auftrag. Wie viele ETFs Sie kaufen, hängt davon ab, wie hoch Ihre Anlagesumme sein soll. Die Stückzahl können Sie berechnen, indem Sie den gewünschten Anlagebetrag durch den aktuellen ETF-Kurs teilen. Langfristig ausgerichtete ETF-Sparpläne können Sie ab 25 € pro Monat vereinbaren.
Wie kann ich in einem Immobilien-Crowdinvesting Geld anlegen?
Wenn Sie über Crowdinvesting Geld anlegen möchten, melden Sie sich online bei einem Crowdinvesting-Anbieter an. Dort können Sie sich registrieren und sofort Beträge zwischen 100 und 10.000 € in Immobilienprojekte investieren. Sobald die Zielsumme erreicht ist, wird Ihr Kapital und das der anderen Anleger über eine Bank an den Bauträger übermittelt. Der Crowdinvesting-Anbieter informiert Sie dann darüber, wie es mit dem Projekt weitergeht. Zusätzlich erfahren Sie von ihm, wann die Zinszahlungen erfolgen und wann die Rückzahlung Ihres Kapitals fällig ist. Einen Überblick über Projekte und Anbieter gibt Ihnen unser Immobilien Investment-Vergleich.
Welche Rendite haben Immobilien-Sparpläne?
Die Rendite eines Immobilien-Sparplans hängt von vielerlei Faktoren ab. Vor allem macht es einen Unterschied, ob Sie sich beim Immobilien-Sparplan für einen Immobilien-Fonds, einen Immobilien-ETF oder ein Immobilien-Crowdinvesting entscheiden. Ein gut gemanagter Immobilien-Fonds kann eine Rendite von 5–10 % jährlich einbringen, ähnlich sieht es bei Immobilien-ETFs aus. Allerdings sind beide Formen auch hohen Kursschwankungen unterworfen. Die mögliche Rendite beim Immobilien-Crowdinvesting ist ebenfalls attraktiv mit Renditen von 3–8 %. Diese Sparpläne sind nicht von Kursschwankungen betroffen, dafür besteht aber das Risiko einer Insolvenz des Projektträgers oder des Zahlungsdienstleisters.
Mit welchen Gebühren muss ich bei Immobilien-Sparplänen rechnen?
Je nachdem, ob Sie sich für Immobilien-Fonds, Immobilien-ETFs oder Immobilien-Crowdinvesting entscheiden, müssen Sie mit unterschiedlich hohen Gebühren rechnen, die wir hier näher für Sie beleuchten.
Gebühren beim Immobilien-Fonds
Im Vergleich zu anderen Sparplänen haben Sparpläne für Immobilien-Fonds in der Regel die höchsten Gebühren. Sie setzen sich aus verschiedenen Kosten zusammen:
- Der Ausgabeaufschlag ist eine Grundgebühr für die Verwaltung des Fonds. Je nach Bank liegt er bei bis zu 7 % Ihrer Sparrate.
- Hinzu kommt ein Total Expense Ratio: Das sind jährliche Kosten für den gesamten Fonds.
- Darüber hinaus berechnen manche Banken noch Transaktionskosten für jeden Kauf.
Als Richtwert kann man insgesamt mit 2–4 % Kosten im Jahr rechnen. Die genauen Gebühren stehen im Bericht des jeweiligen Fonds, den Sie bei der Bank anfordern können.
Gebühren beim Immobilien-ETF
Die Kosten von ETF-Sparplänen sind deutlich geringer, weil nicht die Bank entscheidet, welche Aktien, Anleihen oder Rohstoffe gekauft werden. Vielmehr bildet der Sparplan einen vorgegebenen Index nach und die darin enthaltenen Werte werden automatisch hinzugekauft oder verkauft. Bei einigen Banken gibt es die Möglichkeit, ein Depot ohne Grundgebühr zu eröffnen. Auch der ETF-Sparplan selbst kann gebührenfrei sein. Es ist deshalb empfehlenswert, bei der Auswahl genau hinzusehen, damit Sie Ihre jährliche Rendite durch die Gebühren nicht unnötig schmälern.
Gebühren beim Immobilien-Crowdinvesting
Beim Immobilien-Crowdinvesting kommen in der Regel keine Gebühren auf Sie zu.
Wie kann ich einen Sparplan für eine Immobilie anlegen?
Wenn Sie nicht direkt in Immobilien investieren, sondern einen Sparplan für eine eigene Immobilie anlegen möchten, empfehlen sich klassische ETF-Sparpläne. Falls Sie sich dafür interessieren, empfehlen wir Ihnen auch über einen Robo-Advisor nachzudenken, der Ihre Geldanlage auf Basis von Algorithmen gegen niedrige Gebühren optimiert – das funktioniert wie ein digitaler Vermögensberater.
Weitere Infos finden Sie auf unseren Seiten Vermögensaufbau und Geld anlegen.