Kommt darauf an. Gold dient dazu, Ihr Vermögen in Krisenzeiten abzusichern, weil es ein wertvoller Rohstoff ist. Mehr als 10 % des eigenen Kapitals sollte allerdings nicht in Gold investiert werden. Denn wenn Sie physisches Gold nutzen wollen, um eine hohe Rendite zu erwirtschaften, dann ist es weniger geeignet.
Mit physischem Gold lässt sich kaum eine Rendite erzielen. Sie erhalten keine sicheren Zinserträge, wenn Sie es besitzen. Wollen Sie mit Gold einen Gewinn machen, dann müssen Sie auf eine Wertsteigerung und steigende Goldpreise hoffen. Also möglichst billig einkaufen und teurer verkaufen. Wer 2011 teuer Gold eingekauft hat, der hat wegen der danach sinkenden Goldpreise jahrelang keinen Gewinn gemacht. Erst 2020 im Zuge der Corona-Pandemie stieg der Goldpreis wieder an, um später wieder zu sinken. Auch im Ukraine-Krieg kletterte der Preis und fiel wieder. Gold ist begehrt und schwierig zu fördern, eine Nachfrage wird also immer bestehen. Mit Aktien, Fonds, Zertifikaten oder ETFs lässt sich eine höhere Rendite erwirtschaften, allerdings sind diese Produkte sehr riskant und unterliegen großen Schwankungen.
Nach seinem kurzzeitigen Rekordhoch von knapp unter 2.000 $ pro Feinunze Gold im Jahr 2011 ist der Goldpreis gefallen. Von einem Jahr zum anderen gab es immer wieder Schwankungen nach oben und unten. Erst die Corona-Krise hat 2020 den Preis in Rekordhöhen von mehr als 2.000 $ pro Feinunze getrieben. Im Mai 2021 lag er bei rund 1.770 $. Als Folge des Ukraine-Krieges ist die Nachfrage und damit der Preis im März 2022 erneut auf ca. 1.950 $ gestiegen. Im Juli 2022 sank der Goldpreis auf ein Jahrestief von 1.765 $. Zum Jahresauftalt 2023 stieg er wieder auf über 1.900 Dollar. Gold wird trotz solcher Schwankungen von vielen Anlegern als sichere Geldanlage gesehen. Die folgende Tabelle gibt einen Überblick über die Goldpreisentwicklung der vergangenen Jahre.
Sichere Prognosen gibt es beim Goldinvesting nicht. So ist es auch sehr schwierig zu sagen, wann der geeignete Zeitpunkt ist, um Gold zu kaufen.
Es gibt aber Tendenzen: Gerade in unruhigen Zeiten gilt Gold als sichere Bank. Gibt es eine Krise, wie beispielsweise die Corona-Pandemie oder den Ukraine-Krieg, steigt die Nachfrage nach Gold. Das treibt den Goldpreis nach oben. Aber auch die Höhe der aktuellen Zinsen hat Auswirkungen: Bei hohen Zinsen investieren Anleger eher in Aktien, da Gold keine Zinserträge bringt. Niedrige Zinsen deuten dagegen eher auf einen Anstieg des Goldpreises hin, weil die Nachfrage steigt. Auch wie die Zentralbanken der Welt mit ihren Goldreserven umgehen, hat Einfluss auf den Goldpreis. Stoßen diese ihr Gold ab, gibt es mehr Gold auf dem Markt und der Preis sinkt.
Tipp: Ausschlaggebend für die Entscheidung, Gold zu kaufen, ist der Blick auf das eigene Konto. Wenn Sie genügend Kapital erübrigen können, können Sie anfangen, regelmäßig in Gold zu investieren. Aber bedenken Sie das Währungsrisiko und den Wechselkurs, da Gold in US-Dollar gehandelt wird – auch dadurch können sich Verluste bzw. Gewinne ergeben. Ein starker Dollar verteuert Gold für Interessenten außerhalb des Dollar-Raums.
Wer Gold als Geldanlage nutzen will, hat viele Möglichkeiten. Anleger können physisches Gold in Form von Goldmünzen oder Goldbarren kaufen oder sich für Aktien oder Fonds entscheiden. Hier ein Überblick, welches Gold Sie kaufen und wie Sie in Gold investieren können:
Jede Anlageform bietet individuelle Vor- und Nachteile, die wir Ihnen im Folgenden vorstellen.
Es gibt zahlreiche Anlagemünzen (auch Bullionmünzen genannt), die sich als Investition eignen. Bekannt ist vor allem der südafrikanische Krügerrand. Diese Goldmünze gehört zu den beliebtesten Münzen der Deutschen, bereits 60 Millionen Mal wurde der Krügerrand verkauft. Weitere international anerkannte, standardisierte Münzen sind beispielsweise Maple Leaf aus Kanada, Wiener Philharmoniker aus Österreich, der australische Nugget, die britische Britannia sowie der American Gold Eagle aus den USA. Nicht gut geeignet sind Sammlermünzen und Gedenkmedaillen, denn hier zahlen Sie hohe Aufschläge auf den Materialwert.
Vorteile:
Nachteile:
Neben Goldmünzen können Sie außerdem Goldbarren kaufen, diese gibt es in verschiedenen Formen und Größen. Auf dem Barren finden Sie Informationen zu Gewicht, Feingehalt und Hersteller. Sie sollten darauf achten, Goldbarren nur von LBMA-zertifizierten Anbietern zu erwerben, beispielsweise Degussa oder Pro Aurum. Übrigens sind kleine Barren relativ teuer. Experten empfehlen bei Goldbarren als Minimum 50 Gramm.
Vorteile:
Nachteile:
Sie können auch an der Börse in Form von Aktien in Gold investieren. Beispielsweise geben Goldminen Aktien heraus, so werden Sie quasi Teilhaber der eigenen Goldgrube.
Vorteile:
Nachteile:
Eine weitere Alternative sind Gold-Fonds. Diese investieren in verschiedene Rohstoffunternehmen, Gesellschaften und Minen. Das Risiko ist deswegen etwas gestreuter als bei Aktien einzelner Goldminen.
Vorteile:
Nachteile:
Goldschmuck wird gerne vererbt, auch Sammlermünzen sind beliebt. Manchmal locken sogar Supermärkte oder Shopping-Kanäle im Fernsehen mit besonderen Angeboten. Bei Gold als Geldanlage sind diese Formen jedoch nur bedingt geeignet.
Vorteile:
Nachteile:
Bei Gold-ETFs (ETF steht für Exchange Traded Fund) sammeln die Anbieter mehrere Investoren und legen deren Geld in physischem Gold an. Der ETF zeichnet dabei die Entwicklung des Goldpreises nach.
Vorteile:
Nachteile:
Sie können auch Gold-Zertifikate kaufen, die von verschiedenen Anbietern herausgegeben werden. Sie wetten damit auf die Entwicklung des Goldpreises, Zertifikate sind also quasi Wettscheine. Allerdings sind Zertifikate komplex und nicht leicht zu verstehen: Man kann sie beispielsweise besichert, unbesichert, mit limitierter und unlimitierter Laufzeit kaufen.
Vorteile:
Nachteile:
Beim Kauf von physischem Gold lauern einige Stolperfallen, zudem gibt es unter den Händlern auch schwarze Schafe. Deshalb sind die Reinheit des Goldes und die Zertifizierung besonders wichtig.
Wenn Sie in Gold investieren wollen, empfiehlt es sich, auf einige grundsätzliche Faktoren zu achten. Die folgenden Tipps helfen Ihnen bei Ihrer Goldanlage.
Achten Sie beim Goldkauf darauf, dass der Reinheitsgrad, Gewicht und Prägung beim Vergleich gleich sind. Wichtig ist auch, dass die Uhrzeit gleich ist, da der Goldpreis so stark schwankt. Als Faustregel gilt, dass der Kaufpreis nie mehr als 10 % über dem Goldwert liegen sollte.
Gerade im Internet sind viele Fälscher und Betrüger unterwegs. Unseriöse Händler erkennen Sie beispielsweise daran, dass sie bei ihren Angeboten keine Aktualisierungen des Goldpreises vornehmen.
Das sind Goldbarren mit kleinen Mängeln. Deswegen können diese Barren nicht prägefrisch verkauft werden und die Aufschläge sind damit geringer. Am tatsächlichen Wert des Goldes ändert sich jedoch nichts.
Das gilt unter der Voraussetzung, dass Sie das nötige Kapital besitzen. Denn je kleiner die Goldmenge ist, desto mehr zahlen Sie im Verhältnis zum aktuellen Goldpreis am Markt. Für zwei kleine Barren zahlen Sie unter Umständen also mehr als für einen großen Barren.
Gut zu wissen: Sie können auch beim Goldkauf Wert auf eine nachhaltige Geldanlage legen: Es gibt einige Händler, die deutsche Sozial- und Umweltstandards einhalten und beispielsweise ihre Goldbarren aus Altgold recyceln und kein Minengold verwenden.
Für den Goldkauf gibt es verschiedene Möglichkeiten. Manchmal kann es sich lohnen, bei der Hausbank nach Angeboten zu fragen. Aber nicht alle Banken und Sparkassen verkaufen Gold oder sie haben nur ein limitiertes Angebot.
Fachhändler bieten Ihnen eine größere Auswahl. Wenden Sie sich an seriöse Händler wie Degussa oder Pro Aurum. Sie können auch im Internet Gold bestellen, aber seien Sie vorsichtig bei vermeintlich günstigen Angeboten – es werden dort auch Fälschungen verkauft. Auf jeden Fall sollten Sie beim Gold kaufen Anbieter vergleichen.
Es ist auch möglich, bei ausländischen Firmen Gold zu kaufen und sich Ihr Investment über Drittanabieter liefern zu lassen. Viele Anleger möchten ihr physisches Gold gleich im Ausland lagern, beispielsweise in der Schweiz, in Österreich oder in Asien.
Info: Seit 2020 gilt beim Goldkauf bei einem Betrag von über 2.000 € eine Ausweispflicht. So sollen Geldwäsche und Terrorfinanzierung eingeschränkt werden. Wer im Internet Gold kauft, muss ohnehin aus technischen Gründen seine Daten offenlegen.
Ob Bankschließfach oder Tresor im eigenen Zuhause – was die bessere Wahl ist, lässt sich pauschal nicht sagen. Wollen Sie sich Ihre Goldmünzen oder Ihren Goldschmuck öfter ansehen bzw. tragen? Ist Ihr Zuhause relativ einbruchsicher? Dann könnte ein Tresor eine gute Wahl sein. Dann sollten Sie Ihre Hausratsversicherung informieren. Wollen Sie Ihr Gold lieber in einer Bank lagern, sollten Sie sich ebenfalls Angebote einholen und ausrechnen, in welchem Verhältnis die Bankschließfachmiete zum Wert Ihres Goldes steht. In beiden Fällen ist es eine gute Idee, Ihr Gold zu fotografieren und die Lagerung zu dokumentieren.