Welche Anlagemöglichkeit 2023 angesichts der Inflation und des Kriegs in der Ukraine die beste ist, hängt davon ab, was für ein Typ Sie sind: Wer mit vorübergehenden Kursverlusten kein Problem hat, für den ist jetzt sicherlich ein guter Zeitpunkt, um mit ETFs an der Börse einzusteigen. Die durchschnittliche Rendite von Welt-ETFs schlägt in der Regel die Inflation.
Risikobereite Anleger schauen sich auf dem Kryptomarkt um und sehen Bitcoin und Ethereum als Investitionsmöglichkeit, wenn die Kurse niedrig sind. Sie sollten hier aber nur Beträge investieren, die Sie auch verlieren können. Geld in Sachwerte wie Immobilien oder Sammlerstücke zu stecken, wird oft von Experten als Geldanlage-Tipp in einer Inflation empfohlen.
Für diejenigen, die sich fragen, wie sie ihr Geld 2023 sicher anlegen, eignen sich dagegen eher Tages- und Festgeldkonten. Generell sollten Sie beim Geld anlegen 2023 immer einige grundlegende Tipps beherzigen, wie wir Ihnen auf unserer Seite Anlagetipps erklären.
Sie suchen renditestarke Indexfonds? Mit unserem ETF Vergleich finden Sie den passenden ETF für Ihren Vermögensaufbau!
Angesichts des Krieges und der hohen Inflation sind die Optionen für eine Geldanlage 2023 neu zu bewerten. Viele Privatanleger fragen sich: „In was sollte man jetzt investieren?“. Wir stellen Ihnen die wichtigsten Anlagemöglichkeiten im Lichte der aktuellen Lage vor.
Sehen Sie zunächst in einer Übersicht, welche Rendite und welche Sicherheit verschiedene Anlageklassen bieten.
| Renditeerwartung | Sicherheit |
---|---|---|
Aktien | niedrig bis hoch | niedrig |
Fonds | mittel | mittel |
ETFs | mittel | mittel |
Anleihen | niedrig | mittel bis hoch |
Immobilien | niedrig bis hoch | mittel bis hoch |
Tages- und Festgeld | niedrig | hoch |
Gold | niedrig | hoch |
Crowdinvesting | hoch | niedrig |
Sachwerte | niedrig bis hoch | mittel |
Schwellenländer | mittel bis hoch | niedrig |
Kryptowährungen | niedrig bis hoch | niedrig |
Fragen Sie sich: In welche Aktien sollte man jetzt investieren? Wer 2023 Geld in Einzelaktien investiert, muss sich darüber im Klaren sein, dass höhere Leitzinsen, die gegen die Inflation wirken sollen, indirekt auch die Kurse an der Börse drücken. Eine straffere Geldpolitik verteuert nämlich Investitionen für Unternehmen, was Firmen belastet, und macht zudem zinsbasierte Anlagen attraktiver. Es ist möglich, dass Ihr Investment in Aktien zunächst keinen Gewinn abwirft und Sie sogar Verlust machen. Langfristig kann Ihre Geldanlage trotzdem eine gute Rendite einbringen.
Aktien sind immer auch eine Wette auf steigende Kurse genau dieser Wertpapiere. Das kann gutgehen: Aktionäre erwirtschaften immer wieder sehr ansehnliche Gewinne mit Aktien, besonderen wenn sie billig gekauft haben, etwa nach einer Korrektur oder dem Kurssturz in der Corona-Krise 2020. Genauso kann es aber auch schieflaufen – und der Wert der Aktie kann binnen kurzer Zeit in den Keller gehen. Wenn es ganz schlecht läuft, erholt er sich nicht mehr, das Unternehmen geht Konkurs und das Geld ist weg. Die Renditeerwartungen schwanken hier also extrem. Grundsätzlich gilt deshalb: In Einzelaktien sollte man nur investieren, wenn man auf das dort angelegte Geld auch verzichten kann.
Worauf Sie achten sollten, wenn Sie in Aktien investieren, und welche Aktien sich für Anfänger eignen, lesen Sie in unserem Ratgeber Aktien kaufen.
Mit Fonds sind aktiv gemanagte Aktienfonds gemeint. Anteile daran kauft man in der Regel über seine Hausbank. Aktiv gemanagte Fonds werden von einem Fondsmanager, also einem Bankmitarbeiter, betreut, der aktiv den Markt beobachtet und Aktien hinzukauft und verkauft. Je nachdem, ob der Fondsmanager ein gutes Händchen oder weniger gutes Händchen hat, entwickelt sich der Fonds positiv oder negativ. Grundsätzlich streut man mit einem Fonds sein Risiko breiter als mit Einzelaktien. Wer sich beim Geld anlegen 2023 für einen aktiv gemanagten Fonds entscheidet, sollte unbedingt auf die Höhe der Verwaltungskosten achten. Diese können je nach Fonds sehr stark schwanken. Und je höher die Kosten, desto schmaler fällt am Ende die Rendite für den Anleger aus.
Lesen Sie mehr zum Thema auf unserer Seite Aktienfonds.
Auf die Frage: Was ist die beste Geldanlage zur Zeit?, verweisen viele Experten auf Indexfonds, auch ETFs genannt. Wer Geld in ETFs investiert, hat gegenüber klassischen Fonds zwei Vorteile: Zum einen sind die Verwaltungskosten deutlich niedriger und damit bleibt für den Anleger mehr von der Wertsteigerung übrig. Erfahren Sie hier mehr über ETF-Kosten. Und zum anderen schneiden sie in der Wertentwicklung in der Regel besser ab. Denn ETFs bilden stur einen Index nach – beispielsweise den DAX. Steigt der Wert des DAX, steigt auch der Wert des Index. Fällt der DAX, fällt ganz automatisch auch der Wert des Index. Manager aktiver Fonds versuchen, durch aktives Kaufen und Verkaufen eine bessere Wertentwicklung zu erreichen, als ETFs sie bieten. Allerdings gelingt ihnen das nur sehr selten. Man spricht auch davon, dass Fondsmanager selten den Markt „schlagen“. In der Regel gewinnt der Markt.
Wer sein Geld in einen breit gestreuten ETF investieren will, dem empfehlen Experten als beste Geldanlage 2023 oft den MSCI World. Damit investieren Sie in über 1.500 Unternehmen aus Industrienationen. Die Rendite beträgt seit 1975 – trotz diverser Krisen – durchschnittlich rund 8 % pro Jahr. Bei einem Anlagehorizont von mindestens 15 Jahren haben Anleger bislang noch nie Geld verloren. Eine Übersicht über Anbieter von ETFs bekommen Sie auf unserer Seite ETF Vergleich.
Wenn Sie sichere Geldanlagen suchen, könnten Anleihen etwas für Sie sein, da sie als weniger riskant als Aktien eingestuft werden. Hier sind die Zinsen in letzter Zeit gestiegen. Die Rendite liegt etwas über der von Festgeld.
Anleihen sind Wertpapiere, mit denen sich ein Unternehmen oder ein Staat Geld leiht. Sie als Käufer dieser Anleihen gewähren dem Unternehmen oder dem Staat einen Kredit und bekommen dafür Zinsen sowie nach der Laufzeit ihr Geld zurück. Das Risiko besteht darin, dass der Staat oder das Unternehmen pleitegehen kann. Je unwahrscheinlicher dies ist, je höher also beispielsweise die Bonität des Staates, desto niedriger ist das Zinsniveau. Deshalb bringen momentan 10-jährige deutsche Staatsanleihen mit ca. 2,44 % weniger Rendite als solche aus Griechenland mit ca. 3,85 % (Stand: 25. Mai 2023).
Ein Immobilien-Investment betrachten viele Experten als vergleichsweise sichere Möglichkeit, Geld anzulegen. Eine Wohnung brauchen die Menschen schließlich immer, und Sachwerte trotzen der Inflation.
Wie attraktiv Immobilien als Anlagemöglichkeit zum Geld investieren 2023 sind, hängt beim Kauf einer nicht-selbstgenutzten Immobilie vom Kaufpreis und dessen Verhältnis zu den Mieteinnahmen ab. Das entscheidet über die Rendite. Idealerweise zahlt Ihr Mieter das Haus oder die Wohnung indirekt für Sie ab. Bei nicht-selbstgenutzten Immobilien haben Sie Steuervorteile. Lassen Sie jedoch auch die in letzter Zeit stark gestiegenen Baukosten in die Rechnung mit einfließen, wenn Sanierungen oder Renovierungen anstehen. Auch fallen laufende Kosten und Instandsetzungsmaßnahmen an, für die Sie Rücklagen benötigen.
Wie sich die Immobilienpreise entwickeln, ist schwer vorherzusagen: Manche Experten glauben, dass sie stabil bleiben, andere, dass sie sinken können. Einig sind sich die Fachleute darin, dass die Bauzinsen wahrscheinlich weiter nach oben klettern. Hintergrund sind die steigenden Leitzinsen angesichts der hohen Inflationsrate. Erfahren Sie Tipps und Hintergründe in unserem Ratgeber Immobilien als Kapitalanlage.
Wer sich fragt: Wie kann ich mein Geld sicher anlegen?, ist bei Festgeld 2023 als Anlageoption richtig. Sie legen eine bestimmte Summe Geld für einen festgelegten Zeitraum an, in dem Sie nicht an Ihr Geld herankommen, und erhalten darauf einen garantierten Zinssatz. Das können 6 Monate, 1 Jahr oder auch 2, 3 oder 5 Jahre sein. Auf einem Festgeldkonto geht Geld anlegen ohne Risiko: Bis zu 100.000 € sind durch die gesetzliche Einlagensicherung in der EU pro Kunde und Bank abgesichert. Z. T. sichern deutsche Banken noch deutlich höhere Summen ab. Um jedes Risiko auszuschalten, sollten Sie ein Vermögen von mehr als 100.000 € auf mehrere Banken aufteilen.
Schlechter sah es bei Festgeld lange mit der Rendite aus: Die Zinsen waren in den vergangenen Jahren niedrig und kaum höher als beim Tagegeld. Wenn Sie Ihr Geld beispielsweise 2023 bei 4 % Zinsen für 2 Jahre als Festgeld anlegen und eine Inflationsrate von 6,1 % einrechnen, sehen Sie sich einem Realzins von - 2,1 % gegenüber. Das bedeutet, in Kaufkraft gemessen, verliert ihr Geld pro Jahr 2,1 % an Wert, obwohl sie es angelegt haben.
In letzter Zeit sind die Zinsen bei vielen Banken gestiegen, was diese risikolose Anlageform attraktiver macht. Der Grund: Die Europäische Zentralbank (EZB) hat den Leitzins mehrfach angehoben. Sie können sich jetzt höhere Zinsen für einen längeren Zeitraum sichern. Weitere Leitzins-Erhöhungen sind aber möglich. Daher kann es ungünstig sein, jetzt sein Geld für viele Jahre zu den aktuellen Zinsen fest anzulegen. Eventuell können Sie es in einigen Monaten für noch höhere Zinsen deponieren. Eine Garantie darauf gibt es jedoch nicht. An eine durchschnittliche Rendite eines MSCI-World-ETFs kommt eine sichere Geldanlage wie Festgeld 2023 nicht heran. Aktuelle Zinsen auf Festgeld zeigen wir Ihnen in unserem Festgeld Vergleich.
Für Tagesgeld als Anlagemöglichkeit gilt: Die Zinsen waren in den letzten Jahren in der Nähe von null und steigen seit Juli 2022. Negativzinsen, oft Verwahrentgelt genannt, sind selten geworden. Trotzdem ist die Realrendite bei Tagesgeld 2023 weiterhin deutlich negativ. Wenn man mit einer Inflationsrate von 6,1 % und Zinsen von 3,3 % pro Jahr rechnet, so schmilzt Ihr Vermögen jährlich um 2,8 %.
Auch bei Tagesgeldkonten bekommen Anleger garantiert die Summe zurück, die sie eingezahlt haben. Tagesgeld ist also eine sehr sichere Geldanlage. Ein Vorteil gegenüber Festgeld: Über Geld auf Tagesgeldkonten könnten Sie jederzeit verfügen. Auch hier gilt das Einlagensicherungsgesetz, das mindestens 100.000 € pro Kunde und Bank absichert. Viele Menschen, die sich fragen, wie sie ihr Geld richtig anlegen, parken mindestens ihren Notgroschen – häufig in Form von 3–6 Nettogehältern – auf einem Tagesgeldkonto. Angebote für Tagesgeld sehen Sie unserem Tagesgeld Vergleich.
In Krisenzeiten gibt es häufig einen Run auf Gold. Für viele Anleger scheint das Edelmetall ein sicherer Hafen zu sein. Der Hintergedanke: Im schlimmsten Fall kann man Gold immer noch als Tauschmittel für Waren einsetzen. Anders als bei Aktien oder Festgeld hat man schließlich einen realen Wert in Form eines Goldbarrens oder einer Goldmünze in der Hand.
Allerdings schwankt der Goldpreis stark und ist von der Nachfrage abhängig. Experten raten deshalb dazu, maximal 5 oder 10 % seines gesamten Vermögens in Gold anzulegen. Da Gold sich häufig gegenläufig zu Aktienkursen entwickelt, kann es Depotschwankungen etwas abfedern. Auf lange Sicht bringt Gold allerdings nicht halb so viel Rendite ein wie ein Investment in einen weltweit gestreuten Aktienindex. Erfahren Sie mehr zum Thema in unserem Artikel Gold kaufen.
Crowdinvesting bedeutet, dass viele Menschen Geld in Projekte von Unternehmen investieren und dadurch zu Anteilseignern am jeweiligen Unternehmen werden. Besonders im Immobilienbereich ist diese Anlageform beliebt und verspricht hohe Renditen. Für ihre Beteiligung erhalten Crowdinvestoren in der Regel einen festen oder variablen Zinssatz.
Die wichtigste Regel lautet: Legen Sie Ihr Geld nur in Crowdinvesting an, wenn Sie das jeweilige Projekt verstehen. Klären Sie alle Fragen, die sich Ihnen stellen. Wenn diese sich nicht seriös klären lassen, lassen Sie lieber die Finger davon. Wer sein Geld per Crowdinvesting investieren möchte, sollte sich darüber im Klaren sein, dass der gesamte Betrag im Pleitefall auch weg sein kann.
Wenn Sie sich dafür interessieren, mit Crowdinvesting in Immobilien zu investieren, empfehlen wir Ihnen unsere Seite Immobilien-Investment. Andere Arten der Schwarmfinanzierung finden Sie auf unserer Seite Crowdfunding.
Manche Anleger wollen einen Teil ihres Geldes in Sachwerte investieren, um sich vor der Inflation zu schützen. Gemeint sind mit Sachwerten in diesem Fall Güter, die vermeintlich keiner Wertschwankung unterliegen. Allerdings trifft das längst nicht immer zu.
Als Sachwerte gelten beispielsweise Oldtimer, Antiquitäten, Schmuck, Kunst, aber auch wertvolle Whiskys oder teure Weine. Kurzum: alles, wofür man – vermutlich – einen Käufer findet, der unabhängig von der Inflation bereit ist, einen gewissen Preis dafür zu bezahlen. Um Geld in Sachwerte anzulegen, brauchen Investoren Fachkenntnisse in Bezug auf den jeweiligen Bereich. Glück gehört auch dazu. Denn ob ein Whisky, von dem man heute annimmt, dass sich sein Wert im Laufe der nächsten Jahre steigert, am Ende tatsächlich auch mehr Wert ist, kann man erst im Nachhinein sagen. Die Investition in Sachwerte gilt deshalb als hoch spekulativ.
Wenn Sie Ihr Geld langfristig investieren wollen, kann es durchaus sinnvoll sein, beispielsweise in einen ETF zu investieren, der aus Anteilen von Unternehmen aus Schwellenländern besteht. Länder wie China und Indien haben wirtschaftlich langfristig großes Potenzial. Nicht demokratisch regierte Staaten wie China bergen für Anleger jedoch ein politisches Risiko, da z. B. autoritäre Eingriffe in den Markt möglich sind. Im Vergleich zu ETFs, die Anteile von Firmen aus entwickelten Ländern enthalten, schwankt ein Emerging-Markets-ETF meist stärker. In guten Phasen steigt der Kurs oft mehr an. Dafür sinkt er in schlechten Phasen oft heftiger.
In der Vergangenheit war es manchmal so, dass Indizes aus Schwellenländern in solchen Zeiten gut performten, in denen Indizes aus entwickelten Ländern schwächer abschnitten. In Zeiten des Ukraine-Kriegs und nach der Corona-Pandemie ist die Korrelation jedoch nicht so einfach. Produktions- und Lieferschwierigkeiten in China drücken das Wachstum. Zudem erschweren steigende Zinsen das Umfeld für Unternehmen in Schwellenländern, da Kredite für sie teurer werden.
Für Mutige eröffnen die heftigen Kursschwankungen von Kryptowährungen wie Bitcoin und Ethereum die Chance auf hohe Rendite. Dafür müssen Sie jedoch zu einem günstigen Kurs kaufen und hoffen, dass der Wert Ihrer Digitalwährung in Zukunft steigt. Kryptowährungen sind immer und besonders in unsicheren Zeiten hochspekulative Geldanlagen. Investieren Sie nur Geld, auf das Sie auch verzichten können.
Wer Geld für seine Kinder, Enkelkinder, Nichten oder Neffen anlegen will, sollte früh damit beginnen. Denn auch wenn Sie regelmäßig nur wenig Geld investieren, können Sie über längere Zeit je nach Anlageform auch eine Rendite erwirtschaften. Grundsätzlich empfehlen Experten allen, die Geld für Kinder anlegen wollen, entweder ETFs, Tages- oder Festgeldkonten oder ein Girokonto. Wofür Sie sich entscheiden, hängt vom Sparziel und dem Anlagehorizont ab. Viele Tipps und ausführlichere Infos finden Sie in unserem Artikel Sparen für Kinder.
Cash-Prämien, Startguthaben und Bonus-Codes sind begehrt, oft aber nur für begrenzte Zeit zu haben. Welche Online-Broker und Banken jetzt mit Aktionen um Kunden werben, lesen Sie hier.
zu den AngebotenWas zurzeit die beste Geldanlage ist, hängt immer auch davon ab, welches Ziel Sie damit verfolgen.
Seriöse Tipps lassen sich für Geld, das Sie kurzfristig anlegen, kaum geben. Denn letztlich lassen sich in Zeiten wie diesen nur mit Aktien oder anderen risikoreichen Investitionen wie P2P-Krediten, Crowdinvesting und Kryptowährungen mit Glück hohe Realrenditen erzielen. Für diese Anlagemöglichkeiten gilt: Investieren Sie hier nur Geld, auf das Sie auch verzichten könnten.
Wer in Einzeltitel investiert, spekuliert immer auch. Im schlechten Fall ist die Aktie plötzlich nur noch halb so viel oder noch weniger wert und ein Großteil Ihres angelegten Geldes ist damit weg. Gewiss kann es auch anders kommen. Sicher ist nur: Genau wissen Sie es erst im Nachhinein.
Stellen Sie es sich nicht zu einfach vor, Gewinne beispielsweise mit Spekulationen auf den Preis von Rohstoffen zu erzielen. An der Börse sind viele Finanz-Profis unterwegs, und alle öffentlich zugänglichen Informationen sind schon am Markt eingepreist. Wenn Sie zu spät in ein Feld investieren, das bereits überteuert ist, müssen Sie oft mit Verlust zu einem niedrigeren Kurs verkaufen.
Wenn Sie Ihr Geld langfristig – also mindestens 10–15 Jahre – und breit gestreut anlegen wollen, eignen sich dazu am besten ETFs (Exchange Traded Funds). Sie bilden preisgünstig einen Index nach, in dem Anteile vieler Unternehmen enthalten sind. Der wohl berühmteste aller ETFs – der MSCI World – enthält beispielsweise Anteile von mehr als 1.500 Unternehmen aus 23 Industrieländern. Der Index ist auch deshalb so beliebt, weil Anleger ihr Geld hier vergleichsweise sicher anlegen. Der MSCI World beinhaltet Anteile von Unternehmen aus unterschiedlichen Bereichen der Wirtschaft: aus der Informationstechnologie, aus der Finanzbranche, aus der Gesundheitsbranche, aber auch Firmen aus dem Bereich oder Konsumgüter.
Bei einer langfristigen Geldanlage lohnt sich besonders ein Sparplan auf einen ETF. Das bedeutet: Sie investieren jeden Monat oder einmal im Quartal Geld und kaufen damit Anteile für Ihren Sparplan. In so einem Fall kann eine Krise für Sie sogar von Vorteil sein. Denn wenn die Kurse im Keller sind, erhalten Sie für das gleiche Geld mehr Anteile als in Zeiten mit hohen Börsenkursen. Sie können in schlechten Börsenzeiten also vergleichsweise viele Anteile für wenig Geld einkaufen und profitieren dann beim nächsten Börsenaufschwung umso mehr.
ETFs versprechen hohe Renditen, doch die Auswahl ist groß. Unser ETF Vergleich zeigt Ihnen, bei welchen ETFs sich eine Investition lohnt!
jetzt ETFs vergleichenGeld ohne Risiko anzulegen, ist zwar möglich – besonders gewinnbringend ist es aber nicht. Eine risikolose Anlage ist ein Tages- und Festgeldkonto. Zwar sind die Zinsen kürzlich gestiegen, jedoch liegen sie meistens immer noch deutlich unter der aktuellen Inflationsrate. Sprich: Eine reale Rendite erwirtschaften Sie damit nicht. Tages- und Festgeld sind aber eine gute Möglichkeit, einen Teil Ihrer Geldanlage abzusichern.
Selbst das bequeme „Pantoffel-Portfolio“ der Stiftung Warentest besteht neben dem Sicherheitsanteil aus einem Renditebaustein, den Aktien-ETFs darstellen. In der ausgewogenen Variante kombiniert das Portfolio 50 % ETFs auf der einen und 50 % Tages- und Festgeld auf der anderen Seite und mischt so auf vertretbare Weise risikobehaftete, aber renditestarke Investitionen mit sicher verzinsten und stabilen Geldanlagen. Das defensive Pantoffel-Portfolio für vorsichtigere Anleger setzt dagegen nur zu einem Viertel auf Aktien-ETFs und zu drei Vierteln auf Tages- und Festgeld. Für Unerschrockene „Pantoffel-Helden“ empfiehlt die Stiftung Warentest, zu 75 % in ETFs zu investieren und 25 % als Tages- und Festgeld anzu legen.
Ausrichtung | defensiv
| ausgewogen | offensiv |
---|---|---|---|
Tages- und Festgeld | 75 % | 50 % | 25 % |
Aktien-ETFs | 25 % | 50 % | 75 % |
Quelle: Stiftung Warentest
Interview mit Uwe Paßmann, Head of Sales bei Scalable Capital*
Lange Zeit galt das Sparbuch als liebste Geldanlage der Deutschen. Doch in Zeiten hoher Inflation ist man damit schlecht beraten. Wie investieren Privatanleger heute und welche Trends sind zu beobachten? Darüber haben wir mit dem Experten Uwe Paßmann gesprochen. Er ist Head Of Sales bei Scalable Capital. Das Unternehmen ist Marktführer unter den digitalen Vermögensverwaltern in Deutschland. Scalable Capital bietet auch einen Online-Broker an, bei dem sich Anleger eigenständig ein Depot mit Wertpapieren einrichten können.
Seit der Corona-Pandemie hat das Interesse der Deutschen am Aktienmarkt stark zugenommen. Im ersten Halbjahr 2022 sind die Börsenkurse jedoch gefallen. Beobachten Sie schon ein Ende des Anlage-Booms?
Uwe Paßmann: „Wir haben mittlerweile wieder über 12 Millionen Privatkundinnen und -kunden, die an der Börse aktiv sind. Auch wenn wir teils einen Bärenmarkt sehen, ist die Situation eine ganz andere als etwa zu Zeiten des Neuen Marktes. Die Anleger sind heute viel diversifizierter, was die Regionen und die Unternehmen betrifft, in die sie investiert sind. Bei unseren Kunden im Scalable Broker beobachten wir, dass sie bei ihrer langfristigen Strategie bleiben und sehr besonnen agieren.“
Welche Unterschiede bestehen zu damals?
Uwe Paßmann: „Heute setzen die Anleger nicht auf das nächste heiße Internetunternehmen, sondern investieren mit ETFs breiter und auch intelligenter – mit Sparplänen. Der Vorteil von Sparplänen ist, dass Anleger die Schwankungen nutzen können, um zu günstigeren Preisen mehr Anteile eines Wertpapiers zu erwerben. Der Cost-Average-Effekt senkt so langfristig die Durchschnittskosten der Anteile."
Wer investiert heute?
Uwe Paßmann: „Mittlerweile steht ja im Rentenbescheid, dass man privat vorsorgen muss. Wir erleben eine ganz neue Generation von Anlegern, die das Investieren an der Börse für sich entdeckt hat. Junge Leute suchen einen einfachen Zugang zum Kapitalmarkt, das sehen wir als ungebrochenen Trend. Viele von ihnen legen per Sparplan an.“
Welche Tendenzen bestehen darüber hinaus?
Uwe Paßmann: „Nachhaltigkeit wird verstärkt nachgefragt. Das sieht man auch an den Geldströmen, die in nachhaltige ETFs fließen. Nachhaltige ETFs sind weiterhin mit der beliebteste Trend beim Geldanlegen.“
Welche Rolle spielt die Inflation?
Uwe Paßmann: „Es gibt in Deutschland nach wie vor Liquidität auf Giro- und Tagesgeldkonten. In Anbetracht der hohen Inflation sucht sich dieses Geld jetzt den Weg zum Kapitalmarkt. Denn eines ist klar: Wenn man höhere Beträge bei 7 oder 8 % Inflation – oder mittelfristig vielleicht 4 oder 5 % Inflation – auf dem Konto liegen lässt, ist der Kaufkraftverlust über die Jahre erheblich. Das ist Vermögensvernichtung. Wir beobachten, dass da ein Umdenken stattfindet und die Menschen das Geld zum Arbeiten schicken. Aus dem Land der Weltmeister-im-Tagesgeld-Sparen wird ein Stückchen mehr Anleger-Land.“
Das Interview wurde im Juli 2022 geführt.
Wenn Sie sich aus fundierten Vernunftgründen heraus und langfristig für Ihre Geldanlagen entschieden haben, müssen Sie Ihre Anlagestrategie jetzt auch angesichts von Krieg und Krisen nicht ändern. Nehmen Sie sich stattdessen vor, nicht zu häufig ins Depot zu schauen, denn dort werden Sie oft überwiegend rote Zahlen sehen. Wer Geld in breit gestreute Indexfonds investiert hat, muss sich jedoch in der Regel keine Sorgen machen. Bislang haben sich Welt-ETFs noch nach jeder Krise wieder erholt und sogar immer einen Aufschwung erlebt, der über dem letzten Hoch lag.
ETF-Sparpläne sollten Anleger jetzt nicht aussetzen, sondern sich darüber freuen, dass sie für ihr Geld nun mehr Anteile bekommen als in einer Börsen-Hochphase. Überlegen Sie stattdessen, Ihren Sparplan aufzustocken. Auf keinen Fall sollten Sie Anteile an Fonds oder ETFs in einem Kurstief verkaufen, wenn dies nicht unbedingt nötig ist.
Falls Sie noch viel Geld haben, das auf nicht oder kaum verzinsten Konten vor sich hinschmilzt, sollten Sie darüber nachdenken, dieses Geld jetzt langfristig zu investieren, damit es nicht von der Inflation vernichtet wird. Informieren Sie sich z. B. über weltweite Aktien-ETFs.
Wenn Sie 2023 Geld anlegen wollen, sollten Sie darauf achten, dass Sie es gewinnbringend investieren, damit Ihr Vermögen nicht von der Inflation vernichtet wird. Sehen Sie in der folgenden Tabelle, wie Ihr Vermögen von einer Inflationsrate von 6,1 % (Mai 2023) aufgefressen wird. Nach 10 Jahren sind 100.000 € auf einem nicht verzinsten Konto nur noch etwas mehr als die Hälfte wert.
Ursprungsbetrag | 100.000 € |
---|---|
Inflation | 6,1 % |
Kaufkraft nach 1 Jahr | 94.251 € |
Kaufkraft nach 3 Jahren | 83.725 € |
Kaufkraft nach 5 Jahren | 74.374 € |
Kaufkraft nach 10 Jahren | 55.315 € |
Im Folgenden geben wir Ihnen Tipps für sichere Geldanlagen, die die Entwertung Ihres Vermögens stoppen können. Allerdings gilt beim Geld investieren 2023: Hohe Rendite geht in der Regel mit hohem Risiko einher. Andersherum gibt es bei 100-prozentiger Sicherheit nur geringe Zinsen. Schauen Sie sich einmal an, wie die Erträge bei sicheren Geldanlagen wie Tages- und Festgeld in Gegenüberstellung zu einer renditeorientierten Anlagemöglichkeit wie einem MSCI-World-ETF aussehen. Die Inflationsrate für das Gesamtjahr 2022 haben wir eingerechnet.
Anlageform | Rendite | Inflationsrate | Realrendite |
---|---|---|---|
Tagesgeld | 3 % (garantierter Beispielszins) | 6,9 % | -3,9 % |
Festgeld | 4 % (garantierter Beispielszins) | 6,9 % | -2,9 % |
MSCI World ETF | 8 % (durchschnittl. jährl. Rendite seit 1975) | 6,9 % | +1,1 % |
Mit einer Investition in einen MSCI-World-ETF mit einer durchschnittlichen Rendite seit 1975 von 8 % pro Jahr schlagen Sie zurzeit die hohe Inflation knapp und machen mit Ihrem Geld einen kleinen Gewinn. Mit Tages- und Festgeld dämpfen Sie die Entwertung Ihres Geldes immerhin.
Die folgenden Tipps sollten Sie beherzigen, wenn Sie überlegen, wie die beste Geldanlage momentan für Sie aussieht. Angesichts von Krieg und Inflation ist es wichtig, bei seinen Investitionen 2023 einen kühlen Kopf zu bewahren. Wie sollten Sie zurzeit Ihr Geld investieren?
Werden Sie aktiv und halten Sie die Entwertung Ihres Ersparten auf. Anstatt es auf dem Girokonto von der Inflation auffressen zu lassen, sollten Sie Ihr Geld für Sie arbeiten lassen. Informieren Sie sich über renditestarke und sichere Geldanlagen 2023, wägen Sie die Investitionsmöglichkeiten in Bezug auf Ihre individuelle Situation ab und treffen Sie eine Entscheidung.
Für gewöhnlich empfehlen Experten: Tragen Sie erst Ihre Schulden ab, bevor Sie Geld investieren. In der Regel sind die Zinsen, die Sie für Ihre Kredit zahlen, höher als die Erträge aus Geldanlagen. Jedoch spielt die hohe Inflation Schuldnern momentan in die Hände: Da das Geld zurzeit schnell an Wert verliert, schrumpfen auch Schulden schneller. Zudem zahlen Sie für ältere Darlehen vielleicht einen geringeren Zinssatz, als Sie für neu getätigte Investments erhalten. Prüfen Sie daher genau, was in Ihrem Fall günstiger ist. Trotzdem sollten Sie sich nie gezielt Geld leihen, um damit beispielsweise an der Börse oder am Kryptomarkt zu spekulieren. Dies führt bei den meisten Anlegern sehr schnell zu hohen Verlusten – und noch mehr Schulden.
Setzen Sie nicht alles auf ein Pferd. Gerade in unsicheren Zeiten sollten Sie mit Ihrem Geld nicht wild spekulieren, sondern es mit einer vernünftigen Renditeerwartung anlegen. Mischen Sie daher verschiedene Anlageklassen wie Tagesgeld, Immobilien und Aktien-ETFs. Setzen Sie auch innerhalb der einzelnen Geldanlagen auf Diversifikation. Ein MSCI-World-ETF beinhaltet beispielsweise Anteile von über 1.500 Einzelunternehmen aus vielen Ländern und Branchen und ist daher breit gestreut. Anders sieht es bei kleinen Branchen-ETFs oder Einzelaktien aus, die vielleicht gerade einen Hype erfahren. Beachten Sie, dass hier das Risiko, kurz-, mittel- und langfristig Geld zu verlieren, deutlich höher ist. Der MSCI World hat über eine Periode von 15 Jahren und mehr dagegen noch nie Verlust gemacht.
Ob die Gasrechnung höher ausfällt als erwartet, die Waschmaschine kaputt geht, Sie länger krank werden oder Ihren Job verlieren: Wenn Sie über ein finanzielles Polster auf einem Giro- oder Tagesgeldkonto verfügen, gibt Ihnen das die Sicherheit, die Sie bei solch unvorhergesehenen Ereignissen brauchen. Legen Sie Ihren Notgroschen aus 3–6 Monatsgehältern direkt zur Seite und halten Sie ihn ständig verfügbar. Dann können Sie persönliche Krisen schnell und ohne unnötige finanzielle Engpässe meistern. Für andere Investments bleibt dieser Betrag tabu. Gerade in Krisenzeiten ist eine solche Absicherung nicht nur beruhigend, sondern unbedingt notwendig.
In unsicheren Zeiten haben Crash-Propheten und Finanzbetrüger Hochkonjunktur. Unseriöse Anbieter nutzen die Sorgen der Menschen um ihr Erspartes und deren Angst vor der Zukunft aus. Informieren Sie sich daher gründlich, bevor Sie Ihr Geld anlegen, und stellen Sie sicher, dass Sie das Finanzprodukt, in das Sie investieren, auch wirklich verstehen. Einen guten Überblick über verschiedene Geldanlagen finden Sie auf der Seite Anlagetipps.
Legen Sie am Anfang eine sinnvolle Strategie für Ihre Geldanlage fest und bleiben Sie dann dabei. Eine solche Strategie kann heißen: eine Investition in einen Indexfonds wie einen MSCI-World-ETF oder einen MSCI-ACWI-ETF mit einem monatlichen Sparplan. Stellen Sie dann nicht aufgrund einer unerwarteten Börsenkorrektur, nach einem flapsigen Kommentar eines Kollegen oder wegen eines vagen Gefühls plötzlich Ihr Portfolio um. Wenn Sie widersprüchlich handeln, zieht das durch überflüssige Transaktionen nur unnötige Gebühren nach sich. Nicht umsonst heißt es an der Börse: Hin und her macht Taschen leer.