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Gebrauchtwagen-Leasing: Für wen lohnt sich das Leasen von gebrauchten Pkw im Vergleich zum Kaufen?

Gebrauchte Pkw zu leasen spielt bei den Finanzierungsmodellen für Gebrauchtwagen bisher nur eine Nebenrolle. Doch das könnte sich bald ändern: Hersteller und Leasingunternehmer machen immer bessere Angebote. Ob es sich lohnt, erfahren Sie hier.

Klaus Fechner
Zuständiger Redakteur für die Bereiche Kredit und Strom & Gas

Was ist Gebrauchtwagen-Leasing?

Gebrauchtwagen-Leasing ist eine Art der Autofinanzierung. Das – in diesem Fall gebrauchte – Auto wird von einem Unternehmen gegen eine Anzahlung und dann folgende monatliche Raten dem Nutzer des Pkw überlassen. Im Unterschied zum Neuwagen-Leasing sind die Kosten geringer. Es drohen allerdings höhere laufende Ausgaben für die Wartung des Autos. Bei manchen Anbietern ist auch Gebrauchtwagen-Leasing ohne Anzahlung möglich.

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Für wen ist das Leasing von Gebrauchtwagen sinnvoll?

Vor allem Unternehmen und Selbstständige profitieren wegen des Steuervorteils vom Leasing, indem sie die Leasingraten als Betriebsausgaben absetzen. Für kleine Unternehmen mit geringen finanziellen Mitteln ist das Leasing von gebrauchten Autos eine Alternative zum Leasing von Neuwagen, weil die Raten niedriger sind. Dasselbe gilt für Freiberufler oder Selbständige im Ein-Mann-Betrieb. Für Privatleute ist es aber ebenfalls zunehmend interessant gebrauchte Pkw zu leasen. In jüngster Zeit ist das Angebot für geleaste Gebrauchtwagen gewachsen – die Konkurrenz wächst also und damit werden die Konditionen attraktiver.

Schon gewusst?

Auch bei Gebrauchtwagen ist Leasing ohne An­zah­lung mög­lich. Das heißt, auch ohne Eigen­kapi­tal können Sie einen ver­gleichs­weise jungen Wagen fahren. Aber Achtung: Ver­gleichen Sie die Kon­di­tionen ganz genau, sonst zahlen Sie am Ende drauf.

Welche Voraussetzungen muss ich erfüllen, um einen gebrauchten Pkw zu leasen?

Wie bei jedem Finanzgeschäft ist auch beim Gebrauchtwagen-Leasing die Kreditwürdigkeit das A und O. Bei Privatkunden wird ein monatliches Einkommen verlangt. Firmen müssen eine betriebswirtschaftliche Auswertung einreichen. Gegebenenfalls kann ein zunächst abgelehntes Leasing-Geschäft mit Hilfe eines Bürgen oder einer Kaution doch noch zustande kommen. Der Leasingvertrag gilt aber für Banken wie eine Verschuldung. Sollten Sie noch für andere Anschaffungen Geld benötigen und dafür einen Ratenkredit aufnehmen wollen, wirkt sich das auf ihre Bonität aus.

Lohnt es sich, einen Gebrauchtwagen zu leasen?

Darauf gibt es keine klare Antwort. Es hängt vom angebotenen Auto und von Ihren Anforderungen an einen Pkw ab. Wichtig ist, dass Sie vor einer Entscheidung die Vor- und Nachteile abwägen.

Vorteile des Gebrauchtwagen-Leasings

  • Die Anzahlung und Raten sind in der Regel niedriger als beim Neuwagen.
  • Die Planbarkeit ist wegen der konstanten Raten und vereinbarten Fahrleistungen hoch.
  • Es werden nur Autos im geprüften und guten Zustand angeboten.
  • Auch junge Gebrauchte können geleast werden, zum Beispiel Jahreswagen.
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Tipp

Prüfen Sie Ihr ausgewähltes Fahr­zeug in der ADAC-Pannen­statistik. In manch einer Modell­reihe steckt nach wenigen Jahren einfach der Wurm – im Zwei­fel sollten Sie lieber die Finger davon lassen.

Nachteile des Gebrauchtwagen-Leasings

  • Der Leasinggeber bleibt Eigentümer des Autos.
  • Leasingverträge sind unkündbar. Sie können zwar an andere übertragen werden – aber selbst bei Neuwagen ist es schwierig, einen Ersatz-Vertragspartner zu finden.
  • Die Kosten können durch einen höheren Wartungs- und Reparaturaufwand bei Gebrauchtwagen höher ausfallen als geplant. Sie haben also ein höheres finanzielles Risiko.
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Tipp

Prüfen Sie das Scheckheft des ange­bo­tenen Ge­braucht­wagens. Steht eine In­spek­tion mit einem hohen Material­aus­tausch bevor, sollten Sie bei einer Ver­trags­werk­statt die zu er­warten­den Kosten erfragen.

Wo finde ich günstige Leasing-Angebote für Gebrauchtwagen?

Autohersteller, Leasingspezialisten und manche Autohäuser bieten Gebrauchtwagen-Leasing an. Vergleichen Sie über Gebrauchtwagen-Leasing-Rechner die Konditionen. Die Gebrauchtwagen-Leasing-Angebote verändern sich stetig und hängen davon ab, welche Modelle der Händler gerade bei sich stehen hat. Manchmal kommen etwa aus den Dienstwagen-Flotten großer Konzerne mit einem Schlag eine Vielzahl von Autos eines Modells auf den Markt – dann können die Konditionen entsprechend sinken.

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Tipp

Auch der geleaste Gebrauchtwagen muss gepflegt und regelmäßig gewartet werden. Der Leasinggeber verlangt Reparaturen in einer Vertragswerkstatt – die Kos­ten sind dort oft aber hö­her als in einer freien Werk­statt, was Sie be­den­ken müssen.

Wie funktioniert Gebrauchtwagen-Leasing? In 6 Schritten zum Leasing-Vertrag

Beachten Sie folgende Schritte und kommen Sie ohne Umwege zu Ihrem Leasingwagen:

  1. Schritt: Kalkulieren Sie Ihren finanziellen Spielraum. Gibt es Rücklagen, die für Sie als Anzahlung in Frage kommen? Wie viel Geld können Sie im Monat erübrigen? Bedenken Sie, dass die Vertragslaufzeit für Gebrauchtwagen-Leasing oft 2, 3 oder sogar 4 Jahre beträgt – sind die Raten für diesen Zeitraum gesichert? Falls Sie bisher kein Auto genutzt haben, müssen Sie auch die neu hinzukommenden Kosten für Steuer und Vollkaskoversicherung einplanen. Außerdem noch einen Puffer für Reparaturen und Wartung in der Reserve behalten.
  2. Schritt: Suchen Sie auf den Online-Portalen von Herstellern, Leasing-Anbietern, Autohäusern und Mietwagenanbietern nach Angeboten in der von Ihnen gewünschten Fahrzeugklasse. Suchen Sie sich möglichst zwei oder drei Modelle für die engere Auswahl aus. Prüfen Sie diese soweit möglich auf Pannenanfälligkeit und Wartungskosten.
  3. Schritt: Vergleichen Sie die Konditionen für ihren Favoriten. Sie können dafür Gebrauchtwagen-Leasing-Rechner nutzen, sollten aber immer auch direkt beim Hersteller des Fahrzeugs anfragen bzw. suchen. Dort gibt es online viele Angebote gebrauchte Pkw zu leasen.
  4. Schritt: Rechnen Sie die Angebote nun mit unterschiedlichen Laufzeiten durch – bei Gebrauchtwagen sind kürzere Laufzeiten wegen der höheren Reparaturanfälligkeit sinnvoll. Berechnen Sie die Angebote mit und ohne Anzahlung – oft ist die monatliche Rate bei Angeboten ohne Anzahlung viel höher.
  5. Schritt: Bedenken Sie auch die Regelungen für das Ende der Laufzeit. In der Regel ist es sinnvoll, das Leasing am Ende der Laufzeit zu beenden. Es kann aber auch sein, dass Sie den Vertrag verlängern oder aus dem Leasing den Gebrauchtwagen kaufen können. Obligatorisch ist, dass Sie das Auto im vereinbarten Zustand und mit der vereinbarten Kilometerleistung abgeben müssen.
  6. Schritt: Schließen Sie den Vertrag zu dem von Ihnen ausgewählten Angebot.

Welche Varianten gibt es beim Gebrauchtwagen-Leasing?

Das Leasen von Gebrauchtwagen ist in verschiedenen Varianten möglich:

  • Kilometer-Leasing: Für Privatkunden ist das Kilometer-Leasing das gängigste und sinnvollste Modell. Es wird für die Vertragslaufzeit eine Kilometerleistung vereinbart von beispielsweise 10.000 km pro Jahr. Jeder Kilometer darüber hinaus muss dann bezahlt werden. Die Kosten dafür sollten Sie beim Abschluss bedenken. Weniger gefahrene Kilometer bekommen Sie erstattet.
  • Restwert-Leasing: Dieses Modell scheint mit niedrigeren monatlichen Raten attraktiv. Aber hier muss der Kunde vorab eine Sonderzahlung zahlen, quasi als Vorschuss. Das macht das Angebot meist teurer.
  • Nullwert-Leasing: Hier wird keine Anzahlung verlangt. Oft sind dafür aber die Raten viel höher.
Tipp

Prüfen Sie, ob bei weniger gefah­renen Kilo­metern als ver­ein­bart die Minder­kilo­meter auch wirk­lich er­stattet werden – manche An­bieter haben dies nicht im Angebot.

Welche Art der Finanzierung ist sinnvoll, wenn Leasing nicht in Frage kommt?

Als Alternative zum Leasing ist generell der klassische Gebrauchtwagenkredit zu empfehlen. Nutzen Sie dafür unseren Autokredit Vergleich, um einen Finanzierungspartner mit günstigsten Konditionen zu finden.

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„Alles inklusive, außer Tanken“ und „die Flatrate fürs Auto“: So werben Fir­men für die noch rela­tiv junge Vari­ante des Auto-Abos. Das funk­tio­niert ähn­lich wie das Abonne­ment eines Streaming-Diens­tes: Sie mieten einen Neu­wagen für kurze oder länge­re Zeit­räume und können jeder­zeit das Abo kün­di­gen. Wie beim Auto-Lea­sing erwer­ben Sie kein Eigen­tum an dem Auto, sie erhal­ten es gegen eine Gebühr zur Nutz­ung. Ein Auto-Abo hat im Unter­schied zum Lea­sing eini­ge Vor­teile:

  • Ein Auto-Abo ist auch für kurze Zeit­räume mög­lich, z. B. für 3 Monate.
  • In der Nutzungs­ge­bühr sind alle Aus­gaben für Kfz-Ver­sicherung, Ins­pek­tion, Zu­las­sung und der Wert­ver­lust des Wa­gens be­reits ent­hal­ten. Sie müs­sen sich nur um das Tan­ken mit Ben­zin, Die­sel oder Strom küm­mern.
  • Sie kön­nen kurz­fris­tig das Abo kün­di­gen, oft zum nächs­ten Monat. Beim Lea­sing bin­den Sie sich oft für mehre­re Jahre und kön­nen den Vertrag nicht kün­di­gen.
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