Geldanlage

Krieg, Energiekrise und Corona: Das bedeuten die Krisen für Ihre Finanzen

Die Ausbreitung des Corona-Virus hat die Finanzmärkte weltweit ins Trudeln gebracht. Es folgten die Energiekrise, der Ukraine-Krieg und eine Krise in Nahost. Was bedeutet das für Ihre Baufinanzierung, Ihre Geldanlage und Kredite? Wir haben die wichtigsten Fragen und Antworten zusammengestellt.

Heike Kevenhörster
Zuständige Redakteurin für die Bereiche Geldanlage und DSL & Handy
Stand: 08.02.2024

Schwankende Kurse: Sollte ich meine Aktien jetzt verkaufen?

Es kommt darauf an. Einige Branchen sind von den Krisen der vergangenen Jahre, also der Corona-Pandemie, der Energiekrise und dem Krieg in der Ukraine besonders hart getroffen: Die Touristik-Branche zählt dazu, ebenso die Luftfahrt. Ob Sie Ihr Geld hier abziehen und beispielsweise in andere Aktien umschichten sollten, hängt davon ab, ob Sie davon ausgehen, dass die Unternehmen nach der Krise wieder auf die Beine kommen. Wenn Sie Ihre Aktien verkaufen, werden Sie reale Verluste hinnehmen müssen. Können Sie das Geld momentan entbehren und glauben Sie daran, dass die Unternehmen die Krisen überstehen und einen erneuten Aufschwung erleben, halten Sie die Aktien lieber. Denn solange Sie nicht verkaufen, besteht Ihr Verlust nur auf dem Papier.

Können meine Aktien bis auf null fallen?

Ja, möglich ist das, wenn ein Unternehmen Insolvenz anmeldet. Da Aktionäre Miteigentümer eines Unternehmens sind, hängen sie leider auch bei einer Insolvenz mit drin – Ihr Geld ist dann weg. Da Aktionäre nicht zu den Gläubigern zählen, haben Sie auch keinen Anspruch darauf, Geld aus der Insolvenzmasse zu erhalten.

Können der DAX und andere Indizes auf null fallen?

Wenn alle im DAX – oder einem anderen Index – enthaltenen Unternehmen gleichzeitig pleitegehen, könnte der jeweilige Index auf null fallen. Das ist eher eine theoretische Überlegung. Aber natürlich können die Werte der Indizes immer wieder auf neue Tiefststände sinken.

Sollte ich jetzt meinen Sparplan aussetzen?

Nein, ganz im Gegenteil! Wenn Sie langfristig planen und für einen Zeitraum von mindestens 10, eher 15 Jahren investieren, wenn Sie auf das Geld in Ihrem Depot momentan nicht angewiesen sind und wegen roter Zahlen und eines (vermutlich dicken) Minus in Ihrem Depot keine schlaflosen Nächte haben, erlebt Ihr Sparplan gerade eine gute Zeit. Sind die Kurse im Keller, kaufen Sie besonders günstig Anteile ein. Angenommen, Sie zahlen jeden Monat 100 € in Ihren Sparplan ein, dann haben Sie in einer konjunkturellen Hochphase vergleichsweise wenig Anteile für diese 100 € bekommen. Wenn die Kurse niedriger sind, sind die Sparplan-Anteile entsprechend günstig. Sie bekommen für Ihre 100 € also mehr Anteile. Gehen die Kurse nach der Krise wieder rauf (und irgendwann werden sie das), profitieren Sie umso mehr.

Was tue ich, wenn mein Aktien-Sparplan jetzt endet?

Wenn Ihr Sparplan jetzt planmäßig endet, sollten Sie ihn – sofern Sie das Geld nicht dringend brauchen – unbedingt weiterlaufen lassen. Falls Sie jetzt kein Geld mehr zum weiteren Investieren übrig haben, setzen Sie Ihren Sparplan aus. Sie sollten die Anteile jetzt tunlichst nicht verkaufen, denn dann realisieren Sie möglicher­weise Verluste. Solange Sie Ihre Aktein und ETFs im Depot behalten, gibt es diese Verluste nur auf dem Papier. Erst wenn Sie auf den „Verkaufen“-Button drücken, werden daraus echte Verluste. Sitzen Sie diese Phase wenn möglich aus. In der Vergangenheit war es so, dass der Aufschwung nach einer Krise meist sogar das Hoch des vorangegangenen Aufschwungs überstiegen hat.

Wie kann ich nach Corona mein Geld anlegen?

Zu Beginn der Pandemie ab Februar 2020 kam es zu einem Crash mit weltweit hohen Verlusten an den Börsen, anschließend folgte eine schrittweise Erholung in vielen Anlageklassen – bei Aktien genauso wie bei Fonds, ETFs oder Bitcoins. Aus den Erfahrungen während der Corona-Krise und den Folgen für die wirtschaftliche Entwicklung lassen sich einige Hinweise ableiten, was sinnvolle Investitionen ausmacht und welche Geldanlagen sich in Krisenzeiten besonders bewährt haben.

  • Die Zusammensetzung Ihres Portfolios ist wichtig. Eine breite Aufstellung in unterschiedliche Produkte wirkt genauso stabilisierend wie eine gute Mischung aus sicheren und riskanten Anlagen. Wer zu einseitig investiert hat, muss mit hohen Verlusten rechnen.
  • Einige Branchen gehen als Gewinner aus der Krise hervor. Dazu gehören Teile des Energiesektors, der Informationstechnologie- und des Gesundheitsbereichs. Auch Immobilien als Kapitalanlage schlugen sich bis vor Kurzem gut.
  • Zu den Verlierern gehören die Tourismus- und Reisebranche sowie das Hotel- und Gaststättengewerbe.
  • Für viele Experten gehören nachhaltige Geldanlagen, die finanzielle Ziele mit ökologischen, ethischen und sozialen Aspekten verbinden, zu den zukunftsträchtigen Investments. Dazu zählen grüne ETFs, Ökofonds und Anteile an Unternehmen, die sich im Bereich erneuerbare Energien engagieren.
  • Gold zeigt sich als sehr nachhaltiges Investment. Es gilt nach wie vor als sichere Geldanlage und beliebte Krisenwährung. Der Nachteil ist allerdings, dass Gold keine Dividende oder Einnahmen abwirft. Es eignet sich daher als Beimischung Ihres Portfolios, die für Sicherheit steht.

Sollte ich jetzt an der Börse einsteigen?

Der richtige Zeitpunkt für den Einstieg an der Börse ist immer. Egal, ob Sie sich um Ihre Finanzen in Kriegszeiten oder in Friedenszeiten kümmern. Denn ob die Kurse gerade so niedrig sind, dass sich der Einstieg besonders lohnt, oder ob sie in 2 Wochen oder 2 Monaten höher sind als heute, das weiß man leider immer erst im Nachhinein. Gerade wenn Sie einen Sparplan auf einen breit gestreuten Indexfond (ETF) abschließen wollen, ist der Einstiegszeitpunkt relativ egal. Denn dadurch, dass Sie regelmäßig Anteile hinzukaufen (meist monatlich oder vierteljährlich), gleichen sich die Schwankungen auf lange Sicht aus. Angenommen, Sie zahlen jeden Monat 50 € in Ihren Sparplan ein, dann kaufen Sie für diese 50 € mal mehr und mal weniger Anteile. Wichtig sind eher zwei andere Dinge:

  • Sie sollten in den nächsten Jahren nicht auf Ihr angelegtes Geld angewiesen sein: Kurz- und mittelfristig können die Kurse immer fallen. Wenn Sie dann Ihre Anteile verkaufen müssen, machen Sie unter Umständen große Verluste.
  • ein langer Atem: Ab einer Haltedauer von 15 Jahren haben Anleger, die in den MSCI World investierten, in den vergangenen 50 Jahren nie Verlust gemacht.

Wenn Sie in Krisenzeiten investieren und Aktien kaufen möchten, ist eine Prognose schwierig. Bei vielen Titeln sind die Kurse in den vergangenen Wochen und Monaten massiv gefallen und haben sich dann wieder erholt. Ob sie aber gerade jetzt besonders günstig einkaufen, lässt sich ebenfalls nur im Rückblick sagen. Krisensicherer als mit Einzelaktien investieren Sie Ihr Geld an der Börse jedenfalls, indem Sie einen breit gestreuten ETF kaufen.

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Ob Aktien oder ETFs – für Ihre Wertpapiere benötigen Sie das passende Aktiendepot mit möglichst geringen Gebühren. Mit unserem Depot Vergleich finden Sie die günstigsten Depots am Markt.

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Wie sicher sind aktuell Tages- und Festgeldkonten?

Um Ihr Tagesgeld und Festgeld müssen Sie sich keine Sorgen machen. Auch in Krisen­zeiten wie diesen bekom­men Sie immer mindestens die Summe zurück, die Sie dort angelegt haben. Seit 2014 gibt es in allen EU-Staaten Gesetze zur Einlagen­sicherung. Pro Person und Bank sind 100.000 € darüber abgesichert. Zumindest in Deutsch­land sichern viele Banken außerdem Beträge ab, die weit darüber hinaus­gehen. Einklag­bar sind diese höheren Summen aller­dings nicht. Wer also wirklich viel Geld auf Tages- und Festgeldkonten liegen hat, sollte zusehen, dass die 100.000 €-Grenze pro Bank nicht überschritten wird. Verteilen Sie Ihr Geld in diesem Fall lieber auf mehrere Banken.

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Corona, Energiekrise und Ukraine-Krieg: So haben sich die wichtigsten Anlagewerte in Krisenzeiten entwickelt

  • DAX erst im Tief - dann mit Rekordhoch

    Der Deutsche Aktienindex (DAX) ist zu Beginn der Corona-Krise deutlich eingebrochen. Der bislang niedrigste Wert in der Corona-Krise lag bei 8.441,71 Punkten. Zwischen Mai und September 2020 hat er sich erholt und lag bei über 12.500 Punkten. Bis November 2021 stieg er sogar auf einen Rekordwert von über 16.000 Punkten, im Februar 2024 lag er nach Schwan­kungen infolge des Ukraine-Krieges bei ca. 16.900 Punkten. Der DAX spiegelt die Wertentwicklung der 40 größten deutschen Unternehmen wider. 

    Schaut man sich die ersten 49 Börsentage vorangegangener Krisen an (Ölpreiskrise ab 1973, Dotcom-Krise ab 2000, Finanzkrise ab 2007), hat der DAX in der aktuellen Corona-Krise den bislang heftigsten Kursverlust verzeichnet.

    Betrachtet man einen Zeitraum von insgesamt gut 5 Jahren ab Beginn vergangener Krisen, sank der DAX in der Dotcom-Krise (2.206,96 Punkte am 12. März 2003) und in der Finanzkrise (3.666,41 Punkte am 6. März 2009) allerdings noch deutlich tiefer.

  • MSCI World stabilisiert sich nach Einbußen

    Der wohl bekannteste und über weltweit mehr als 1.600 Unternehmen gestreute Indexfonds MSCI World ist zu Beginn der Krise um mehr als 30 % eingebrochen. Der niedrigste Wert lag bei 1.600,22 Punkten (23.03.2020) Grund hierfür war – ähnlich wie beim DAX – dass viele Unternehmen die Auswirkungen der Krise früh gespürt haben: Ihr Absatz war eingebrochen, Investitionen wurden vorerst gestoppt und niemand wusste damals, wie lange dieser Zustand anhalten wird. Mittlerweile sind die Werte wieder gestiegen, sie lagen im Februar 2024 bei 3.200 Punkten.

    Schaut man sich auch hier die ersten 49 Börsentage im Vergleich mit anderen Krisen der letzten Jahrzehnte an (Ölpreiskrise ab 1973, Dotcom-Krise ab 2000, Finanzkrise ab 2007), ist es der MSCI World, der den größten Einbruch verzeichnet. Auf längere Sicht (gut 5 Jahre), gab es jedoch in der Ölpreiskrise (73,15 Punkte), in der Dotcom-Krise (710,79 Punkte) und in der Finanzkrise (688,64 Punkte) noch deutlich herbere Einbrüche.

  • Goldpreis zeigt nach oben

    Der Goldpreis ist zu Beginn der Pandemie im Februar 2020 zunächst angestiegen und hat (in Euro) sogar ein Allzeithoch erreicht. Das lag unter anderem daran, dass sich viele Privatanleger auf kleine Münzen und Barren gestürzt haben. Gleichzeitig lief deren Produktion schleppend, denn in Europa werden sie zum großen Teil im Schweizer Tessin hergestellt. Das liegt an der Grenze zu Italien, wo viele Mitarbeiter der Firmen leben. Weil ganz Italien unter Quarantäne stand, fehlten die Mitarbeiter und die Firmen kamen kaum hinterher, alle Bestellungen abzuarbeiten. Der gestiegene Preis hing also auch mit einer vorübergehenden Verknappung des Angebots zusammen.

    Nach dem Allzeithoch sank der Preis deutlich. Das lag unter anderem daran, dass große Investoren ihre Goldvorräte verkauften, um in der Krise liquide zu bleiben. Anschließend stieg der Goldpreis in Wellenbewegungen wieder, bis Februar 2024 auf cirka 1.880 € je Feinunze Gold.

  • Bitcoin im Auf und Ab

    Der Wert der Kryptowährung Bitcoin ist zwischen Februar und März 2020 um 32,9 % abgestürzt und hat sich anschließend wieder erholt. Manche Anleger halten den Bitcoin gerade in Krisenzeiten für eine gute Investition. War ein Bitcoin in der Anfangszeit der Währung im Jahr 2011 zunächst nur 0,08 US-Dollar wert, stieg der Wert – von Schwankungen begleitet – auf den damaligen Höchststand von fast 20.000 US-Dollar (17.12.2017). Seit 2018 sank der Wert des Bitcoins wieder, hat sich aber nach dem durch die Pandemie bedingten Einbruch deutlich erholt und neue Rekorde erreicht. 1 Bitcoin kostet im April 2022 ca. 46.000 US-Dollar. Gründe für diesen Hype waren u. a., dass Anleger auf der Suche nach gewinnbringenden Möglichkeiten zur Geldanlage suchten und, dass nun auch Banken und Fonds Bitcoins kaufen.

    Im Februar 2024 steht der Wert eines Bitcoins nach großen Schwankungen auf ca. 44.600 US-Dollar.

  • Berg- und Talfahrt beim Ölpreis

    Der Ölpreis ist zu Beginn der Corona-Krise schrittweise immer weiter gefallen – bis Ende März 2020 um 52 %. Der heftige Kurssturz hatte zwei Gründe: Saudi-Arabien hat seine Produktion gesteigert und dadurch den Markt mit seinem Angebot überschwemmt. Grund dafür ist, dass das Land eine weltweite Drosselung der Produktion erwirken wollte, sich aber damit gegenüber anderen Mitgliedern der Organisation Erdöl exportierender Länder (Opec) nicht durchsetzen konnte. Insbesondere Russland hatte sich dagegen gewehrt und seine Produktion ebenfalls hochgefahren. Russland und Saudi-Arabien lieferten sich einen Preiskrieg. Im Mai 2020 hat die Opec ihre Liefermengen gedrosselt, was sich mit steigenden Preisen bemerkbar macht. Bis April 2023 hat der Ölpreis wieder kräftig angezogen, was auch an den Auswirkungen des Ukraine-Krieges lag.

    Allerdings ist die weitere Entwicklung unklar. Experten gehen davon aus, dass die Wirtschaftsleistung durch die Folgen der Corona-Krise und des Ukraine-Krieges weltweit zurückgeht. Durch die geringere Wirtschaftsleistung wird dann auch weniger Öl benötigt, was erneut zu sinkenden Preisen führen kann. Möglich ist aber auch eine schnelle Erholung der Wirtschaft und damit verbunden eine steigende Nachfrage nach Erdöl.

Kann ich jetzt noch einen Kredit aufnehmen?

Pauschal lässt sich diese Frage nicht beantworten. Planen Sie unabhängig von der Corona-Krise, den hohen Energiepreisen oder dem Kriegsgeschehen in der Ukraine einen Ratenkredit für eine private Anschaffung, steht dem nichts im Wege und Sie können jetzt einen Kredit aufnehmen. Bedenken Sie aber, dass im Zuge der Erhöhung des Leitzinses durch die EZB auch die Kreditzinsen gestiegen sind.

Wenn Sie beispielsweise selbstständig sind und Ihnen momentan die Aufträge wegbrechen, kann es besser sein, erst einmal keinen Kredit aufzunehmen. Wie sich die wirtschaftliche Situation in den kommenden Monaten entwickelt, ist schwer vorherzusagen. Bevor Sie nun auf Grund eines Kredits in finanzielle Not geraten, sollten Sie die weitere Entwicklung lieber noch abwarten.

Was mache ich, wenn ich meinen Kredit nicht mehr bezahlen kann?

Wenn Sie während der Corona-Krise Ihren Arbeitsplatz verloren haben oder in Kurzarbeit geraten sind, konnte es zu Schwierigkeiten mit anstehenden Kreditraten kommen. Bis zur Mitte des Jahres 2020 gab es eine gesetzliche Stundungsregelung, nach der ein 3-monatiger Zahlungsaufschub für Kreditraten möglich war. Dabei spielte es keine Rolle, ob es sich um einen Ratenkredit oder eine Baufinanzierung handelt. Die Zinszahlungs- und Tilgungspflicht wurde per Gesetz ausgesetzt. Der gestundete Betrag musste später bezahlt werden.

Nach dem Auslaufen der Regelung Ende Juni 2020 ist dieser Verbraucherschutz weggefallen. Seitdem müssen Sie, falls Sie Zahlungsschwierigkeiten haben, das Gespräch mit Ihrer Bank suchen und über die Möglichkeiten einer Zahlpause reden. Möglicherweise können Sie einen Zahlungsaufschub oder verringerte Raten vereinbaren. Wir empfehlen dieses Vorgehen auch bei Problemen mit der Zahlung Ihrer Kreditraten, die durch hohe Forderungen von Strom- oder Gasanbietern entstehen.

Bekommt man einen Kredit trotz Kurzarbeit?

Das kann schwierig werden, es ist aber nicht unmöglich. Einige Banken haben in den vergangenen Monaten ihre Kriterien zur Kreditvergabe verschärft und schließen jetzt Kurzarbeiter generell aus. Bei anderen Instituten gibt es keinen grundsätzlichen Ausschluss, dafür aber strengere Überprüfungen der Kreditwürdigkeit von Personen in Kurzarbeit.

In der Regel wird das Kurzarbeitergeld mit anderen Sozialleistungen wie Arbeitslosengeld oder Kindergeld gleichgesetzt. Dann zählt es nicht als Einkommen. Zu den individuellen Prüfkriterien gehört eine Einschätzung der Bank, wie lange die Zeit in Kurzarbeit dauern könnte und wie hoch die Wahrscheinlichkeit einer anschließenden Arbeitslosigkeit oder die Wiederaufnahme der Vollbeschäftigung ist. Es hängt also auch stark von der Branche ab, in der Sie beschäftigt sind. Mehrere Banken unterscheiden auch zwischen Bestands- und Neukunden. Haben Sie also bereits bei einer Bank ein Konto oder schon einmal einen Kredit aufgenommen, erhöht das Ihre Chancen trotz Kurzarbeit dort einen Kredit zu erhalten.

Es gibt keine einheitliche Regelung, die für alle Banken gilt. Deshalb lohnt es sich, in unserem Ratenkredit Vergleich die Konditionen mehrerer Banken abzufragen.

Werden Immobilien jetzt günstiger?

Ja, tatsächlich sind die Immobilien­preise teilweise ge­fallen. Nach einem jahre­langen Anstieg zeigte 2023 erstmals einen Preis­rückgang: Die Preise für Ein- und Zwei­familien­häuser sanken je nach Lage zwischen 5–6 %, auch Eigentums­wohnungen wurden günstiger. Ursache sind vor allem die stark angestie­genen Bau­zinsen, die den Interessenten­kreis verkleinern. Eine Rolle spielen aber auch neue Anforde­rungen an den energe­tischen Standard von Immo­bilien und die Diskus­sion um die Sanierungs­pflicht. Ältere Immo­bilien mit schlechtem Energie­ausweis sind besonders von Preisrück­gängen betroffen. Neu­bauten sind weitest­gehend stabil im Preis, auch wegen der hohen Baukosten. 

Ich möchte ein Haus kaufen: Was muss ich jetzt beachten?

Die Situation ist für Immobilienkäufer und Bauherren nicht eindeutig. Da sind zum einen die Zinsen: Viele Experten erwarten, dass Kredit- und Bauzinsen nach einem leichten Rückgang zum Jahreswechsel 2024 wieder steigen könnten. Bei der zukünftigen Entwicklung der Immobilienpreise gehen die Meinungen dagegen auseinander. Zurzeit steigen die Preise für Grundstücke, Häuser und Eigentumswohnungen im normalen Rahmen.

Möglich ist, dass Banken in Zukunft genauer prüfen, ob sich ein Kreditnehmer die monatliche Belastung durch Ratenzahlungen für einen Hauskredit leisten kann. Ob es dazu führt, deshalb schwerer eine Baufinanzierung zu erhalten, ist ungewiss.

Bei Ihrer Entscheidung für ein Eigenheim sollten Sie berücksichtigen, wie sicher Ihr Arbeitsplatz ist. Dabei spielt es eine große Rolle, ob Sie von Kurzarbeit oder Arbeitslosigkeit bedroht sind. Ist dieses Risiko vorhanden, scheint es sinnvoll, die Entscheidung für eine Baufinanzierung aufzuschieben.

Geraten Neu- oder Umbauten jetzt ins Stocken?

Ob ein Neubau erstellt oder eine Sanierungsmaßnahme planmäßig durchgeführt werden kann, ist schwer vorherzusagen. Bauunternehmen versuchen natürlich ihre Projekte geordnet weiterzuführen. An einigen Baustellen gibt es aber Probleme, weil zu wenige Mitarbeiter vorhanden sind, Material nicht fristgerecht geliefert werden kann oder sehr teuer geworden ist.

Sollte ich meine Baufinanzierung jetzt unter Dach und Fach bringen oder besser warten?

Warten ist nicht notwendig. Der Zeitpunkt für eine Baufinanzierung ist nach wie vor gut, auch weil in der nächsten Zeit die Bauzinsen weiter steigen könnten. Wenn Sie also planen, einen Baukredit aufzunehmen, können Sie das ruhig tun, aber ohne überstürzt zu handeln.

Auch bei der Suche nach einer passenden Anschlussfinanzierung ist übereiltes Handeln nicht notwendig. Zurzeit ist die Nachfrage nach Forward Darlehen sehr hoch, mit denen Sie sich bis zu 5 Jahre vor Ablauf der Zinsbindung immer noch günstige Zinsen für die Zeit danach sichern können. Dahinter verbirgt sich in vielen Fällen die Sorge, in Zukunft wegen möglicher Kurzarbeit oder Arbeitslosigkeit keine Anschlussfinanzierung zu erhalten. Es ist aber nicht nötig, sich jetzt übereilt festzulegen. Denn Banken prüfen Ihre Kreditwürdigkeit vor der Auszahlung erneut. Und niemand kann jetzt abschätzen, wie die Situation in mehreren Jahren sein wird. Lassen Sie sich also nicht zu einem unbesonnenen Handeln drängen.

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Wie wirkt sich die Krise auf meine Altersvorsorge aus?

Bei dieser Frage muss muss man zwischen gesetzlicher Rente und anderen Produkten zur Altersvorsorge unterscheiden:

Entwicklung der gesetzlichen Rente stagniert

Die gesetzliche Rente unterliegt der sogenannten Rentengarantie und darf nicht sinken – das ist politisch so festgelegt. In der gesetzlichen Rente sind auch keinerlei Aktien enthalten. Stattdessen ist die Rente an das Lohnniveau der aktuellen Arbeitnehmer gekoppelt. Zuletzt wurden die Renten mehrfach erhöht, weil es der deutschen Wirtschaft gut ging und Löhne konstant gestiegen sind. 2021 sah es anders aus: Die sonst im Sommer übliche Erhöhung der Altersbezüge fiel wegen der Coronakrise im Westen Deutschlands aus. Lediglich im Osten gab es eine geringe Anhebung um 0,72 %. In den Jahren 2022 und 2023 stiegen die Renten wieder: zuletzt im Westen um 4,39 % und in Ostdeutschland um 5,86 %.

Viele Produkte der privaten Altersvorsorge garantieren Mindestbetrag

Altersvorsorgeprodukte wie die Riester-Rente, Lebensversicherungen oder die betriebliche Altersvorsorge garantieren in der Regel mindestens die Summe, die Beitragszahler im Laufe der Jahre eingezahlt haben. Sie bestehen in der Regel auch nur zu einem kleinen Teil aus Aktien und nutzen überwiegend Anlageprodukte, die nicht so starken Schwankungen unterliegen – beispielsweise Staatsanleihen.

Kredit umschulden und sparen

In vielen alten Krediten steckt Einsparpotenzial. Wer heute einen günstigen Umschuldungskredit abschließt und das alte Darlehen ablöst, kann damit einige hundert Euro sparen.

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Bankenpleite: Ist Ihr Geld sicher?

Bei einer Bankenpleite ist Ihr Geld durch die gesetzliche Einlagensicherung geschützt. Darüber hinaus gibt es noch weitere Maßnahmen, die Ihr Erspartes vor der Pleite schützen!

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