Geldanlage

Wie beeinflusst der Krieg in der Ukraine meine Finanzen?

Der Einmarsch Russlands in die Ukraine hat die Menschen schockiert – und die Finanz­welt ebenso. Privat­an­leger sind ver­un­sichert. Was be­deu­tet der Krieg für die Ener­gie­preise, meine Er­spar­nisse, mein Aktien­port­folio? Wir haben die wich­tigsten Fragen und Ant­wor­ten zusammen­gestellt.

Heike Kevenhörster
Zuständige Redakteurin für die Bereiche Geldanlage und DSL & Handy
Stand: 02.04.2024

Steigt durch den Krieg in der Ukraine die Inflation in Deutschland?

Ja, mit dem Krieg gegen die Ukraine ist die In­fla­tion gestiegen. Da Russ­land ein wich­tiger Lie­fe­rant für Erd­gas, Erd­öl und Kohle war, haben der Krieg, die ver­häng­ten Sank­tionen und russische Lieferstopps zeitweise zu Liefer­eng­pässen und stei­gen­den Ener­gie­preisen geführt. Diese zogen höhere Kos­ten für die Wirt­schaft und stei­gende Ver­braucher­preise nach sich.

Für den März 2024 hat das Statistische Bundesamt für Deutschland eine Inflation von 2,2 % ermittelt. Im Gesamtjahr 2023 lag die Inflationsrate bei 5,9 %.

Was passiert mit meinem Sparguthaben bei steigender Inflation?

Ihre Spareinlagen werden bei zu­neh­men­der In­fla­tion weni­ger wert. Legen Sie z. B. 10.000 € für 1 Jahr auf einem Fest­geld­konto an, können Sie da­für ca. 3,9 % Zin­sen erhalten, das macht einen Zins­er­trag von 390 €. Be­trägt im gleichen Zeit­raum die In­fla­tion 2,2 %, ist Ihre Spar­ein­lage 220 € weni­ger wert als zum Jah­res­be­ginn. Der reale Zins­er­trag liegt also nur bei 170 €.

Möchten Sie eine höhere Rendite erzielen, können Sie auf andere Geld­an­lagen ausweichen. Was dafür in­frage kommt, er­läu­tern wir auf unserer Seite Anlage­tipps.

Was passiert mit dem Geld bei der Sberbank oder der VTB Direkt?

Das Geld bei den euro­päischen Ab­legern rus­si­scher Ban­ken war bzw. ist durch die Ein­lagen­siche­rung bis zu einer Summe von 100.000 € pro Kunde ge­schützt. Die Sank­tio­nen gegen russische Banken be­trafen und betreffen auch deut­sche An­leger. Die Ab­wick­lung fand bis­lang ge­ordnet statt.

Sberbank Europe zahlte Einlagen zurück

Die Sberbank Europe AG, die in Wien an­sässig war, wurde bis De­zem­ber 2022 ab­ge­wickelt. Das Geld­haus zahlte die ge­sam­ten Spar­einlagen seiner Kun­den zurück. Aus Deutsch­land hat­ten knapp 35.000 Pri­vat­kunden ihr Geld bei der On­line-Tochter Sberbank Direct angelegt.

VTB Bank Europe wird abgewickelt

Die VTB Europe wird 2023 ge­ord­net ab­ge­wickelt. Alle fäl­ligen Kun­den­gel­der sollen zurück­gezahlt und auf die an­ge­gebenen Re­fe­renz­kon­ten bei an­deren Ban­ken über­tragen werden. Die Haupt­ver­samm­lung be­schloss am 24. März 2023 die Li­quidation. Neue Kunden­gel­der nahm die VTB Europe schon länger nicht mehr an. Sie war eine Toch­ter­gesellschaft der zweit­größten Bank Russ­lands. Im Rah­men der Sankti­onen gegen die russische VTB Bank wurde der Mutter­gesellschaft die Kon­trolle entzogen.

Die VTB Direkt­bank in Frank­furt ist eine Zweig­nieder­las­sung der VTB Bank Europe. Die Direkt­bank kün­digte am 3. Mai 2023 an, be­stehen­de Ver­träge mit Spa­rern zu kün­digen und de­ren Ein­la­gen in­klu­sive aller bis zur Aus­zah­lung auf­lau­fen­den Zin­sen zurück­zu­zah­len.

Zusammen mit der Baader Bank betreibt die euro­päische VTB zudem den Robo-Advisor VTB Invest. Dieses auto­matisch ver­wal­tete ETF-Portfolio wird ebenfalls eingestellt. Die An­leger wur­den auf­ge­rufen, ihre Ein­lagen zu ver­kaufen und woa­nders ein neues De­pot er­öff­nen.

Was passiert mit meinem Kredit bei der Sberbank?

Die Sberbank aus Österreich musste in­folge der Sank­tio­nen gegen Russ­land In­sol­venz anmelden. Hatten Sie dort einen Raten­kre­dit ab­ge­schlos­sen, dann lief Ihr Ver­trag erst einmal weiter. Der In­sol­venz­ver­walter wickelte die bis­heri­gen Ge­schäf­te ab und hat offene For­de­rungen an an­dere Ban­ken ver­kau­ft. Das war auch bei der In­sol­venz der Wirecard AG 2020 der Fall.

Für Sie als Kre­dit­nehmer änderte sich also nicht viel. Die wich­tigen Rah­men­daten Ihres Kre­dites wie die Höhe der Mo­nats­raten und die Kre­dit­zinsen blei­ben gleich. Lediglich haben sich Name, An­schrift und Konto­daten für Ihre Über­wei­sungen geändert.

Wie reagieren die Börsen auf den Ukraine-Krieg?

Nach dem Beginn des Krieges mit dem Ein­marsch russischer Truppen in die Ukraine sind die Ak­tien­märkte welt­weit unter Druck geraten. Die west­lichen Sank­tio­nen und die Reak­tionen Russ­lands sorgten für wei­tere Tur­bu­lenzen an den Börsen.

Welche Kurse sind seit Kriegsbeginn gefallen?

Die Kurse russischer Aktien sowie der Rubel stürz­ten ab. Nach dem Aus­schluss russi­scher Banken vom Zah­lungs­sys­tem SWIFT fielen auch die Kurse bei euro­päi­schen Banken. Die russische Zen­tral­bank setzte den Aktien­han­del an der Mos­kauer Börse zeitweise kom­plett aus. Schon zuvor hatte sie Wert­papier­händ­lern ver­boten, russische Wert­pa­piere im Be­sitz von Aus­län­dern zu ver­kau­fen. An der Deut­schen Börse können seit dem 2. März russische An­leihen, Aktien und Deri­vate nicht mehr ge­han­delt werden. Besitzer von sogenannten Hinterlegungsscheinen auf russische Aktien, z. B. ADRs, haben Schwierigkeiten, diese umzutauschen, und müssen mit Verlusten rechnen.

Welche Kurse sind seit Kriegsbeginn gestiegen?

Die Anleger setzten mit dem An­griffs­krieg Russ­lands zunächst ver­mehrt auf kon­serva­tive Ver­mögens­werte wie die Krisen­wäh­rung Gold und sichere An­leihen. 10-jährige US-Staats­an­leihen waren so ge­fragt, dass die Zin­sen sanken. Der Preis für Öl und Gas klet­terte in die Höhe. Wei­zen, der in großem Stil in Russ­land und der Ukraine an­ge­baut wird, ver­teuer­te sich eben­falls. Beide Länder deckten zusammen etwa ein Vier­tel des welt­weiten Wei­zen­handels ab.

Auch die Kurse von Unter­nehmen, die in der Rüs­tungs­indus­trie tätig sind, wie Rhein­metall, Hensoldt oder Lockheed Martin stiegen. Dazu trug wohl auch die An­kündi­gung der EU bei, mehr Waffen an die Ukraine zu lie­fern. Für Deutsch­land kün­digte Bun­des­kanzler Olaf Scholz eine Auf­stockung der Wehr­aus­gaben auf jähr­lich mehr als 2 % des Brutto­in­lands­pro­dukts an. Zudem soll es eine In­vesti­tion in die Bun­des­wehr in Form eines Son­der­ver­mögens in Höhe von 100 Milli­arden € geben.

Soll ich jetzt meinen Sparplan stoppen?

Nein. Wenn die Kurse nie­drig sind, lohnt es sich besonders, mittels breit ge­streu­ter ETFs in die Welt­wirt­schaft zu in­ves­tieren. Für das gleiche Geld er­hal­ten Sie dann schließlich mehr Fonds-Anteile als vor der Ab­wärts­be­we­gung des Mark­tes. Spä­ter wer­den die Kur­se vor­aus­sicht­lich wie­der stei­gen, wie his­to­rische Be­trach­tungen nahe­legen. Die nach Kriegsbeginn drastisch gefallenen Kurs vieler Wertpapiere haben sich in vielen Fällen schon erholt. Selbst wenn noch ein an­hal­tender Bären­markt mit niedrigen Kursen folgt, fah­ren Sie lang­fris­tig am bes­ten damit, Ihren ETF-Sparplan wei­ter re­gel­mäßig aus­zu­führen. Bei einem An­lage­hori­zont von 15 Jah­ren oder mehr haben An­le­ger, die durch­gehend auf den MSCI World setzen, bis­lang immer Ge­winn gemacht.

Wenn Sie es sich leis­ten können, stocken Sie Ihren Spar­plan auf. Doch in­ves­tieren Sie nie­mals Geld an der Börse, das Sie für den täg­lichen Be­darf oder als Rück­lage be­nöti­gen. Dieses soll­ten Sie auf dem Giro- oder Tages­geld­konto vor­hal­ten, damit es keinen Kurs­schwan­kungen un­ter­liegt und Sie jeder­zeit da­rauf zu­grei­fen können.

Welchen Russland-Anteil haben meine ETFs?

Die Quote russischer Aktien in euro­päischen Exchange Traded Funds (ETFs) ist schon vor dem Krieg in der Ukraine im Großen und Ganzen sehr gering gewesen. Experten schätzen den Anteil der russischen Aktien in hier gehandelten Index­fonds Mitte Februar auf unter 0,5 %. In einigen speziellen ETFs lag der Prozent­satz russischer Positionen aber auch deut­lich höher. Wir klären, welche ETFs das waren, und was An­leger jetzt tun sollten.

Was ist mit dem Russland-Anteil in ETFs?

Indexanbieter wie MSCI, FTSE und S&P haben sich dafür entschieden, Russland-Aktien aus ihren globalen und regionalen Indizes zu entfernen. Russ­land zählt nun nicht mehr zu den Schwellen­ländern, sondern wird separat gelistet. Die Änderun­gen traten für die FTSE-Indizes am 7. März 2022 und für MSCI und S&P am 9. März 2022 in Kraft. Der deutsche Index­anbieter Solactive entfernte russische Positionen zum 10. März 2022 aus seinen Listings.

Dieser Beschluss bedeutet, dass ETF-Anbieter, die diese Indizes nachbilden, ihre russischen Positionen ebenfalls abstoßen müssen. Als ETF-Anleger müssen Sie also nicht mehr selbst tätig werden, um russische Aktien aus Ihrem ETF-Depot zu entfernen.

In welchen ETFs war der Russland-Anteil besonders hoch?

Nicht immer ist die Antwort so ein­fach wie bei den Fonds, die das Wort „Russ­land“ be­reits im Titel tragen. Hier haben sich die An­le­ger wohl einmal be­wusst für eine In­vesti­tion in das Land ent­schie­den – etwa mit dem Lyxor MSCI Russia ETF oder dem Xtrackers MSCI Russia Capped Swap ETF, die fast aus­schließlich auf russische Wertpapiere setzen. In Sektor-ETFs, die auf den Energie- oder Rohstoffbereich fokussieren, konnten russische Positionen, obwohl sie im Namen nicht genannt sind, ebenfalls eine erhebliche Rolle spielen.

Ein vergleichs­weise großes Gewicht kommt russischen Aktien auch in ETFs zu, die den Index MSCI Eastern Europe nach­bauen. Sie machten hier fast drei Viertel des Wertes aus. Im MSCI Eastern Europe Capped stellten russische Aktien etwas über die Hälfte des Fonds­wertes. Mit dem MSCI Eastern Europe Ex Russia ETF boten beispiels­weise Amundi und Lyxor auch vor dem Krieg bereits ETF-Alternativen ohne den Aggressor an.

Die meisten Anbieter von ETFs mit einem Fokus auf Russland, Osteuropa oder BRIC haben die Neuaus­gabe und Rück­nahme von Anteilen ausgesetzt oder russische Positionen auf dem Fonds entfernt.

Wofür steht BRIC?

Die Abkürzung BRIC steht für Brasilien, Russland, Indien und China. Der Index BRIC 50 umfasst die 50 größten Un­ter­neh­men aus diesen Län­dern nach Markt­kapi­tali­sierung. Der Russland-Anteil betrug hier trotz der geringen geografischen Streuung zuletzt meist nur zwischen 3 und 10 %.

Wie viel Russland enthielt ein Emerging-Markets-ETF?

In einem klassischen Welt­portfolio findet sich häufig eine Variante eines ETFs, der die Schwellen­länder repräsen­tiert, zu denen Russ­land lange gerechnet wurde. Diese ETFs enthielten vor dem Ukraine-Krieg in der Regel zwischen 1 und 3 % russische Aktien. Der Index MSCI ACWI, der sowohl Positionen aus den Industrie- als auch den Schwel­len­ländern enthält, umfasste einen noch geringeren Anteil russischer Aktien. Im Index FTSE All World betrug der Prozent­satz Russlands 0,3. In Index­fonds, die den MSCI World ab­bil­den, waren nie russischen Positionen enthalten.

Wie finde ich den Russland-Anteil meines ETFs heraus?

Ihr ETF war nicht dabei? Um heraus­zufinden, wie es bei Ihrem ETF mit russischen Aktien aussieht, können Sie sich auch selbst infor­mieren. Es gibt zwei Möglich­keiten:

  • Suchen Sie entweder auf der Seite des Index­heraus­gebers nach dem Index, den Ihr Fonds nachbildet.
  • Ebenfalls möglich ist die Recherche über den Fonds­anbieter wie iShares by Blockrock, Xtrackers, Amundi, Wisdom Tree oder Vanguard.

Wie beeinflusst der Ukraine-Krieg meine P2P-Kredite?

Mit dem Krieg in der Ukraine und den Sank­tio­nen gegen Russ­land haben sich die Ri­si­ken für P2P-Kredite in bei­den Län­dern er­höht. Die Ge­fahr, dass Dar­lehens­neh­mer in der Ukraine ihre lau­fen­den Kre­dite nicht mehr be­die­nen können, ist er­heb­lich ge­stie­gen. Viele Ukrainer be­fin­den sich auf der Flucht oder kämp­fen in der Armee und haben ver­ständ­licher­weise andere Sorgen, als ihre Schulden ab­zu­zah­len. Auch in Russ­land haben sich die Um­stän­de ver­än­dert: Der Rubel stürzte zeitweise auf ein Re­kord­tief, und die Zen­tral­bank verdoppelte den Leit­zins zunächst, um ihn dann wieder abzusenken. Festzuhalten ist: Der Krieg treibt das Aus­fall­risi­ko von russischen P2P-Krediten in die Höhe.

Als Investor kann es jetzt sinn­voll sein, die Ein­stel­lungen für die Län­der, in die man Kre­dite ver­ge­ben will, zu än­dern, und be­ste­hende Kre­dite in der Ukraine und Russ­land auf­zu­lösen oder zu ver­kau­fen. Wer über Bondora in­ves­tiert, muss nicht tätig werden: Diese Platt­form ver­mit­telt an euro­päische In­ves­toren aus­schließlich Kre­dit­neh­mer aus Est­land, Finn­land und Spanien.

Geld von privat für privat

P2P-Kredite steht für Kre­dite, die Peer-to-Peer, also von Pri­vat­per­son zu Pri­vat­per­son, ver­ge­ben werden. Kre­dit­geber und Kre­dit­nehmer fin­den sich un­komp­li­ziert über Platt­for­men und Markt­plätze wie Bondora, RoboCash, Mintos, PeerBerry, Twino oder Kviku. In letz­ter Zeit ist diese junge An­lage­form be­liebt ge­wor­den. Viele In­ves­toren lockt trotz des Aus­fall­risi­kos die Aus­sicht auf eine recht hohe Ren­dite von zum Teil zwei­stel­ligen Zinsen.

Welche finanziellen Folgen haben die SWIFT-Sanktionen für Deutschland?

Mit dem Ausschluss russi­scher Banken aus dem Zah­lungs­sys­tem SWIFT können russi­sche Un­ter­neh­men keine Ge­schäf­te mehr über diese Ban­ken mit dem Aus­land durch­füh­ren. Zum einen können z. B. deutsche Un­ter­neh­men be­stell­te Waren nicht mehr be­zah­len, zum an­de­ren werden deut­sche Ex­port­güter nicht mehr von Russ­land be­zahlt. Waren­strö­me werden so un­ter­brochen. Deutsch­land lie­fert haupt­säch­lich Autos, Maschinen und che­mische Er­zeug­nisse nach Russ­land. Die be­trof­fenen Wirt­schafts­zweige könnten Ver­luste er­lei­den.

Außerdem besteht die Sorge, dass Russland mit einem kompletten Lie­fer­stopp von Gas, Erd­öl und Koh­le auf die Sank­tio­nen rea­giert. In die­sem Fall wür­den die Preise für Ben­zin, die Gas­prei­se und Strom­prei­se noch weiter steigen. Die Ener­gie­krise würde sich wei­ter zuspitzen.

Darüber hinaus wird be­fürch­tet, dass der Aus­schluss aus dem SWIFT-System und die Sank­tionen ins­ge­samt zu Pro­ble­men mit Geld­an­lagen bei russischen Ban­ken füh­ren können.

Was ist SWIFT?

SWIFT ist die Abkürzung für Society for World­wide Inter­bank Finan­cial Tele­commu­nica­tion. Dieses Sys­tem bün­delt welt­weit über 11.000 Ban­ken und sorgt als tech­ni­sche In­fra­struk­tur für den rei­bungs­losen Ab­lauf inter­natio­naler Über­wei­sungen.

Jede Bank, die sich an dem Netz­werk be­tei­ligt, er­hält einen Business Identi­fier Code (BIC), eine Art SWIFT-Adresse. Mit die­sem Code ist je­des Kre­dit­ins­ti­tut ein­deu­tig iden­ti­fi­zier­bar. Diese BIC kennen Sie auch von Ihren Geld­kar­ten. Jeden Tag werden über SWIFT mehr als 40 Mil­lio­nen Da­ten­sätze aus­ge­tauscht, so dass Aus­lands­über­wei­sungen auf den rich­tigen Kon­ten eingehen.

Organisiert ist SWIFT als Ge­nossen­schaft mit Sitz in Bel­gien, die 1973 ge­grün­det wurde. Sie wird von den Zen­tral­ban­ken meh­re­rer Län­der und der Euro­päi­schen Zen­tral­bank be­auf­sich­tigt.

Warum werden wegen des Ukraine-Krieges Lebensmittel teurer?

Die Ukraine und Russland sind wichtige Lieferanten von Getreide­sorten wie Weizen, Gerste und Roggen. Exporte aus diesen Ländern liefen bis zum Kriegs­beginn zum großen Teil über das Schwarze Meer. Diese wichtige Handels­route versorgte ca. 30 % der welt­weiten Nach­frage und ist zurzeit fast voll­ständig unter­brochen. Damit wird Getreide auf dem globalen Markt knapp und teurer. Außerdem hat Russland den Getreide-Export zusätz­lich reduziert, um die Ressourcen für den heimischen Markt zu nutzen.

Von ausbleibenden Getreide­lieferungen sind andere Regionen wie z. B. Nordafrika viel stärker betroffen als Europa und Deutschland. Dort spielen die Lieferungen aus der Ukraine und Russland eine viel größere Rolle bei der Nahrungs­mittel­versorgung der Bevölkerung.

Einen weiteren Grund für die Preis­steigerungen bei Lebens­mitteln in Deutschland sieht der Bauern­verband in Versorgungs­engpässen bei Dünge­mitteln. Deshalb würde neben Getreideprodukten wie Nudeln und Brot auch Fleisch teurer werden.

Welche Folgen haben der Krieg und die Sanktionen gegen Russland auf die Energiepreise?

Sowohl Öl als auch Gas und Strom wurden teurer. Noch am Tag des Kriegs­be­ginns stiegen die Öl­preise am Roh­öl­markt auf mehr­jäh­rige Höchst­stände. In den da­rauf­fol­gen­den Tagen hielt diese Ent­wick­lung an. Auch die Gas­preise ver­teuer­ten sich an der Leip­ziger Ener­gie­börse im zwei­stel­ligen Pro­zent­be­reich. Russ­land war lange einer der größten Öl- und Gas­liefe­ran­ten der Welt. Drosselungen der Menge, Lie­fer­unterbrechungen und -Stopps führten in der Folge zu Energieknappheit sowie zu Un­sicher­hei­ten an den Märk­ten und ließen die Prei­se steigen.

Deutschland bemühte sich um Ersatz wie z. B. Flüs­sig­gas aus anderen Ländern und fuhr auch den Verbrauch herunter. Inzwischen sind die Preise wieder gefallen. Wie teuer Gas und Öl in Zukunft wer­den, lässt sich nicht ge­nau vor­her­sagen.

Die Bun­des­re­gie­rung hat mehrfach Hilfs­maßnah­men für deut­sche Haus­hal­te be­schlos­sen, um die Be­las­tun­gen durch stei­gende Ener­gie­prei­se zu min­dern. Dazu ge­hören eine Strompreisbremse und eine Ausweitung der Wohngeld-Berechtigung, mehr Kindergeld, eine 300-€-Einmalzahlung für Arbeitnehmer und Rentner, eine 200-€-Zahlung für Studierende und Auszubildende, von Juni bis August 2022 das Deutschland-Ticket und ein Tankrabatt sowie höhere Heiz­kosten-Zuschüsse und die Ab­schaf­fung der EEG-Umlage.

Spartipps

In jedem Haushalt gibt es Mög­lich­kei­ten, den ei­ge­nen Ener­gie­ver­brauch zu sen­ken. Wir haben für Sie Tipps zu­sam­men­ge­stellt, wie Sie im All­tag Strom sparen können.

Wie kann ich für die Ukraine spenden?

Ange­sichts der schlim­men Bil­der aus der Ukra­ine und der Not der geflüch­te­ten Men­schen ist die Hilfs­bereit­schaft groß. Wenn Sie Betrof­fe­ne unter­stüt­zen möch­ten, sind Geld­spen­den effek­tiv, schnell und flexi­bel. Privat­per­so­nen kön­nen z. B. über die Zu­sammen­schlüs­se zahl­rei­cher Hilfs­orga­nisa­tio­nen zu „Bünd­nis Entwick­lung Hilft“ (BEH) und „Aktion Deutsch­land Hilft“ (ADH) Geld spen­den. Weitere Infor­ma­tio­nen finden Sie auf der Seite Spendenkonto-Nothilfe. Die Spen­de in belie­biger Höhe über­wei­sen Sie auf das gemein­sa­me Kon­to:

BEH und ADH
IBAN: DE53 200 400 600 200 400 600
BIC: COBADEFFXXX Commerzbank
Stichwort: Nothilfe Ukraine

Auch das Deut­sche Rote Kreuz und die UNO Flücht­lings­hilfe rufen wie viele ande­re Hilfs­organi­satio­nen zu Spen­den auf:

DRK e. V.
IBAN: DE63 3702 0500 0005 0233 07
BIC: BFSWDE33XXX Bank für Sozial­wirt­schaft
Stich­wort: Not­hil­fe Ukraine

UNO-Flücht­lings­hilfe e.V.
IBAN: DE78 3705 0198 0020 0088 50
BIC: COLSDE33 Spar­kasse KölnBonn
Stichwort: Not­hilfe Ukraine

Sachspenden vorher abklären

Neben Geld­spen­den sind die vom Krieg betrof­fe­nen Men­schen auch auf Sach­spen­den an­ge­wie­sen. Benötigt wer­den der­zeit beson­ders Bett­wäsche und Schlaf­säcke, Hygiene­ar­tikel und Hand­tü­cher, Baby­nah­rung sowie lange halt­bare Lebens­mit­tel. Auch Power­banks und Taschen­lam­pen sind nach An­ga­ben von Hilfs­ver­bän­den ge­fragt. Infor­mie­ren Sie sich aber vor einer Sach­spen­de über den tat­säch­li­chen, tages­aktu­el­len Be­darf. Bei­spiels­weise wer­den Klei­dung oder Kuschel­tie­re vieler­orts nicht mehr ge­braucht. Er­kundi­gen Sie sich bei loka­len Ver­bän­den wie Cari­tas oder Dia­ko­nie darü­ber, was akut ge­sucht wird. Wer Sach­spen­den täti­gen will, kann sich z. B. bei einer zentra­len Hot­line des Mal­te­ser Hilfs­diens­tes infor­mie­ren. Die Nummer lau­tet 0800 - 589 279 94.

Selber helfen und Gastgeber werden

Wenn Sie ukra­ini­sche Flücht­linge nach ihrer An­kunft in Deutsch­land vor Ort unter­stüt­zen wol­len, wen­den Sie sich an Ihre Stadt oder Gemeinde oder an dort ansässi­ge Initia­tiven. Oft sind Men­schen gesucht, die über­set­zen kön­nen oder eine Unter­kunft für Geflüch­te­te zur Ver­fü­gung stel­len. Als Gast­ge­ber für Geflüch­te­te kön­nen Sie sich auch über die Por­tale „Unter­kunft Ukraine“ oder „Host­4­Ukraine“ anbie­ten. Wo Ihre Hil­fe gebraucht wird, fin­den Sie zudem orts­über­grei­fend über das Por­tal „Help­To“ her­aus.

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