- Bei einem Depotwechsel eröffnen Sie ein neues Depot, während das alte noch besteht. Dann beantragen Sie beim neuen Anbieter einen Depotumzug.
- Sie können wahlweise ihr gesamtes Depot oder nur bestimmte Wertpapiere übertragen.
- Bleibt der Depotinhaber derselbe, hat ein Depotwechsel keine steuerlichen Folgen.
- Auch eine Schenkung oder ein Depotübertrag an Dritte ist möglich.
- Warum lohnt sich ein Depotwechsel?
- Wie finde ich das richtige Depot?
- Welche Depots empfiehlt Vergleich.de?
- Wie läuft ein Depotwechsel ab?
- Was kostet ein Depotübertrag?
- Welche Wertpapiere kann ich übertragen?
- Steuerliche Aspekte beim Depotwechsel
- Welche Probleme können auftreten?
- Fazit: Depot wechseln und Geld sparen
- Häufige Fragen zum Depotübertrag
Warum lohnt sich ein Depotwechsel?

Ein Depotwechsel kann die laufenden Depotkosten erheblich senken, etwa, wenn die Depotgebühr beim neuen Anbieter wegfällt oder Transaktionen günstiger sind, z. B. Sparpläne nichts kosten. Damit steigt Ihre Netto-Rendite. Gerade auf lange Sicht kann dies durch den Zinseszinseffekt Ihren Vermögensaufbau beschleunigen.
Viele Broker und Banken bieten neuen Kunden zudem beim Depotwechsel eine Prämie. Das kann ein guter Grund für den Wechsel zu einem neuen Anbieter sein. Noch naheliegender ist der Depotübertrag, wenn Sie mit Ihrer Bank oder Ihrem Broker wegen eines schlechten Service oder eingeschränkten Funktionen beim Handel oder in der App unzufrieden sind.
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Quelle: Vergleich.de Depot Vergleich und Homepage der Depotanbieter, Stand: 4. Juni 2025.
Bedenken Sie, dass verschiedene Bedingungen für den Bonus gelten können. Informationen dazu finden Sie auf den Seiten der Anbieter.
Auch ein breiteres Angebot an Wertpapieren macht den Depot-Umzug attraktiv. Vielleicht haben Sie bislang nur ETFs gehandelt und möchten nun auch in Einzelaktien, Anleihen oder Kryptowährungen investieren. Dann ist ein Broker mit einer großen Produktpalette interessant.
Vielleicht wollen Sie auch Zeit sparen oder Ihr Finanz-Setup vereinfachen und suchen daher nach einem Anbieter, bei dem Sie sowohl Ihre Bank- als auch Ihre Börsengeschäfte tätigen können. Sich nur noch ein Passwort fürs Online-Banking merken zu müssen und jederzeit den vollen Überblick über ihr Geld zu haben, klingt für viele Privatanleger reizvoll. Einige Depotanbieter werben auch mit Zinsen für Guthaben auf dem Verrechnungskonto. Auch dies kann Sie dazu motivieren, Ihr Aktiendepot übertragen zu lassen.
Wie finde ich das richtige Depot?
Um den besten neuen Broker für sich zu finden, sollten Sie vor einem Depotwechsel einen Depot Vergleich vornehmen.
Als Kriterien für die Auswahl sollten Sie auf folgende Punkte achten:
- Kosten bei Depotgebühren und Transaktionen
- Wertpapierangebot
- Nutzerfreundlichkeit der App/Website
- Organisationsaufwand Ihrer persönlichen Finanzen
- Kundenservice
- mögliche Zinsen für Guthaben auf dem Depot-Verrechnungskonto
- Wechselbonus
Vergleichen Sie die vielen Anbieter, indem Sie Ihr eigenes Anlegerverhalten zugrunde legen. Handeln Sie viel, suchen Sie nach Anbietern mit geringen Kosten für Transaktionen. Handeln Sie wenig, suchen Sie nach Anbietern mit einer geringen Grundgebühr des Depots.
Beim Vergleich können Sie auch auf die Kundenbewertungen achten. Eine auf den ersten Blick reizvolle Wechselprämie lenkt vielleicht nur von einer hohen Unzufriedenheit der Bestandskunden ab.
Depot Vergleich
Welche Depots empfiehlt Vergleich.de?
Ein Depot, zu dem Sie wechseln können und bei dem Sie eine große Auswahl an Wertpapieren haben, lässt sich bei Ihrer Hausbank, einer Direktbank oder einem Online-Broker eröffnen. Ein Online-Broker ist meist am günstigsten. Das passende Depot mit den gerinsten Depotkosten für Sie finden Sie in unserem Depot Vergleich.

Heike Kevenhörster
Vergleich.de Expertin für Geldanlagen
Je nachdem, auf was Sie besonderen Wert legen, kann das beste Depot für Sie ein anderes sein als das für Ihren Kollegen. Für preisbewusste Anleger sind der Free Broker von Scalable Capital* sowie das Angebot von finanzen.net ZERO*, justTRADE*, Trade Republic*, Traders Place* und Smartbroker+* besonders interessant. Depotführungsgebühren zahlen Sie hier nicht. Eine Transaktion muss hier nicht mehr als 1 € kosten und Sparplanausführungen sind oft kostenlos.
Alles an einem Ort haben Sie, wenn Sie ein Wertpapierdepot bei einer Bank nutzen, die weitere Leistungen wie ein Giro- oder Tagesgeldkonto und eine Debitkarte bereitstellt. Schauen Sie sich hier die Anbieter von ING, DKB, Comdirect und Consorsbank genauer an.
Suchen Sie eine besonders große Auswahl an Indexfonds, sind Scalable Capital*, Trade Republic*, finanzen.net ZERO* und Smartbroker+* vielversprechende Kandidaten.
Wenn es für Sie wichtig ist, viele Handelsplätze zur Auswahl zu haben, nehmen Sie Traders Place*, Smartbroker+* und Flatex in die engere Wahl. Hier können Sie an allen deutschen Handelsplätzen und an einigen ausländischen Handelsplätzen handeln. Zusätzlich ist dort sowie bei justTRADE* außerbörslicher Direkthandel möglich.
Schritt für Schritt: Wie läuft ein Depotwechsel ab?
Bei einem Depotübertrag werden ein Teil oder alle Ihre Wertpapiere wie Anleihen, ETFs oder Aktien von einem Depot auf ein anderes übertragen. Mit diesen vier einfachen Schritten vollziehen Sie einen Depotwechsel.
Nutzen Sie unseren Depot Vergleich, um den Broker zu finden, zu dem Sie mit Ihrem alten Depot umziehen möchten. Je nachdem, welche Gründe es für einen Depotwechsel gibt, legen Sie Ihre Kriterien für die Auswahl fest. Achten Sie in jedem Fall auf günstige Gebühren und darauf, dass Sie Ihre gewünschten Wertpapiere dort handeln können.
Sobald Sie sich für einen neuen Broker entschieden haben, eröffnen Sie dort ein neues Depot. Dies geht sowohl bei Online-Brokern als auch bei Filial- und Direktbanken. Beim neuen Anbieter müssen Sie sich identifizieren. Dafür können Sie meist wahlweise das PostIdent- oder das schnelle VideoIdent- oder E-Verfahren nutzen, das Sie in wenigen Minuten direkt online durchlaufen können.
Beim neuen Anbieter beantragen Sie nun einen Depotübertrag, um Ihre Wertpapiere wie Aktien, Anleihen und ETFs zu übertragen. Dafür navigieren Sie online oder in der App zum entsprechenden Menüpunkt. Manchmal nennt der Broker diesen Depotübertrag auch „Depoteinzug“, weil Sie einen Depotwechsel hin zum neuen Anbieter vornehmen. Bei einem kompletten Depotübertrag wählen Sie aus, alle Wertpapiere zu transferieren. Geben Sie die Daten ein, die der Anbieter abfragt.
Nachdem der Übertrag erfolgt ist, sollten Sie nicht nur Ihr neues, sondern auch Ihr altes Depot noch einmal prüfen. In der Regel hat alles reibungslos funktioniert. Nicht nur die Wertpapiere, sondern auch die Anschaffungsdaten, also z. B. der Kaufzeitpunkt und der Einstandskurs, sollten übertragen worden sein.
Ob das geklappt hat, können Sie i. d. R. im Dokumentenarchiv überprüfen. Falls diese Informationen fehlen, sollten Sie beim alten Broker die Nachlieferung der Anschaffungsdaten beantragen, denn steuerlich sind diese relevant. Zur Sicherheit können Sie die Abrechnungen für Ihre Wertpapiere zusätzlich in Ihrem Kontobereich selbst herunterladen.
Wenn alles beim neuen Broker angekommen ist, können Sie das alte Depot schließen. Dies ist besonders dann empfehlenswert, wenn regelmäßige Kosten anfallen. Ansonsten können Sie das alte Konto auch weiter laufenlassen. Zur Depotschließung gehört auch, nach erfolgtem Depotübertrag das Verrechnungskonto aufzulösen.
Eine Depotkündigung können Sie bei Online-Brokern meist direkt in der App oder auf der Website vornehmen. Dazu navigieren Sie zum Bereich „Profil“. Die Option, Ihr Konto oder das Depot zu schließen, finden Sie in der Regel hier. Alternativ ist meist eine Kündigung per E-Mail oder Brief möglich. Hier finden Sie unseren Musterbrief Depot kündigen (PDF, barrierefrei) zum Download.
Was kostet ein Depotübertrag?
Der Depotwechsel in Form eines Depotübertrags ist innerhalb Deutschlands grundsätzlich kostenlos. Das hat der Bundesgerichtshof höchstrichterlich entschieden. Denn die Bank kommt nur ihrer Pflicht nach, die von ihr verwahrten Wertpapiere herauszugeben. Der Depotanbieter darf höchstens Gebühren von Dritten an Sie weiterreichen.
Anders ist es bei einem Umzug vom oder ins Ausland: Hier darf die Bank die tatsächlich anfallenden Depotwechsel-Kosten kassieren. Anleger, auf die dieser Sonderfall zutrifft, sollten die Kosten vorher individuell prüfen. Je nach Land können unterschiedliche Gebühren fällig werden.
Welche Wertpapiere kann ich übertragen?
Zum neuen Depot können Sie in der Regel alle Wertpapiere transferieren, die dort handelbar sind. Das bedeutet, dass Sie nicht nur Aktien auf ein anderes Depot übertragen können, sondern z. B. auch Anleihen und Fonds, einschließlich ETFs.
Sie haben grundsätzlich die Wahl, entweder Ihr gesamtes Depot zu übertragen oder nur einzelne Wertpapiere. So können Sie sich beispielsweise dafür entscheiden, alle Einzelaktien in ein neues Depot zu überführen und Fonds und ETFs beim alten Broker zu belassen. Bruchstücke von Wertpapieren, die bei einem Sparplan entstehen können, können nicht transferiert werden, sondern werden bei einem kompletten Depotumzug in der Regel im alten Depot verkauft.
Welche steuerlichen Aspekte muss ich bei einem Wechsel meines Depots beachten?
Wenn der Inhaber des Depots beim Umzug identisch bleibt, gibt es beim Wechsel des gesamten Depots innerhalb Deutschlands keine steuerlichen Folgen. Dies ist ein sogenannter „Depotübertrag ohne Gläubigerübertragung“ oder „Depotübertrag mit Gläubigeridentät“.
Die alte Bank gibt dann auch die Anschaffungsdaten der Wertpapiere an den neuen Broker weiter. Damit ist im Fall eines zukünftigen Verkaufs klar, wann Sie die ETFs, Anleihen bzw. Aktien gekauft haben, wie der Anschaffungspreis lautete und wie hoch der Gewinn inzwischen ist. Dies bestimmt, wie hoch die Abgeltungssteuer ausfällt, die Sie später zahlen müssen.
Sofern der Depotinhaber identisch bleibt, wenn das Depot übertragen wird, können auch sogenannte Verlustverrechnungstöpfe übernommen werden, die bspw. Verluste beim Verkauf von Fonds beinhalten. Diese Verluste werden dann u. a. mit Gewinnen aus Fonds verrechnet, wodurch Sie Steuern sparen. Auch die Informationen zur anrechenbaren ausländischen Quellensteuer werden in der Regel übertragen.
Wann fallen beim Depotübertrag Steuern an?
Falls Sie Wertpapiere an jemand andere übertragen, handelt es sich um einen „Übertrag mit Gläubigerwechsel“. Ein solcher Depotübertrag liegt immer dann vor, wenn der Inhaber des alten Depots nicht auch der Inhaber des neuen Depots ist. In einem solchen Fall werden zwei unterschiedliche Situationen unterschieden:
- Schenkung („unentgeltlicher Übertrag“)
- keine Schenkung („entgeltlicher Übertrag“)
Im Fall einer Schenkung übermittelt der alte Depotanbieter auch die Anschaffungsdaten der Wertpapiere ans neue Depot. Außerdem muss der Depotübertrag an das Finanzamt gemeldet werden. Es kann Schenkungssteuer anfallen.
Werden Sie bei einer Schenkung aktiv
Möchten Sie eine Schenkung vornehmen, setzen Sie sich mit Ihrer alten Depotbank in Verbindung. Teilen Sie ihr schriftlich mit, dass es sich um einen unentgeltlichen Übertrag handelt. Dies sollten Sie nicht versäumen, denn im Zweifel wertet die Bank den Depotübertrag als entgeltlichen Übertrag, was steuerlich einem Verkauf gleichkommt.
Im zweiten Fall, wenn also keine Schenkung vorliegt, wird die Steuer so berechnet, als hätte ein Verkauf stattgefunden. Falls die Anschaffungskosten nicht bekannt sind, setzt die Bank pauschal 30 % des Verkaufspreises als Gewinn an und besteuert diesen Betrag. Es wird also in der Regel Abgeltungssteuer fällig. Eine Ausnahme gibt es nur bei Altbeständen, also Wertpapieren, die vor 2009 erworben wurden.
Wie kann ich mit einem Depotübertrag Steuern sparen?
Da bei einem teilweisen Depotübertrag die ältesten Wertpapiere zuerst ausgebucht werden, können Sie auf diese Weise jüngere Anteile von älteren trennen. Dies ist relevant, da es in der Regel steuerlich günstiger ist, jüngere Anteile zu verkaufen, da diese meist weniger Gewinn erzielt haben. Und auf den Gewinn müssen Sie als Anleger schließlich Abgeltungssteuer zahlen.
Ein Beispiel, wie Sie mit einem Depotwechsel Steuern sparen können: Nehmen wir an, Sie führen seit 15 Jahren einen Sparplan auf einen MSCI-World-ETF aus. Nun möchten Sie 50 Ihrer Anteile verkaufen. Würden Sie einfach aus Ihrer kompletten Depot-Position heraus 50 Anteile verkaufen, so käme das so genannte „FiFo-Prinzip“ zur Anwendung: First in, first out. Dies bedeutet, dass in diesem Fall immer automatisch die ältesten, also 15 Jahre alten ETF-Anteile verkauft würden – und Sie somit i. d. R. viel Steuern zahlen müssten.
Wenn Sie vor einem Verkauf jedoch die meisten Anteile dieses ETFs auf ein neues Depot übertragen – alle bis auf 50 Anteile, die im alten Depot verbleiben – so haben Sie auf diese Weise die jüngsten und damit steuergünstigsten Anteile von den älteren separiert. Nun verkaufen Sie einfach die 50 Anteile im alten Depot und sparen Steuern.
Welche Probleme können bei einem Depotübertrag auftreten?
Beim Depotübertrag kann es u. a. zu Problemen mit ausländischen Depots, Wertpapier-Bruchstücken, vermögenswirksamen Leistungen und Wertpapieren aus anderen Ländern kommen. Auch kann sich die Übertragung verzögern. Dies ist ärgerlich, denn während die ETFs und Aktien übertragen werden, ist für Sie kein Handel mit den Wertpapieren möglich. Sie können in dieser Zeit also nicht auf Marktbewegungen reagieren.
Generell ist es am sichersten, wenn Sie vor dem Depotwechsel bei Ihrem neuen Anbieter nachschauen, ob er Ihre Wertpapiere in seinem Angebot hat. Dann können diese in der Regel problemlos übertragen werden. Wertpapier-Bruchstücke, beispielsweise eine halbe Aktie oder ein Zehntel eines ETF-Anteils, können dagegen meist nicht übertragen werden. Hier wird ein Verkauf notwendig, wenn Sie das alte Depot schließen möchten.
Wir raten davon ab, Depots von ausländischen Banken nach Deutschland zu übertragen. Dabei treten oft steuerliche Probleme auf. Zusätzlich können erhebliche Kosten auf Sie zukommen.
Fazit: Depot wechseln und Geld sparen
Wenn Sie heute noch Gebühren für Sparpläne oder laufende Depotkosten zahlen, können Sie bei einem Brokerwechsel sofort Geld sparen. Eventuell profitieren Sie beim neuen Depotanbieter auch von einer größeren Wertpapierauswahl und einem besseren Service. Manchmal erhalten Sie bei einem Depotübertrag zusätzlich noch eine Wechselprämie. Niemand sollte unnötig lange Kunde bei einem zweitklassigen Broker bleiben. Informieren Sie sich über das aktuelle Angebot in unserem Depot Vergleich. Heutzutage ist ein Depotwechsel schnell und unkompliziert erledigt.
FAQ: Häufige Fragen zum Depotübertrag
Laut Bundesanstalt für Finanzdienstleistungsaufsicht (BaFin) sollte ein Depotumzug grundsätzlich in 3 Wochen erledigt sein. Falls sich der Auftrag verzögert, muss der Depotanbieter Sie unverzüglich informieren. Spätestens 5 Arbeitstage nach Ablauf der 3 Wochen sollten Sie einen Zwischenstand mitgeteilt bekommen, der auch den Grund für die Verzögerung benennt.
In der Praxis kann der Depotübertrag innerhalb einer Woche erledigt sein, er kann aber auch längere Zeit in Anspruch nehmen. Sicherheitshalber erkundigen Sie sich bei Ihrem neuen und alten Anbieter, mit welcher Zeit Sie rechnen müssen.
Nein, es ist nicht nötig, beim alten Anbieter zu kündigen, wenn Sie zu einem neuen Depot wechseln. Sie können das alte Konto generell auch ohne Wertpapiere laufen lassen. Alternativ schließen Sie das alte Depot nach dem erfolgten Depotübertrag. Das ist die sichere Variante.
Wir raten davon ab, das alte Depot vor dem Depotwechsel zu kündigen und dann – ohne Depotübertrag – ein neues Depot zu eröffnen, bei dem Sie die Wertpapiere neu kaufen. Aus folgenden Gründen ist dies voraussichtlich nachteilig für Sie:
- Für den Verkauf der Anteile aus dem alten Depot müssen Sie wahrscheinlich Steuern zahlen.
- Die Möglichkeit, für die Steuer Verlustvorträge zu übertragen und dadurch bei einem späteren Verkauf Steuern zu sparen, geht bei einer Kündigung vor dem Depotwechsel verloren.
- Bei der Neuanlage Ihres Kapitals im neuen Depot kommen für jede Transaktion Kosten in Form des Spreads und evtl. weitere Gebühren auf Sie zu.
- Sie verschenken eine mögliche Prämie für einen direkten Depotwechsel.
Zum Beispiel im Fall einer Erbschaft, einer Schenkung oder eines Übertrags auf den Ehepartner kann das Depot auch auf jemand anderen übertragen werden. Die Bank meldet dies dem Finanzamt, Abgeltungssteuer wird nicht abgezogen. Liegt der Depotwert aber über dem Freibetrag für eine Schenkung, wird Schenkungssteuer fällig.
Steuerlich am ungünstigsten ist der Depotübertrag an einen Dritten, der keine Erbschaft oder Schenkung ist. Dies wird wie ein Verkauf gewertet. In diesem Fall zieht die Bank i. d. R. die Abgeltungssteuer direkt ab. Klären Sie vor solch einem Vorgang unbedingt mit Ihrer Bank, welche steuerlichen Konsequenzen drohen.
Ja, ein Depotübertrag ist kostenlos. Innerhalb Deutschlands darf es keine Gebühren kosten, Ihr Depot zu übertragen. Ein Urteil des Bundesgerichtshofes aus dem Jahr 2004 hat dies festgeschrieben. Maximal darf der Depotanbieter Gebühren von Dritten an Sie weiterreichen.
Bezüglich der Kosten für den Depotwechsel gelten andere Regelungen, wenn bei einem Depotumzug ein Anbieter aus dem Ausland involviert ist. Dann kann ein Depotübertrag für Sie teuer werden.