Wie kann ich Bitcoin kaufen?
Grundsätzlich gibt es zwei Möglichkeiten an einem möglichen starken Wertzuwachs von Bitcoins, kurz BTC oder XBT, zu profitieren. Sie können:
- Bitcoins als digitales Geld auf Online-Marktplätzen, über Broker und Bitcoin-Börsen kaufen, verkaufen, handeln oder als Zahlungsmittel verwenden. Dafür brauchen Sie ein Wallet. Finden Sie einen geeigneten Anbieter in unserem Krypto-Börsen Vergleich.
- Bitcoins mit Wertpapieren als Geldanlage nutzen. Dafür brauchen Sie ein Depot (z.B. aus unserem Depot Vergleich).
Im Folgenden zeigen wir Ihnen beide Varianten, erklären, wie sie funktionieren und worauf es dabei ankommt.
Variante 1: Bitcoins als digitales Geld kaufen
Sie können Bitcoins an verschiedenen Orten kaufen. Auf einem Bitcoin-Marktplatz oder an einer Bitcoin-Börse und über einen Broker. Als Grundlage dafür benötigen Sie ein Wallet. Das ist nichts anderes als ein elektronisches Portemonnaie. Mit einem Unterschied: Ihr Portemonnaie tragen Sie in Ihrer Tasche als realen Gegenstand mit sich herum. Das Wallet dagegen ist virtuell. Sie verwalten es bei Ihrer Handelsplattform bzw. Ihrem Broker oder Sie laden es auf ein Speichermedium herunter. Das kann ein PC, Laptop, Tablet aber auch ein Smartphone sein.
Wozu brauche ich ein Wallet?
Mit dem Bitcoin-Wallet führen Sie alle Überweisungen aus. Das funktioniert ähnlich wie eine Banküberweisung. Allerdings fließt das digitale Geld direkt von Person zu Person, da das Geschäft ohne zwischengeschaltete Bank abläuft. Das Bitcoin-Wallet dient als Schnittstelle zur Blockchain, also dem Bitcoin-Datennetzwerk. Der Zugang zu dem Wallet wird mit mehreren Schlüsseln und Passwörtern gesichert. Es gibt vier Möglichkeiten, ein Wallet zu nutzen.
- Ein Wallet können Sie sich für die mobile Nutzung als App im Play Store oder App Store herunterladen.
- Möchten Sie das Wallet für Ihren Computer, dann finden Sie online viele verschiedene Wallets passend für jedes Betriebssystem.
- Sie können sich auch bei einem Online-Wallet registrieren und es wie ein Online-Konto nutzen.
- Etwas sicherer ist die Hardware-Version. Das ist ein physisches Gerät, z.B. ein spezieller USB-Stick, mit dem Sie Ihre Bitcoins verwalten. Allerdings ist die Anschaffung mit Kosten verbunden, während Online-Wallets kostenlos sind.
Sie können ein Wallet auch mit einem Depot vergleichen, das Sie benötigen, wenn Sie Aktien kaufen und verkaufen wollen.
Direkter Handel auf einem Bitcoin-Marktplatz
Sie können Bitcoins auf speziellen Internet-Marktplätzen günstig und einfach kaufen, verkaufen und so mit ihnen handeln. Als angemeldeter Nutzer suchen Sie aktiv nach Angeboten anderer Nutzer des Marktplatzes. Der Kaufvorgang läuft in vier Schritten ab:
- Der Verkäufer bietet eine bestimmte Menge Bitcoins (es müssen keinen ganzen sein, möglich sind auch Teile wie z.B. 0,432 Bitcoins) zu einem festgelegten Preis an.
- Möchten Sie die Bitcoins zu dem vorgeschlagenen Preis kaufen, müssen Sie das Angebot akzeptieren. Der Preis wird also nur zwischen beiden beteiligten Parteien ausgehandelt.
- Anschließend überweisen Sie den Kaufpreis in einer klassischen Währung wie Euro oder US-Dollar auf das Bankkonto des Anbieters.
- Im Gegenzug erhalten Sie die digitale Währung für Ihr Wallet.
Der bekannteste deutsche Bitcoin-Marktplatz ist bitcoin.de, auch eToro* ist beliebt. In vielen Fällen wird eine Transaktionsgebühr von knapp 1 % des Kaufpreises fällig, die der Betreiber der Plattform erhält und die sich Käufer und Verkäufer teilen.
Automatisierter Kauf an der Bitcoin-Börse
Eine weitere Möglichkeit für den Kauf von Bitcoins, sind Bitcoin-Börsen. Der Unterschied zu den oben beschriebenen Marktplätzen liegt im automatisierten Handel. Sie suchen nicht eigenständig nach den besten Angeboten und führen den Kaufvorgang auch nicht selbst durch. Stattdessen geben Sie einen bestimmten Kurs vor. Sollte ein passendes Angebot in einem festgelegten Zeitraum vorhanden sein, wird der Kauf durch die Börse automatisch durchgeführt. Sie erhalten die Bitcoins, dafür wird Ihnen der Kaufpreis von Ihrem Konto abgebucht.
Die Nutzung einer Bitcoin-Börse ist mit höheren Transaktionsgebühren verbunden und damit teurer als der Kauf über einen Marktplatz, da hier der Aufwand für den Betreiber größer ist.
In Deutschland bekannte Krypto-Börsen sind z.B. Bitvavo powered by Hyphe, Börse Stuttgart (BSDEX), Bitpanda, Kraken und Binance. Es existieren aber viel mehr Bitcoin-Börsen, die sich in wesentlichen Punkten stark voneinander unterscheiden können:
- Bitcoin-Kurs
- Anzahl der handelbaren Bitcoins
- Angebot weiterer Kryptowährungen
- Gebühren
- Zahlungsmethode
- Nutzerfreundlichkeit und Service
Aufgrund der großen Unterschiede lohnt es sich, vor der Wahl einer Börse die verschiedenen Plattformen zu vergleichen. Wenn Sie möchten, können Sie sich auch bei mehreren Börsen anmelden und Bitcoins kaufen.
Zum Registrierungsprozess bei einer Bitcoin-Börse gehört auch die Wahl einer Zahlungsmethode. Einige Börsen akzeptieren nur Überweisungen. Bei anderen können Sie auch mit Ihrer Kreditkarte bezahlen. Bei immer mehr Betreibern können Sie auch Bitcoins mit PayPal kaufen. Diese kundenfreundliche Form setzt sich immer mehr durch. Wählen Sie eine Bitcoin-Börse mit der für Sie angenehmsten Methode.
Bequemer Kauf über Ihren Broker
Einige Neobroker in Deutschland wie finanzen.net ZERO* und justTRADE* bieten inzwischen ebenfalls Kryptohandel an. Der Broker kauft die Anteile und verwahrt sie anschließend auch. Für den Anleger ist diese Form, in Bitcoin zu investieren, praktisch: Er kann oft bei seinem vertrauten Depotanbieter bleiben, wo er vielleicht schon ETFs und Aktien hält, und muss sich keinen neuen Anbieter im Kryptobereich suchen.
In den USA wurden im Januar 2024 Bitcoin-Spot-ETFs zugelassen, die den Marktpreis von Bitcoin abbilden, und bequem von Privatanlegern und institutionellen Anlegern wie Pensionskassen und Versicherungen gehandelt werden können. In Deutschland sind solche Bitcoin-ETFs nicht erlaubt, da hierzulande ein ETF immer mehr als einen Wert umfassen muss. Es ist aber möglich, über andere Wertpapiere in Bitcoin zu investieren.
Variante 2: Bitcoins als Wertpapiere kaufen
Sie müssen nicht unbedingt Bitcoins kaufen. Sie können auch indirekt von der Wertsteigerung profitieren und in Bitcoins Ihr Geld anlegen. Das geht in den meisten Fällen unkompliziert über einen Broker oder Ihre Bank und Sie benötigen dafür kein Bitcoin-Wallet. Folgende Finanzprodukte stehen Ihnen zur Verfügung:
- Bitcoin-CFD: Die Abkürzung CFD steht für Contracts for Difference. Diese Wertpapiere gehören zur Gruppe der Derivate. Wenn Sie über einen Broker einen Bitcoin-CFD erwerben, werden Sie nicht zum Besitzer eines Bitcoins, sondern spekulieren auf den zukünftigen Kursverlauf der Kryptowährung.
- Bitcoin-Zertifikat: Eine weitere Möglichkeit, an der Wertentwicklung der digitalen Währung teilzunehmen, ist der Kauf von Bitcoin-Zertifikaten. Es gibt nur wenige Angebote auf dem deutschen Markt, das erste stammt von der Schweizer Bank Vontobel. Zertifikate bieten keine festen Zinsen, sie bilden den Wert des Bitcoins nach: Wenn der Wert steigt, machen Sie einen Gewinn.
- Bitcoin-ETP: Ein Bitcoin-ETP (Exchange Traded Product) ist ein börsengehandeltes Produkt, das den Wert der Kryptowährung verfolgt. Er wird ähnlich gehandelt wie eine Aktie oder ein ETF. In Deutschland können Sie seit Juni 2020 Bitcoin-ETPs an der Börse erwerben.
Für echte Krypto-Fans, die die Coins selber auf Hardware Wallets verwahren wollen, ist diese indirekte Art der Bitcoin-Investition nichts. Von Nachteil ist auf jeden Fall die steuerliche Behandlung für langfristige Anleger, denn auf Gewinne mit Bitcoin-ETPs fällt die Abgeltungssteuer an. Dies ist beim direkten Erwerb der Coins anders: Dann ist nach einem Jahr Haltedauer der Verkauf steuerfrei. Beim Handel mit den echten Coins vor Ablauf eines Jahres ist die Besteuerung dagegen kompliziert: Ab einer Freigrenze von 1.000 € für Einkünfte aus privaten Veräußerungsgeschäften (vor 2024: 600 €) kommt hier der persönliche Steuersatz zur Anwendung.
„Es hat für viele Privatkunden und institutionelle Investoren Vorteile, in Kryptowährungen in Form von Wertpapieren zu investieren", sagt Uwe Paßmann von Scalable Capital. „ETPs kann man über regulierte Börsen in Deutschland handeln und das schon im Sparplan ab 1 €. Auch steuerlich ist ein physisch besicherter ETP die einfachere Variante, wenn man Kryptowährungen handelt: Die Steuer wird automatisch abgeführt."
Die beschriebenen Finanzprodukte bieten gute Gewinnchancen, sind aber auch mit hohen Risiken verbunden. Sie erhalten keine festgeschriebenen Zinsen, wie bei Tagesgeld oder Festgeld, sondern sind von der weiteren Wertentwicklung des Bitcoins abhängig. Und da sind sowohl Ausschläge nach oben als auch nach unten möglich. So können hohe Verluste entstehen.
Wie Sie die passende Geldanlage für Ihre finanziellen Ziele auswählen, zeigen wie Ihnen in unserem Ratgeber „Anlagetipps“.
Experten-Interview: ETFs ermöglichen ein größeres Handelsvolumen
Welche Auswirkungen hat die Zulassung von Bitcoin-ETFs in den USA? Welche Möglichkeiten gibt es in Deutschland, in die älteste Digitalwährung zu investieren, und worauf sollte man als Privatanleger achten? Das und mehr haben wir Lisa Fischer gefragt. Die Expertin für Kryptowährungen ist bei 21Shares beschäftigt, dem größten Emittenten von börsengehandelten Produkten (ETPs) im Krypto-Bereich.
Anfang 2024 hat die US-Börsenaufsicht Bitcoin-Spot-ETFs genehmigt. Auch 21Shares hat gemeinsam mit ARK Invest einen solchen Fonds auf den Markt gebracht. Wie funktioniert ein Bitcoin-Spot-ETF?
Lisa Fischer: Ein Exchange Traded Fund (ETF) strebt danach, bestimmte Vermögenswerte widerzuspiegeln. Im Gegensatz zu herkömmlichen ETFs, die in eine breite Palette von Aktien oder Anleihen investieren können, konzentriert sich der Bitcoin-Spot-ETF ausschließlich auf Bitcoin. Der Begriff "Spot" bedeutet, dass die Bitcoins tatsächlich im Hintergrund erworben werden und nicht "synthetisch" über Derivate repliziert werden. Kurz gesagt, hält der ETF die entsprechende Kryptowährung. Der Anleger partizipiert durch den Erwerb eines Anteils am ETF am Wert der gehaltenen Kryptowährung.
Welche Folgen wird die US-Zulassung dieser ETFs Ihrer Ansicht nach haben?
Lisa Fischer: Voraussichtlich erhebliche. Die Entscheidung ermöglicht es einer breiteren Gruppe von Investoren auch außerhalb von Europa, problemlos in Bitcoin zu investieren. Üblicherweise erfordert der Erwerb von Bitcoins die Verwendung eines sogenannten Wallets. Mit einem Bitcoin-ETF wird der indirekte Kauf von Bitcoin so einfach wie der Erwerb einer Aktie. Da ETFs an regulierten Börsen gehandelt werden, können Investoren über ihre bestehenden Depots investieren und müssen kein externes Wallet oder Konto bei einer eventuell unregulierten Kryptobörse eröffnen. Diese Entwicklung öffnet auch die Türen für weitere institutionelle Investoren. Dies könnte die Akzeptanz und das Handelsvolumen von Bitcoin deutlich steigern.
Wird es auch in Europa bald Bitcoin-Spot-ETFs geben?
Lisa Fischer: In Europa gelten eine Reihe von Regeln und Standards für ETFs, auch UCITS genannt. Unter anderem wird eine Diversifizierung innerhalb des ETFs gefordert. Dies verhindert die Anlage in einen einzelnen Vermögenswert wie z. B. Bitcoin. Die Entwicklung von Bitcoin-Spot-ETFs in Europa hängt von den regulatorischen Entscheidungen und der Haltung der Finanzaufsichtsbehörden in den einzelnen Ländern sowie auf EU-Ebene ab. Das Investieren in Einzelwerte wird in Europa aber in der Regel nicht mittels ETF-Struktur abgebildet.
Bereits jetzt gibt es in Deutschland Bitcoin-ETPs, in die man – ähnlich wie in ETFs – als Privatanleger investieren kann. Worin besteht der Unterschied zu einem Bitcoin-Spot-ETF?
Lisa Fischer: Obwohl ETPs in ihrer Zielsetzung und Funktionsweise sehr ähnlich zu traditionellen Exchange Traded Funds (ETFs) sind, besteht der Hauptunterschied zwischen beiden darin, dass es sich bei ETPs um Schuldverschreibungen handelt, die von einer Zweckgesellschaft (Special Purpose Vehicle, SPV) ausgegeben werden. Anders als bei ETFs wird entsprechend nicht der Anteil an einem Fund erworben, sondern eine Forderung gegenüber dem Emittenten.
Sollte man als Privatanleger lieber direkt in Bitcoin oder eher in ein Bitcoin-ETP bzw. einen Bitcoin-ETF investieren?
Lisa Fischer: Die Entscheidung hängt von der Anlagestrategie des Investors ab. Bei einem direkten Investment in Bitcoin hat man den Vorteil, dass man die Kryptowährung für Zahlungen verwenden kann. Wenn man hingegen über einen ETP investiert, profitiert man ausschließlich von der Wertentwicklung. Der Vorteil hierbei ist wiederum, dass keine zusätzlichen Konten eröffnet werden müssen und man bequem über sein bestehendes Depot handeln kann. Hinzu kommt das regulierte Umfeld von ETPs und ETFs, welches die Sicherheit für Anleger erheblich steigert.
Das Interview wurde im Januar 2024 geführt.
Wie viel ist ein Bitcoin wert?
Das ist unterschiedlich, denn der Wert ändert sich ständig und kann von Bitcoin-Börse zu Bitcoin-Börse verschieden sein. Im Dezember 2024 erreichte der Kurs mit über 100.000 US-Dollar pro Bitcoin bzw. 98.538 € ein neues Allzeithoch.
Folgende Tabelle zeigt die Entwicklung des Preises für 1 Bitcoin in den vergangenen 5 Jahren jeweils im Rhythmus von 6 Monaten. Dabei wird deutlich, dass der Wert zum Jahreswechsel 2020/2021 sprunghaft anstieg, im Jahr 2022 fiel und Ende 2023 wieder zunahm. Außerdem ist zu erkennen, dass es in jedem Monat einen großen Unterschied zwischen den höchsten und den Tiefstwerten und damit große Schwankungen gibt. Das unterstreicht die sehr wechselhafte Wertentwicklung.
Entwicklung Bitcoin-Preis in Euro über 5 Jahre
höchster Preis für 1 Bitcoin | niedrigster Preis für 1 Bitcoin | |
---|---|---|
Januar 2019 | 4.285 € | 2.700 € |
Juli 2019 | 13.333 € | 7.500 € |
Januar 2020 | 10.500 € | 5.809 € |
Juli 2020 | 11.109 € | 6.170 € |
Januar 2021 | 40.000 € | 23.888 € |
Juli 2021 | 35.000 € | 25.200 € |
Januar 2022 | 42.000 € | 30.000 € |
Juli 2022 | 27.000 € | 18.000 € |
Januar 2023 | 19.800 € | 15.050 € |
Juli 2023 | 31.900 € | 22.909 € |
Januar 2024 | 41.557 € | 37.434 € |
Juli 2024 | 70.343 € | 48.000 € |
Quelle: bitcoin.de, Stand 31.07.2024
Viele Experten erwarten einen weiteren Wertzuwachs, da das Interesse etablierter Vermögensverwalter und damit auch die Nachfrage potenzieller Investoren zuzunehmen scheinen. Auch scheint es im Bereich des Möglichen, dass Staaten zukünftig Bitcoin als Teil ihrer Reserve halten. Optimistische Prognosen gehen von einem zukünftigen Wert von über 250.000 € für 1 Bitcoin aus. Niemand weiß, ob diese Vorhersagen eintreffen oder ob der Bitcoin an Wert verlieren wird.
Als Satoshi bezeichnet man die kleinste Einheit von Bitcoin. Ein Satoshi entspricht einem Hundertmillionenstel Bitcoin. Umgekehrt ist ein Bitcoin hundert Millionen Satoshi wert. Da ein Bitcoin mittlerweile einen recht hohen Wert hat, ist eine kleinere Einheit für viele Transaktionen sinnvoll. Der Begriff Satoshi geht auf Satoshi Nakamoto zurück. Unter diesem Autorennamen wurde 2008 ein heute berühmtes Whitepaper veröffentlicht, das den Startschuss für Bitcoin gab. Satoshi Nakamoto ist höchstwahrscheinlich ein Pseudonym. Es ist unklar, ob es sich dabei um einen einzelnen Menschen oder eine Gruppe handelt.
Wie wird der Bitcoin-Kurs festgelegt?
Der Wert des Bitcoins wird ausschließlich durch Angebot und Nachfrage bestimmt und ändert sich ständig. Gibt es viele Kaufinteressierte, dann können die Verkäufer mehr verlangen, ein Bitcoin wird teurer, der Wert steigt. Ein Beispiel: Als im Januar 2021 das US-Unternehmen Tesla Bitcoins im Wert von 1,5 Milliarden $ gekauft hat, ist der Kurs kurzfristig explodiert. Er stieg von rund 35.000 $ auf über 50.000 $ pro Bitcoin.
Anfang 2024 gewann Bitcoin im Zuge der Einführung von Bitcoin-Spot-ETFs in den USA an Wert. Auch das im April 2024 anstehende Bitcoin-Halving sehen Experten als Kurstreiber. In der Vergangenheit stieg der Preis für Bitcoin in den Monaten bzw. dem Jahr nach einem solchen Event an. Beim Bitcoin-Halving, das alle 210.000 Blöcke oder ca. alle vier Jahre stattfindet, reduziert sich der Reward für die Bitcoin-Schürfer. Dies führt zu einem langsamer steigenden Angebot an Coins und kann bei steigender Nachfrage den Kurs nach oben treiben.
Generell gilt: Eine umfangreiche positive Berichtserstattung in den Medien zum Thema Bitcoin führt zu mehr Interesse und zu stärkerer Nachfrage. Und damit zu einer Wertsteigerung. Umgekehrt können negative Berichte zu vielen Verkäufen bei geringer Nachfrage und zu sinkenden Kursen führen.
Bitcoin ist nur eine von mehreren hundert Kryptowährungen. Weitere bekannte und wertvolle sind z.B. Ethereum, Binance Coin, Chainlink und Solana. Bitcoin hat einen Marktanteil von ca. 60 % an allen Kryptowährungen (Stand: 13. November 2024). Übrigens: Der Begriff „Krypto“ steht für die kryptografischen Methoden der Verschlüsselung der Daten.
Wie hoch ist bei Bitcoins das Risiko?
Sowohl die Nutzung von Bitcoins als Zahlungsmittel als auch die Investition in Bitcoins sind mit Risiken verbunden. Besitzer und Anleger sollten diese kennen, um vor dem Kauf oder vor der Geldanlage die Gewinnchancen und die Risiken abwägen zu können.
- Risiko von Preis- und Kursschwankungen: Seit der Einführung 2009 ist der Kurs des Bitcoins immer wieder sprunghaft gestiegen und anschließend stark gesunken. Das heißt für Besitzer von Bitcoins, dass es im schlechten Fall einen deutlich geringeren realen Gegenwert geben kann. Für Anleger bedeutet das ein sehr hohes Verlustrisiko.
- Zahlungsrisiko: Die Möglichkeiten, Bitcoins als Zahlungsmittel zu benutzen, sind noch immer begrenzt. Viele Unternehmen akzeptieren keine Kryptowährung, Sie können weder Ihre Miete noch beim Supermarkt um die Ecke mit Bitcoins bezahlen. Die Zahlungsmöglichkeiten nehmen allerdings immer mehr zu, da Unternehmen und Banken an den Vorteilen teilhaben und Kunden gewinnen wollen. Ein umfassendes Netzwerk existiert aber noch nicht.
- Verlustrisiko durch einen defekten Speicherort: Die Bitcoin-Dateien befinden sich an einem physischen Speicherort. Das kann eine Festplatte oder eine andere Hardware sein. Wird diese zerstört, z.B. durch Malware oder einen Unfall, und es existieren keine Sicherungskopien, dann gibt es keinen Zugang zu den Bitcoins. Das ist so, als ob Sie Ihre Brieftasche mit Münzen und Geldscheinen verlieren: Der Inhalt ist weg.
- Gefahr von Hacker-Angriffen und Cyberkriminalität: Das Bitcoin-Netzwerk mit der Blockchain-Technologie gilt als sehr sicher. Trotzdem ist nicht zu 100 % auszuschließen, dass Betrüger mit Krypto-Phishing Ihre Daten stehlen oder Hacker in das Netzwerk eindringen und Ihre Geldbörse leeren könnten.
FAQ zum Kauf von Bitcoins
Viele Anleger, die Bitcoins kaufen oder als Investment nutzen möchten, haben Fragen. Deshalb haben wir hier die häufigsten Fragen beantwortet.
Was sind Bitcoins?
Bitcoins sind die älteste und wertvollste digitale Währung. Sie existieren nicht als physischer Gegenstand, sondern sind als Daten weltweit auf vielen Computern gespeichert. Wegen der dezentralen Struktur der zugrundeliegenden Blockchain-Technologie können Transaktionen anonym und ohne Banken durchgeführt werden. Bitcoins werden zum einen als Zahlungsmittel verwendet. Zum anderen sind sie für Anleger interessant, die an einem möglichen Wertzuwachs teilhaben wollen. Seit der Markteinführung 2009 ist der Wert dieser Kryptowährung um ein Vielfaches gestiegen, aber auch starken Schwankungen unterworfen.
Wie entstehen Bitcoins?
Bitcoins entstehen durch ein „Mining“ genanntes Verfahren. Der Begriff ist eine Anlehnung an das Schürfen nach Gold in Goldminen. Dabei wird über eine weltweite Vernetzung vieler Computer in einem komplizierten mathematischen Verfahren die bereits bestehende Kette von Datenblöcken mit weiteren Blöcken ergänzt. Dieser Vorgang benötigt große Mengen an Strom, leistungsstarke Computer und besondere Grafikkarten, was das Mining für die Beteiligten sehr teuer macht. Die Teilnehmer erhalten als Belohnung für das Bereitstellen der Kapazitäten neu geschaffene Bitcoins. Die Frage, wie lange es dauert, um einen Bitcoin zu erzeugen, kann nicht eindeutig beantwortet werden. Es hängt von der insgesamt zur Verfügung stehenden Rechnerkapazität ab.
Wie viele Bitcoins gibt es noch?
Im Juni 2024 befanden sich ungefähr 19,72 Millionen Bitcoins im Umlauf. Diese Zahl ändert sich immer dann, wenn neue Blöcke generiert werden. Da sich die Produktionsrate aber stetig verringert, wird erst in rund 100 Jahren die maximale Anzahl von 21 Millionen erreicht.
Kann man Bitcoins verfolgen?
Ja, denn alle Transaktionen sind auf der Blockchain gespeichert und transparent einsehbar. So kann der virtuelle Weg eines Bitcoins vom ersten Moment an nachverfolgt werden. Allerdings besteht dabei Anonymität, weil nicht bekannt ist, welche Person hinter einer Transaktion steckt.
Muss ich bei Bitcoins Steuern zahlen?
Ja, prinzipiell müssen Sie Gewinne aus dem Verkauf einer Kryptowährung versteuern. Es gibt aber Ausnahmen: Zum einen werden keine Steuern fällig, wenn Sie die Bitcoins länger als 1 Jahr besessen haben. Zum anderen sind Gewinne innerhalb des 1. Jahres bis zu einer Freigrenze von 1.000 € (früher: 600 €) steuerfrei. Das muss aber nicht so bleiben. Die steuerliche Behandlung von Bitcoins ist noch nicht abschließend geklärt, da verschiedene Gerichtsverfahren zum Thema „Bitcoins und Steuern“ laufen.
Wer hat Bitcoins erfunden?
Die Idee stammt von Satoshi Nakamoto. Er schrieb das Konzept für Bitcoins 2008 als Reaktion auf die damalige Finanzkrise. Ein neues Zahlungsmittel sollte unabhängig von Zentralbanken und Vermittlern geschaffen werden. Bis heute ist unbekannt, wer sich hinter diesem Namen verbirgt oder ob es sich um eine Gruppe handelt. Am 3. Januar 2009 wurde der erste Bitcoin erschaffen und die dazu gehörende Software kam in den Umlauf. Nach und nach beteiligten sich mehr Menschen an dem Projekt und stellten Rechnerleistung zur Verfügung. So entstand das heute noch bestehende Bitcoin-Netzwerk.
Fazit: Bitcoins kaufen hat Vor- und Nachteile
Sie können über Broker, Börsen und Marktplätze Bitcoins kaufen, handeln oder als virtuelles Zahlungsmittel verwenden. Außerdem können Sie Bitcoins als Geldanlage nutzen, indem Sie z.B. in Bitcoin-Zertifikate investieren. Das bringt Vorteile aber auch Nachteile mit sich.
Vorteile von Bitcoins
- Bitcoins zu kaufen ist weltweit möglich
- dezentraler Handel und Unabhängigkeit von Banken und Finanzmärkten
- starke Wertsteigerung möglich
- kann von jeder Person genutzt werden
- Transparenz ist gewährleistet
Nachteile von Bitcoins
- Wert der Bitcoins ist stark schwankend, hohes Verlustrisiko
- Sicherung der Bitcoins ist technisch aufwändig
- nur eingeschränkt als Zahlungsmittel nutzbar
- nicht immer engmaschige Regulierungen durch Finanzaufsicht
- Möglichkeit der Cyberkriminalität