Geld anlegen: 12 Anlagetipps für sichere Geldanlagen

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*Ihr Kapital ist im Risiko. Andere Gebühren können anfallen.

Wie finden Sie Ihre passende Geldanlage?

Heike Kevenhörster
Zuständige Redakteurin für den Bereich Geldanlage
Stand: 12.08.2024

Zuallererst ist es wich­tig, dass Sie eine realis­tische Vorstel­lung davon haben, wo Sie finan­ziell stehen. Machen Sie einen Kassen­sturz: Haben Sie Schul­den? Wie hoch sind Ihre Erspar­nisse, die schnell verfüg­bar sind, z. B. auf einem Giro­konto oder Tages­geld­konto? Welche Ausga­ben kom­men abseh­bar auf Sie zu? Wie viel Vermö­gen haben Sie gegebenen­falls in Immo­bilien oder auf einem Depot inves­tiert? Haben Sie für Ihre Rente bereits aus­reichend vor­ge­sorgt oder möch­ten Sie vor allem mit Blick auf Ihre Alters­vor­sorge Geld anle­gen?

Folgende Reihen­folge sollten Sie als Regel für Ihre priva­ten Finan­zen und beim Vermögens­auf­bau beach­ten:

  1. Schulden tilgen und Not­groschen auf­bauen
  2. Geld für mittel­fristige Aus­gaben zurück­legen
  3. langfristig inves­tieren
Icon Tipp

Anlagetipp 1: Nicht den zweiten Schritt vor dem ersten tun

Gehen Sie erst zu Punkt 2 und 3 über, wenn Sie über einen voll­stän­di­gen Not­gro­schen in Höhe von mindes­tens 3–6 Monats­ein­kom­men verfü­gen. Ebenso soll­ten Sie Ihre Schul­den be­reits ge­tilgt haben. Aus­nah­men können Immo­bilien­kre­di­te oder beson­ders güns­tige Dar­lehen sein, wenn Sie das Geld gewinn­brin­gend anle­gen und nicht für Kon­sum verwen­den.

Legen Sie vor dem Inves­tie­ren Geld zur Seite, von dem Sie wis­sen, dass Sie es in abseh­barer Zeit benöti­gen. Typi­sche Verwen­dungs­zwecke sind das nächs­te Auto, eine größe­re Reise oder eine Anzah­lung für einen Immo­bilien­kauf. Wenn Sie den Zeit­punkt ken­nen, an dem die Kos­ten fällig wer­den, kön­nen Sie ein Fest­geld­konto mit der passen­den Lauf­zeit wäh­len. Hier sind die Zin­sen oft etwas höher als auf einem Tages­geld­konto.

Muss das Geld jederzeit verfüg­bar sein, wäh­len Sie Tages­geld. Auch hier erhalten Sie im Mo­ment gute Zin­sen. Die aktuel­len Ange­bote finden Sie in unserem Tages­geld Ver­gleich.

    Festgeld
    Tagesgeld

    Welcher Anlage-Typ bin ich?

    Werden Sie sich über Ihre Ziele klar, denn wenn Sie Geld langfristig inves­tie­ren, muss Ihre Geld­an­la­ge zu Ihnen pas­sen. Ist Sicher­heit für Sie das obers­te Ge­bot? Oder set­zen Sie auf Risi­ko, weil Sie eine hohe Ren­di­te an­stre­ben? Klä­ren Sie für sich, in wel­che Gruppe Sie gehö­ren.

    Die fol­gen­de Tabel­le zeigt Tipps für passen­de Mög­lich­kei­ten der Geld­an­lage – so­wohl für den sicher­heits­orien­tier­ten als auch für den risiko­freu­di­gen Anlage-Typ.

    Sinnvolle Geldanlagen für verschiedene Anlage-Typen

    Anlage-Typ

    Merkmale der Geldanlage

    passende Geldanlagen

    sicherheitsorientiert

    hohe Sicherheit, keine/wenig Schwankungen

    Tagesgeld

    Festgeld

    Anleihen kaufen 

    Gold kaufen

    risikofreudig

    hohe Rendite, Schwankungen sehr wahrscheinlich

    Aktien

    P2P-Kredite

    Kryptowährungen

    Crowdfunding

    in Sammlerstücke investieren

    Das magische Dreieck beim Geld investieren

    Um den Zusammen­hang von Risi­ko und Ge­winn zu klären, hilft das magi­sche Drei­eck. Es verdeut­licht die drei wich­tigen Zie­le einer Geld­an­lage. Diese sind:

    • Sicher­heit 
    • Ren­dite 
    • Verfüg­bar­keit

    Diese Fak­to­ren konkurrieren mit­einan­der.

    Magisches Dreieck der sicheren Geldanlage

    Das magi­sche Drei­eck zeigt, dass bei seriö­sen Kapital­an­la­gen immer nur zwei dieser drei Ziele er­reich­bar sind. So kön­nen Sie etwa bei Aktien und Wert­papieren mit einer ho­hen Ren­di­te und Liqui­di­tät rech­nen, müs­sen dafür aber ein er­höh­tes Risi­ko ein­kalku­lie­ren. Tages­geld ist dage­gen auf­grund der Einlagensicherung bis 100.000 € eine sehr siche­re Geld­an­lage und sie ist täglich verfüg­bar. Gleich­zei­tig ist der Er­trag ge­ringer.

    Icon Tipp
    Anlagetipp 2: Legen Sie typgerecht an

    Es ist nicht mög­lich, mit einer Geldanlage alle drei Anlagezie­le Sicherheit, Rendite und Verfügbarkeit gleich­zei­tig zu er­rei­chen – egal, in was Sie inves­tie­ren. Eine idea­le Geld­an­lage ohne Risi­ko, bei stän­di­ger Verfüg­bar­keit und mit maxi­ma­ler Ren­di­te gibt es nicht. Daher sollten Sie Ihrem Anlagetyp ent­sprechend investieren: sicherheitsorientiert, ausgewogen oder risikofreudig.

    Im Fol­gen­den zei­gen wir Ihnen bei­spiel­haft ein Port­folio eines sicher­heits­orien­tier­ten An­le­gers (links) und eines rendite­orien­tier­ten An­le­gers (rechts). Das Port­folio eines Anle­gers, der Risi­ko und Ren­di­te aus­balan­ciert, finden Sie in der Mitte.

    Beispiel-Portfolios verschiedener Anlage-Typen

    Anlageklasse

    sicherheitsorientierter Anleger

    ausgewogener Anleger

    risikofreudiger Anleger

    Tagesgeld

    30–50 %

    15–30 %

    10-20 %

    Festgeld

    40–70 %

    20–35 %

    0 %

    Gold

    0–10 %

    0 %

    0 %

    ETFs

    0 %

    50 %

    75–90 %

    Aktien

    0 %

    0 %

    0–10 %

    Kryptowährungen

    0 %

    0 %

    0–5 %

    Stiftung Waren­test empfiehlt zum Geldan­legen das Pan­tof­fel-Port­folio von Finanz­test. Da­nach legen Sie je nach Risiko­nei­gung z. B. als ausge­wogener Anleger 50 % in Tages- und Fest­geld an. Das sorgt für Sicher­heit. Die ande­ren 50 % le­gen Sie in ETFs an, die eine höhe­re Ren­di­te ein­brin­gen. Der Name Pantoffel-Port­folio steht für ein beque­mes und un­kompli­zier­tes Sys­tem, das Ih­nen die Auf­tei­lung Ihrer Geld­an­lage leicht macht.

    Diversifizieren Sie Ihre Geldanlagen

    Beim Investieren zu diversi­fi­zie­ren, bedeutet, nicht alles auf eine Karte zu set­zen. Dies ist wich­tig, damit sie die Wahr­schein­lich­keit senken, Ihr ganzes Vermö­gen auf einen Schlag zu verlie­ren.

    Icon Tipp
    Anlagetipp 3: Klumpenrisiken vermeiden

    Verlassen Sie sich bei Ihrer Geld­anlage nicht nur auf eine Immo­bilie, ein Unter­neh­men, eine Bran­che, eine Krypto­wäh­rung oder ein Land, sondern streuen Sie Ihre Investi­tio­nen und damit Ihr Risi­ko breit. Eine einzel­ne Firma kann leicht plei­te gehen, für die gesam­te Welt­wirt­schaft gilt dies nicht.

    Am Aktien­markt er­reichen Sie eine sehr breite Streu­ung des Risi­kos durch einen Welt-ETF, etwa auf den MSCI World. Ein solcher Exchange-Traded Fund (ETF) bildet den Kurs eines Index passiv nach, der Aktien von ca. 1.500 Aktien aus Industrie­staa­ten enthält. Ein MSCI-ACWI-ETF bein­hal­tet zusätz­lich zu ca. 11 % Aktien aus Schwellen­län­dern. Mehr zu ETFs und Anlage­tipps für die aktuel­le Situa­tion erfah­ren Sie in unserem aus­führ­lichen Ratgeber ETF-Empfeh­lun­gen.

    Manchmal ist mit Diversi­fika­tion auch gemeint, nicht nur auf eine Anlage­klasse, z. B. Aktien, zu set­zen, sondern auch Sparein­lagen, Anlei­hen oder Gold zu berück­sich­ti­gen. Wenn eines dieser Assets eine Durst­strecke durch­macht, stehen Sie da­durch, dass die ande­ren Anlage­klas­sen viel­leicht gerade bes­ser lau­fen, stabi­ler da. Schwan­kun­gen in Ihrem Gesamt­port­folio könn­ten da­durch aus­ge­glichen wer­den.

    Mehr Rendite durch Langfristigkeit

    Viele Anleger über­schätzen die Möglich­keiten, kurz­fris­tig Gewinn zu erwirt­schaf­ten, und unter­schät­zen dafür, was in einem länge­ren Zeit­raum zu er­rei­chen ist. Setzen Sie am bes­ten von An­fang an auf eine rea­lis­tische, lang­fris­tige Anlage­strate­gie.

    Icon Tipp
    Anlagetipp 4: Legen Sie langfristig an

    Wer lang­fristig anlegt, kann den Schwan­kun­gen am Aktien­markt gelas­sen zuse­hen. Selbst wenn das De­pot mal ins Mi­nus rutschen soll­te, ist es äußerst wahr­schein­lich, dass Sie mit einem Welt-ETF auf lange Sicht einen guten Gewinn machen. Ein MSCI-World-ETF hat in einem Zeit­raum von 15 Jah­ren oder län­ger noch nie Ver­lust ge­macht. Im Durch­schnitt lag die Rendi­te seit 1975 pro Jahr bei ca. 8 %.

    Um die Welt der Börse ohne Risiko kennen­zu­lernen, haben Sie die Möglich­keit, ein kosten­lo­ses Muster­depot anzu­legen. Mit einem sol­chen Demo-Port­folio kön­nen Sie in den Aktien­markt hinein­schnup­pern und Investi­tio­nen aus­pro­bie­ren, ohne Ihr echtes Geld einzu­set­zen.

    So viel sollten Sie im Alltag sparen

    Die 50-30-20-Regel ist eine Faust­formel, die das eige­ne Ein­kom­men un­kompli­ziert in drei Aus­gaben­kate­go­rien einteilt:

    • 50 % sollen für Grund­be­dürf­nis­se wie Woh­nen, Ver­kehrs­mit­tel und Lebens­mit­tel reichen. 
    • 30 % sind für persön­liche Wün­sche, Ur­laub und Unter­hal­tung er­laubt. 
    • 20 % sol­len langfristig ge­spart oder angelegt wer­den.

    Falls Sie es schaf­fen und eine höhe­re Spar­rate er­rei­chen, umso bes­ser. Wenn Sie momen­tan gar nichts zur Seite legen kön­nen, über­prü­fen Sie, wo sich Ihre Fix­kos­ten und variab­len Aus­ga­ben redu­zie­ren las­sen, oder dre­hen Sie an der Ein­kommens­schrau­be. Spar­tipps finden Sie in unse­rem Ratgeber Geld sparen.

    Icon Tipp
    Anlagetipp 5: Per Sparplan investieren

    Sie müssen nicht gleich einen ho­hen Be­trag auf einmal inves­tieren. Sie können Geld auch regelmäßig anlegen und z. B. jeden Monat automatisiert eine kleine­re Sum­me in einen Welt-ETF investieren. Viele Online-Broker bieten solche ETF-Sparpläne kostenlos an. Nutzen Sie unseren Depot Vergleich, um das beste Angebot für Ihre Bedürfnisse zu finden.

    Einmalanlagen als Vermögens-Booster

    Wenn Ihnen z. B. durch vorbild­liches Sparen, eine Erb­schaft oder eine Ab­fin­dung eine höhere Summe für Ihre Geldan­lage zur Verfü­gung steht, geben unse­re speziel­len Rat­geber Ihnen Tipps, die passen­de Geldan­lage zu fin­den. Denn ob Sie 5.000 € anlegen, 10.000 € anlegen, 20.000 € anlegen, 50.000 € anlegen oder 100.000 € anle­gen wol­len, kann einen gro­ßen Unter­schied für Ihr Vor­ge­hen machen.

    Experten-Interview: Diese Fehler sollten Privat­anleger vermeiden

    © Gerd Kommer Invest

    In seinen Finanz-Bestsel­lern erklärt Gerd Kommer Neu­lin­gen die Grund­la­gen des passi­ven Investie­rens und be­schreibt, wie man sein Geld in Eigen­re­gie güns­tig und erfolg­reich an­legt. Welche Tipps hat er für Durchschnitts­ver­die­ner? Und welche Fehler sollte man unbe­dingt vermei­den? Das und mehr haben wir den Autor und Geschäfts­füh­rer der Vermögensverwaltung Gerd Kommer Capital GmbH* ge­fragt.

    Was ist der wichtigste Anlage­tipp, den Sie für Börsen­an­fän­ger haben?

    Gerd Kommer: Nicht an der Seiten­linie stehen blei­ben und auf einen besser geeig­ne­ten Zeit­punkt fürs Inves­tie­ren in Ak­tien war­ten. Jeder, der seine Aus­bil­dung beendet hat, kann 20 € im Monat in einem ETF-Spar­plan inves­tie­ren. Wer das tut, wird dabei im Zeit­ab­lauf viel lernen: über sich selbst als Anle­ger und über die Börse und den Kapital­markt. Das hilft enorm beim Vermögens­auf­bau.

    Welche Finanz­fehler begehen die Men­schen in Deutsch­land beson­ders oft?

    Gerd Kommer: Drei Fehler sind beson­ders häufig und beson­ders schädlich:

    1. Sich von einer Bank beim Inves­tieren beraten lassen oder sein Geld von einer Bank verwal­ten lassen.
    2. In Einzel­werte statt breit diversifi­ziert inves­tieren.
    3. Primär in das inves­tieren, was in den letzten 12 Mona­ten oder 5 Jahren beson­ders gut ge­laufen ist.

    Warum sollte man sich nicht von einer Bank bera­ten lassen oder sein Geld dort verwal­ten lassen?

    Gerd Kommer: Die Beratung" von allen rund 1.800 Banken ist von üb­len Interessen­konflik­ten korrum­piert. Ban­ken empfeh­len vorwie­gend ihre hauseige­nen hoch­preisi­gen Finanz­pro­dukte, z. B. Fonds, Lebens­versiche­rungen und Zertifi­kate, oder empfeh­len Produk­te von Dritt­an­bie­tern, von denen Sie Verkaufs­provi­sionen kassie­ren. Die Wahr­schein­lich­keit, dass man wirk­lich optima­le Finanz­an­lagen und -strate­gien be­kommt, ist des­we­gen sehr ge­ring.

    Und was spricht dagegen, in das zu inves­tieren, was zuletzt beson­ders gut ge­laufen ist?

    Gerd Kommer: Anlagen, die in der jünge­ren Vergan­gen­heit beson­ders gut gelau­fen sind, haben eine statis­tisch höhere Wahr­schein­lich­keit, in der Zukunft schlech­ter zu rentieren als vergleich­bare Anla­gen, die in der Vergan­gen­heit nicht besonders gut gelaufen sind. Das hat die Wissen­schaft in den letzten 50 Jahren in vielen hundert Studien be­legt. Ich finde das auch lo­gisch.

    Welche Anlage­klas­sen empfeh­len Sie Privatan­le­gern mit Durchschnitts­ein­kom­men?

    Gerd Kommer: Die Anlageklassen Aktien-Global", also welt­weit diversi­fi­zierte Aktien, und High Quality-Anleihen mit kurzer Rest­laufzeit", also Staats­an­leihen von Län­dern mit guter Bonität oder Unternehmens­an­leihen gehobe­ner Bonität. Am besten mit Anleihen­lauf­zeiten unter 5 Jah­ren. Und das alles in Form von ETFs. Mehr braucht es für norma­le Privat­an­leger nicht.

    Viele Börsen­an­fänger kaufen erst einmal einen ETF auf den MSCI World oder den MSCI ACWI Index. Was halten Sie davon?

    Gerd Kommer: Beides ist eine gute Idee.

    Wie stehen Sie zu einer Investi­tion in Krypto­währun­gen?

    Gerd Kommer: Ich selbst zähle mich eher zu den Krypto-Skepti­kern, kann aber verste­hen, wenn ein Privat­an­leger Krypto als moderate Bei­mischung in einem Aktien­port­folio haben möchte. Wer sich jedoch mit der komple­xen Krypto­markt­infrastruk­tur nicht sehr gut aus­kennt, sollte das über einen Krypto-ETF machen, weil das siche­rer und einfa­cher ist.

    Was halten Sie von nachhal­tigem Inves­tieren etwa durch ETFs, die nach Umwelt-Krite­rien oder sozialer Verant­wor­tung fil­tern?

    Gerd Kommer: Grund­sätzlich ist das auch eine gute Idee. Jemand, der das aus welt­anschau­lichen Grün­den tun möch­te, sollte es auch tun – am bes­ten über ETFs mit Fokus auf nachhalti­ge Ak­tien und da ist die Auswahl inzwi­schen erfreu­lich groß.

    Das Interview wurde im Juli 2023 geführt.

    Wie viel Geld fürs Alter sparen?

    Je nach Ihrer beruf­lichen und finan­ziellen Situa­tion soll­ten Sie unter­schied­lich viel für Ihre Alters­vor­sor­ge spa­ren. Beamte dür­fen in der Regel etwas weni­ger in ihre persön­liche Alters­vor­sorge stecken als Angestell­te. Selbst­ständige soll­ten dage­gen beson­ders viel inves­tieren. Grund­sätz­lich können sich die Men­schen in Deutsch­land immer weniger aus­schließ­lich auf ihre gesetz­liche Rente stüt­zen. Trotz der geplan­ten Aktien­ren­te der Bundes­regie­rung sollten Sie unbe­dingt indivi­duell vor­sor­gen und Vermö­gen bil­den, um Ihre Renten­lücke zu schlie­ßen.

    Icon Tipp
    Anlagetipp 6: Ermitteln und stopfen Sie Ihre Rentenlücke

    Mit Rentenlücke ist die Diffe­renz ge­meint, die Ihnen im Ruhe­stand im Ver­gleich zu Ihrem letzten Ge­halt fehlt. Auf der Seite der Renten­versiche­rung kön­nen Sie Ihre individuelle Rente berech­nen. Überle­gen Sie, wie viel Geld Ihnen monat­lich fehlt, um komforta­bel leben zu können. Davon leiten Sie dann Ihren persön­lichen Be­darf ab, den Sie bis zur Rente an­spa­ren bzw. erwirt­schaf­ten soll­ten.

    So erreichen Sie ein Vermögen für den Ruhestand

    Je früher Sie anfan­gen, Geld für Ihre Alters­vor­sorge zurück­zu­legen, desto stärker kommt der Zinses­zins zum Tragen. Nehmen wir an, Sie benöti­gen im Alter von 67 Jahren eine halbe Million Euro für Ihren Ruhe­stand. Je nach­dem, wann Sie mit dem Spa­ren und Inves­tie­ren anfan­gen, sind dafür niedri­ge oder höhere monat­liche Summen für einen ETF-Spar­plan not­wen­dig.

    Wir haben eine jähr­liche Ren­dite von 8 % ange­nom­men, was der durchschnitt­lichen histo­ri­schen Rendi­te eines MSCI-World-ETFs ent­spricht. Die tatsäch­liche Wert­ent­wick­lung kann abwei­chen. Ausschüt­tun­gen wer­den wieder ange­legt. Nicht berück­sich­tigt haben wir Steu­ern.

    ETF-Sparplanrate nach Sparplanbeginn

    Wie Sie der Grafik ent­nehmen, profi­tie­ren Sie von einem frü­hen Be­ginn. Wenn Sie bereits mit 20 Jahren einen ETF-Spar­plan in Höhe von 88 € auf den MSCI-World star­ten und dies bis zur Rente durch­halten, verfü­gen Sie mit 67 Jahren wahr­schein­lich etwa über eine halbe Million Euro. Begin­nen Sie erst mit 50 Jahren Ihren Spar­plan, müssen Sie bereits knapp 1.200 € pro Monat für das glei­che Ergeb­nis locker ma­chen. Mit 60 Jahren wären sogar knapp 4.500 € fällig.

    Ihre Renten­lücke ist größer? Im Fol­gen­den sehen Sie, wie hoch Ihr Spar­plan für andere Ziel­sum­men in etwa aus­fal­len müss­te.

    Höhe des monatlichen ETF-Sparplans bei 8 % Rendite für verschie­dene Ziel­summen bis zum Alter von 67 Jahren

    Zielsumme

    Sparplan ab 18 Jahren

    Sparplan ab 25 Jahren

    Sparplan ab 35 Jahren

    Sparplan ab 45 Jahren

    500.000 €

    75 €

    131 €

    298 €

    720 €

    750.000 €

    113 €

    197 €

    446 €

    1.080 €

    1 Million €

    151 €

    263 €

    595 €

    1.440 €

    1,5 Millionen €

    226 €

    393 €

    892 €

    2.160 €

    2 Millionen €

    301 €

    525 €

    1.190 €

    2.881 €

    Planen Sie die Summe für Ihre Alters­ver­sorge nicht zu gering. Beden­ken Sie, dass auf­grund der Infla­tion die Kauf­kraft des Geldes im Zeit­ver­lauf in der Regel ab­nimmt. Sie brau­chen in Zu­kunft also mehr Geld, um sich genau so viel Din­ge wie jetzt leis­ten zu kön­nen.

    So minimieren Sie Kosten

    Ein Tages- oder Festgeld­konto gibt es gratis, und auch für ein Giro­konto berech­nen viele Insti­tute keine Konto­führungs­gebüh­ren mehr. Ver­glei­chen Sie auch die Dispo­zin­sen, damit Sie das beste Ange­bot für Ihre Bedürf­nisse fin­den. Nutzen Sie dazu am besten unse­ren Ver­gleich.

    Icon Tipp
    Anlagetipp 7: Bank- und Depotkosten gering halten

    Wer stetig hohe Kosten für Bank­ge­schäfte, Depot­füh­rung und Spar­plan­aus­füh­run­gen zahlt, schmä­lert seine Ren­di­te. Die Gebüh­ren bei Filial­ban­ken, Direkt­ban­ken und Online-Bro­kern unter­schei­den sich nicht selten um mehre­re Hun­dert Euro, z. T. für dieselbe Leis­tung. Lang­fris­tig kann diese finan­ziel­le Diffe­renz bedeu­ten, dass Sie Zehn­tau­sende Euro weni­ger Vermö­gen auf­bauen.

    Ein Wert­papier­depot muss heute nicht mehr viel kosten. Bei Online- und Neo-Bro­kern wie Scalable Capital, Trade Republic*, finan­zen.net zero* oder justTRADE* können Sie Ihr Port­folio ohne Gebüh­ren ein­rich­ten. Diese Broker berech­nen auch nichts für die Aus­füh­rung von ETF-Spar­plä­nen.

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    Icon Tipp
    Anlagetipp 8: Ziehen Sie ETFs klassischen Fonds vor

    Auch bei der Wahl des Anlage­pro­duk­tes sollten Sie aufs Geld achten. Für aktiv gemanag­te Fonds wird in der Regel ein Aus­gabe­auf­schlag um die 5 % erhoben, der bei passi­ven Index­fonds weg­fällt. Auch die jähr­liche Verwal­tungs­gebühr ist mit ca. 2 % oft um ein Mehr­faches höher als für ETFs.

    Bonustipps für Ihre Geldanlage

    Im Fol­gen­den haben wir vier weitere Anlage­tipps aktuell für Sie zusammen­ge­tragen, von denen Sie profi­tie­ren kön­nen. Von Dispo­kre­dit bis Steuer: Hier erfahren Sie, wie Sie noch mehr Kos­ten sparen und Ihre Rendi­te maxi­mie­ren.

    • Wenn Sie Ihr Konto über­ziehen, zahlen Sie dafür laut Stif­tung Waren­test bis zu 17,2 % Dispo­zinsen. Auch „Buy Now Pay Later“-Ange­bote im Online­shopping oder Raten­kredite schla­gen meist mit hef­tigen Zin­sen zu Buche. Vermei­den Sie diese Kosten, wo immer möglich, indem Sie für plan­bare Aus­gaben vorab gezielt Geld an­sparen. Für unge­plante Aus­gaben können Sie voraus­schau­end Rück­lagen in Höhe von 3–6 Monats­ein­kommen auf einem Tages­geld­konto bilden. Über­rascht Sie dann eine unumgäng­liche Zah­lung, steht Ihnen dieser Betrag zins­los zur Verfü­gung.

    • Wenn Sie Ihre Schulden an jedem Monats­ende voll­ständig zurück­zahlen, können Sie statt eines teuren Dispo­kredits auch eine kosten­lose Kredit­karte verwen­den. In vielen Fällen fallen dann keine Zinsen oder Gebüh­ren an. Eine solche Kredit­karte erhal­ten Sie von einigen Anbie­tern auch ohne Giro­konto-Wechsel. Für Hotel­buchun­gen oder im Aus­land ist eine Kredit­karte eben­falls oft praktisch, da sie anders als eine Giro­card (früher: EC-Karte) oder Debit­karte in der Regel welt­weit akzeptiert wird. Finden Sie das beste Ange­bot für sich in unserem Kredit­karten Ver­gleich.

    • Sie sind Whisky-oder Weinkenner und möchten in einige Flaschen edler Tropfen investieren, von denen Sie hohe Preissteigerungen erwarten? Im Bereich der alternativen Geldanlagen, wie solche Investitionen in Sammler- und Liebhaberstücke oft genannt werden, können Sie von speziellen Fachkenntnissen profitieren. Auch exklusive Uhren, Oldtimer oder Kunstwerke können lohnende Anlagefelder darstellen. 

    • Nutzen Sie Ihren Sparer­pausch­betrag von 1.000 € als Single oder 2.000 € als Ehe­paar aus. In dieser Höhe müs­sen Sie jedes Jahr keine Abgeltungs­steuer auf Kapital­er­träge wie Zin­sen, Divi­den­den oder reali­sier­te Kurs­gewin­ne zahlen. Richten Sie dazu bei Ihrer Bank und Ihrem Broker einen Frei­stellungs­auf­trag in der passen­den Höhe ein. Falls Sie diesen bislang nicht aus­schöpfen, prü­fen Sie, ob sich ausschüt­tende statt thesau­rieren­de ETFs für Sie lang­fristig lohnen. Denken Sie aber daran, die erhal­tenen Zah­lun­gen direkt wieder anzu­legen.

    Fazit: Werden Sie aktiv!

    Wenn Sie langfristig Geld anlegen und mit einer guten Rendite rech­nen wol­len, kommen Sie um den Aktien­markt nicht herum. Sparen Sie Gebüh­ren, indem Sie einen günsti­gen Bro­ker wäh­len, und investieren Sie breit gestreut in Welt-ETFs. Damit legen Sie den Grund­stein für eine nach­haltige Vermögens­bildung. Rück­lagen, die Sie kurz­fristig verfüg­bar hal­ten wollen, sollten Sie parallel so gut ver­zinst wie mög­lich anlegen, etwa auf einem Tages­geld­konto. Lassen Sie Ihr Erspar­tes nicht auf dem Giro­konto von der Infla­tion vernich­ten.

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    Mit einem Peer-to-Peer-Kredit verleihen Sie Geld an Privatpersonen. Die Rendite liegt dabei weit über der klassischer Geldanlageprodukte. Doch auch das Risiko ist deutlich höher.

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    Attraktive Zinsen im EU-Ausland

    Hohe Zinsen für Tagesgeld- und Festgeldanlagen gibt es aktuell im EU-Ausland. Ein Blick über die Grenze Deutschlands kann sich also lohnen. Doch wie sicher ist Ihr Geld im Ausland?

    Festgeldanlage
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