Aktuelle Bauzinsen 2022: So stehen die Zinsen für Ihre Baufinanzierung
Die aktuelle Bauzinsen sind zuletzt deutlich angestiegen, befinden sich aber noch immer auf niedrigem Niveau. Das macht Baudarlehen wie auch Anschlussfinanzierungen günstig. Doch worauf ist vor Abschluss einer Baufinanzierung noch zu achten? Hier erfahren Sie, wie Sie die richtigen Konditionen finden.
Aktuelle Bauzinsen berechnen
Aktuelle Bauzinsen berechnen
Bauzinsen-Chart: So haben sich die Bauzinsen entwickelt
In unserem Bauzinsen-Chart können bis zu drei Zinsbindungen für einen Zeitraum Ihrer Wahl miteinander vergleichen. So sehen Sie auf einen Klick, wie sich die Bauzinsen in den vergangenen 10 Jahren, 5 Jahren, 3 Jahren bzw. in den vergangenen Tagen und Monaten entwickelt haben.
In unserem Baugeld Vergleich können Sie in wenigen Clicks Ihren individuellen Zins berechnen. Wenn Sie darüber hinaus unser Zins-Update abonnieren, verpassen Sie keinen Top-Zins mehr.
Die aktuellen Bauzinsen liegen Anfang Mai bei ca. 2,5 % effektivem Jahreszins, jeweils abhängig von der Darlehenshöhe und der Dauer der Zinsbindung. Die Zinssätze in der folgenden Tabelle stellen eine Beispielrechnung dar und gelten für einen Kredit in Höhe von 320.000 € bei einem Immobilienwert von 450.000 €. Der Tilgungssatz beträgt in allen Fällen 2 %. Sie sehen das beste Angebot aus unserem Bauzinsrechner.
Aktuelle Bauzinsen bei einem Darlehen von 320.000 €
Die Bauzinsen für Ihr Angebot berechnet die Bank immer abhängig von Ihrer Bonität und den Eckdaten Ihrer Immobilie. Vor allem wenn Sie wenig Eigenkapital mitbringen oder sogar eine Baufinanzierung ohne Eigenkapital suchen, müssen Sie mit einem Zinsaufschlag von weiteren 0,5–1,0 Prozentpunkten rechnen.
Bauzinsen 2022: Wie geht es weiter mit der Entwicklung der Bauzinsen?
Nachdem die Bauzinsen lange Zeit sehr günstig und zwischen 2019 und 2021 sogar unter 1,0 % gefallen waren, haben sie seit Anfang 2022 einen deutlichen Sprung nach oben gemacht. Experten schätzen, dass sich dieser Trend fortsetzen wird und steigende Bauzinsen uns auch im weiteren Jahresverlauf begleiten werden. Hintergrund ist die angespannte Lage auf den Finanzmärkten. Die aktuell hohe Inflation, Nachwehen der Corona-Pandemie und der Krieg in der Ukraine sorgen für hohe Unsicherheiten.
Prinzipiell orientieren sich die Bauzinsen an der Geldpolitik der Europäischen Zentralbank (EZB). Noch liegt der Leitzins unverändert bei 0 %. Warum die Bauzinsen trotzdem schon so stark angestiegen sind, hat kurz gesagt zwei Gründe:
Sind die Zinsen für Bundesanleihen und öffentliche Pfandbriefe seit Beginn des Ukraine-Krieges deutlich angestiegen, was sich grundsätzlich immer auch auf die Entwicklung der Bauzinsen auswirkt.
Sind Erwartungen an eine Zinserhöhung durch die EZB bereits eingepreist.
Die Notenbank steht stark unter Druck, weil sie die Inflation von über 7 % im Prinzip nur durch höhere Zinsen bremsen kann. Zurückhaltend agiert sie bislang, weil sie gleichzeitig die wegen Corona ohnehin angeschlagene Konjunktur nicht drosseln will. Die US-Notenbank FED hat den Leitzins Anfang Mai bereits um 0,5 Prozentpunkte erhöht. Experten gehen davon aus, dass die EZB bald folgen wird. Banken würden Baufinanzierungen dann selbst teurer refinanzieren müssen, das kalkulieren sie bereits mit ein.
Mehr Informationen und Einordnungen erhalten Sie auf unserer Seite Zinsprognose.
Sorgen steigende Bauzinsen für sinkende Immobilienpreise?
Vielleicht ein bisschen. Die jahrelange Nullzinspolitik hat dazu geführt, dass viele Investoren Immobilien als Kapitalanlage genutzt haben. Aufgrund der hohen Nachfrage sind zwischen 2015 und 2021 die Immobilienpreise um ein gutes Drittel gestiegen. Auch wenn das noch keine Immobilienblase sein muss: Die Bundesbank warnte Ende 2021 vor einer deutlichen Überbewertung des Marktes, auch die KfW riet zu „erhöhter Vorsicht“.
In vielen Gebieten übersteigt die Nachfrage zwar weiterhin das Angebot um ein Vielfaches. Verkäufer merken aber bereits jetzt, dass sich viele Interessenten die aufgerufenen Preise schlicht nicht mehr leisten können. Hätte die Bank Ende 2021 noch einen Immobilienkredit von 500.000 € bewilligt, sind es unter den veränderten Zinsbedingungen jetzt nur noch 400.000 €. Zudem kommen Objekte mit sehr hohem Kaufpreis nicht als Renditeobjekte in Frage, sondern sind nur für die Eigennutzung interessant.
Hinzu kommt, dass langsam die ersten Darlehen mit besonders günstigen Zinsen auslaufen. Ist die Restschuld hoch und müssen die Eigentümer eine teure Anschlussfinanzierung abschließen, kann es schwierig werden, die höheren Raten zu stemmen. Im schlimmsten Fall muss die Immobilie dann verkauft werden. So würde das Angebot insgesamt steigen, was dem angespannten Markt etwas Luft geben würde.
Wie wirkt sich die Entwicklung der Bauzinsen auf meine Finanzierung aus?
Weil es sich bei Immobilienkrediten um große Summen handelt, hat schon ein kleiner Zinsanstieg große Auswirkungen auf Ihre Finanzierung. Steigen die Bauzinsen sprunghaft an wie seit Anfang des Jahres, kann ein Projekt sogar ins Wackeln kommen. Hat Ihnen die Bank beispielsweise Anfang Februar bei einem Zins von 1,5 % einen Baukredit von 350.000 € zugesagt, zahlt sie Ihnen 3 Monate später bei einem Zins von 2,8 % und ansonsten gleichen Rahmenbedingungen nur 290.000 € aus.
Bei gleicher Kredithöhe müssen Sie mit hohen Mehrkosten rechnen, die sich sowohl an den Zinskosten als auch in deutlich höheren Monatsraten zeigen. Folgendes Beispiel soll das verdeutlichen:
Zinskostenänderung der Baufinanzierung bei sprunghaftem Zinsanstieg
Familie Winter
hat Baukredit im Dezember 2021 abgeschlossen
Familie Frühling
hat Baukredit im Mai 2022 abgeschlossen
Kreditsumme
350.000 €
350.000 €
Laufzeit
10 Jahre
10 Jahre
Zinssatz
0,9 %
2,8 %
gezahlte Zinsen in 10 Jahren
28.282,06 €
87.325,42 €
Differenz
Ersparnis: 59.043,36 €
Mehrkosten: 59.043,36 €
Wenn Sie Ihre Finanzierung selbst mit veränderten Parametern durchrechnen möchten, nutzen Sie am besten unseren Tilgungsrechner.
Lohnt sich die Baufinanzierung 2022 trotz steigender Bauzinsen noch?
Im historischen Vergleich sind die Bauzinsen aktuell trotz des Anstiegs immer noch niedrig. Bis 2009 galten Zinsen über 4 % als ganz normal, jahrzehntelang lagen sie sogar ein Vielfaches über dem jetzigen Niveau. Der Unterschied war allerdings: Immobilien kosteten auch nur einen Bruchteil.
Das Problem sind also weniger die aktuellen Bauzinsen von 2,5 %, die immerhin noch deutlich unter der Inflation liegen. Selbst der günstigste Bauzins lohnt sich nicht, wenn der Kaufpreis der Immobilie zu hoch ist. Achten Sie also darauf, bei der Kaufpreisverhandlung einen kühlen Kopf zu bewahren und angesichts steigender Zinsen nicht in Torschlusspanik zu verfallen.
Wenn Sie bereits eine Baufinanzierung haben und in Kürze eine Anschlussfinanzierung für die Restschuld brauchen, ist 2022 noch immer ein gutes Jahr. Vor 10 Jahren haben Sie wahrscheinlich höhere Zinsen gezahlt als sie die Banken jetzt verlangen, sodass sich sowohl eine Prolongation wie auch eine Umschuldung lohnt. Läuft Ihr Vertrag noch einige Zeit und möchten Sie sich trotzdem jetzt schon die aktuellen Bauzinsen sichern, können Sie sie mit einem Forward Darlehen bis zu 60 Monate im Voraus reservieren.
Sollte ich jetzt eine Immobilie kaufen oder warten, dass die Bauzinsen wieder fallen?
Es kommt auf Ihre Ausgangslage an. Möchten Sie eine Immobilie zur Eigennutzung kaufen, weil Sie schon lange den Wunsch nach einem Eigenheim haben, umziehen müssen oder eine einmalige Gelegenheit sehen? Dann spricht nichts dagegen, die aktuellen Bauzinsen möglichst zügig für eine günstige Baufinanzierung zu nutzen. Der emotionale Faktor macht den hohen Kaufpreis wett. Und wenn Sie selbst in der Immobilie wohnen bleiben, spielt der Wiederverkaufswert in 10 Jahren keine Rolle. Das gilt natürlich nur, wenn die Finanzierung gesichert ist. Wie viel Haus Sie sich aktuell leisten können, zeigt Ihnen unser Budgetrechner.
Befinden Sie sich dagegen in einer komfortablen Wohnsituation oder möchten von vornherein eine Immobilie nur als Kapitalanlage kaufen, empfehlen wir Ihnen Vorsicht und Gelassenheit. Derzeit ist viel Bewegung auf den nervösen Finanzmärkten, die weiteren Folgen des Kriegs in der Ukraine sind unvorhersehbar. Einige Zeichen sprechen dafür auf ruhigere Zeiten zu warten. Das kann die nächsten 5 Jahre dauern.
Wie haben sich die Bauzinsen in der Vergangenheit entwickelt?
Zwischen 2008 und 2021 zeigt das Bauzinsen-Chart einen deutlichen Trend nach unten. Damals waren die sinkenden Zinsen eine Reaktion auf die weltweite Banken- und Finanzkrise. Seit Anfang 2022 haben die Zinsen einen deutlichen Sprung nach oben gemacht. Hintergrund sind der hohe Inflationsdruck und die gestiegene Nachfrage nach Bundesanleihen. Insgesamt liegt das Zinsniveau aber immer noch günstig. Niedrige Bauzinsen haben sowohl Vor- als auch Nachteile für Ihr Baudarlehen oder Ihre Anschlussfinanzierung.
Vorteil: Immobilienkredite werden zu sehr günstigen Zinsen vergeben und sind dadurch relativ billig.
Nachteil: Es herrscht eine große Nachfrage nach Immobilien und die Preise von Grundstücken, Häusern und Wohnungen steigen dadurch.
Folgende Grafik zeigt Ihnen die Entwicklung der Bauzinsen in den vergangenen 25 Jahren. Es werden die Effektivzinsen jeweils zum Jahresende für Baudarlehen mit 10-jähriger Zinsbindung angezeigt. Dabei wird der Abwärtstrend deutlich, der seit 2008 besonders steil verläuft, aber auch der deutliche Sprung nach oben seit Anfang 2022.
Wie bekomme ich den günstigsten Bauzins?
Die Bauzinsen, die Sie für ein Darlehen bekommen, berechnet die Bank anhand individueller Faktoren. Es spielt nicht nur eine Rolle, welche Immobilie Sie kaufen wollen, sondern auch Ihre persönlichen Lebensumstände fließen in die Kalkulation mit ein. Aus diesem Grund erhalten Sie nicht unbedingt den günstigsten Top-Zins, den Banken (z. B. in unserem Vergleich) bewerben. Achten Sie auf die folgenden Punkte:
Die aktuell 5 günstigsten Angebote für Baufinanzierungen
Die der Berechnung zugrunde liegenden Konditionen spiegeln den tagesaktuellen Top-Zins mit 10 Jahren Sollzinsbindung wider und wurden anhand folgender Annahmen ermittelt:
Während der Sollzinsbindung:
Effektiver Jahreszins p.a.:2,16 %
Fester Sollzins p.a.:2,11 %
Anfängliche Tilgung p.a.:2,00 %
Beleihungsauslauf:57,00 %
Immobilienwert:350.000,00 €
Nettodarlehnsbetrag:200.000,00 €
Zinskosten:38.596,09 €
Monatliche Rate:693,33 €
Restschuld:155.396,49 €
Bei gleichbleibenden Zinsen:
Gesamtlaufzeit:34 Jahre und
Anzahl der Raten:408
Gesamtbetrag:282.352,02 €
Die Immobilie wird gekauft, eigengenutzt und dient mit einer erstrangigen Grundschuld als Sicherheit für die Finanzierung. Die Darlehnsnehmer sind unbefristet Angestellte mit einwandfreien Einkommens- und Vermögensverhältnissen. Zusätzlich fallen noch Kosten im Zusammenhang mit der Bestellung der Sicherheiten (z.B. Notarkosten für die Grundschuldbestellung, Kosten für das Grundbuchamt) sowie für eine Gebäudeversicherung an.
Die der Berechnung zugrunde liegenden Konditionen spiegeln den tagesaktuellen Top-Zins mit 10 Jahren Sollzinsbindung wider und wurden anhand folgender Annahmen ermittelt:
Während der Sollzinsbindung:
Effektiver Jahreszins p.a.:2,22 %
Fester Sollzins p.a.:2,17 %
Anfängliche Tilgung p.a.:2,00 %
Beleihungsauslauf:57,00 %
Immobilienwert:350.000,00 €
Nettodarlehnsbetrag:200.000,00 €
Zinskosten:39.658,63 €
Monatliche Rate:703,33 €
Restschuld:155.259,03 €
Bei gleichbleibenden Zinsen:
Gesamtlaufzeit:33 Jahre und 8 Monate
Anzahl der Raten:404
Gesamtbetrag:284.139,39 €
Die Immobilie wird gekauft, eigengenutzt und dient mit einer erstrangigen Grundschuld als Sicherheit für die Finanzierung. Die Darlehnsnehmer sind unbefristet Angestellte mit einwandfreien Einkommens- und Vermögensverhältnissen. Zusätzlich fallen noch Kosten im Zusammenhang mit der Bestellung der Sicherheiten (z.B. Notarkosten für die Grundschuldbestellung, Kosten für das Grundbuchamt) sowie für eine Gebäudeversicherung an.
Die der Berechnung zugrunde liegenden Konditionen spiegeln den tagesaktuellen Top-Zins mit 10 Jahren Sollzinsbindung wider und wurden anhand folgender Annahmen ermittelt:
Während der Sollzinsbindung:
Effektiver Jahreszins p.a.:2,29 %
Fester Sollzins p.a.:2,24 %
Anfängliche Tilgung p.a.:2,00 %
Beleihungsauslauf:57,00 %
Immobilienwert:350.000,00 €
Nettodarlehnsbetrag:200.000,00 €
Zinskosten:40.897,38 €
Monatliche Rate:715,00 €
Restschuld:155.097,38 €
Bei gleichbleibenden Zinsen:
Gesamtlaufzeit:33 Jahre und 5 Monate
Anzahl der Raten:401
Gesamtbetrag:286.200,44 €
Die Immobilie wird gekauft, eigengenutzt und dient mit einer erstrangigen Grundschuld als Sicherheit für die Finanzierung. Die Darlehnsnehmer sind unbefristet Angestellte mit einwandfreien Einkommens- und Vermögensverhältnissen. Zusätzlich fallen noch Kosten im Zusammenhang mit der Bestellung der Sicherheiten (z.B. Notarkosten für die Grundschuldbestellung, Kosten für das Grundbuchamt) sowie für eine Gebäudeversicherung an.
Die der Berechnung zugrunde liegenden Konditionen spiegeln den tagesaktuellen Top-Zins mit 10 Jahren Sollzinsbindung wider und wurden anhand folgender Annahmen ermittelt:
Während der Sollzinsbindung:
Effektiver Jahreszins p.a.:2,36 %
Fester Sollzins p.a.:2,31 %
Anfängliche Tilgung p.a.:2,00 %
Beleihungsauslauf:57,00 %
Immobilienwert:350.000,00 €
Nettodarlehnsbetrag:200.000,00 €
Zinskosten:42.135,46 €
Monatliche Rate:726,67 €
Restschuld:154.935,06 €
Bei gleichbleibenden Zinsen:
Gesamtlaufzeit:33 Jahre und 1 Monat
Anzahl der Raten:397
Gesamtbetrag:288.236,83 €
Die Immobilie wird gekauft, eigengenutzt und dient mit einer erstrangigen Grundschuld als Sicherheit für die Finanzierung. Die Darlehnsnehmer sind unbefristet Angestellte mit einwandfreien Einkommens- und Vermögensverhältnissen. Zusätzlich fallen noch Kosten im Zusammenhang mit der Bestellung der Sicherheiten (z.B. Notarkosten für die Grundschuldbestellung, Kosten für das Grundbuchamt) sowie für eine Gebäudeversicherung an.
Die der Berechnung zugrunde liegenden Konditionen spiegeln den tagesaktuellen Top-Zins mit 10 Jahren Sollzinsbindung wider und wurden anhand folgender Annahmen ermittelt:
Während der Sollzinsbindung:
Effektiver Jahreszins p.a.:2,39 %
Fester Sollzins p.a.:2,35 %
Anfängliche Tilgung p.a.:2,00 %
Beleihungsauslauf:57,00 %
Immobilienwert:350.000,00 €
Nettodarlehnsbetrag:200.000,00 €
Zinskosten:42.665,86 €
Monatliche Rate:731,67 €
Restschuld:154.865,46 €
Bei gleichbleibenden Zinsen:
Gesamtlaufzeit:33 Jahre und
Anzahl der Raten:396
Gesamtbetrag:289.102,11 €
Die Immobilie wird gekauft, eigengenutzt und dient mit einer erstrangigen Grundschuld als Sicherheit für die Finanzierung. Die Darlehnsnehmer sind unbefristet Angestellte mit einwandfreien Einkommens- und Vermögensverhältnissen. Zusätzlich fallen noch Kosten im Zusammenhang mit der Bestellung der Sicherheiten (z.B. Notarkosten für die Grundschuldbestellung, Kosten für das Grundbuchamt) sowie für eine Gebäudeversicherung an.
Bringen Sie genügend Eigenkapital in die Baufinanzierung mit ein
Je mehr Eigenkapital Sie einbringen, desto weniger Risiko geht eine Bank mit der Kreditvergabe ein. Diese Risikominimierung durch Eigenkapital belohnen Banken mit niedrigeren Sollzinsen auf den Baukredit. Kaufen Sie beispielsweise ein Haus für 400.000 €, bekommen Sie bei 40 bis 70 % Eigenkapital den besten Zinssatz für Ihre Immobilienfinanzierung. Alles, was darüber hinausgeht, verschlechtert den Zins wieder, weil die Kreditsumme dann zu niedrig ist, um sich für die Bank zu lohnen.
Ein hohes und geregeltes Einkommen sorgt für niedrige Bauzinsen
Jede Bank ist auf Sicherheit aus. Daher gilt: Je höher Ihr Einkommen und je sicherer Ihr Arbeitsplatz sind, desto geringer werden Ihre persönlichen Bauzinsen sein. Sind Sie Alleinverdiener in einer Familie, werden Sie mehr für Ihren Baukredit bezahlen als ein Paar mit zwei Einkommen.
Haben Sie noch keine bestehende Baufinanzierung, lohnt sich ein Blick in unseren Budgetrechner. Hier können Sie Ihre aktuelle Situation eingeben und erfahren, wie viel Haus Sie sich voraussichtlich leisten können.
Wenn Sie ein Darlehen bei einer Bank aufnehmen, legen Sie die Dauer der Zinsbindung fest. Das entspricht Ihrer Vertragslaufzeit. Innerhalb dieses Zeitraums darf der Zins nicht verändert werden. Möchten Sie sich die aktuellen Bauzinsen für einen möglichst langen Zeitraum sichern, z. B. für 20 oder sogar 30 Jahre, berechnen die Banken dafür aber einen Aufschlag. Wägen Sie also ab, ob Sie 10 Jahre lang die günstigeren Zinsen zahlen wollen, oder wie viel Ihnen die Sicherheit für 20 Jahre wert ist.
Ist die Bauzins-Prognose in den kommenden Jahren steigend, sollten Sie sich für eine längere Zinsbindung entscheiden. Rechnen Sie jedoch mit fallenden Zinsen, kann eine kurze Zinsbindung von Vorteil sein, um sich eine günstigere Anschlussfinanzierung zu sichern.
Tilgungshöhe beeinflusst die Laufzeit und damit den Bauzins
Die Tilgungsrate beschreibt den prozentualen Anteil am Hauskredit, den Sie in monatlichen Raten zurückzahlen. Häufig wählen Kreditnehmer eine Tilgung von 2 % oder 3 %. Generell gilt die Regel: Je höher die Tilgungsrate ist, desto schneller ist der Kredit abgezahlt. Weil Sie dann aber für einen kürzeren Zeitraum Zinsen zahlen, lassen sich Banken die entgangenen Zahlungen durch einen kleinen Zinsaufschlag bezahlen.
Die nachfolgende Grafik verdeutlicht, wie sich die Gesamtlaufzeit eines Baudarlehens bereits bei einer Erhöhung der Tilgungsrate von 1 auf 2 % verkürzt.
Auch Optionen für Sondertilgungen beeinflussen den Zins negativ. Überlegen Sie am besten vorher, ob Sie tatsächlich einmal im Jahr eine bestimmte Summe einzahlen werden oder das Geld anders verwenden wollen.
Wie sich die Gesamtlaufzeit Ihrer Immobilienfinanzierung bei unterschiedlichen Tilgungsraten verändert, können Sie mit unserem Tilgungsrechner ermitteln.
Bei den niedrigen aktuellen Bauzinsen sollten Sie eine Anfangstilgung von mindestens 2 % wählen. Achten Sie darauf, während der Tilgung genügend finanziellen Puffer für unerwartete Kosten oder Instandsetzungen zu haben. Wenn Sie sich für Ihren Tilgungssatz mehr Flexibilität wünschen, empfehlen wir eine Immobilienfinanzierung mit einem kostenfreien Tilgungssatzwechsel.
Punkten Sie mit einer guten Bonität
Jede Bank prüft vor einer Zusage Ihre Bonität. In der Regel erfolgt diese Abfrage bei der SCHUFA. Möchten Sie keine Überraschungen bei der Abfrage der Daten erleben, empfiehlt es sich, vorab eine SCHUFA-Auskunft Ihrer Daten anzufordern. Die SCHUFA ist verpflichtet, Ihnen diese einmal jährlich kostenfrei zur Verfügung zu stellen.
Auch persönliche Eckdaten wie Beruf und Gehalt wirken sich auf die Höhe der Bauzinsen aus. Beamte erhalten zum Beispiel bessere Konditionsangebote als Selbstständige. Ihr Wohnort kann ebenfalls aufgrund regionaler Angebote Einfluss auf die Bauzinsen haben.
Wählen Sie die ideale Kreditsumme
Auch die Höhe ihres Kredits beeinflusst Ihren Bauzins. Je höher die Kreditsumme, desto höher werden auch die Zinsen sein, die die Bank Ihnen berechnet. Denn durch die hohe Summe steigt aus Sicht der Bank das Risiko, das Geld nicht vollständig zurückzubekommen.
Gut zu wissen: Gleiches gilt für sehr niedrige Kreditsummen. Hier kann es sich lohnen, einen höheren Betrag aufzunehmen und evtl. eine Sondertilgungsvereinbarung zu schließen. Sie sollten also verschiedene Möglichkeiten durchrechnen und die Bauzinsen vergleichen.
Für die Bauzinsen vergleicht die Bank Nutzung und Lage der Immobilie
Auch die Nutzung und Lage einer Immobilie haben Einfluss auf die Höhe Ihrer Zinsen. Gerade bei Immobilien, die als Kapitalanlage erworben werden, sehen Banken ein erhöhtes Ausfallrisiko, weshalb die Zinsen hierfür oft höher ausfallen. Auch bei Immobilien in Regionen mit geringer Nachfrage, z. B. aufgrund schlechter Verkehrsanbindung oder wenigen Arbeitsplätzen in der Umgebung, müssen Sie mit höheren Zinsen rechnen.
Wie sichere ich den aktuellen Bauzins für die Anschlussfinanzierung?
Haben Sie Sorge vor weiter steigenden Bauzinsen, können Sie mit der Planung Ihrer Anschlussfinanzierung frühzeitig beginnen. Schon 5 Jahre vor Ablauf der Zinsbindung haben sie die Möglichkeit, ein Forward Darlehen abzuschließen. Hiermit reservieren Sie sich aktuelle Zinskonditionen für später. Das lohnt sich so früh aber nur bei extrem niedrigen Zinsen, da Sie für jeden Monat Wartezeit einen Zinsaufschlag zahlen.
Zinsbindung bei Forward Darlehen
Schließen Sie das Forward Darlehen bei Ihrem aktuellen Kreditgeber ab, beginnt die 10 Jahres-Frist für Ihr Sonderkündigungsrecht mit der Unterzeichnung des Vertrags. Haben Sie also beispielsweise 2 Jahre vor Abschluss Ihres Darlehens das Forward Darlehen abgeschlossen, können Sie bereits nach 8 Jahren in der Anschlussfinanzierung kündigen und evtl. umschulden.
Spätestens 4 Monate vor Ablauf der bestehenden Zinsbindung sollten Sie sich Alternativangebote zu den Konditionen Ihrer bisherigen Bank einholen und aktuelle Bauzinsen vergleichen. Je nach Angebot können Sie dann Ihre Anschlussfinanzierung über Ihre bisherige Bank weiterlaufen lassen oder den Kredit zu einer anderen Bank mit einem besseren Angebot umschulden.
Umschuldung
Eine Umschuldung nennt man den Wechsel der Bank nach Ablauf oder auch während der Zinsbindungsfrist. Hierbei leihen Sie sich das Geld von einer anderen Bank und lösen den Kredit bei Ihrer ursprünglichen Bank vollständig ab, so können Sie von den aktuellen Bauzinsen profitieren. Beginnen Sie frühzeitig mit der Planung, da die Bank einige Wochen für die Genehmigung benötigen wird.
Der Wechsel ist zwar mit Aufwand verbunden, birgt aber großes Sparpotenzial – besonders dann, wenn die aktuellen Bauzinsen niedrig sind. Vor 10 Jahren haben Sie wahrscheinlich höhere Zinsen gezahlt als die Banken jetzt verlangen, trotz des sprunghaften Anstiegs. Übrigens: Falls Ihre Zinsbindung länger als 10 Jahre beträgt, haben Sie dank eines Sonderkündigungsrechts nach § 489 BGB trotzdem die Möglichkeit, den Anbieter zu wechseln. Dieses ermöglicht Ihnen, Ihre bestehende Baufinanzierung zu kündigen, ohne dass Sie eine Vorfälligkeitsentschädigung zahlen müssen. Zu beachten ist aber eine Kündigungsfrist von 6 Monaten.
Bausparverträge haben zwar an Attraktivität eingebüßt, können aber für eine langfristige Planung sinnvoll sein. Haben Sie noch mehr als 5 Jahre bis zum Ende der Zinsbindung, können Sie sich die aktuell sehr günstigen Bauzinsen über einen Bausparvertrag sichern. Die Konditionen werden zu Vertragsbeginn festgelegt. Ist der Bausparkredit dann zuteilungsreif, erhalten Sie den zuvor vereinbaren Zinssatz. Zudem profitieren Sie von staatlichen Förderungen, die als Prämie in den Bausparvertrag einfließen. Sie müssen allerdings neben den Kreditraten Ihres laufenden Darlehens auch den Bausparvertrag mit den entsprechenden Sparraten bedienen können.
Welche Faktoren beeinflussen den aktuellen Bauzins?
Der Bauzins bestimmt sich anhand ihrer persönlichen Rahmenbedingungen, ist aber natürlich auch von äußeren Faktoren abhängig. Diese wiederum hängen oft miteinander zusammen: Der Ukraine-Krieg treibt die Inflation an, die Inflation beeinflusst den Leitzins der EZB, der Leitzins hat Auswirkungen auf die Konjunktur, die Konjunktur auf den Kauf von Anleihen.
Der Leitzins der Europäischen Zentralbank (EZB)
Der Leitzins der EZB gibt an, zu welchen Konditionen sich europäische Banken Geld leihen können. Er stellt sozusagen das Grundniveau für die Zinsen in Europa dar, also auch für den aktuellen Baufinanzierungszins. Steigt der Leitzins, werden die Bauzinsen höher. Leider gilt nicht automatisch, dass die Bauzinsen ohne Leitzinserhöhung nicht steigen. Aktuell liegt der Leitzins der EZB bei 0 % und dies bereits seit 2016. Trotzdem haben sich die Bauzinsen seit Januar mehr als verdoppelt.
Staatsanleihen bzw. Pfandbriefe
Um sich zusätzliche finanzielle Mittel zu beschaffen, vergeben Banken Pfandbriefe an Investoren. Bei Pfandbriefen handelt es sich um eine ähnliche Anlageklasse wie deutsche Staatsanleihen, somit verhalten sich auch die Zinsen sehr ähnlich. Steigen also die Zinsen für Staatsanleihen, werden auch die Zinsen für Pfandbriefe steigen, umgekehrt genauso. Und höhere Zinsen für Pfandbriefe geben die Banken weiter als höhere Bauzinsen. Seit Mitte Februar sind die Zinsen für Pfandbriefe stetig angestiegen.
Krieg in der Ukraine
Der Krieg in Europa hat auch für Deutschland schwer abschätzbare Folgen. Je länger die Kämpfe andauern, je schlimmer die Lieferengpässe werden und vor allem je unsicherer die Versorgung mit Gas wird, desto mehr leidet die Konjunktur auch hierzulande. Schwächelt die Wirtschaft, könnte die EZB ungeachtet der Inflation wieder zu ihrer Politik der Nullzinsen zurückkehren. Denn eine stabile Wirtschaftsentwicklung ist die Voraussetzung für einen höheren Leitzins.
Weitere Einflüsse
Auch politische Entscheidungen können Einfluss auf die hiesigen Bauzinsen haben. Ereignisse wie die Corona-Pandemie sorgten für eine hohe Nachfrage nach deutschen Staatsanleihen. Infolgedessen sanken hier die Zinsen, somit auch die Zinsen für Pfandbriefe. Bei den Baufinanzierungen war dieser Trend ebenfalls zu erkennen.
Selbst das Ausland, insbesondere die USA, sollten Sie im Blick behalten. Eine starke US-Wirtschaft führt dazu, dass Gelder aus der Eurozone in Richtung der USA wandern, was negative Auswirkungen auf die hiesigen aktuellen Bauzinsen haben kann. Meist ist hier jedoch nicht mit sprunghaften Anstiegen zu rechnen, eher mit einer Verzögerung von mehreren Wochen.
So läuft ein Hauskauf ab
Der Ablauf beim Hauskauf sieht immer ähnlich aus. Wir zeigen Ihnen, was Sie auf dem Weg zum Besitzer Ihrer Traumimmobilie erwartet und woraus Sie sich vorbereiten können.
Die KfW leitet seit Juli 2021 negative Zinsen, die sie selbst erhält, an ihre Partnerbanken weiter. Das ist gut für Kreditnehmer: Es kam bei vielen Förderprogrammen zu Zinssenkungen.
Vor dem Einzug ins eigene Zuhause steht die Finanzierung. Wir bieten Ihnen Informationen rund um den Immobilienkredit, von der passenden Anschlussfinanzierung bis zur optimalen Zinsbindung.