Wie viel Eigenkapital ist beim Hauskauf nötig?

Katharina Fuhrin
Zuständige Redakteurin für die Bereiche Immobilien und Versicherung

Im Idealfall beträgt das Eigenkapital insgesamt 30–35 % vom Kaufpreis. Bei einem Haus im Wert von 450.000 € sind das 135.000–156.000 €. Das Eigenkapital für Ihren Hauskauf setzt sich dabei aus zwei Teilen zusammen. Einen Teil benötigen Sie, um die Kaufnebenkosten zu bezahlen – dazu gehören zum Beispiel die Grunderwerbssteuer, die Maklerprovision und die Notarkosten. Je nach Bundesland müssen Sie dafür 9–15 % vom Kaufpreis rechnen. Dieser Betrag wird grundsätzlich nicht von der Bank finanziert, er ist sozusagen Ihre Eintrittskarte für einen Hauskredit.

Der zweite Teil ist das Eigenkapital, mit dem Sie die Kreditsumme verringern, die Sie sich von der Bank leihen. Dieser Teil ist variabel. Wir empfehlen aber, zusätzlich zu den Kaufnebenkosten mindestens 20 % vom Kaufpreis selbst zu bezahlen. Ist Ihr Eigenkapitalanteil niedriger, berechnen Ihnen die Banken teurere Zinsen.

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Warum ist ein hoher Eigenkapitalanteil für den Haus- oder Wohnungskauf so wichtig?

Ein hoher Eigenkapitalanteil bei einer Baufinanzierung hat für Sie mehrere Vorteile. Zum einen reduziert sich die Darlehenssumme um den Betrag des von Ihnen eingebrachten Eigenkapitals. Sie machen also weniger Schulden, für die Sie Zinsen zahlen, und haben eine niedrigere monatliche Belastung. Außerdem gewährt Ihnen die Bank einen günstigeren Zinssatz. Und Sie haben am Ende der Zinsbindung eine geringere Restschuld, was Ihnen die Anschlussfinanzierung erleichtert.

Was gehört zum Eigenkapital beim Hauskauf?

Ihr Eigenkapital ergibt sich aus der Summe vieler einzelner Punkte. Zum Eigenkapital gehören:

  • Erspartes auf dem Bankkonto
  • Rücklagen auf Tagesgeld- oder Festgeldkonten
  • Bausparvertrag
  • Wertpapiere wie Aktien oder ETFs
  • Fördermittel, z.B. aus KfW-Programmen
  • eine schuldenfreie weitere Immobilie
  • Lebensversicherungen (der Rückkaufswert bei Kapitallebensversicherungen)
  • private Kredite
  • Bargeld
  • sonstige Wertgegenstände, zum Beispiel Goldmünzen

Bis zu 15 % des Kaufpreises kommen als Kaufnebenkosten dazu

Bedenken Sie, dass Nebenkosten beim Hauskauf auf Sie zukommen. Erfahrungsgemäß betragen diese Nebenkosten 9–15 % des Kaufpreises. Bei einem Kaufpreis von 450.000 € sind das bis zu 67.500 €, je nach Bundesland. Dazu gehören zum Beispiel die Grunderwerbssteuer, Honorare für Gutachter und Ausgaben für den Grundbucheintrag. Hinzu kommen noch eventuell Bereitstellungszinsen sowie Umzugs- und Renovierungskosten. Die Nebenkosten müssen Sie aus eigener Tasche bezahlen. Damit reduziert sich Ihr Eigenkapital, das Sie für die Baufinanzierung einsetzen können.

Ist eine Baufinanzierung ohne Eigenkapital möglich?

Ja, eine Baufinanzierung ohne Eigenkapital ist möglich. Es müssen dafür aber ganz bestimmte Voraussetzungen erfüllt sein. Dazu gehören ein überdurchschnittliches Einkommen und ein sicherer Arbeitsplatz, zum Beispiel als Beamter. Eine weitere günstige Bedingung für einen Hauskauf ohne Eigenkapital ist eine gute Immobilienlage, weil das den Wert der Immobilie erhöht und damit der Bank eine größere Sicherheit gibt. Der große Nachteil ist allerdings: Die Baufinanzierung wird ohne Eigenkapital deutlich teurer. Die Bank lässt sich das höhere Risiko mit höheren Zinsen bezahlen.

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