Was bedeutet thesaurierend und was bedeutet ausschüttend bei ETFs?

Heike Kevenhörster
Zuständige Redakteurin für die Bereiche Geldanlage und DSL & Handy
Stand: 26.02.2024

Thesau­rie­rende ETFs re­inves­tie­ren die komplet­te Ren­di­te wieder in den Fonds, ohne dass Sie als Anle­ger aktiv wer­den müs­sen. Thesau­rie­rend hat bei einem ETF die Bedeu­tung von wieder­an­le­gend. Aus­schüt­tende ETFs zahlen dage­gen die Divi­den­den der Unter­neh­men, deren Aktien im Index­fonds ent­hal­ten sind, bzw. Zins­er­träge von An­lei­hen auf Ihr Konto aus.

  • Was bedeu­tet thesau­rie­rend? Die Defini­tion: Das Verb „thesau­rie­ren“ heißt so viel wie „an­häu­fen“ oder „hor­ten“. Es lei­tet sich vom griechi­schen Wort „thesau­ros“ für „Schatz­haus“ ab. In Wirt­schafts­zusam­men­hän­gen be­deu­tet thesau­rie­rend, Gewinne nicht aus­zu­schüt­ten, sondern im Unter­neh­men oder im Fonds zu belas­sen. Bei thesau­rie­ren­den ETFs erhöht die Divi­den­den-Ren­di­te das Fonds­ver­mö­gen. Die Divi­den­de wird nicht an die Inves­toren aus­ge­zahlt.
  • Was bedeu­tet aus­schüt­tend? Damit ist hier „aus­zah­lend“ oder „ver­tei­lend“ ge­meint. Ein ETF, der aus­schüt­tet, belässt die Gewin­ne aus Divi­den­den oder Zinsen nicht im Fonds­ver­mögen, son­dern ver­teilt sie an die Inves­toren. Die Aus­zah­lung er­folgt jähr­lich, halb­jähr­lich oder quar­tals­weise.

Folgende Tabelle zeigt die Unter­schie­de zwi­schen thesau­rie­rend und aus­schüt­tend an­hand einer Bei­spiel­rech­nung.

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Beispielrechnung für 1.000 €: Divi­den­den­zah­lun­gen bei einem ETF, thesau­rie­rend vs. aus­schüt­tend

 

altes ETF-Vermögen

Dividende

Ihr Konto

neues ETF-Vermögen

Ihr Gesamt-Vermögen

thesaurierender ETF

1.000 €

20 €

+ 0 €

1.020 €

1.020 €

ausschüttender ETF

1.000 €

20 €

+ 20 €

1.000 €

1.020 €

Viele ETFs, also Ex­chan­ge Tra­ded Funds, gibt es sowohl in einer thesau­rie­ren­den als auch in einer aus­schüt­ten­den Varian­te. Fra­gen Sie sich bei Ihrem ETF: aus­schüt­tend oder thesau­rie­rend? Wel­cher Typ für Sie die besse­re Wahl ist, ist eine indi­viduel­le Ent­schei­dung und hängt von Ihren finan­ziel­len Um­stän­den und An­la­ge-Stra­te­gien ab. Im Fol­gen­den nen­nen wir die Vor­tei­le und Nach­tei­le von thesau­rie­ren­den und aus­schüt­ten­den ETFs.

Was sind die Vorteile und Nachteile von thesau­rie­ren­den ETFs?

Vorteile thesaurierend

  • schnelle Vermögensbildung durch Wiederanlage der gesamten Rendite
  • Zinseszinseffekt
  • kaum Steuern, bis Sie verkaufen

Nachteil thesaurierend

  • kein passives Einkommen

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Was bedeutet bei einem ETF thesau­rierend vs. aus­schüt­tend für die Steuer?

Ob Ihr ETF thesau­rie­rend oder aus­schüt­tend ist, hat Bedeu­tung für die Steu­ern, die Sie zah­len müs­sen. Bei einem ETF, der thesau­rie­rend ist, ist die Steuer ein­facher. So­lan­ge Sie Ihren ETF nicht ver­kau­fen und dabei Gewin­ne reali­sie­ren, zah­len Sie auf thesau­rie­rende ETFs, ab­ge­se­hen von der even­tu­ell an­fal­len­den Vor­ab­pau­scha­le, zu­nächst keine Steu­ern. Erst bei einem Ver­kauf fällt die Kapital­er­trags­steu­er an, sofern Ihr Frei­be­trag von 1.000 € pro Person oder 2.000 € bei Paaren schon aus­ge­schöpft ist.

Bei aus­schüt­ten­den ETFs ist da­ge­gen die Steuer di­rekt rele­vant, sobald Geld an Sie aus­ge­zahlt wird. Es gilt der glei­che Sparer­pausch­be­trag. Rich­ten Sie unbe­dingt einen Frei­stel­lungs­auf­trag ein. Ihr deut­scher Bro­ker bzw. Ihre deut­sche Bank führt die Steuer auto­ma­tisch für Sie ab. Für den nach Frei­be­trag und Teil­frei­stel­lung übrig ge­blie­be­nen An­teil der Gewinne aus ETFs zah­len Sie die Ab­gel­tungs­steu­er von 25 % plus 5,5 % Soli­daritäts­zu­schlag, was ins­ge­samt zu einer Be­steue­rung von 26,375 % führt. Gege­be­nen­falls zah­len Sie zusätz­lich Kir­chen­steu­er. Mehr zu ETFs und Steu­ern le­sen Sie hier:

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