Baukredit & Ratenkredit: So sparen Sie mit einer Umschuldung Zinskosten

    Anschlussfinanzierung
    Ratenkredit

    Kredite rechtzeitig umschulden

    Zahlen Sie für Ihr bestehendes Darlehen hohe Zinsen? Egal ob Bau­kredit, Raten­kredit oder Auto­kredit, mit einer Umschul­dung zu einem günsti­geren Kredit­geber können Sie viel Geld sparen. Erfahren Sie, wie groß Ihr Spar­poten­zial ist und zu welchem Zeit­punkt sich die Umfinan­zierung lohnt.

    Wann kommt eine Umschuldung in Frage?

    Katharina Fuhrin
    Zuständige Redakteurin für die Bereiche Immobilien und Versicherung
    Stand: 10.04.2024

    Die Umschul­dung ist eine Form der Anschluss­finan­zierung, bei der Sie Ihr beste­hendes Dar­lehen durch ein güns­tiger verzins­tes Darlehen ablösen. Gerade bei Finan­zierungen mit langen Lauf­zeiten, wie der Baufinan­zierung, kann sich eine Umschul­dung schnell bezahlt machen. Denn bereits kleine Zins­unter­schiede wirken sich auf Jahre oder Jahr­zehnte hochge­rechnet kosten­sparend aus. Wichtig ist, dass Sie recht­zeitig die aktuellen Bau­zinsen und bei Raten­krediten die Kredit­zinsen über­prüfen, damit Sie Ihr Dar­lehen im richtigen Moment umschul­den und zu einem güns­tigeren Anbieter wechseln können.

    Wie kann ich meine Baufinanzierung umschulden?

    Wenn Sie Ihren Immobilien­kredit umschulden möchten, sollten Sie sich zunächst einen Über­blick über aktuelle Zins­kondi­tionen verschaf­fen. So bekommen Sie einen Ein­druck davon, wie viel Sie künftig sparen können, wenn Sie Ihre Haus­finan­zierung umschul­den. Mit unserem Bau­finan­zierungs­rechner können Sie das beste Angebot für Ihre indivi­duelle Situa­tion berechnen. Prüfen Sie so, wie hoch die Zinsen für Ihre Umfinan­zierung aktuell sind.

    Umschuldung Baufinanzierung berechnen

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    Wie Sie Ihre Bau­finan­zierung Schritt für Schritt umschul­den, lesen Sie im Abschnitt „Wie Sie Ihren Immobilien­kredit umschulden“.

    Wann kann ich meine Baufinanzierung umschulden?

    Spätestens wenn die Zins­bindung Ihrer Bau­finan­zierung ausläuft und noch eine Rest­schuld offen ist, müssen Sie sich um eine Anschluss­finan­zierung kümmern. Sie haben nun die Wahl, bei einem ent­sprechen­den Kredit­angebot eine Anschluss­finan­zierung bei Ihrer Haus­bank abzu­schließen (Prolon­gation) oder zu einer Bank mit güns­tigeren Kondi­tionen umzu­schulden.

    Aber auch während einer noch laufen­den Zins­bindung ist eine Umschul­dung möglich. Aller­dings verlan­gen Banken in diesen Fällen meist eine Vorfällig­keits­entschädigung, die oft so hoch ausfällt, dass sie den Zins­vorteil einer Umschul­dung wieder zunich­temacht. Eine Umschul­dung der Bau­finan­zierung ist deshalb eher zum Ende der Zins­bindung sinnvoll.

    Kann ich ein Immobiliendarlehen vorzeitig kündigen?

    In der Regel ja. Ob das Umschul­den aber sinnvoll ist, hängt vom kon­kreten Zeit­punkt ab:

    • Ihre Zins­bindung endet in den nächsten 12 Monaten: Dann können Sie entweder eine Prolon­gation mit Ihrer Haus­bank verein­baren oder sich für eine Umschul­dung zu einer güns­tigeren Bank entschei­den und Ihr aktuelles Immobilien­darlehen kündigen. Beachten Sie: Bei einer vorzei­tigen Umschul­dung verlangt der Darlehens­geber eine Vorfällig­keits­entschä­digung.
    • Ihre Zins­bindung läuft noch zwischen 12 Monaten und 5 Jahren: Wenn Sie die Vorfällig­keits­entschä­digung umgehen wollen, können Sie sich einen aktuell günstigen Bau­zins für die Zukunft sichern, indem Sie für die Umschul­dung ein Forward Darlehen abschlie­ßen. Dieses Vorgehen ist die oft günstigere Alter­native zur vorzei­tigen Umschul­dung.
    • Ihre Zins­bindung läuft noch länger als 5 Jahre: In der Regel macht eine vor­zeitige Umschul­dung zu diesem Zeit­punkt keinen Sinn. Denn auch wenn Ihre Bank Sie aus dem Darlehens­vertrag entlässt, würden die Kosten durch die Vorfällig­keits­entschä­digung die Zins­erspar­nis über­steigen.
    • Ihre Zins­bindung läuft seit 10 Jahren: Der optimale Fall, denn dann können Sie Ihren Darlehens­vertrag jeder­zeit mit einer Kündigungs­frist von 6 Monaten kündigen und umschul­den. Der Grund: Egal wie lange Ihre Zins­bindung dauert, nach 10 Jahren haben Sie per Gesetz (§ 489 BGB) ein Sonder­kündigungs­recht für Ihr Darlehen. Wichtig ist, dass Sie hierbei die 6-monatige Kündigungs­frist einhal­ten.

    Weitere hilf­reiche Infor­mationen, wie Sie den richtigen Zeit­punkt für Ihre Umschul­dung finden, erhalten Sie in unserem Artikel zur Umfinan­zierung.

    Wie kann ich andere Kredite umschulden?

    Grundsätzlich ist es ratsam, erst einmal den bestehenden Kredit zu analysieren, anschließend einen neuen Ratenkredit mit besseren Konditionen zu suchen und erst dann den Vertrag zu unterschreiben. Ist eine Umschul­dung immer möglich und kann ich auch laufende Kredite umschul­den? Das Vorgehen beim Umschulden eines Kredites hängt von der Art des Kredites ab.

    • Am einfachsten ist es bei einem klassischen Ratenkredit oder einem Sofortkredit, wenn Sie ihn ohne Zweckbindung abgeschlossen haben. In diesem Fall reicht eine formlose Kündigung unter Berücksichtigung der vereinbarten Kündigungsfrist.
    • Aufwändiger wird es bei einem Autokredit, den Sie umschulden möchten. Da die Bank das Auto als Sicherheit nutzt und im Besitz des Fahrzeugbriefes ist.
    • Einen Dispokredit können Sie unkompliziert umschulden, indem Sie einfach das Minus auf Ihrem Konto ausgleichen und dazu den Betrag aus dem neuen Kredit nutzen.
    • Nicht möglich ist es, einen beste­henden Kredit zur KfW umzu­schulden, da KfW-Kredite nur für Neu­finan­zierungen und Sanie­rungen gedacht sind. Umge­kehrt ist es aber möglich, einen KfW-Kredit auf ein ganz normales Darlehen bei einer anderen Bank umzu­schulden. Für die Ablösung fällt aller­dings eine Vorfällig­keitsent­schädigung an. Ob es sich lohnt, diese in Kauf zu nehmen, hängt wie bei anderen Krediten auch, von Ihrer Rest­schuld, der Rest­laufzeit des Kredits und der möglichen Zinser­sparnis ab.

    Wie Sie genau vorgehen, erfahren Sie im Abschnitt „Wie Sie Ihren Raten­kredit umschulden“.

    Ist eine Umschuldung trotz SCHUFA möglich?

    Wenn Sie einen nega­tiven SCHUFA-Score haben, bekom­men Sie in der Regel nur kleine Kredite über geringe Sum­men unter 1.000 € – und auch dieses Ange­bot machen nur wenige Banken. Häufig können Sie im Fall eines nega­tiven SCHUFA-Scores einen Bürgen oder zweiten Kredit­nehmer bei­bringen, der bei der Bank für Ihre Kredit­summe haftet, falls Sie die Rate eines Tages nicht mehr be­zahlen können. Mehr zu diesem Thema erfahren Sie auf unserer Ratgeber­seite Kredit ohne SCHUFA.

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    Bonität checken

    Oft ist der eigene SCHUFA-Score gar nicht so schlecht wie gedacht. Wir emp­feh­len Ihnen, einmal jähr­lich eine kos­ten­lose SCHUFA-Auskunft ein­zu­holen oder einen Boni­täts­check anzu­fordern.

    Wie viel kann ich durch die Umschuldung einer Baufinanzierung sparen?

    Die Chance, dass Sie bei einer Umschul­dung der Baufinan­zierung Geld sparen, sind umso größer, je älter Ihr Kredit­vertrag ist. Denn vor einigen Jahren waren die Zinsen noch deutlich höher. Auch wenn sich durch eine Umschul­dung nur die Nach­komma­stelle des Zins­satzes ändert, können Sie auf viele Jahre gerechnet durch­aus mehrere tausend Euro Zinsen sparen. Es lohnt sich aktuell fast nie, wenn Sie Ihren alten Kredit bei der Haus­bank einfach verlän­gern.

    Beispielrechnung: So viel sparen Sie mit einer Umfinanzierung

    Nehmen wir an, Sie haben im Jahr 2020 eine Bau­finan­zierung mit einer Lauf­zeit von 15 Jahren zu einem Zins von 5,2 % abgeschlossen. Nach 10 Jahren machen Sie von Ihrem Recht auf Sonder­kündigung Ge­brauch, da das Zins­niveau mitt­ler­weile viel günstiger ist. Sie verg­leichen dann aktuelle Ange­bote anderer Ban­ken und entschei­den sich für die Umschul­dung Ihrer Rest­schuld von 147.681 € zu einer Bank mit einem Zins­angebot von effektiv 1,5­%. Welcher Zins­vorteil sich für Sie durch die Umschul­dung ergibt, ver­anschau­licht die folgende Grafik:

    Infografik: So viel sparen Sie bei einer Umschuldung

    Durch die Zins­differenz von 3,7 % werden Sie bei gleich hoher Rate nach Ablauf der alten Zins­bindung (im Jahr 2035) durch die günsti­gere Verzin­sung bereits 24.945 € gespart haben. Da Sie sich nach der Sonder­kündigung im Jahr 2030 den neuen Zins gleich für eine Lauf­zeit von 10 Jahren sichern können, werden Sie in den folgen­den 5 Jahren weitere Zins­kosten sparen. Es ist also sinn­voll, sich ein günsti­ges Zins­niveau für einen möglichst langen Zeit­raum zu sichern, um das Spar­poten­tial voll auszu­schöpfen.

    Tipp: Zinsvorteil in Tilgung investieren und dadurch doppelt sparen

    Die durch die Umschul­dung gewonnene Zinser­sparnis können Sie auch gleich in eine höhere Til­gung inves­tieren, so profi­tieren Sie doppelt. Wie das geht? Sie behalten einfach die Höhe der monat­lichen Rate des Alt­vertrags bei und erhöhen bei Ab­schluss des Neuver­trags den Tilgungs­anteil um den einge­sparten Zins­anteil. Dadurch zahlen Sie nicht nur weniger Zinsen, sondern verkür­zen durch die schnellere Til­gung gleich auch noch Ihre Lauf­zeit. Sie sind also schneller schulden­frei.

    Die folgende Beispiel­rechnung verdeut­licht das Spar­prinzip. Basis ist eine noch offene Kreditsumme in Höhe von 150.000 € und einer Sollzinsbindung von 15 Jahren. Die Tabelle vergleicht die Zinskosten einer Prolongation mit gleichbleibendem Zinsatz mit denen einer Umschuldung mit günstigeren Zinsen und gleicher Tilgung sowie einer Umschuldung mit höherem Tilgungssatz.

    Eingesparte Zinskosten bei optimierter Tilgung

      Tilgungs­satz Zins­satz monatliche Rate

    Restschuldnach 15 Jahren

    Zinskosten gesamt
    Prolongation 3,0 % 4,39 % 912 € 55.417 € 69.667 €
    Umschuldung ohne optimierte Tilgung 3,0 % 3,35 % 787 € 62.811 € 54.561 €
    Umschuldung mit optimierter Tilgung 4,0 % 3,35 % 912 € 33.865 € 48.025 €

    Bei dem Beispiel für die optimierte Tilgung haben wir die Tilgungsrate so gewählt, dass die monatliche Belastung genauso hoch ist wie bei der Prolongation. Dadurch profitieren Sie nicht nur durch das günstigere Zinsniveau. Durch die Investitioin in die zusätzliche Tilgung sparen sie noch einmal mehr als 6.500 € an Zinsen im Vergleich zur nicht-optimierten Umschuldung. Und auch die Rest­schuld fällt am Ende niedri­ger aus.

    Wie viel kann ich durch die Umschuldung eines Ratenkredits sparen?

    Wenn Sie einen Ratenkredit umfinan­zieren möchten, müssen Sie sich zunächst drei Fragen stellen

    • Wie hoch ist die Rest­schuld?
    • Wie lange läuft der aktuelle Kredit noch?
    • Welchen Zins­satz zahlen Sie für den aktuellen Kredit?

    Als Faust­formel gilt: Je höher die Rest­schuld ist und je länger die Rest­lauf­zeit ist, desto größer ist auch das Ein­spar­poten­tial.

    Einen guten Ein­druck, ob sich eine Umschul­dung für Sie lohnen könnte, bekommen Sie mit unserem Umschul­dungs­rechner. Hier geben Sie einfach Daten Ihres beste­henden Kredites an: Zinssatz, Laufzeit und Monatsrate. Der Umschul­dungs­rechner zeigt Ihnen darauf­hin die Kondit­ionen für einen Umschul­dungs­kredit an: die monat­liche Rate, den effektiven Jahres­zins und die Laufzeit. Außerdem sehen Sie auf einem Blick die möglichen Ersparnisse.

    Welche Kosten fallen bei einer Umschuldung an?

    Kosten, wenn Sie eine Baufinanzierung umschulden

    Beim Wechsel der Bank fallen Gebühren an, die ein­kalkuliert werden müssen. So muss beispiels­weise die Grund­schuld von der alten an die neue Bank abge­treten werden. Dafür werden Gebüh­ren für den Notar und das Grund­buchamt berechnet, die sich in der Regel aber auf nicht mehr als 0,3 % der Darlehens­summe belaufen. Bei einer Kredit­summe von 100.000 € sind das also lediglich 300 €.

    Als Faustformel gilt: Ist die Anschluss­finan­zierung 0,2 % günstiger als Ihre alte Finan­zierung, haben Sie die Wechsel­kosten der Umschul­dung bereits wieder ausge­glichen. Hier ist aller­dings eine mögliche Vorfällig­keits­entschä­digung noch nicht mit einbe­rechnet. Es liegt im Ermes­sen der Bank, wie hoch diese ausfällt. Je nach Höhe kann die Vorfällig­keits­gebühr den Zins­vorteil einer Umschul­dung schnell wieder auf­heben. Fragen Sie deshalb im Vor­wege bei Ihrer Bank, wie hoch die Ablöse­kosten tat­sächlich sind. Beachten Sie: Auch wenn Sie bei Ihrer Haus­bank umschul­den, kann diese für den Vertrags­wechsel eine Vorfällig­keits­gebühr verlangen.

    Beispielrechnung: So teuer ist eine Vorfällig­keitsent­schädigung

    Die folgende Beispiel­rechnung verdeut­licht, wie hoch die Vorfällig­keitsent­schädigung bei einer vorzei­tigen Umschul­dung ausfällt.

    Wir nehmen an, Sie wollen Ihren Bau­kredit 2 Jahre vor Ende der Zins­bindung umschul­den. Die Rest­schuld beträgt noch 172.000 €. In diesem Fall verliert die Bank bereits eingeplante Zinseinnahmen in Höhe von 12.897 €, dieser Posten wird auch Zinsschaden genannt. Auf der anderen Seite verbucht die Bank Einsparungen, durch z. B. geringere Verwaltungskosten. Für die Bearbeitung der Umschuldung werden in diesem Fall 200 € berechnet. Daraus ergibt sich eine Vorfällig­keitsent­schädigung in Höhe von 12.689 €. Die Vorfällig­keitsent­schädigung setzt sich aus folgen­den Kosten zusammen:

    Berechnung der Vorfälligkeitsentschädigung

      Betrag
    Zinsschaden der Bank 12.897 €
    Risikoersparnis - 315 €
    Verwaltungskostenersparnis - 93 €
    Bearbeitungsentgeld für die Umschuldung + 200 €
    Vorfälligkeitsentschädigung 12.689 €

    Damit sich die vorzei­tige Umschul­dung für Sie lohnt, muss die Zins­ersparnis des neuen Kredit­vertrags also mindes­tens die Kosten für die Vorfällig­keitsent­schädigung von 12.689 € über­steigen. Hinzu kommen noch die Gebüh­ren für Notar- und Grund­buchamt.

    Wie hoch die Vorfällig­keitsentschädigung bei Ihrer Restschuld­summe ausfällt, können Sie mit unserem Vorfällig­keitsent­schädigungs­rechner berechnen.

    Icon Kalender
    Günstige Zinsen im Voraus sichern

    Rechnet sich eine Umschuldung während der Zins­bin­dung wegen der hohen Vorfällig­keits­entschä­digung nicht, können Sie sich ein güns­tiges Zins­niveau auch mit einem For­ward Dar­lehen sichern. Für die spä­tere Umschul­dung kon­ser­viert Ihnen die neue Bank damit den Zins bis zu 5 Jahre im Voraus. Aller­dings be­rech­net sie Ihnen für die Sicher­ung des Zinses auch einen Auf­schlag.

    Kosten, wenn Sie einen Ratenkredit umfinanzieren

    Bei Ratenkrediten ist die Umschuldung einfacher und die Kosten sind vom Gesetzgeber geregelt: Wenn ein Kredit noch eine Restlaufzeit von mehr als 12 Monaten hat, darf die Vorfällig­keitsent­schädigung maximal 1 % der Restschuld betragen. Ist die Restlaufzeit kürzer als 12 Monate, darf die Vorfällig­keitsent­schädi­gung maximal 0,5 % der Restschuld betragen.

    Wann ist eine Umschuldung besonders sinnvoll?

    Eine Umschul­dung ist sinn­voll, wenn Sie mit dem Wech­sel der Bank Zins­kosten sparen. Als Faust­formel gilt: Je höher die Rest­schuld und je größer die Diffe­renz zwischen Alt- und Neuzins, desto eher lohnt sich eine Umschul­dung. Das Umschul­den eines Dar­lehens empfiehlt sich deshalb gerade in Niedrig­zins­phasen. Ein Beispiel: Im Jahr 2008 lag das Zins­niveau für eine 15-jährige Zins­bindung bei über 5 %. Wer damals zu diesen Kondi­tionen eine Baufinan­zierung abge­schlossen hat, kann 2024 mit den aktuellen Bau­zinsen für etwa 3,5 % (Stand: April 2024) umschul­den.

    Die Vorteile einer Umschuldung

    • Sie sichern sich günstigere Zinsen für die Anschlussfinanzierung.
    • Das Zinsersparnis kann für eine höhere Tilgung genutzt werden.
    • Investieren Sie die Zinsersparnis in die Tilgung, verkürzt sich die Kreditlaufzeit.
    • Durch die höhere Tilgung sind Sie schneller schuldenfrei.
    • Sie können neue Konditionen verhandeln, z.B. für Sondertilgungen.

    Die Nachteile einer Umschuldung

    • Der Wechsel der Bank ist mit einem höheren Zeitaufwand verbunden als die Prolongation.
    • Die neue Bank führt eine Bonitätsprüfung durch.
    • Bei vorzeitiger Umschuldung fallen Vorfälligkeitsgebühren an.
    • Es werden Gebühren für Notar und Grundbuchamt berechnet, wenn Sie Ihren Baukredit umschulden.

    Wie aufwändig ist eine Umfinanzierung?

    Eine Umfinan­zierung kostet zwar mehr Zeit, als wenn Sie die Anschluss­finan­zierung bei Ihrer Haus­bank abschließen. Letzt­lich ist sie aber gar nicht so auf­wändig und insbe­sondere im Hin­blick auf die mög­liche Erspar­nis lohnt sich der Zeit­auf­wand in vielen Fällen. Wir zeigen Ihnen Schritt für Schritt, wie Sie bei der Umschul­dung vor­gehen:

    Wie Sie Ihren Immobilienkredit umschulden

    • Prüfen Sie, wie hoch die Restschuld nach Ablauf Ihrer Zinsbindung ist: Je höher die Restschuld, desto eher lohnt es sich, über eine Umschuldung der Baufinanzierung nachzudenken.
    • Erfragen Sie die Höhe der Vorfälligkeitsentschädigung bei vorzeitiger Umschuldung: Schauen Sie in den Vertragsdetails Ihres Kredits nach oder erfragen Sie direkt bei Ihrer Hausbank, wie hoch die Entschädigungskosten im Falle einer vorzeitigen Umschuldung ausfallen.
    • Holen Sie aktuelle Angebote ein: Verschaffen Sie sich mithilfe eines Vergleichs einen Marktüberblick über aktuelle Zinsangebote. Holen Sie zusätzlich auch bei Ihrer Hausbank ein Angebot ein, so können Sie schnell erkennen, ob sich eine Umschuldung tatsächlich lohnt.
    • Berechnen Sie die Zinsersparnis und Umschuldungskosten: Eine Umschuldung macht für Sie nur Sinn, wenn Sie effektiv mit dem Wechsel der Bank Zinskosten sparen. Deshalb sollten Sie alle anfallenden Kosten, die bei einer Umschuldung anfallen, zusammenrechnen und der Zinsersparnis gegenüberstellen. Übersteigen die Kosten für die Umschuldung die errechnete Ersparnis, lohnt sich der Anbieterwechsel nicht.
    • Verhandeln Sie mit Ihrer Hausbank: Legen Sie das günstigere Zinsangebot Ihrer Hausbank vor: Gehen Sie dabei selbstbewusst vor. Weigert Ihre Bank sich, Ihnen ein ähnlich günstiges Angebot zu unterbreiten, sollten Sie Ihre Baufinanzierung umschulden.

    Wie Sie Ihren Ratenkredit umschulden

    • Analysieren Sie Ihren bestehenden Kredit: Wie hoch ist Ihre aktuelle Restschuld? Wie lange läuft der Kredit noch? Wie hoch ist der Zinssatz, den Sie momentan zahlen? All diese Angaben können Sie Ihren Vertragsunterlagen entnehmen. Suchen Sie nach einem günstigeren Kredit: Mit unserem Ratenkredit Vergleich bekommen Sie einen guten Überblick über die derzeit aktuellen Angebote. Ganz wichtig: Geben Sie als Verwendungszweck Umschuldung an.
    • Kreditanfrage stellen und Angebot prüfen: Wenn bei den ersten beiden Schritten herauskommt, dass Sie mit einer Umschuldung Geld sparen können, sollten Sie sich dafür entscheiden. In diesem Fall sollten Sie nun die konkreten Konditionen bei der ausgesuchten Bank anfragen. Diese Anfrage ist zunächst unverbindlich und hat noch keinen Einfluss auf Ihren SCHUFA-Score. Die SCHUFA erhält erst dann eine Mitteilung, wenn Sie die konkrete Kreditanfrage stellen. Sobald Sie das Angebot der Bank erhalten haben, prüfen Sie genau die Einzelheiten.
    • Vertrag unterschreiben und abschicken: Wenn Sie den Vertrag unterschrieben und abgeschickt haben, erhalten Sie wenige Tage später eine Bestätigung. Viele Banken bieten einen Kreditwechselservice an und klären die weiteren Formalitäten mit Ihrer bisherigen Bank. Dazu erteilen Sie der neuen Bank eine Ablösevollmacht.

    Welche Unterlagen brauche ich bei einer Umschuldung?

    Für die Umschuldung eines Baukredits

    Sie benötigen alle Unterlagen, die Sie auch für den Erst­antrag Ihrer Bau­finan­zierung einreichen mussten. Dazu gehören:

    • Unterlagen zur Einkommens­situation (Gehalts­nachweise der letzten 3 Monate)
    • alle Unterlagen zur Immobilie (Grundriss, Lage­plan etc.)
    • aktueller Grund­buchauszug
    • Kreditvertrag des aktuellen Darlehens­gebers

    Voraussetzung für eine Umschul­dung ist außerdem, dass die neue Bank eine Bonitäts­prüfung durchführt.

    Für die Umschuldung eines Ratenkredits

    Auch hier benötigen Sie dieselben Unterlagen, als wenn Sie einen ganz neuen Kredit abschließen wollen. Dazu gehören:

    • Unterlagen zur Einkommens­situation
    • der bestehende Darlehens­vertrag
    • Daten zum aktuellen Schulden­stand (Rest­schuld, restliche Lauf­zeit)
    • Ablösevollmacht, damit sich der neue Kredit­geber um die Formali­täten mit der alten Bank kümmern kann

    Tipp: Schulden Sie Ihre Baufinanzierung gemeinsam mit anderen Krediten um

    Wenn Sie neben Ihrem Immobiliendarlehen weitere Kredite ab­bezahlen, lohnt es sich manch­mal, diese bei einer Umschul­dung zusammen­zu­fassen. Gerade wenn Sie neben der Haus­finan­zierung beispiels­weise noch einen Dispo­kredit abbe­zahlen, für den meist sehr hohe Zinsen anfal­len, kann dies eine sinn­volle Über­legung sein, dass Sie mehr­ere Kredite um­schulden. Es besteht auch die Möglich­keit, Raten- und Immobilien­kredite in einem Kredit zusammen­zufas­sen. Ein weiterer Vor­teil neben möglicher­weise nied­rigeren Zin­sen besteht darin, dass Sie nur noch eine monat­liche Rate an die Bank zahlen und dadurch einen bes­seren Über­blick über Ihre Finan­zen bekom­men.

    Weitere Tipps zur Kreditumschuldung

    • Nutzen Sie die Umschuldung, um Ihre finan­zielle Situa­tion zu über­prüfen: Die Umschul­dung ist immer der richtige Zeit­punkt, um die eigene finan­zielle Situa­tion zu prüfen: Hat diese sich verbes­sert, können Sie sich unter Umstän­den eine höhere Rate leis­ten und Ihre Rest­schuld dadurch letzt­lich schnel­ler til­gen. Hat Ihre finan­zielle Situa­tion sich verschlech­tert, können Sie die Rate nach unten korri­gieren. Wenn Sie gleich­zeitig einen besseren Zins­satz bekommen, heißt das nicht zwangs­läufig, dass sich die Lauf­zeit Ihres Kredites deutlich verlän­gert. In jedem Fall ent­spannt sich aber Ihre finan­zielle Situa­tion durch die geringere monat­liche Belas­tung.
    • Machen Sie die Umschul­dung rechts­kräftig: Das passiert nur dann, wenn Sie binnen 2 Wochen nach Wirk­sam­werden der Kündi­gung den Rest­betrag Ihrer Erst­finan­zierung an das Kredit­institut zurück­gezahlt haben (§489 BGB).
    • Eine Um­schul­dung empfiehlt sich in Niedrig­zins­phasen: Denn dann ist die Zins­erspar­nis am höchsten.
    Vergleich.de Tipp

    Wenn Sie ein konkretes Angebot für einen Umschul­dungskredit erhalten haben, gehen Sie damit zu Ihrer alten Bank. Sprechen Sie mit Ihrem Berater und rech­nen Sie ihm Ihre Ein­spar­möglich­keiten vor. Even­tuell möchte die Bank Sie als Kun­den behal­ten und macht Ihnen ein noch bes­seres Ange­bot. Dadurch könnten Sie nicht nur Geld, son­dern auch Zeit sparen, da Sie keinen neuen Kredit­antrag stel­len müssten.

    Hypothekenzinsen im Vergleich

    Was sind Hypothekenzinsen? Wie werden sie berechnet? Und warum erhalten verschiedene Kunden ganz unterschiedliche Zinsen von den Banken? Alle Antworten finden Sie hier.

    Hypothekenzinsen
    Kredit umschulden und sparen

    In vielen alten Krediten steckt Einsparpotenzial. Wer heute einen günstigen Umschuldungskredit abschließt und das alte Darlehen ablöst, kann damit einige hundert Euro sparen.

    Umschulden
    Kosten für die Baufi berechnen

    Wie viel Haus kann ich mir wirklich leisten? Ist das aktuelle Zinsniveau günstig? Mit unseren Baufinanzierungsrechnern ermitteln Sie schnell und einfach alle anfallenden Kosten für Ihre Immobilie.

    Finanzierungsrechner