Tagesgeldzinsen: So bekommen Sie die besten Zinsen für Ihr Tagesgeld!
Das Tagesgeldkonto gehört zu den beliebtesten Geldanlagen in Deutschland. Durch die Zinswende der Europäischen Zentralbank wirft die Anlageform wieder mehr Rendite ab. Wir erklären, wie Sie bei den aktuell steigenden Zinsen besonders gute Tagesgeldzinsen erhalten.
Zuständige Redakteurin für die Bereiche Geldanlage und DSL & Handy
Stand: 31.05.2023
Sie erhalten aktuell auf ein Tagesgeldkonto Zinsen zwischen 0,10 und 3,30 %. Hohe Tagesgeldzinsen zahlen oft ausländische Banken wie die Bigbank oder die Renault Bank direkt. Häufig erhalten Sie bei Online- oder Direktbanken wie der DKB, ING, Comdirect oder der Consorsbank bessere Tagesgeldzinsen als bei Filialbanken und der Sparkasse.
Wie hoch sind die aktuellen Tagesgeldzinsen? Schauen Sie sich am besten die Angebote im Einzelnen an, da sie sich oft ändern können. Die tagesaktuell besten Tagesgeldzinsen finden Sie in unserem Tagesgeld Vergleich. Dort erhalten Sie auch die Antwort auf die Frage: Wo gibt es die meisten Zinsen für Tagesgeld? Die folgende Tabelle zeigt die besten Tagesgeldzinsen 2023 aus unserem Vergleich für einen Sparbetrag in Höhe von 10.000 €.
Unsere aktuell besten Zinsen für Tagesgeld bei einem Anlagebetrag von 10.000 €
Die Geldanlage Tagesgeld bietet einige Vorteile für Sparer. Sie können Ihr Geld flexibel und für einen kurzen Zeitraum anlegen. Anders als bei Festgeld haben Sie jederzeit die Freiheit, auf Ihr Erspartes zuzugreifen. Trotzdem erhalten Sie auf Ihr Konto Zinsen für Ihre Einlagen.
Traditionelle Anlageformen, die früher beliebt waren, beispielsweise ein Sparbuch, sind heute deutlich weniger attraktiv für Anleger. Sparkontozinsen sind in der Regel sehr niedrig. Sie haben bei dieser Art der Geldanlage zudem weniger Flexibilität als bei Tagesgeld, da Sie eine Kündigungsfrist einhalten müssen und der Betrag, den Sie monatlich abheben dürfen, beschränkt ist. Und ein Girokonto, das zwar Flexibilität bietet, ist im Hinblick auf die Rendite eine schlechtere Wahl als Tagesgeld mit Zinsen. Schließlich erhalten Sie auf Ihr Tagesgeldkonto Zinsen, die nicht unerheblich sind.
Bei steigendem Zinsniveau stehen die Chancen auf höhere Tagesgeldzinsen gut. Wir haben für Sie fünf Möglichkeiten zusammengefasst, wie Sie für Ihre Geldanlage Zinsen in attraktiver Höhe erhalten.
1. Ein Tagesgeldkonto im Ausland bietet oft bessere Zinsen
Vor allem ausländische Direktbanken zahlen für ein Tagesgeldkonto oft hohe Zinsen, um Kunden zu binden und sich günstig Einlagen zu sichern. In der Vergangenheit zahlte z. B. die Bank of Scotland oft attraktive Tagesgeldzinsen, jetzt gibt es von anderen Geldinstituten bessere Zinsen aufs Tagesgeldkonto. Die Angebote können sich aber jederzeit ändern. Wenn Sie sich nach den besten Tagesgeldkonto-Zinsen umsehen, werden Sie auf viele Angebote aus dem Ausland stoßen. Auch die für Sie erhältlichen Tagesgeld-Zinsen aus dem Ausland finden Sie, wenn Sie mit unserem Vergleich einen Tagesgeld-Zinsen-Vergleich durchführen.
Wie sieht es mit der Sicherheit bei einem Tagesgeldkonto im EU-Ausland aus? Geldanlagen im EU-Ausland sind durch die europäische Einlagensicherung bis zu 100.000 € pro Anleger abgesichert. Es haftet jedoch immer die nationale Einlagensicherung des betreffenden EU-Staates. Es haften nicht alle EU-Länder gemeinsam. Daher sollten Sie sich vor Abschluss Ihres Tagesgeldkontos – besonders bei sehr hohen Zinsangeboten - genau über die Bonität der Bank und des jeweiligen Staates informieren. Der Grund: Geht die Bank pleite und reicht der nationale Einlagensicherungsfonds nicht aus, gibt es die Möglichkeit, dass das EU-Land einspringt und die Sparer entschädigt. Ob es die Kraft dazu hat, lässt sich anhand des Länderratings der drei großen Ratingagenturen Standard & Poor’s, Moody’s und Fitch einschätzen. Stiftung Warentest empfiehlt Tagesgeld nur in Ländern anzulegen, die mit den Bestnoten bewertet wurden.
2. Neukunden erhalten die besten Zinsen auf Tagesgeld
Neukunden profitieren nicht selten von besseren Zinssätzen, denn viele Banken locken mit Sonderzinsen, die sie ab Kontoeröffnung in der Regel für einige Monate garantieren. Sie erhalten also wie bei den Festgeldzinsen eine Zinsgarantie für einen festgelegten Zeitraum. Diese Zeiträume für Garantiezinsen liegen meist zwischen 3 Monaten und 1 Jahr. Läuft der Garantiezins aus, sinken die Zinsen für das Tagesgeldkonto allerdings in der Regel auf das Niveau für Bestandskunden.
Wollen Sie Ihr Tagesgeld über den Garantiezeitraum hinaus anlegen, empfehlen wir Ihnen, den Aktionszins mit dem niedrigeren Anschlusszins zu verrechnen. Dadurch ermitteln Sie den wirklichen Zins Ihrer Geldanlage und lassen sich nicht von Lockzinsen blenden. Am besten schauen Sie sich jedoch nach Ende des Garantiezeitraums nach den aktuell besten Tagesgeldzinsen um, z. B. in unserem Tagesgeld Vergleich.
3. Garantiezinsen haben Vor- und Nachteile
Ein festgelegter Garantiezins für einige Monate lohnt sich vor allem, wenn in Zukunft mit einem sinkenden Zinsniveau zu rechnen ist. In diesem Fall sollten Sie nach Möglichkeit Angebote mit einem langen Aktionszeitraum wählen. Ein Garantiezins bietet aber nicht nur Vorteile: Steigt das Zinsniveau im Garantiezeitraum, können Sie von den besseren Konditionen nicht profitieren. Denn Garantiezinsen sind nicht variabel und werden deshalb nicht an das aktuelle Zinsniveau angepasst. Es steht Ihnen bei Tagesgeld jedoch frei, Ihre Anlagesumme jederzeit abzuziehen und woanders zu besseren Konditionen anzulegen. Sie sind nicht verpflichtet, während des Garantiezeitraums bei einer bestimmten Bank zu bleiben.
Besonders bei steigendem Zinsniveau lohnt es sich, sich regelmäßig über die aktuellen Tagesgeld-Angebote zu informieren. Alles zum Thema Zinsen mit aktueller Zinsprognose erfahren Sie in unserem Ratgeber aktuelle Zinsen.
4. Anlagestrategie „Zins-Hopper“ anwenden
Sie können Neukunden-Aktionen der Banken für sich besonders gut nutzen, indem Sie das sogenannte „Zins-Hopping“ als Anlagestrategie anwenden. Dabei eröffnen Sie als Neukunde bei einer Bank mit Garantiezins ein Tagesgeldkonto und ziehen sofort nach Ablauf der Zinsgarantie das Geld wieder von diesem Konto ab. Im Anschluss suchen Sie sich wieder eine neue Bank mit einem guten Neukunden-Angebot. Durch diese Strategie bekommen Sie immer die besten Tagesgeldzinsen am Markt. Zins-Hopping funktioniert aber nur, wenn Sie sich regelmäßig über die besten Zinsangebote am Markt informieren und bereit sind, immer wieder das Tagesgeldkonto zu wechseln.
Um Ihr Geld anderweitig anzulegen, ist es nicht notwendig, dass Sie Ihr Tagesgeldkonto kündigen. Sie können Ihre Anlagesumme einfach auf Ihr Referenzkonto überweisen und von dort nach Belieben weiterverteilen. Jedoch kann es von Vorteil sein, eine Kündigung zu verschicken, da Sie auf diese Weise den Kundenstatus verlieren und später in der Regel wieder als Neukunde gewertet werden.
Beachten Sie, dass viele Banken ihre Kunden nach der Kündigung für einen bestimmten Zeitraum für weitere Neukunden-Angebote sperren. Erst nach Ablauf der Sperrfrist, die je nach Bank einige Monate oder Jahre dauern kann, werden Sie von der Bank wieder als Neukunde angesehen und können erneut von höheren Tagesgeldzinsen für Neukunden profitieren. Einige Banken schließen ehemalige Kunden sogar für immer von Neukunden-Angeboten aus.
5. Der maximale Anlagebetrag beeinflusst die Höhe der Tagesgeldzinsen
Banken legen bei der Verzinsung von Tagesgeld in der Regel einen Maximalbetrag fest. Überschreitet Ihr Anlagebetrag diese Summe, zahlt Ihnen die Bank für den darüber liegenden Betrag keinen oder nur noch einen geringen Zins. Die darunter liegende Summe bleibt von der Zinssenkung meist unberührt. Die Konditionen können jedoch von Bank zu Bank stark variieren. Es ist auch möglich, dass dann Ihre gesamte Einlage niedriger verzinst wird. Achten Sie deshalb bei Abschluss eines Tagesgeldkontos genau darauf, bis zu welchem Betrag Ihre Bank Ihnen welchen Zinssatz zahlt.
Zinsen aufs Tagesgeld bekommen Sie oft bereits ab einem Anlagebetrag von 1 Cent. Doch auch hier gibt es Ausnahmen: So kann je nach Vertragskonditionen eine Mindestanlage für die Eröffnung eines Tagesgeldkontos die Voraussetzung sein.
Wie sieht die Zinsentwicklung bei Tagesgeld aus?
Experten gehen davon aus, dass die Zinsen für Tagesgeldanlagen noch steigen könnten. Der Grund: Die Inflation im Euroraum ist noch nicht eingedämmt. Eventuell hebt die Europäische Zentralbank (EZB) den Leitzins weiter an. Mit einer Anhebung der Zinsen bekämpft die EZB die Teuerung. Das bedeutet für Anleger: Sie bekommen in Zukunft vielleicht noch bessere Tagesgeld-Konditionen als jetzt. Die Zinsentwicklung für Tagesgeld ist aufsteigend. Daher lohnt es sich, über unseren Tagesgeld Vergleich regelmäßig die aktuellen Tagesgeldzinsen in Erfahrung zu bringen und von attraktiven Zinsen zu profitieren. Diese Flexibilität haben Sie bei Tagesgeld, aber nicht, wenn Sie Ihr Geld als Festgeld mit langer Laufzeit anlegen.
Zinsentwicklung: Wie haben sich die Tagesgeldzinsen historisch entwickelt?
In den letzten 15 Jahren sind die Zinsen für Tagesgeld stark gefallen und steigen jetzt langsam wieder. Sehen Sie in der folgenden Grafik den Verlauf der durchschnittlichen Tagesgeldzinsen von Januar 2008 bis Dezember 2022 für eine Anlagesumme von 5.000 €.
Der Blick in die Vergangenheit zeigt, dass die Tagesgeldzinsen im Großen und Ganzen gefallen sind. Nach einem Höhepunkt Ende 2008, wo es über 4 % Zinsen auf eine Tagesgeldanlage von 5.000 € gab, sanken die Zinsen stark. In den Jahren 2021 und 2022 erreichten sie mit einem Zinssatz nahe dem Nullpunkt ihren bisherigen Tiefstand. Seitdem geht es wieder nach oben – wenn auch langsam. Die Antwort auf die Frage: „Seit wann steigen Tagesgeldzinsen wieder?“, lautet: Seit der Zinswende der EZB im Juli 2022.
Wählen Sie überdurchschnittlich hohe Zinsen
So relevant und interessant Durchschnittswerte sind, so unwichtig sind sie doch letztlich für Ihre eigene, konkrete Tagesgeldanlage, wenn Sie eine Bank mit einem deutlich besseren Angebot finden. Dies können Sie mit Hilfe unseres Tagesgeld Vergleichs jederzeit tun. Ein Beispiel: Anfang Mai 2023 beträgt der Durchschnitts-Tagesgeldzins laut Tagesgeldvergleich.net lediglich 0,95 % für eine Anlage von 50.000 €. Es gibt jedoch in unserem Vergleich mit der Renault Bank direkt gleichzeitig ein Geldinstitut aus Frankreich, bei dem Sie 3,3 % Zinsen auf Ihr Tagesgeld erhalten (Stand: 8. Mai 2023). Bei einer deutschen Banken erhalten Sie laut unserem Vergleich zur Zeit maximal 3,10 % Tagesgeldzinsen.
Vergleich von Durchschnitts- und Topzins bei einer Tagesgeldanlage (ohne Zinseszins)
Anlageform
Tagesgeld mit Durchschnittszins
Tagesgeld mit Topzinsaus Deutschland
Tagesgeld mit Topzinsaus dem Ausland
Zins
0,95 %
3,10 %
3,30 %
Anlagesumme
50.000 €
50.000 €
50.000 €
Zeitraum
1 Jahr
1 Jahr
1 Jahr
Zinsertrag
475 €
1.650 €
1.550 €
Quelle Durchschnittszins: Tagesgeldvergleich.net, Quelle Topzins: Vergleich.de. (Stand: Mai 2023)
Die tabellarische Gegenüberstellung zeigt: Während Sie mit dem Durchschnittszins lediglich 475 € Zinsertrag für Ihre Tagesgeldanlage von 50.000 € erhalten, erzielen Sie mit dem Höchstzins aus unserem Vergleich beim gleich hohen Anlagebetrag über 1.600 €. Bedenken Sie jedoch auch, dass der Zinssatz meist nur für einige Monate und nicht für ein ganzes Jahr garantiert wird und sich ändern kann.
Tagesgeld oder Festgeld – welche Geldanlage ist besser?
Ob Tagesgeld oder Festgeld die richtige Anlage für Ihre Ersparnisse ist, hängt vor allem von Ihren Sparzielen ab: Möchten Sie eine möglichst hohe Verzinsung Ihrer Geldanlage erreichen und können Sie langfristig auf Ihr Geld verzichten, dann ist Festgeld eine gute Anlageform. Möchten Sie hingegen nur kleinere Summen anlegen, regelmäßig auf Ihre Einlagen zugreifen und öfter die Bank wechseln, ist Tagesgeld die richtige Wahl.
Achten Sie auf das aktuelle Zinsniveau
Bei der Frage nach der richtigen Anlageform spielt auch das aktuelle Zinsniveau eine wichtige Rolle:
Sind die Zinsen hoch, kann sich eine Festgeldanlage eher für Sie lohnen. So können Sie sich das gute Zinsniveau für einen möglichst langen Zeitraum sichern und sind gegen fallende Zinsen abgesichert.
Ist das allgemeine Zinsniveau hingegen sehr niedrig, machen Sie mit Tagesgeld nichts falsch: Denn sollte das Zinsniveau steigen, können Sie sofort auf Ihr Geld zugreifen und es zu besseren Konditionen anlegen.
Nehmen wir an, Sie legen 30.000 € zu 3 % als Tagesgeld bei einer Bank an. Gleichzeitig investieren Sie 30.000 € in Festgeld. Das Festgeld ist für 2 Jahre festgeschrieben und mit 4 % verzinst.
Vergleich des Ertrags von Tagesgeld-/Festgeld-Zinsen beim aktuellen Zinsniveau
Tagesgeld
Festgeld
Anlagesumme
30.000 €
30.000 €
Zins
3 %
4 %
Zeitraum
2 Jahre
2 Jahre
Zinserstrag
1.800 €
2.400 €
Wir gehen bei dieser Rechnung davon aus, dass der variable Zins für Tagesgeld über den Zeitraum von 2 Jahren konstant bei 3 % bleibt. Am Ende der 2 Jahre haben Sie mit Ihrem Tagesgeldkonto Zinsen in Höhe von 1.800 € verdient (Anlage 1). Die Anlage 2 (Festgeld) hat Ihnen im selben Zeitraum 2.400 € gebracht. Zinseszinsen haben wir nicht berücksichtigt.
Wechsel zwischen Tagesgeld und Festgeld kann sich lohnen
Auf den ersten Blick erscheint die oben beschriebene Festgeldanlage die bessere Anlagevariante für Ihre Spareinlagen zu sein. Sie haben bei Festgeld allerdings keine Möglichkeit, beliebig auf Ihr Geld zuzugreifen. Das bedeutet für Sie: Steigt das Festgeldzinsniveau im Anlagezeitraum, können Sie sich den besseren Zins nur sichern, wenn Sie Ihr Geld vorher in Tagesgeld angelegt haben. Bei Tagesgeld haben Sie immer Zugriff auf Ihre Einlagen und können somit auch jederzeit zu einem besseren Zinsangebot wechseln.
Haben Sie beispielsweise zu einem Zinssatz von 3 % in Tagesgeld investiert und steigen die Festgeldzinsen nach einem Jahr auf 5,5 % für 1 Jahr, können Sie Ihr Geld vom Tagesgeldkonto abziehen und es zu den neuen Konditionen auf ein Festgeldkonto transferieren. Die Rechnung für Ihre Anlage 1 sieht für die beiden Jahre dann wie folgt aus.
Tagesgeld
Festgeld
Zeitraum
im 1. Jahr
im 2. Jahr
Anlagesumme
30.000 €
30.000 €
Zins
3 %
5,5 %
Zinsertrag
900 €
1.650 €
Sie haben die 30.000 € im ersten Jahr als Tagesgeld angelegt und in dieser Zeit für Ihr Tagesgeldkonto Zinsen in Höhe von 900 € erhalten. Nach einem Jahr haben Sie die 30.000 € auf ein mit 5,2 % verzinstes Festgeldkonto verschoben. Dadurch erhalten Sie am Ende des zweiten Jahres nochmal 1.650 € Zinsen. Insgesamt nehmen Sie in den 2 Jahren also 2550 € an Zinsen ein.
Hinzu kommt, dass Sie im ersten Jahr durch die Geldanlage in Tagesgeld zusätzlich noch von dem Zinseszins-Effekt profitieren, denn beim Tagesgeld werden Ihnen im Gegensatz zu vielen Festgeld-Anlagen die Zinsen immer sofort auf Ihr Anlagekonto gutgeschrieben. Dadurch erhalten Sie auf die bereits erzielten Zinserträge noch einmal Zinsen. Beim Festgeld findet die Zinsausschüttung dagegen oft erst am Ende der Laufzeit oder zumindest jährlich statt.
Wie viel Geld sollte man auf dem Tagesgeldkonto haben?
Einen Notgroschen in Höhe von mindestens 3–6 Monatsgehältern sollten Sie stets verfügbar auf einem Tagesgeldkonto vorhalten. Sie können dafür auch ein Girokonto wählen, aber als Tagesgeld erhalten Sie für Ihr Erspartes bessere Zinsen.
Eine Tagesgeldanlage sollte auch erste Wahl sein, wenn Sie für bestimmte Anlässe sparen, etwa auf einen Urlaub, oder Geld für mögliche Energie-Nachzahlungen zurücklegen wollen. Sie können monatlich feste Beträge z. B. als Dauerauftrag von Ihrem Girokonto auf Ihre verschiedenen Tagesgeldkonten überweisen.
Realzins: So viel Rendite werfen Tagesgeldzinsen tatsächlich ab
Ihr Geld verliert durch die Inflation jedes Jahr an Kaufkraft. Ziehen Sie die Inflationsrate von 6,1 % (Stand: Mai 2023) von den zurzeit möglichen Tagesgeldzinsen ab, wird schnell deutlich, dass die Zinserträge den Kaufkraftverlust des Geldes nur abdämpfen können. Eine positive Realrendite lässt sich mit den Tagesgeldzinsen zurzeit nicht erwirtschaften. Das folgende Beispiel zeigt, wie die Realrendite bei einem Tagesgeldzins von 3 % und einer angenommenen Inflation von 6,1 % nach einem Jahr ausfällt:
Reale Rendite einer Tagesgeldanlage nach Abzug der Inflationsrate
Anlagesumme
Tagesgeldzins
Inflationsrate
Realzins
Auszahlung 1 Jahr
Tatsächlicher WertInflation eingerechnet
10.000 €
3 %
6,1 %
-3,1 %
10.300 €
9.708 €
Legen Sie Ihr Geld für 1 Jahr flexibel auf einem Tagesgeldkonto mit 3 % Zinsen an und bleibt der Tagesgeldzins während der Laufzeit konstant, erhalten Sie über das Jahr gerechnet für Ihr Tagesgeldkonto Zinsen in Höhe von 300 €. Rechnet man in Ihre Zinseinnahmen nun die Inflationsrate von 6,1 % hinein, beträgt der tatsächliche Wert Ihres Guthabens jedoch nur noch ca. 9.708 €. Sie haben also Geld verloren, denn Ihre reale Tagesgeld-Rendite entspricht nicht +3 %, sondern -3,1 %.
Lohnen sich die Tagesgeldzinsen aktuell? Das müssen Sie selbst entscheiden. Immerhin haben Sie mit den Tagesgeldzinsen den Inflationsverlust abgemildert. Ohne die Zinserträge hätte die Inflationsrate Ihr Guthaben noch stärker entwertet.
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Welche Alternative gibt es zu Tagesgeldzinsen?
Mehr Rendite als Tagesgeld bietet Festgeld. Banken zahlen für diese ebenfalls sehr sichere Geldanlage Zinsen, die in der Regel deutlich höher sind. Die aktuellen Angebote finden Sie in unserem Festgeld Vergleich. Auch hier kann es sich lohnen, dass Sie Ihr Geld im Ausland anlegen.
In der Vergangenheit erzielten Anleger mit ETFs, also börsennotierten Indexfonds, eine weitaus höhere Rendite als mit Tages- oder Festgeld. Ein MSCI-World-ETF, der über 1.500 Unternehmen aus 23 Industrienationen umfasst, erzielte seit 1975 eine durchschnittliche jährliche Rendite von ca. 8 %. In der Regel schlagen Sie damit die Inflation.
Realrendite verschiedener Arten der Geldanlage 2023
Anlageform
Rendite
Inflationsrate
Realrendite
Tagesgeld
3 % (garantierter Beispielszins)
6,9 %
-3,9 %
Festgeld
4 % (garantierter Beispielszins)
6,9 %
-2,9 %
MSCI World ETF
8 % (durchschnittl. jährl. Rendite seit 1975)
6,9 %
+1,1 %
Mit einer Investition in einen MSCI-World-ETF mit einer durchschnittlichen Rendite von 8 % pro Jahr schlagen Sie knapp die Inflation und machen mit Ihrem Geld einen kleinen realen Gewinn. Bei einer Inflationsrate von 6,9 % (Gesamtjahr 2022) erzielen Sie eine Rendite von 1,1 %.
Tagesgeldkonto und Zinsen: Wann muss ich Abgeltungssteuer zahlen?
Tagesgeldzinsen sind für Singles bis 1.000 € und bei Verheirateten bis zu 2.000 € steuerfrei. Die Abgeltungssteuer in Höhe von 25 % zuzüglich Solidaritätszuschlag und gegebenenfalls Kirchensteuer wird erst für darüberliegende Zinserträge fällig. Vergessen Sie also nicht, für Ihr Tagesgeldkonto einen Freistellungsauftrag einzurichten. Dies ist bei allen deutschen Banken möglich und klappt in der Regel unkompliziert im Online-Banking. Haben Sie keinen Freistellungsauftrag eingerichtet, müssen Sie auf alle Zinserträge Abgeltungssteuer in Höhe von 25 % zuzüglich Solidaritätszuschlag und gegebenenfalls Kirchensteuer bezahlen, auch auf eine Summe, die noch im Rahmen Ihres Sparerfreibetrags liegt. Sie können sich jedoch die als Steuern einbehaltenen Tagesgeldzinsen über die Steuererklärung zurückholen, falls Sie den Freistellungsauftrag vergessen haben.
Häufige Fragen zu Tagesgeldgeldzinsen
Was sind Tagesgeldzinsen?
Tagesgeldzinsen sind Zinsen, die Sie auf Ihre Tagesgeldanlage erhalten. Das heißt: Sie eröffnen ein Tagesgeldkonto und zahlen eine bestimmte Summe ein. Auf diese Spareinlage erhalten Sie dann Zinsen. Haben Sie beispielsweise 10.000 € als Tagesgeld angelegt und beträgt der Zinssatz 3,3 %, so erhalten Sie jährlich 330 € als Tagesgeldzinsen.
Wie sicher ist Tagesgeld?
Tagesgeld ist eine sehr sichere Anlageform. Ebenso wie Festgeld ist es durch die gesetzliche Einlagensicherung geschützt. Geht Ihre Bank pleite, so haftet das Einlagensicherungssystem für mindestens 100.000 € pro Kunde und pro Bank. Bei Gemeinschaftskonten liegt die Grenze bei 200.000 €. Dies gilt nicht nur in der Bundesrepublik, sondern EU-weit. In Deutschland sind die meisten Banken, Sparkassen und Genossenschaftsbanken zusätzlich durch weitere Sicherungsfonds geschützt. Z. T. sind auf diese Weise bis zu mehrere Millionen Euro abgesichert. Nähere Informationen erhalten Sie auf der Website der Bank.
Wie viel Zinsen bekommt man für 50.000 € auf dem Tagesgeldkonto?
Die Zinsen, die Ihnen für Tagesgeld in Höhe von 50.000 € gutgeschrieben werden, sind davon abhängig, wie hoch der Zinssatz ist, mit dem Ihr Tagesgeldkonto verzinst wird. Bei einem konstanten Zinssatz von 3 % erhalten Sie für 50.000 € Tagesgeld jedes Jahr 1.500 € Zinsen. Zinseszinsen sind dabei noch nicht berücksichtigt. Die einzelnen Banken bieten jedoch unterschiedlich hohe Zinsen bzw. Zinssätze an. Fragen Sie sich: Welche Bank bietet die besten Tagesgeldzinsen? Die aktuell günstigsten Zinsen finden Sie in unserem Tagesgeld Vergleich.
Wer ein Konto bei einer Direktbank ohne Filiale eröffnet, kann sich ganz einfach legitimieren und seine Identität feststellen lassen, indem er das Postident-Verfahren nutzt.
Für Ihr Depot zahlen Sie Depotgebühren und Orderkosten. Worauf Sie bei der Wahl Ihres Depots achten sollten um langfristig Ihre Rendite zu maximieren und wie Sie ein günstiges Depot finden, lesen Sie hier.