Wie spare ich am besten für mein Kind? Diese Frage stellen sich viele Eltern gerade jetzt bei höheren Sparzinsen. Es gibt grundsätzlich zwei Möglichkeiten, wie Sie für Kinder oder Enkelkinder sinnvoll sparen können:
Welche Geldanlage für Sie und Ihre Kinder die geeignete ist, hängt von vier Faktoren ab. Dazu gehören
Im Folgenden zeigen wir Ihnen empfehlenswerte Geldanlagen für Kinder und erklären, in welchen Situationen und unter welchen Bedingungen sie sinnvoll sind.
Ausgangssituation: Mein Kind hat zum Geburtstag von meinen Schwiegereltern 10.000 € geschenkt bekommen, die für seine Ausbildung genutzt werden sollen.
So legen Sie das Geld für Ihr Kind an: Für Geldbeträge, auf die Sie nicht kurzfristig zugreifen müssen, eignen sich verzinste Geldanlagen wie beispielsweise das Festgeld. Der Geldbetrag ist für mehrere Jahre fest angelegt und kann so für zukünftige Ausgaben wie Studium, Ausbildung oder Führerschein zurückgelegt werden. Je länger das Geld angelegt wird, desto höher ist die Verzinsung. Ein Festgeldkonto kann also auch schon für ein Baby oder für Kleinkinder eingerichtet werden.
Bedenken Sie jedoch, dass es sich bei einem Festgeldkonto um eine langfristige Geldanlage handelt. Das bedeutet, dass Sie auf das Geld Ihres Kindes erst nach Ablauf der Anlagezeit zugreifen können bzw. vorzeitig nur gegen eine Strafgebühr.
Ihre Spareinlagen sind bis zu 100.000 € durch mehrere Sicherungssysteme vollständig geschützt.
Ein Festgeldkonto für Kinder ist besser verzinst als beispielsweise ein Tagesgeldkonto oder ein Sparbuch. Die besten Festgeldzinsen liegen aktuell bei ca. 2,5 % bis 3,5 %, wenn Sie das Geld für 10 Jahre anlegen. Die Tabelle zeigt den Ertrag, den Sie mit einer Einmalzahlung auf ein Festgeldkonto in Höhe von 10.000 € über einen Zeitraum von 10 bzw. 20 Jahren erwirtschaften.
Einmalzahlung | Anlagedauer | Zinsen pro Jahr | Gewinn | Sparsumme am Ende der Laufzeit |
---|---|---|---|---|
10.000 € | 10 Jahre | 3,5 % | 4.106 € | 14.106 € |
10.000 € | 20 Jahre | 3,5 % | 9.901 € | 19.901 € |
Bei der Berechnung des Ertrages haben wir Gebühren und eine mögliche Abgeltungssteuer nicht berücksichtigt, da diese sehr unterschiedlich sein können. Für die Anlagedauer von 20 Jahren haben wir vorausgesetzt, dass der Anlagebetrag nach den ersten 10 Jahren zum gleichen Zins für weitere 10 Jahre angelegt wird. Der Zinseszins wurde eingerechnet.
Eine Anlage in Festgeld über 3 Jahre und mehr ist aktuell nicht empfehlenswert. Die Sparzinsen befinden sich noch auf einem tiefen Stand; es wird in den nächsten Monaten und Jahren sehr wahrscheinlich zu Zinssteigerungen kommen. Wenn Sie jetzt eine zu lange Laufzeit wählen, ist Ihr Kapital auch bei einem Zinsaufschwung an das niedrig verzinste Festgeldkonto gebunden.
Ausgangssituation: Mein Kind bekommt von Großeltern, Verwandten und Paten zu Anlässen wie Geburtstag oder Weihnachten Beträge zwischen 10 und 50 € geschenkt.
So legen Sie das Geld für Ihr Kind an: Ein Tagesgeldkonto eignet sich, wenn kleinere Summen flexibel verwaltet werden sollen. Das Ersparte kann bei Bedarf abgehoben werden und beispielsweise für die Klassenfahrt oder für kleine Wünsche des Kindes verwendet werden. Das Tagesgeldkonto ersetzt damit die Funktionen, die früher das Sparbuch für Kinder übernommen hat und wird zum Sparkonto für Ihr Kind. Neben einer besseren Verzinsung bietet das Tagesgeldkonto für Kinder hohe Flexibilität, lässt sich unkompliziert online verwalten und kommt ohne Beschränkung der Abhebesumme aus. Sofern Sie sich beim Tagesgeld Vergleich für eine Bank innerhalb der EU entscheiden, ist das Ersparte durch die europäische Einlagensicherung bis zu einer Höhe von 100.000 € geschützt.
Für einen Sparbetrag in Höhe von 10.000 € erhalten Sie aktuell Zinsen bis zu ungefähr 0,2–0,3 %. Damit ist der Zinssatz, den Sie für Ihre Spareinlage erhalten, höher als bei einem Sparbuch, aber niedriger als bei einem Festgeldkonto. Folgende Tabelle gibt einen Überblick über mögliche Erträge beim Sparen für Kinder mit einem Tagesgeldkonto.
Einmalzahlung | Anlagedauer | Zinsen pro Jahr | Gewinn | Sparsumme am Ende der Laufzeit |
---|---|---|---|---|
10.000 € | 10 Jahre | 0,25 % | 253 € | 10.253 € |
10.000 € | 20 Jahre | 0,25 % | 512 € | 10.512 € |
Bei der Berechnung des Ertrages haben wir Gebühren und eine mögliche Abgeltungssteuer nicht berücksichtigt. Es wird davon ausgegangen, dass der Zinssatz über den gesamten Anlagezeitraum gleichbleibt. Den Zinseszins haben wir eingerechnet.
Sobald größere Summen angespart worden sind, sollten Sie einen Teilbetrag abheben und in eine besser verzinste Geldanlage wie beispielsweise ein Festgeldkonto oder einen ETF investieren.
Ausgangssituation: Mein Kind soll bei seiner Volljährigkeit eine finanzielle Starthilfe erhalten, zum Beispiel für den Führerschein. Deshalb möchte ich für die nächsten 15 Jahre Geld anlegen und dabei einen möglichst hohen Ertrag erzielen.
So legen Sie das Geld für Ihr Kind an: Möchten Sie über einen längeren Zeitraum von 10 oder 20 Jahren für Ihr Kind sparen und soll der Gewinn möglichst hoch sein, dann sind ETFs besonders gut geeignet. Was sind ETFs? Ein ETF (exchange-traded fund) ist ein passiver Aktienfonds, der die Kursentwicklung eines ausgewählten Aktienindex automatisch wiedergibt. Damit ist das Risiko breit gestreut, denn falls eine Aktie des Fonds an Wert verliert, kann der Verlust von anderen Aktien gemildert werden. Stiftung Warentest empfiehlt beim Sparen für Kinder ETFs, da diese weniger Kosten verursachen als aktiv gemanagte Fonds.
Mit einem ETF-Sparplan für Kinder können Sie auch kleine Beträge ab 1 € monatlich einzahlen und sparen. Dabei bleiben Sie flexibel, denn Sie können jederzeit aussteigen oder die Sparraten verändern.
Wenn Sie in ein breit gestreutes ETF-Portfolio investieren möchten, eignet sich ein Robo-Advisor. Anhand Ihrer Anlagepräferenzen wird Ihr Geld in verschiedene ETF-Titel angelegt und laufend nachgesteuert. Ginmon* etwa bietet ein spezielles Kinderkonto, das Sie mit einer Einmalanlage oder mit einem Sparplan besparen können. Wenn Sie möchten, auch mit dem Fokus auf nachhaltige Geldanlage. Bei Fidelity* finden Sie zudem Produkte für Ihr Kind mit aktivem Fondsmanagement.
ETFs erwirtschaften über einen Zeitraum von 10 und mehr Jahren eine hohe Rendite, im Durchschnitt um die 7 %. Einer der beliebtesten ETFs ist der MSCI World. Er umfasst ca. 1.500 Unternehmen wie Apple, Alphabet und Exxon Mobil und rund 85 % des Börsenwertes aller Industrienationen, damit gilt er als sichere Geldanlage. Er hat seit 1975 eine durchschnittliche Rendite von ca. 9 % erzielt. Auch die Stiftung Warentest empfiehlt einen breit gestreuten Indexfonds wie den MSCI-World-ETF als Basisanlage. Ähnlich diversifiziert aufgestellt ist der FTSE All-World Index, der ebenfalls sehr gute Renditen erzielt.
Die folgende Tabelle zeigt den möglichen Gewinn beim Sparen für Kinder bei der Investition in den MSCI World über einen Zeitraum von 10 und 20 Jahren.
Einmalzahlung | Anlagedauer | Rendite pro Jahr | Gewinn | Sparsumme am Ende der Laufzeit |
---|---|---|---|---|
10.000 € | 10 Jahre | 9 % | 13.673 € | 23.673 € |
10.000 € | 20 Jahre | 9 % | 46.044 € | 56.044 € |
Geringer ist der Ertrag bei der Geldanlage in einen ETF-Sparplan, weil dort zu Beginn über mehrere Jahre erst eine hohe Einlage angespart werden muss.
monatliche Sparrate | Anlagedauer | Rendite pro Jahr | Gewinn | Sparsumme am Ende der Laufzeit |
---|---|---|---|---|
50 € (insgesamt 6.000 €) | 10 Jahre | 9 % | 3.560 € | 9.560 € |
50 € (insgesamt 12.000 €) | 20 Jahre | 9 % | 20.193 € | 32.193 € |
Mögliche Steuerzahlungen und Gebühren sind in beiden Tabellen zu ETFs nicht eingerechnet. Es handelt sich jeweils um ETFs, bei denen der jährliche Gewinn nicht ausgezahlt, sondern direkt angelegt wird.
Für den An- und Verkauf von Aktien und ETFs benötigen Sie ein Depot, mit dem Sie Ihre Wertpapiere verwalten. Es gibt spezielle Junior-Depots, die spekulative Wertpapiere ausschließen, sodass sich die darin angebotenen Anlagen auf weniger riskante Investments beschränken. Einen Überblick über die aktuellen Angebote erhalten Sie in unserem Depot Vergleich.
Ausgangssituation: Mein Kind ist 10 Jahre alt, erhält regelmäßig Taschengeld und soll lernen, damit umzugehen.
So legen Sie das Geld für Ihr Kind an: Experten empfehlen, dass Kinder ab 10 Jahren über ein eigenes Kinderkonto verfügen sollten. Kinder können so unter geschützten Bedingungen die Verwaltung und Überweisung von Geld sowie den Einsatz der Banking-App und der Geldkarte erlernen. Das Taschengeld, das bis dato bar ausgezahlt wurde, kann von den Eltern per Dauerauftrag auf das Kinderkonto überwiesen werden. So gelingt regelmäßiges, monatliches Sparen für Kinder.
Kinderkonten sind vollwertige Girokonten, für die die Bank jedoch keine Kontoführungsgebühren erheben darf. Nach einer Untersuchung von Stiftung Warentest zahlen einige Banken sogar geringe Guthabengebühren (Stand: Juni 2021). Außerdem sieht der Gesetzgeber vor, wenn Sie ein Kinderkonto eröffnen, dass es als Guthabenkonto zu führen ist. Das heißt, eine Überziehung des Kontos ist nicht möglich. Aber Achtung: Nach Erreichen der Volljährigkeit oder dem Abschluss einer Ausbildung sind Kinderkonten häufig nicht mehr kostenfrei, hier lohnt sich fast immer ein Kontowechsel. Bei der Suche nach dem passenden Kinderkonto hilft Ihnen unser Girokonto Vergleich.
Die Rendite bei Kinderkonten ist zwar gering, sie liegt aber bei Filialbanken oft über der Rendite ihrer Tagesgeldkonten. Sie liegt in vielen Fällen bei ca. 0,5 %. In wenigen Ausnahmefällen werden Zinsen bis zu 3 % gezahlt, dann aber nur bei regional begrenzten Angeboten. Das ist für eine sichere, ständig verfügbare Geldanlage vergleichsweise viel. Die folgende Übersicht zeigt den möglichen Gewinn bei einem Kinderkonto, in das 10 Jahre regelmäßig eingezahlt wurde.
monatliche Einzahlung | Anlagedauer | Zinsen pro Jahr | Gewinn | Sparsumme am Ende der Laufzeit |
---|---|---|---|---|
50 € (insgesamt 6.000 €) | 10 Jahre | 1 % | 311 € | 6.311 € |
In der Tabelle wurden mögliche Kosten nicht berücksichtigt. Außerdem wird vorausgesetzt, dass über die gesamte Anlagedauer kein Geld abgehoben wird. Der Zinseszins wurde eingerechnet.
Gehen Sie einfach in die Filialbank um die Ecke. Sparkassen, Volks- und Raiffeisenbanken setzen auf frühe Kundenbindung und bieten für ihre Kinderkonten eine ordentliche Verzinsung, z. B. die Förde Sparkasse mit 3 % für Beträge bis 1.000 € oder die Hamburger Volksbank mit dem VR-StartKonto und die Sparkasse Holstein mit 3 % für Guthaben bis 500 € (Stand: April 2023).
Egal, ob Sie für Ihre Kinder, für Enkelkinder oder für ein Patenkind sparen möchten, die passende Form der Geldanlage hängt von der Laufzeit und dem Ziel ab, das Sie verfolgen. Soll Ihr Kind den Umgang mit Geld erlernen, kommt ein anderes Produkt infrage als beim Sparen für das erste eigene Auto. Folgende Tabelle beschreibt mögliche Sparziele und die dazu passenden Sparprodukte.
Sparziel | Produkt | Rahmen |
---|---|---|
Umgang mit Geld lernen | Kinderkonto | ab 10. Lebensjahr Taschengeld regelmäßig auf Konto überweisen |
Sparen für unvorhergesehene Ausgaben | Tagesgeldkonto | Geldgeschenke sammeln |
Sparen für größere Ausgaben wie Führerschein, erstes Auto, eigene Wohnung, Auslandsaufenthalt | ETFs, Festgeldkonto | langfristig, Einmaleinzahlung oder Sparplan mit monatlicher Einzahlung |
Sparen für Ausbildung oder Studium | ETFs, Festgeldkonto | langfristig, Einmaleinzahlung oder Sparplan mit monatlicher Einzahlung |
Sparen für langfristigen Vermögensaufbau, z. B. Eigenkapital für Eigenheim | ETFs, Festgeldkonto | langfristig, Einmaleinzahlung oder Sparplan mit monatlicher Einzahlung |
An erster Stelle bei der Planung der Geldanlage für Kinder kommt, wie oben beschrieben, die Entscheidung für ein Sparziel. Damit Sie das Geld für Ihre Kinder richtig anlegen, müssen aber noch weitere Fragen geklärt werden.
Die Kontoeröffnung und die Einrichtung von Sparplänen müssen in jedem Fall von den Eltern durchgeführt werden, solange das Kind nicht volljährig ist. Es bleibt die Entscheidung, ob im Namen der Eltern oder des Kindes gespart werden soll. Grundsätzlich gilt:
Beide Varianten haben unterschiedliche Auswirkungen, die wir in der Übersicht zusammenfassen.
Sparen auf dem Namen der Eltern | Sparen auf dem Namen des Kindes |
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alleiniges Zugriffsrecht und volle Kontrolle des Sparers über das Kapital, auch über den 18. Geburtstag des Kindes hinaus | Das Geld ist mündelsicher und gehört zu 100 % dem Kind. Die Erziehungsberichtigten können nur auf das Geld zugreifen, wenn sie nachweisen, dass es für das Kind verwendet wird. |
einfache Kontoeröffnung | aufwändige Kontoeröffnung nur mit Geburtsurkunde und Legitimation beider Eltern |
Möglichkeit des „geheimen“ Sparens für Kinder, wenn ein größerer Betrag beispielsweise zum 18. Geburtstag überreicht werden soll | Einige Banken bieten Zinsaufschläge oder Bonuszahlungen für Kinderkonten. |
Übersteigt das Ersparte 200.000 € in 10 Jahren, fällt bei Überschreibung des Geldes auf das Kind die Schenkungssteuer an. | Das Kind erhält einen eigenen Steuerfreibetrag von rund 11.000 € pro Jahr (Beantragung über die sogenannte NV-Bescheinigung beim Wohnsitzfinanzamt). |
Das Ersparte wird beim Bezug von Arbeitslosengeld II zum Vermögen des Leistungsempfängers dazugerechnet. | Bei Bezug von Bürgergeld (früher Arbeitslosengeld II oder Hartz IV) wird das ersparte Geld dem Kind zugeordnet und als eigenständiger Freibetrag anerkannt. |
Je früher, desto besser. Die lange Anlagezeit ist deshalb wichtig, weil der Zinseszinseffekt beim Sparen für Kinder eine große Rolle spielt. Der ausgeschüttete Zinsertrag wird zum Startkapital hinzugerechnet und im kommenden Jahr ebenfalls verzinst. Auf diese Weise wächst das Kapital exponentiell an. Deshalb ist es sinnvoll, dass Sie schon im Babyalter mit dem Sparen beginnen.
Die Inflationsrate spielt eine entscheidende Rolle. Denn erst der Realzins, also die Differenz aus Zinssatz und Inflation, gibt Auskunft über die tatsächliche Kaufkraft des Ersparten. Nur mit einem Zinssatz, der über der Inflationsrate liegt, können Sie Ihr Geld wirklich vermehren.
Anhand einer Beispielrechnung möchten wir Ihnen die Auswirkung des Realzinses verdeutlichen. In beiden Fällen gehen wir von 5.000 € aus, die für 20 Jahre auf einem Sparbuch und in ETFs angelegt werden. Wir verrechnen die sehr niedrige Verzinsung des Sparbuchs mit der von der Europäischen Zentralbank (EZB) langfristig angestrebten Inflationsrate von 2 %, obwohl die Inflationsrate zurzeit deutlich höher liegt.
Nach 20 Jahren bleiben nur noch rund 3.345 € als tatsächliche Kaufkraft von den 5.000 € Startkapital übrig. Bei einem ETF mit einer Rendite von 7,7 % werden aus 5.000 € Spareinlage in 20 Jahren mehr als 22.000 €. Wegen der Verzinsung oberhalb der Inflationsrate erhöht sich in diesem Fall die Kaufkraft der Geldanlage auf über 15.152 €.
Bei einer höheren Inflationsrate als 2 % ist die Kaufkraft am Ende der Laufzeit in beiden Fällen niedriger.
Sparbuch | ETF | |
---|---|---|
Anlagezeitraum | 20 Jahre | 20 Jahre |
Anlagesumme | 5.000 € | 5.000 € |
Zinssatz | 0,01 % | 7,7 % |
Inflationsrate | 2 % | 2 % |
Realzins | - 1,99 % | 5,7 % |
Auszahlung | 5.010 € | 22.044 € |
Kaufkraft am Laufzeitende | 3.345 € | 15.152 € |
Fazit: Nur mit einem Zinssatz, der über der Inflationsrate liegt, können Sie Ihr Geld wirklich vermehren.
Nein, die gibt es nicht. Die Höhe der Geldanlage hängt von Ihren individuellen Voraussetzungen ab. Allerdings hat es Folgen, wenn die Spareinlagen auf den Namen des Kindes laufen und bestimmte Grenzen überschreiten. Bei zu hohen Einnahmen geht die kostenlose Mitversicherung des Kindes in der gesetzlichen Krankenversicherung verloren. Auch Zinserträge zählen zu den Gesamteinnahmen. Die Grenze für das anrechenbare Gesamteinkommen des Kindes liegt bei 520 € monatlich.
Wenn das Vermögen des Kindes 15.000 € (Stand: Dezember 2022) überschreitet, kann es Probleme bei einem Bafög-Antrag geben. Entweder wird der Anspruch auf die Förderung gekürzt oder sogar ganz gestrichen. Das ist nicht der Fall, wenn auf den Namen der Eltern gespart wird.
Banken und Versicherer haben schon lange erkannt, dass der Bedarf und die Bereitschaft, für Kinder zu sparen, hoch ist. Sie drängen mit teilweise sehr fragwürdigen Produkten auf den Markt. Wer jetzt aber denkt, mit dem klassischen Sparbuch für sein Kind besser beraten zu sein, liegt auch falsch. Warum das so ist, erklären wir im Folgenden.
Der Klassiker beim Sparen für Kinder, das Sparbuch, liegt mit einer Verzinsung von aktuell 0,0–0,1 % weit unter der Inflationsrate und ist somit Geldvernichtung mit Ansage. Neben der schlechten Verzinsung sprechen auch die geringe Flexibilität sowie kaum Schutz vor Betrug gegen das Kindersparbuch. Es rangiert damit auf dem letzten Platz als Geldanlage für Kinder, zusammen mit dem Sparschwein.
Auch Sparen für Kinder mit einem Bausparvertrag bringt keinen Gewinn. Bausparen bietet wenig Zinsen und ist unflexibel. Auch wenn junge Menschen nach einer Sperrfrist von 7 Jahren frei über die Sparsumme verfügen können, fällt die Rendite selbst mit Bausparprämie vergleichsweise gering aus, da die Gebühren des Bausparvertrags hoch sind. Die staatliche Förderung gibt es außerdem nur, wenn der Sparer über 16 Jahre alt ist und der Bausparvertrag auf den Namen des Kindes abgeschlossen wurde.
Bausparen macht also nur Sinn, wenn später tatsächlich ein Bauspardarlehen aufgenommen werden soll und der Sparer dann von den niedrigen Schuldzinsen profitiert. Doch wer kann schon absehen, ob das Paten- oder Enkelkind später tatsächlich eine Baufinanzierung abschließen möchte?
Im Bereich „Sparen für Kinder“ gibt es zahlreiche Angebote, mit denen sich Banken und Versicherungen mit scheinbar maßgeschneiderten Kombiprodukten direkt an Eltern, Großeltern oder Paten richten.
Neben dem Aufbau einer Sparsumme gibt es weitere Möglichkeiten, wie Sie die Zukunft Ihrer Kinder absichern können.