MSCI-Emerging-Markets-ETF: Rendite mit Schwel­lenlän­der-ETFs

Sie wollen als Privat­an­le­ger von der wirt­schaft­lichen Ent­wick­lung in Schwel­len­län­dern wie China, Taiwan und Indien profi­tie­ren? Der kosten­güns­tige Index­fonds MSCI-Emer­ging-Markets-ETF ist ein idea­ler Zu­satz zum MSCI World. So streuen Sie Ihr Risi­ko welt­weit.

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Was sind MSCI-Emerging-Markets-ETFs?

Heike Kevenhörster
Zuständige Redakteurin für die Bereiche Geldanlage und DSL & Handy
Stand: 17.04.2024

MSCI-Emerging-Markets-ETFs sind börsen­gehan­del­te Fonds auf auf­streben­de Schwellen­län­der. Diese ETFs bilden den Index MSCI Emer­ging Markets ab. Er um­fasst ca. 1.400 Unter­neh­men aus 24 Län­dern wie China, Taiwan, Indien und Brasi­li­en. Der MSCI Emerging Markets Index wird vom Finanz­dienst­leis­ter Morgan Stanley Capital Inter­na­tio­nal (MSCI) er­stellt, der sei­nen Sitz in New York City hat. Diese Bench­mark wird seit 1988 berech­net.

Wie alle Index­fonds wird ein ETF auf den MSCI Emer­ging Mar­kets passiv ge­managt und spart da­durch im Ver­gleich zu aktiv gemanag­ten Fonds Verwal­tungs­kos­ten. Anders als bei In­vesti­tio­nen in einzel­ne Ak­tien, Sek­to­ren oder ein bestimm­tes Land wird bei einem Emer­ging-Mar­kets-ETF das Risi­ko für die An­le­ger breit gestreut. Der MSCI Emer­ging Market Index repräsen­tiert 85 % der Wirt­schaft der Schwellen­län­der nach Markt­kapita­li­sie­rung. Dieser Wert rich­tet sich nach dem Ak­tien-Streu­be­sitz der Unter­neh­men und deren Bewer­tun­gen an der Börse. Geht ein Unter­neh­men plei­te oder nimmt die Bedeu­tung einer Bran­che ab, so passt sich der Index und damit auch der Fonds den Ent­wick­lun­gen an.

Mit einem MSCI-Emer­ging-Mar­kets-ETF kön­nen Sie auf Wirt­schafts­natio­nen mit Poten­zial set­zen. Die Kurse schwan­ken je­doch in der Regel stär­ker als die eines MSCI World ETFs, dem komple­men­tä­ren Index­fonds auf Industrie­natio­nen. Anle­ger benö­ti­gen daher stär­ke­re Ner­ven. MSCI-Emer­ging-Mar­kets-ETFs sind belieb­te und viel gehan­del­te Fonds und daher sehr liqui­de. Sie können kurz­fris­tig ge­kauft oder ver­kauft wer­den.

Welche sind die MSCI-Emerging-Markets-ETFs mit der höchsten Rendite?

Beim Vergleich der Renditen verschie­dener MSCI-Emer­ging-Mar­kets-ETFs kommt es auf den betrach­te­ten Zeit­raum an. Im Fol­gen­den sehen Sie, wie die erfolg­reichs­ten ETFs über 5 Jahre, über 1 Jahr und über 1 Monat gelau­fen sind. Der auf ETFs speziali­sier­te Online-Rat­ge­ber just­ETF hat für einen Ver­gleich die besten Rendi­ten in unter­schied­li­chen Bewer­tungs­zeit­räu­men ermit­telt. In der ers­ten Tabel­le sehen Sie die ETFS auf den MSCI Emer­ging Mar­kets Index mit der höchsten Rendi­te inner­halb von 5 Jahren.

Die MSCI-Emerging-Markets-ETFs mit der besten Rendite in 5 Jahren

Name des ETFs

Rendite in 5 Jahren

SPDR MSCI Emerging Markets UCITS ETF

13,61 %

Xtrackers MSCI Emerging Markets UCITS ETF 1C

13,12 %

iShares MSCI EM UCITS ETF (Acc)

13,01 %

UBS ETF (LU) MSCI Emerging Markets UCITS ETF (USD) A-dis

13,01 %

iShares MSCI EM UCITS ETF (Dist)

12,97 %

Quelle: justETF.com, Stand 16. April 2024

Legt man einen kürze­ren Zeit­raum für die Mess­ung der Rendite­entwick­lung an, erge­ben sich andere Rendi­ten.

Die MSCI-Emerging-Markets-ETFs mit der besten Rendite in 1 Jahr

Name des ETFs

Rendite in 1 Jahr

SPDR MSCI Emerging Markets UCITS ETF

10,21 %

Deka MSCI Emerging Markets UCITS ETF

10,20 %

Amundi MSCI Emerging Markets II UCITS ETF Dist

9,93 %

Xtrackers MSCI Emerging Markets UCITS ETF 1D

9,83 %

Xtrackers MSCI Emerging Markets UCITS ETF 1C

9,75 %

Quelle: justETF.com, Stand 16. April 2024

Die fol­gende Tabel­le zeigt die Rendi­te für einen Betrach­tungs­zeit­raum von 1 Monat.

Die MSCI-Emerging-Markets-ETFs mit der besten Rendite in 1 Monat

Name des ETFs

Rendite in 1 Monat

Deka MSCI Emerging Markets UCITS ETF

 3,36 %

SPDR MSCI Emerging Markets UCITS ETF

 2,38 %

HSBC MSCI Emerging Markets UCITS ETF USD (Acc)

 2,23 %

Amundi MSCI Emerging Markets II UCITS ETF Dist

2,20 %

Xtrackers MSCI Emerging Markets UCITS ETF 1C

 2,18 %

Quelle: justETF.com, Stand 16. April 2024

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Welche Länder gehören zu den Emerging Markets?

Der Index­anbie­ter MSCI bün­delt 24 Län­der zu der Gruppe Schwel­len­länder, die den Emerging Mar­kets Index bil­den. Den größ­ten Anteil machen China, Indien, Taiwan, Südkorea und Brasilien aus. Zusätz­lich fasst der Index Ägyp­ten, Chile, Griechen­land, Indo­nesien, Kolum­bien, Katar, Ku­wait, Malay­sia, Mexi­ko, Peru, Phili­ppinen, Polen, Saudi-Ara­bien, Süd­afri­ka, Thai­land, Tsche­chien, Türkei, Un­garn und die Vereinig­ten Arabi­schen Emi­rate. Russ­land ist seit dem Krieg in der Ukra­ine nicht mehr im MSCI Emer­ging Mar­kets ver­tre­ten. 

Hier sehen Sie die aktuelle Zusammensetzung nach Ländern.

Länderzusammensetzung im MSCI Emerging Markets Index

Quelle: Zendepot | Vergleich.de übernimmt keine Haftung für die Richtigkeit der angezeigten Informationen. Die dargestellten Daten stellen keine Anlageberatung oder Kaufempfehlung dar.

Der Index deckt in jedem Land 85 % der Markt­kapitali­sierung ab. Andere Index­an­bieter schät­zen Süd­korea an­ders ein und rech­nen das Land zu den ent­wickel­ten Län­dern. Der MSCI-Kon­kur­rent FTSE aus Groß­britan­nien zählt sowohl Süd­korea als auch Polen zu den Industrie­län­dern und schließt diese beiden Länder deshalb nicht in seinen Schwellen­län­der-Index FTSE Emer­ging ein.

Wenn Sie in Ihrem Port­folio ei­nen MSCI-World-ETF mit einem FTSE-Emer­ging-Mar­kets-ETF kombi­nie­ren, soll­te Ihnen bewusst sein, dass Sie nicht in Süd­korea und Polen inves­tie­ren. Umge­kehrt ist es so, dass Sie, wenn Sie den Industrie­län­der-Index FTSE Deve­loped World mit einem MCSI-Emer­ging-Markets-ETFs ergän­zen, diese bei­den Län­der doppelt in Ihrem Depot haben, Süd­korea und Polen also über­ge­wich­ten. Ein sol­ches Klumpen­risi­ko ver­mei­den Sie, wenn Sie bei der Ver­knüp­fung von ETFs auf ent­wickel­te Natio­nen und Schwellen­län­der bei einem einzi­gen Index­an­bieter blei­ben. Ent­schei­den Sie sich ent­weder für MSCI oder FTSE – dann sind die ent­sprechen­den ETFs aufei­nan­der ab­ge­stimmt.

Länderkarte MSCI Emerging Markets ETF
  • Was sind BRICS-Staaten?

    Unter der Ab­kür­zung BRICS fasst man die Län­der Brasi­lien, Russ­land, Indien, Chi­na und Süd­afrika zusam­men. Index­an­bie­ter wie MSCI und FTSE haben diese Gruppe lange den Schwel­len­län­dern zuge­ord­net. Für BRICS-Staa­ten oder auch für den um Süd­afrika ver­kleiner­ten Zusam­men­schluss BRIC sind speziel­le ETFs im Ange­bot. Seit dem Ukraine­krieg fällt Russ­land nicht mehr unter die Schwellen­län­der, son­dern wird als Stand­alone Mar­ket gewer­tet.

  • Was sind Tigerstaaten?

    Unter dem Aus­druck „Tiger­staa­ten“ ver­stand man in den 80er-Jah­ren die auf­streben­den asia­tischen Länder Süd­korea, Singa­pur, Tai­wan und Hong­kong. Heute fasst man unter diesen Be­griff zusätz­lich Thai­land, Malay­sia, Indo­nesien und die Phili­ppinen. Das Bild des Ti­gers soll die dyna­mische Wirt­schafts­leis­tung ver­sinn­bild­lichen. Die Tiger­staa­ten zeich­nen sich durch ein schnel­les Wirt­schafts­wachs­tum, eine Export-orien­tierte In­dus­triali­sierung sowie ein schnell wach­sen­des Pro-Kopf-Ein­kom­men aus.

  • Was sind Newly Industrialized Countries?

    Was sind Newly Industrialized Countries?

    Als Newly Indus­trialized Coun­tries oder Newly Indus­trializes Economies bezeich­nete man seit den 1970er Jah­ren zu­nächst die Tiger­staa­ten in Asien. Gemeint sind Län­der, die die typi­schen Struk­tur­merk­male ei­nes Ent­wick­lungs­lan­des über­wun­den ha­ben und zum wirt­schaft­lichen Sprung an­set­zen. Heute ver­wen­det man diese Be­griffe synonym zum Aus­druck Schwel­len­län­der. Darun­ter ver­steht man Staa­ten, die eine schnell fort­schrei­ten­de In­dus­triali­sierung und stark wachsen­de Dienst­leis­tungs­sek­toren auf­wei­sen.

Welche Unternehmen sind in einem Emerging-Markets-ETF?

Der Halb­leiter-Her­stel­ler Taiwan Semi­conduc­tor, stellt mit über 8 % die größte Posi­tion im MSCI Emer­ging Market Index. Weitere erhebliche Anteile fallen auf den süd­korea­nischen Kon­zern Sam­sung und das Inter­net-Unter­neh­men Ten­cent aus China.

Die 10 größten Positionen des MSCI Emerging Markets Index

Quelle: Zendepot | Vergleich.de übernimmt keine Haftung für die Richtigkeit der angezeigten Informationen. Die dargestellten Daten stellen keine Anlageberatung oder Kaufempfehlung dar.

Den größ­ten Teil der Ak­tien im MSCI Emer­ging Mar­kets In­dex machen Wert­papie­re aus den Be­reichen Informationstechnologie und Finanz­we­sen aus. Hoch liegen auch die An­teile der Sek­to­ren Nicht-Basis­konsum­gü­ter und Kommunikationsdienste. Es folgen Grundstoffe, Industrie, Basis­konsum­gü­ter und Energie sowie das Gesund­heits­we­sen, Ver­sor­gungs­unter­neh­men und die Immo­bilie­nwirt­schaft (Stand: 16. April 2024).

Branchen im MSCI Emerging Markets Index

Quelle: Zendepot | Vergleich.de übernimmt keine Haftung für die Richtigkeit der angezeigten Informationen. Die dargestellten Daten stellen keine Anlageberatung oder Kaufempfehlung dar.

Ein MSCI-Emerging-Markets-ETF umfasst ca. 1.400 große und mittel­große Unter­nehmen. Der Kon­kur­renz-Index von FTSE, der FTSE Emer­ging Index, bün­delt sogar über 2.000 Firmen. Beide Indi­zes bilden etwa 85 % der Wirt­schaft in den Schwel­len­län­dern nach Markt­kapita­li­sie­rung ab. Die zehn größ­ten Posi­tio­nen machen im MSCI-Index etwa ein Viertel und im FTSE-Index ca. 21 % aus (Stand: 16. April 2024).

Warum sollte ich Emerging-Markets-ETFs kaufen?

Wenn Sie in die gesam­te Welt­wirt­schaft inves­tie­ren wol­len, gehö­ren dazu auch die Schwellen­län­der wie China, Indien, Taiwan und Brasilien. Über MSCI-Emerging-Markets-ETFs kön­nen Sie sich un­kompli­ziert und breit gestreut an der Rendite der auf­streben­den Märkte betei­li­gen.

Bereits jetzt machen die Unter­neh­men in Schwel­len­län­dern nach Aktien im Streu­be­sitz global gese­hen etwa 11 % der Welt­wirt­schaft aus. Tat­säch­lich er­wirt­schaf­ten die Emer­ging Mar­kets etwa 40 % des Brutto­in­lands­pro­dukts (BIP) der Welt. China und Indien sind die bevöl­kerungs­reichs­ten Län­der der Welt. Sie könn­ten ein­zeln die USA bald beim BIP über­tref­fen.

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Warum sollte ich nicht in Emerging-Markets-ETFs investieren?

Viele An­le­ger scheu­en die Emer­ging Markets. Dies hat im Wesent­lichen zwei Grün­de. Zum einen war in den letz­ten Jahren die Rendi­te bei Emer­ging-Markets-ETFs schlech­ter als bei Index­fonds auf den MSCI World. Des­halb sehen vie­le An­le­ger keinen Grund, warum sie in Emer­ging Mar­kets inves­tie­ren sollen, wenn der MSCI-Emer­ging-Mar­kets-Kurs ver­gleichs­weise schwach ab­schnei­det. Weitet man seinen histo­rischen Blick je­doch und ana­ly­siert die Perio­de 1988–2019, so schnitt der Emer­ging-Mar­kets-ETF besser ab. Er er­reich­te im Durch­schnitt eine jähr­liche Ren­dite von 10,64 % gegen­über ledig­lich 7,81 % des MSCI World.

Zwei­tens ist das poli­ti­sche Risi­ko in Schwel­len­län­dern schwer zu kal­ku­lie­ren. Bei auto­ri­tä­ren Regi­men sind erheb­liche staat­liche Ein­grif­fe in den Markt mög­lich, die den Gewinn von Unter­neh­men enorm schmä­lern oder den Zu­gang zu Ak­tien vor al­lem für Aus­län­der behin­dern kön­nen. Auch aus diesem Grund fielen beispiels­wei­se die Kurse für chine­si­sche Fir­men wie Ali­baba oder Ten­cent im Jahr 2022 stark, obwohl Analys­ten die Markt­chan­cen dieser Unter­neh­men als sehr hoch ein­schät­zen. Zu­dem hat der Krieg in der Ukraine ge­zeigt, dass Ak­tien eines ganzen Landes wie Russland plötz­lich von heute auf morgen nicht mehr handel­bar sein können. Dieses poli­ti­sche Risiko sind viele Anle­ger nicht be­reit zu tra­gen. Dazu kommen ethische Beden­ken, in auto­ritä­re Staa­ten zu inves­tie­ren.

Warum sollte ich den MSCI World und Emer­ging Mar­kets kom­bi­nie­ren?

Um ein echtes Welt­portfolio im Depot zu haben, reicht we­der ein ETF auf den MSCI World, noch einer auf die Emer­ging Mar­kets allei­ne aus. Beide zusam­men er­gän­zen sich opti­mal und bil­den immer­hin 85 % der Welt­wirt­schaft nach Markt­kapita­li­sie­rung ab. Da­bei re­präsen­tiert ein MSCI-World-ETF 85 % der Indus­trie­natio­nen und ein MSCI-Emer­ging-Mar­kets-ETF 85 % der Schwel­len­län­der. Mit einer Kom­bi­na­tion die­ser bei­den Index­fonds sind Sie welt­weit diversi­fi­ziert und mit einer güns­ti­gen Gesamt­kosten­quote (TER) in die Welt­wirt­schaft inves­tiert.

In wel­chem Ver­hält­nis Sie die ent­wickel­ten Län­der auf der einen Seite und die auf­stre­ben­den Natio­nen auf der an­de­ren Seite gewich­ten, kön­nen Sie bei dieser Paarung selbst bestim­men. Ver­brei­tet ist eine Auf­tei­lung von 70 % MSCI World zu 30 % MSCI Emer­ging Markets. Auch eine Rela­tion von 60:40 ist denk­bar. Damit tra­gen Sie dem Brutto­in­lands­pro­dukt (BIP) der Schwel­len­län­der Rech­nung, das welt­weit in etwa bei 40 % liegt. Als weni­ger ris­kant er­scheint vie­len An­le­gern je­doch eine gerin­ge­re Berück­sich­ti­gung der auf­stre­ben­den Märk­te. Sie ent­schei­den sich z. B. für 80 % MSCI World ETF und 20 % EM ETF.

Die globale Marktkapitalisierung der Unternehmen in Schwellenländern macht einen noch kleineren Anteil aus. Am Gesamtwert der weltweit an der Börse gehandelten Unternehmen gemessen, entfallen nur etwa 11 % auf die Emerging Markets. In dieser Höhe gewichtet ein ETF auf den MSCI All Country World Index (ACWI) oder auf den FTSE All-World die Schwellenländer.

Schwellenländer im Depot auch ohne Emerging Markets ETF

Wenn Ihnen ein Depot-Anteil von 11 % für die Schwel­len­län­der reicht, können Sie statt der Kombi­na­tion MSCI-World-ETF + Emer­ging-Markets-ETF schlicht in einen einzi­gen ETF auf den MSCI ACWI inves­tieren. Damit spa­ren Sie sich die regel­mäßige Wieder-An­pas­sung der Gewich­tung Ihrer ETFs: das Rebalan­cing, das bei der Zwei-ETF-Lösung not­wen­dig wird.

Was ist Rebalancing?

Wenn Sie in einen MSCI-World-ETF und einen MSCI-Emer­ging-Mar­kets-ETF inves­tie­ren, soll­ten Sie Ihr Port­folio regel­mäßig wie­der auf die von Ihnen gewähl­te prozen­tuale Ver­tei­lung brin­gen, sei diese 70:30, 60:40 oder 80:20. Das er­rei­chen Sie da­durch, dass Sie ETF-An­teile ver- oder zu­kaufen oder Ihre Spar­plä­ne an­pas­sen. Dieses „Reba­lan­cing“ genann­te Ver­fah­ren er­gibt, wissen­schaft­lich be­legt, auf lan­ge Sicht meist einen Rendite­vor­teil. Sie redu­zie­ren dann An­tei­le an dem ETF, der in der letzten Zeit bes­ser ge­lau­fen ist, und er­hö­hen Ihre Inves­ti­ti­on bei dem, der gerin­ge­re Er­trä­ge ab­warf. Mindes­tens einmal im Jahr soll­ten Sie Re­balan­cing betrei­ben, wenn Sie Ihr Geld in mehr als einem ETF an­le­gen.

Welche Emerging-Markets-ETFs gibt es?

Bei ETFs auf den MSCI Emerging Mar­kets Index sieht sich der Anle­ger einer Aus­wahl von 19 Fonds gegen­über (Stand 16. April 2024). Die großen ETF-Emitten­ten wie iShares, Xtrackers, SPDR, Amundi und UBS haben mindes­tens einen, manchmal bis zu fünf im Ange­bot. Von den 18 ETFs sind zwölf thesau­rierend, also automa­tisch wiederan­legend, und sieben ausschüt­tend.

Die güns­tigste TER weist mit 0,14 % der ausschüttende Amundi MSCI Emerging Markets II UCITS ETF auf, der mit Tausch­ge­schäf­ten ope­riert, also die Akti­en aus dem Index nicht selbst hält. Auf ihn folgen der thesaurierende sowie der ausschüttende HSBC MSCI Emerging Markets ETF mit einer TER von 0,15 %. Diese bilden den Index physisch ab, kaufen also tat­sächlich ent­haltene Aktien. Je­doch betreiben sie opti­mier­tes Samp­ling, erwerben also nur eine Aus­wahl. Der teuer­ste ange­bote­ne Index­fonds in diesem Be­reich ist der Deka MSCI Emerging Markets ETF mit einer TER von 0,66 %.

Auf den FTSE Emerging Index bietet der US-amerikanische Ver­mögens­ver­walter Van­guard in Deutsch­land zwei ETFs an. Den Van­guard FTSE Emer­ging Markets ETFs gibt es in ei­ner thesau­rieren­den und einer aus­schüt­ten­den Varian­te. Beide haben eine Gesamt­kosten­quote (TER) von 0,22 % und betreiben opti­mier­tes Samp­ling. Sie kau­fen die Aktien also phy­sisch, je­doch nur in einer re­präsen­ta­tiven Aus­wahl. Der seit 2012 beste­hen­de aus­schütten­de ETF ver­wal­tet ein Anleger­ve­rmögen von über 2 Milliar­den Euro. Der thesau­rieren­de Fonds, der erst im September 2019 auf­ge­legt wur­de, ver­fügt immer­hin be­reits über ein Fonds­vo­lu­men von ca. 460 Millio­nen.

Emerging Markets ETFs für Spezialisten

In Deutsch­land sind eine Viel­zahl speziel­ler ETFs für die Region Emer­ging Mar­kets handel­bar, die z. B. nur auf asia­ti­sche Schwel­len­län­der, nur auf kleine Unter­neh­men in Schwel­len­län­dern, nur auf isla­mische Schwel­len­län­der, nur auf Schwel­len­län­der in Latein­ame­rika oder auf alle Schwel­len­län­der ohne China (Emerging Markets ex China) setzen. Auch nach­hal­tige Ver­sio­nen sind im Ange­bot.

Worauf kommt es bei einem guten Emerging-Markets-ETF an?

Neben einer gerin­gen TER sollten Sie bei Ihrem Emer­ging-Mar­kets-ETF auch auf eine güns­tige Tra­cking Diffe­rence (TD) ach­ten. Die TD bezeich­net die Genauig­keit, mit der ein ETF seinen Index nach­bil­det. Idealer­weise soll­te ein Fonds älter als 3, besser 5 Jahre sein und über ein Volu­men von über 100 Milli­onen Euro ver­fü­gen.

Welcher ist der beste ETF auf Emerging Markets?

Beson­ders güns­tig ist der Amundi Prime Emerging Markets ETF mit einer Gesamt­kosten­quote (TER) von nur 0,10 % TER. Er ist ein Geheim­tipp und bildet den Index Solactive GBS Emerging Markets Large & Mid Cap ab, der vom deut­schen Finanz­dienst­leister Solactive erstellt wird. Die Unter­schei­dungen zum MSCI Emerging Markets sind ge­ring. So sind beispiels­weise diesel­ben Unter­nehmen unter den zehn größ­ten Posi­tio­nen. Auch die Län­der-Allo­kation ist fast iden­tisch. Der ETF ist thesau­rie­rend, d. h. er inves­tiert die Gewin­ne der An­le­ger direkt wieder. Der Amun­di Prime Emer­ging Markets ETF er­wirbt die Index­bestand­teile voll­ständig physisch, sodass kein Ausfallrisiko besteht.

Jedoch ist der Amundi Prime Emerging Markets ETF, der erst im September 2021 aufge­legt wurde, noch sehr klein: Das Fonds­volu­men beträgt etwa 26 Millionen Euro. Damit ist das Risi­ko gege­ben, dass er sich für den An­bie­ter nicht ren­tiert und geschlos­sen oder über­führt wird. Dieses wäre dann für die Inves­to­ren mit Um­stän­den und eventuell Trans­aktions­kosten und Steuern ver­bun­den. Die Kapital­an­lage selbst ist als Sonder­ver­mögen geschützt. Es ist aller­dings davon auszu­gehen, dass das Fonds­volu­men dieses jungen ETFs noch steigt.

Emerging-Markets-ETFs: thesaurierend oder ausschüttend?

Ob Sie lie­ber in aus­schüt­ten­de oder wieder­an­le­gen­de ETFs, die man thesau­rie­rend nennt, inves­tie­ren, ist Geschmacks­sache. Thesau­rie­rende ETFs neh­men Ihnen den Auf­wand einer Re­investi­tion ab. Dafür fallen dann keine Tran­saktions­kos­ten an. Umge­kehrt können Sie bei ETFs, die Divi­den­den an Sie aus­schüt­ten, immer wie­der neu über­le­gen, was Sie mit dem Geld an­fan­gen wol­len. Aber Vor­sicht: Ist Ihr Sparer­frei­be­trag von 1.000 € pro Person schon aus­ge­schöpft, fällt auf Ihre Gewinne die Kapital­ertrags­steuer bzw. Ab­gel­tungs­steuer an.

Stre­ben Sie lang­fristig ein passives Ein­kom­men an oder moti­viert Sie die Divi­den­den-Aus­schüt­tung nach­hal­tig zum Spa­ren, so kann die aus­schüt­ten­de Varian­te für Sie beson­ders inter­es­sant sein. Zu­dem bie­tet diese die Mög­lich­keit, den Sparer­pausch­be­trag besser aus­zu­nut­zen und so kei­nen Steuer­vor­teil zu ver­schen­ken, falls Sie Ihren Frei­be­trag bis­lang noch nicht aus­schöp­fen. Denn den aus­ge­schüt­te­ten Be­trag müs­sen Sie später nicht noch ein­mal ver­steu­ern. Ver­ges­sen Sie nicht, einen Frei­stel­lungs­auf­trag ein­zu­rich­ten.

MSCI-Emerging-Markets-ETF oder FTSE-Emerging-Markets-ETF?

Bei der Wahl eines kon­kre­ten ETFs auf einen Schwel­len­län­der-Index soll­ten Sie auch auf die Kompa­tibi­li­tät mit dem Rest Ihres Port­foli­os ach­ten. Inves­tie­ren Sie bei­spiels­weise para­llel in einen MSCI World ETF, su­chen Sie sich am bes­ten einen ETF aus, der den MSCI Emerging Markets Index ab­bil­det. Bil­det dage­gen ein FTSE Deve­loped World die Ba­sis Ihres Depots, wählen Sie bes­ser einen Schwel­len­län­der-ETF auf den FTSE Emer­ging. Die verschie­de­nen Index­an­bieter ord­nen näm­lich eini­ge Län­der unter­schied­lichen Grup­pen zu. Kombi­nie­ren Sie also ETFs auf mehre­re Index-An­bie­ter, kann es sein, dass Sie Län­der wie Süd­korea und Polen dop­pelt oder gar nicht in Ihrem Port­folio haben. Wenn Sie die Ab­bil­dung der Welt­wirt­schaft an­stre­ben, ist dies uner­wünscht.

Achten Sie auf die Depotkosten

Machen Sie bei der Wahl Ihres Emer­ging-Mar­kets-ETFs nicht den Feh­ler, mini­male Unter­schie­de in der Zusammen­set­zung oder bei der TER des Fonds über­zu­bewer­ten. Achten Sie vor allem auf die Depot­kos­ten, die Ihr Bro­ker er­hebt. Gratis ist die Depot­füh­rung z. B. bei Scalable Capital* und finanzen.net zero*. Viele Broker bie­ten zudem einige ETFs beson­ders güns­tig oder kosten­los im Spar­plan an.

Was bedeutet Emerging Markets IMI bei ETFs?

Der Zusatz IMI bei Emer­ging-Markets-ETFs bedeutet In­vest­able Mar­ket Index. Ein solcher Fonds bildet nicht nur die frei verfüg­baren Aktien der großen und mitt­leren Unter­neh­men in der Region ab, son­dern umfasst auch Neben­wer­te, so genannte Small Caps. Damit deckt er etwa 99 % der Wirtschaftskraft nach Markt­kapita­li­sierung in jedem Land ab. Der MSCI Emer­ging Markets IMI bün­delt ca. 3.100 Posi­tio­nen und damit deut­lich mehr als der MSCI Emerging Mar­kets Index, der nur etwa 1.400 Fir­men und damit rund 85 % der Wirt­schafts­kraft nach Markt­kapita­li­sie­rung ab­deckt.

In Deutsch­land kön­nen Sie den iShares Core MSCI Emerging Markets IMI ETF in einer aus­schüt­ten­den und einer thesau­rieren­den Varian­te für eine Gesamt­kosten­quote (TER) von günsti­gen 0,18 % han­deln. Auch eine nach­haltige Option ist verfügbar: der iShares Core MSCI Emerging Markets IMI ESG Screened ETF. Er bein­hal­tet keine Unter­neh­men, die in Geschäfts­fel­dern mit fossi­len Kohle­brenn­stoffen, um­strit­te­nen Waffen, Tabak und anderen kontro­ver­sen Bran­chen tätig sind. Daher ent­hält er mit ca. 2.400 Posi­tio­nen zwar weni­ger als der iShares Core MSCI Emer­ging Markets IMI ETF, aber immer noch mehr als ein klassi­scher MSCI-Emerging-Markets-ETF. Das Risi­ko ist also breit ge­streut. Den iShares Core MSCI Emerging Markets IMI ESG Screened ETF gibt es ebenfalls in thesau­rierend und aus­schüt­tend. Auch seine TER beträgt nur 0,18 %.

Welche nachhaltigen Emerging-Markets-ETFs gibt es?

Mehr Umwelt­schutz, besse­re Arbeit­nehmer­rechte und eine vor­bild­liche Unter­nehmens­füh­rung sind Punk­te, auf die viele Anle­ger heut­zu­tage schauen. Gera­de im Hin­blick auf Schwellen­län­der, wo die staat­lichen Vor­ga­ben für Fir­men oft weni­ger streng sind, su­chen diese Inves­to­ren nach Fonds, welche die ent­hal­te­nen Unter­neh­men nach Nach­haltig­keits­krite­rien fil­tern.

iShares MSCI EM SRI ETF

Besonders rigoros ist der iShares MSCI EM SRI ETF. Er schließt viele Firmen aus, die be­stimm­te ethi­sche Stan­dards nicht er­fül­len, und um­fasst nur solche, die in ihrem Sek­tor ein hohes Rating in den Bereichen Umwelt­schutz, soziale Verant­wor­tung und Unter­neh­mens­füh­rung (ESG) er­rei­chen. Darun­ter lei­det die Streu­ung: Dieser ETF ent­hält nur noch rund 200 Wer­te, also weni­ger als ein Sechs­tel eines klassi­schen EM ETFs. Auch Amundi, UBS und BNP Pari­bas bieten Emer­ging Markets SRI ETFs an.

Xtrackers MSCI Emerging Markets ESG UCITS ETF 1C

Etwas weni­ger streng ist der Xtrackers MSCI Emerging Markets ESG UCITS ETF 1C (WKN A2JHSF). Fir­men müssen im Ver­gleich zu ihren Kon­kur­ren­ten hohe ESG-Eigen­schaf­ten und gerin­ge Kohlen­stoff-Emissio­nen auf­wei­sen, um auf­ge­nom­men zu wer­den. Unter­neh­men, die mit Tabak­er­zeug­nis­sen zu tun haben, sind nicht ent­hal­ten. Dieser ETF ent­hält ca. 400 Posi­tio­nen. Seine Gesamt­kos­ten­quote (TER) beträgt 0,25 %. 

Amundi MSCI Emerging ESG Leaders UCITS ETF

Der Amundi MSCI Emer­ging ESG Lea­ders UCITS ETF bün­delt ca. 500 Unter­neh­men. Solche mit er­heb­lichen Geschäfts­akti­vi­tä­ten in den Berei­chen Kern­ener­gie, Heizkohle, Tabak, Alko­hol, Glücks­spiel und Waffen sind aus­geschlossen. ­­­­Jede einzelne Position wird auf 5% begrenzt. Mit einer Gesamt­kosten­quote (TER) von 0,18 % ist dies einer der güns­tigs­ten nach­halti­gen Emer­ging-Mar­kets-ETFs.

Wenn Sie Ihr Geld grün oder sozial ver­ant­wor­tungs­voll inves­tie­ren möch­ten, lesen Sie mehr Infos und Tipps auf unse­rer Rat­geber­seite Nach­hal­tige Geld­an­lagen.

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