Immobilienfinanzierung

Das ehemalige KfW-Programm 430 für energieeffizientes Sanieren

Mit dem KfW-Programm 430 erhielten Sie einen staatlichen Zuschuss, wenn Sie Ihr Haus energieeffizient sanieren wollten. Seit dem 1. Juli 2021 können Sie diesen Zuschuss nicht mehr beantragen. Er wurde durch ein neues Programm ersetzt. Mehr erfahren Sie bei Vergleich.de.

Katharina Fuhrin
Zuständige Redakteurin für die Bereiche Immobilien und Versicherung
Stand: 07.08.2023

KfW-Zuschuss 430 kann nicht mehr beantragt werden

Am 1. Juli 2021 wurde das KfW-Zuschuss­programm 430 durch andere Förder­maßnahmen im Rahmen der neuen Bundes­förderung für effiziente Gebäude ersetzt (Wohngebäude Zuschuss 461). Ausführliche Informationen finden finden Sie in unserem Ratgeber zur BEG-Förderung.

Wer bekam den KfW-Zuschuss 430?

Jeder, der in privatem Rahmen Wohnraum energieeffizient sanieren oder eine energetisch sanierte Immobilie kaufen wollte, konnte den KfW-Zuschuss 430 beantragen. Der Bauantrag für die betreffende Immobilie musste vor dem 1. Februar 2002 gestellt worden sein. Ebenfalls wichtig: Der Wohnraum durfte nach Ende des Bauprojekts zudem nicht mehr als zwei Wohneinheiten besitzen. Auch Wohnungseigentümergemeinschaften, die aus Privatpersonen bestehen, wurden vom KfW-Programm 430 gefördert.

Die Gelder wurden von der Bundesregierung vergeben, genau wie beim neuen Zuschuss-Programm 461, die so Anreize für energieeffizientes Sanieren schaffen wollte. Bei dem Förderprogramm 430 handelte es sich um einen Investitionszu­schuss, die Höhe hing vom Umfang der Sanierungsarbeiten ab. Bauprojekte konnten mit bis zu 48.000 € pro Wohneinheit gefördert werden.

Die Unterschiede zum neuen KfW-Programm 461

Das neue KfW-Programm 461, das die bisherige Förderung KfW 430 bis zum Juli 2022 ersetzt hat, bot einige Vorteile:

  • In einigen Bereichen wurde die Maximalförderung erhöht.
  • Es wurde eine zusätzliche Effizienzklasse eingeführt.
  • Der zusätzliche Zuschuss für die Baubegleitung durch einen Experten wurde erhöht.

Ausführliche Informationen zum inzwischen gestoppten Programm 461 finden Sie in unserem Artikel über den Wohngebäude-Zuschuss 461.

Der ehemalige KfW-Zuschuss 430: Voraussetzungen

Wer konnte den Antrag stellen: 

  • Den KfW-Zuschuss 430 konnten Privatleute beantragen, die ihre Immobilie energieeffizient sanieren oder energetisch sanierten Wohnraum kaufen wollten.
  • Der Bauantrag für diese Immobilie musste vor dem 01.02.2002 gestellt worden sein.
  • Nach Abschluss des Bauprojekts durfte das Haus maximal zwei Wohneinheiten besitzen

Was wurde nicht gefördert: 

  • Ferienhäuser oder -wohnungen wurden nicht von KfW 430 gefördert.
  • Eine Nachfinanzierung abgeschlossener Bauprojekte durch das Förderprogramm 430 war nicht möglich.
  • Photovoltaikanlagen wurden nicht durch den KfW-Zuschuss 430 gefördert.

Was wurde mit dem KfW-Programm 430 gefördert?

Der KfW-Zuschuss 430 förderte sowohl die Sanierung eines Wohngebäudes zum KfW-Energieeffizienzhaus als auch einzelne energetische Maßnahmen. Dabei galt: Je höher die Energieeffizienz, desto höher auch die Fördersumme.

Die geförderten Sanierungen im Überblick:

  • alle Maßnahmen, die zum Energieeffizienzhaus-Standard beitrugen
  • Maßnahmenpakete zum Austausch der Heizungsanlagen sowie zum Einbau von Lüftungsanlagen – auch mit weiteren Einzelmaßnahmen kombinierbar
  • folgende Einzelmaßnahmen: Wärmedämmung von Wänden, Dachflächen, Keller- und Geschossdecken, Erneuerung der Fenster und Außentüren, Erneuerung oder Optimierung der Heizungsanlage sowie Erneuerung oder Einbau einer Lüftungsanlage
  • Baunebenkosten (z.B. Ingenieurleistungen), Wiederherstellungskosten (z.B. Verputzen nach Dämmung der Außenwände) sowie Beratungs-, Planungs- und Baubegleitungsleistungen 
  • Sanierung von besonders erhaltenswerter Bausubstanz 
  • Umwidmung von beheizten Nicht-Wohnräumen (z.B. Gewerbeflächen) zu Wohnraum

Wie hoch war der KfW-Zuschuss 430?

Wie hoch der KfW-Investitionszuschuss ausfiel, hing vom Umfang der Sanierungsarbeiten ab. Als Maßstab galt das KfW-Effizienzhaus, das es in verschiedenen Standards gibt – zum Beispiel KfW-Effizienzhaus 55, 70 oder 100. Je kleiner die Kennzahl, desto geringer ist der Energiebedarf der Immobilie. Ein KfW-Effizienzhaus 55 braucht nur 55 % der Energie eines vergleichbaren Neubaus. Dementsprechend galt: Je kleiner die Kennzahl, desto höher die Förderung. Die folgende Tabelle verschafft Ihnen einen Überblick:

Vergleich Förderungshöhe je KfW-Effizienzhaus-Standard

KfW-Effizienzhaus-StandardWie hoch ist die Förderung?
KfW-Effizienzhaus 5540 % der förderfähigen Maßnahmen, bis zu 48.000 € pro Wohneinheit
KfW-Effizienzhaus 7035 % der förderfähigen Maßnahmen, bis zu 42.000 € pro Wohneinheit
KfW-Effizienzhaus 8530 % der förderfähigen Maßnahmen, bis zu 36.000 € pro Wohneinheit
KfW-Effizienzhaus 10027,5 % der förderfähigen Maßnahmen, bis zu 33.000 € pro Wohneinheit
KfW-Effizienzhaus 11525 % der förderfähigen Maßnahmen, bis zu 30.000 € pro Wohneinheit
KfW-Effizienzhaus Denkmal25 % der förderfähigen Maßnahmen, bis zu 30.000 € pro Wohneinheit
Heizungs-/Lüftungspaket25 % der förderfähigen Maßnahmen, bis zu 30.000 € pro Wohneinheit
Einzelmaßnahmen20 % der förderfähigen Maßnahmen, bis zu 10.000 € pro Wohneinheit

Was versteht man unter energieeffizientem Sanieren?

Was bedeutet energieeffizientes Sanieren eigentlich? Hier finden Sie einige Beispielmaßnahmen, die helfen, Energiekosten zu senken und die dementsprechend bezuschusst werden.

  • Dämmung der Außenwände und Sonnenschutz

    Gedämmte Außenwände minimieren den Wärmeverlust und verhindern außerdem das Aufheizen der Wohnräume im Sommer.

  • Dämmung der Dachflächen

    Ist das Dach nicht gedämmt, kann der Wärmeverlust bis zu 30 % betragen. Bei der Dämmung werden beispielsweise mineralisch-synthetische Stoffe (z.B. Mineralwolle), synthetische Stoffe (z.B. Styropor) oder auch pflanzliche oder tierische Stoffe (z.B. Hanf oder Schafswolle) im Dach montiert. Es gibt verschiedene Arten der Dämmung, die von der Beschaffenheit des Daches abhängt.

  • Einbau oder Erneuerung der Lüftungsanlage

    Viel spricht für eine energieeffiziente Lüftungsanlage: Feuchtigkeit und Geruchsbildung werden reduziert, Schimmelbildung vorgebeugt und das Raumklima verbessert. Anlagen mit Wärmerückgewinnung sparen außerdem Heizkosten, weil sie die in der verbrauchten Abluft enthaltene Wärme für die neue Zuluft nutzen.

  • Austausch der Heizungsanlage

    Es gibt viele energieeffiziente Heizmöglichkeiten. Kombiniert mit Solaranlagen zur Warmwasserbereitung und Heizungsunterstützung sparen Gas- oder Öl-Heizungen viel Energie. Oder man heizt mit nachwachsenden Rohstoffen wie Holzpellets.

Ohne Energieberater ging es beim KfW-Programm 430 nicht

Bauvorhaben sind komplex und gerade energieeffiziente Sanierungsarbeiten erfordern Expertise, um die technischen Mindestanforderungen zu erfüllen. Den Investitionszuschuss KfW 430 konnte nur beantragen, wer einen qualifizierten Experten für Energieeffizienz in das Sanierungsvorhaben eingebunden hat. Dieser stellte sicher, dass die aufwendigen Maßnahmen auch zu dem gewünschten Ziel führen - übrigens ist auch bei dem neuen Wohngebäude-Zuschuss 461 der KfW die Einbindung eines Energieeffizienz-Experten notwendig.

Das sind die Leistungen des Energieberaters:

  • Bestandsaufnahme des Gebäudes: Der Energieberater beurteilt den Ist-Zustand des Wohnraumes, insbesondere in Bezug auf die Gebäudehülle (also Wände, Dach, Fenster und Türen) sowie die Heizungsanlage.
  • Auf dieser Basis erarbeitet der Experte Maßnahmen, die helfen, den Wohnraum energieeffizient zu gestalten. Außerdem kann er einen Kostenplan aufstellen.
  • Der Energieberater setzt einen Detailplan auf, mit dessen Hilfe Sie Angebote der Handwerker einholen können.
  • Auch bei der Baubegleitung spielt der Energieberater eine wichtige Rolle: Er kontrolliert, ob die Maßnahmen korrekt umgesetzt und die technischen Mindeststandards eingehalten werden.

Die Beauftragung eines Energieberaters ist kostspielig: Mit 9 % der Gesamtkosten müssen Bauherren rechnen. Allerdings fördert die KfW diese Leistungen mit einem weiteren Zuschuss.

Welche Alternativen gab es zum KfW-Programm 430?

Wer den KfW-Zuschuss 430 beantragt hat, finanzierte die Sanierung trotz der staatlichen Förderung zu einem Großteil selbst. War diese Belastung zu groß, gab es verschiedene Kredite, die für die Finanzierung in Frage kamen:

Kredit 151: Energieeffizient sanieren

Dieses KfW-Förderprodukt förderte ebenfalls bis zum 30. Juni 2021 dieselben Maßnahmen wie der Investitionszuschuss 430. Die Kredithöhe variierte je nach Maßnahme – sie lag bei maximal 100.000 € pro Wohnung bei Sanierung zum KfW-Effizienzhaus und bei maximal 50.000 € bei Einzelmaßnahmen oder Maßnahmenpaketen. Neben einem besonders günstigen Effektivzins konnten Sie einen Zuschuss zur Kredittilgung erhalten, der sich am Umfang der Maßnahmen orientiert hat. Das KfW-Programm 151 wurde am 1. Juli 2021 durch das neue Programm 261 ersetzt.

Modernisierungskredit

Ein Modernisierungskredit ähnelt einem freien Ratenkredit, allerdings darf das Geld nur zweckgebunden eingesetzt werden. Das Darlehen dient wertsteigernden Maßnahmen, das können energetische Sanierungen sein oder aber auch eine Badsanierung. Maximal werden 50.000 € ausgezahlt.

Fazit: Für wen war das KfW-Programm 430 das Richtige?

Der KfW-Zuschuss 430 war eine gute Möglichkeit eine energetische Sanierung fördern zu lassen. Das lohnte sich besonders, wenn nicht die gesamte Sanierungsmaßnahme die speziellen Bedingungen für ein zinsgünstiges KfW-Darlehen erfüllt hat. Denn das Programm 430 bezuschusste auch Einzelmaßnahmen wie Investitionen in neue Fenster oder eine moderne Heizung.

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