Bausparvertrag im Vergleich: Wann ist er sinnvoll?
Wann sich Bausparen lohnt und was Sie beachten sollten
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Der Bausparvertrag gehörte lange zu den beliebtesten Anlageformen der Deutschen – meist mit dem Ziel, eine Immobilie zu finanzieren. Genau das wird vor dem Hintergrund gestiegener Bauzinsen jetzt wieder attraktiv.
Beim Abschluss eines Bausparvertrags gilt grundsätzlich: Vergleichen Sie die unterschiedlichen Bauspartarife miteinander und gleichen Sie diese mit Ihrem Vorhaben ab – also Bausparen als Immobilienfinanzierung oder Bausparen als Geldanlage. Nur so stellen Sie fest, ob sich ein Bausparvertrag lohnt.
Nach dem Bausparprinzip zahlen alle Bausparer in einen gemeinsamen Geldtopf ein. Aus diesem kommt dann das Bauspardarlehen, über das Sie in der dritten Phase verfügen können.
Die Rückzahlung des Darlehens fließt dann wiederum in den Geldtopf ein. So bleibt der Geldtopf immer gefüllt und kann für neue Bausparverträge verwendet werden, so die Leitidee des Bausparprinzips.
Eine Garantie, dass dies so ist, wird von den Bausparkassen aber nicht gewährt. Im Umkehrschluss bedeutet das: Haben nicht genügend in den Geldtopf eingezahlt, fehlt den Bausparkassen das nötige Kapital und die Auszahlung Ihrer Bausparsumme ist gefährdet.
Der Bundesgerichtshof hat im November 2022 entschieden, dass Bausparkassen keine Kontogebühren mehr bei Bausparverträgen erheben dürfen. Das gilt sowohl für die Darlehensphase als auch für die Ansparphase. Als Bausparer müssen Sie also in Zukunft nur noch die Abschlussgebühr bezahlen. Bei bereits bestehenden Verträgen könnten Sie Erstattungsansprüche geltend machen.
Oft weiß man erst nach 10 oder 20 Jahren, ob der Bausparvertrag wirklich eine gute Idee war. Aktuell ergibt sich aber ein spannender Zeitpunkt: Die Bauzinsen sind sprunghaft angestiegen und liegen jetzt über dem Zinsniveau vieler Bausparverträge. Schon jetzt schneidet der Bausparvertrag im Vergleich zum Baukredit sehr gut ab, was die folgende Rechnung verdeutlichen soll.
In dem Beispiel soll eine Eigentumswohnung mit einem Kredit in Höhe von 300.000 € finanziert werden. Die Kaufnebenkosten in Höhe von 25.500 € sind als Eigenkapital vorhanden. Innerhalb von höchstens 30 Jahren soll die Wohnung abbezahlt sein. Zur Auswahl stehen nun ein klassisches Volltilgerdarlehen, das einem Annuitätendarlehen mit einer Zinsbindung von 30 Jahren entspricht. Hier liegt der Zins bei 3,92 %. Alternativ ist ein Bausparvertrag möglich, der 15 Jahre bespart wird und dann zuteilungsreif wird. Bis dahin finanzieren Sie die Wohnung mit einem tilgungsfreien Baukredit, bei dem Sie nur die Zinsen an die Bank zahlen. Ihre monatliche Rate setzt sich hier als aus dem Bausparbetrag und den Zinskosten für den Bankkredit zusammen.
| Tilgungsfreies Darlehen + Bausparvertrag | Volltilgerdarlehen |
---|---|---|
Kreditsumme | 300.000 € | 300.000 € |
Zinsbindung | 15 Jahre + Bausparvertrag | 30 Jahre |
Zinssatz | 3,44 % + 2,35 % | 3,92 % |
Anfängliche Tilgung | 0 % | 1,76 % |
Rate | 1.420 € | 1.420 € |
Laufzeit | 28 Jahre | 30 Jahre |
Zinskosten | 154.800 € (Bank) + 32.606,80 € (Bausparkasse) = 187.406,80 € | 210.134,40 € |
Vorteil | 22.728,60 € |
|
Stand: Juni 2022
Weil die Zinsen beim Bausparvertrag deutlich niedriger sind als beim Volltilgerdarlehen, profitieren Sie am Ende der Laufzeit von einer Ersparnis von 22.728,60 €. Und das, obwohl Sie in den ersten 15 Jahren nicht einmal tilgen. Zudem sind Sie 2 Jahre eher mit der Finanzierung fertig. In diesem Fall gewinnt also der Bausparvertrag.
Über einen Bausparvertrag können Sie sich günstige Zinsen sichern. Während der historischen Niedrigzinsen der vergangenen Jahre ging das auch direkt über einen Baukredit. Wird Bausparen aufgrund der aktuellen Zinsentwicklung und stark angestiegenen Bauzinsen jetzt wieder attraktiv? Und was gilt für Anleger?
Wir haben mit dem Experten Björn Pätzold, Spezialist für Baufinanzierungen bei dem Finanzierungsvermittler Dr. Klein in Mettmann gesprochen.
Björn Pätzold: „Eigentlich ist es für jeden interessant, der eine Immobilie hat oder haben möchte. Wer schon eine Immobilie hat, kann seine Restschuld planbar absichern oder den Vertrag nutzen als Sammeltopf für Eventualitäten, z. B. Sanierungen. Wer später ein Objekt kaufen möchte, kann mit dem Bausparvertrag sowohl Eigenkapital aufbauen als auch die Zinsen für später sichern. Noch haben Bausparkassen Tarife, die aus der Niedrigzinsphase stammen – da kann ich also noch mit einem Zins von etwa 2,3 % rechnen, was ich so aktuell von keiner Bank mehr bekomme."
Björn Pätzold: „Ein Bausparvertrag braucht immer eine gewisse Anlaufzeit, je nach Tarif brauchen Sie 7–10 Jahre, bis er zuteilungsreif ist. Wenn Sie aber in 2 Jahren ein Objekt finden, können Sie es trotzdem kaufen – Sie brauchen dann nur bis zur Zuteilungsreife des Bausparvertrags einen Baukredit. Und weil er eine kurze Laufzeit von 5–8 Jahren hat, bekommen Sie günstige Konditionen. Danach lösen Sie es mit Ihrem Bauspardarlehen ab.
Wenn Sie also sagen, dass ein Bausparvertrag für Sie interessant ist, um sich Zinsen zu sichern, sollten Sie direkt starten. Immerhin wissen Sie nie, wann Sie ein Objekt finden, das kann sich viel länger ziehen als geplant."
Björn Pätzold: „Bausparen ist gar nicht so unflexibel wie sein Ruf. Man kann auf viele Dinge auch während der Laufzeit noch reagieren. Möchte ich etwa für 500.000 € etwas kaufen und 200.000 € davon über Bausparen absichern, und ich finde nach 6 Jahren ein Objekt, wenn der Vertrag eigentlich noch nicht zuteilungsreif ist. Dann kann ich den Vertrag auch teilen und die „fertigen“ 100.000 € in meine Finanzierung nehmen, während die anderen 100.000 € weiter bespart werden."
Björn Pätzold: „Was man in der Tat vorab überlegen muss, ist die Bausparsumme. Will ich eine möglichst hohe Summe absichern, ist auch meine Abschlussgebühr hoch. Wer dagegen vielleicht erstmal nur 50.000 € nimmt, kann zwar später noch erhöhen – das geht aber nur, solange es den Tarif noch gibt. Und aktuell muss man davon ausgehen, dass die Tarife bald angepasst werden.
Außerdem muss ich mich für einen Tarif entscheiden. Jede Bausparkasse hat meistens fünf oder sechs zur Auswahl. Der Schaufenstertarif kann 0,35 % Darlehenszins haben, das ist natürlich Hammer. Aber diese Tarife haben meist folgende Kehrseite: Sie sind in der Entwicklung sehr träge, also bis sie zuteilungsreif sind. Und man hat eine relativ hohe Zins- und Tilgungsleistung zu zahlen. Generell steht diese Leistung immer fest und liegt zwischen 3 und 10 Promille der Bausparsumme. Bei einer Summe von 500.000 € macht es schon einen Unterschied, ob ich monatlich 1.500 € oder 5.000 € zahlen muss. Die ausgewogenen Tarife für einen Bausparvertrag liegen bei etwa 2 % Zinsen. Und im Idealfall habe ich auch das Bausparziel im Auge. Also wann brauche ich das Darlehen bzw. die Anschlussfinanzierung? Dann kann ich meinen Taschenrechner nehmen und weiß, was ich bis dahin angespart haben muss. Das muss übrigens nicht monatlich sein, sondern funktioniert auch unregelmäßig durch Einmalzahlungen."
Björn Pätzold: „Ja – und auch wieder nein. Bei 500.000 € sind das 5.000–8.000 €. Angenommen, Sie kriegen das Bauspardarlehen für 2,35 % und damit 0,8 % günstiger als bei der Bank. Dann sparen Sie allein im 1. Jahr mehrere Tausend Euro. Angst haben viele jetzt vor einem Zinsniveau von 4–5 %, da hätten Sie die Abschlussgebühr noch viel schneller drin. Und das Gefühl der Sicherheit ist nicht zu unterschätzen. Ein Bausparvertrag ist für Leute, die einfach Sorge haben, dass der Zins in 10, 15 Jahren so viel höher ist, dass sie in Zahlungsschwierigkeiten kommen."
Das Interview wurde zuletzt am 20.05.2023 geprüft.
Ob Sie nun den Wert Ihrer Immobilie mit einer Modernisierung steigern möchten oder die ersten anstehenden Instandhaltungsmaßnahmen in Blick haben: Mit einem Bausparvertrag lassen sich gut Rücklagen für die Maßnahmen der Modernisierung bilden. Oft lohnt es sich zu diesem Zweck, das Bausparen parallel zu einem Baukredit zu beginnen. Bei einer Summe von 20.000 € (etwa für eine neue Heizanlage) sparen Sie mit einem Bausparvertrag zunächst circa 40 % an, also 8.000 €. Die restlichen 12.000 € für die Modernisierung erhalten Sie dann über ein zinsgünstiges Darlehen von Ihrer Bausparkasse.
Alternativ können Sie das Geld auch auf einem Tagesgeldkonto anlegen. Steigen die Tagesgeldzinsen, ist das für Ihr Erspartes von Vorteil, denn der Zins für Tagesgeld wird täglich aktualisiert. Aber: Steigen Guthabenzinsen, steigen auch die Zinsen für Kredite. Dass bedeutet, wenn Sie die 8.000 € über ein Tagesgeldkonto ansparen, benötigen Sie immer noch die restlichen 12.000 €. Diese müssen Sie dann über einen teureren Kredit finanzieren lassen. Ein Bausparvertrag ist bei niedrigen Zinsen somit eine gute Entscheidung, um Rücklagen zu bilden. Denn Sie können sich das aktuelle Zinsniveau auf Jahre im Voraus sichern.
Als reine Geldanlage lohnt sich ein Bausparvertrag aktuell nicht, weil die Guthabenverzinsung sehr niedrig ist. Es gibt zwar einige spezielle Tarife, die kleine Renditen versprechen, das lohnt sich jedoch auch nur dann, wenn Sie zusätzlich staatliche Förderungen (Vermögenswirksame Leistungen und Wohnungsbauprämie) erhalten. Ist das nicht der Fall, eignet sich der Bausparvertrag nicht zum Sparen und Sie sollten besser auf Geldanlagen wie Tagesgeld oder Festgeld ausweichen.
Im Umkehrschluss bedeutet das, dass Sie bei einem Bausparvertrag mit hohen Guthabenzinsen in der Darlehensphase höhere Bausparzinsen tilgen müssen. Einen Bausparkredit mit hoher Verzinsung sollten Sie deshalb eher zum Sparen verwenden und nicht unbedingt für eine Immobilienfinanzierung, jedenfalls dann nicht, wenn die allgemeinen Bauzinsen niedriger stehen. Worauf Sie auf der Suche nach der passenden Geldanlage achten müssen, zeigen wir Ihnen in unseren Anlagetipps.
Aufgrund der sprunghaft angestiegenen Bauzinsen ergibt sich aktuell ein interessanter Zeitpunkt für den Abschluss eines Bausparvertrags. Denn weil Bausparkassen noch Altverträge ausgeben, sind auch die Zinsen für die Darlehensphase niedrig – auf jeden Fall deutlich niedriger als der aktuelle Bauzins. Der konkrete Sollzins hängt z. B. von der Spar- und Tilgungsrate ab, aber Sie können tatsächlich noch Verträge mit einem Darlehenszins von unter 1,0 % bekommen (Quelle: Schwäbisch Hall). Gleichzeitig sichern Sie sich gegen weiter steigende Bauzinsen ab, von denen viele Experten ausgehen.
Bausparen wird damit interessant für alle, die jetzt in mittel- bis langfristiger Zukunft eine Investition planen. Das kann ein Immobilienkauf oder eine Modernisierung sein. Das betrifft ebenso alle, die nach Ablauf ihrer jetzigen Baufinanzierung noch eine Restschuld haben im Sinne einer Anschlussfinanzierung.
Für Sparer ändert sich an der Situation nicht viel: Die Guthabenzinsen in der Ansparphase liegen je nach Tarif und Mindestbausparguthaben weiterhin zwischen 0,10–0,0 %. Hier lohnt sich ein Bausparvertrag nur, wenn Sie von den staatlichen Förderpaketen (Wohnungsbauprämie und Vermögenswirksame Leistungen) profitieren.
Generell empfehlen wir:
Damit sich ein Bausparvertrag lohnt und am Ende tatsächlich zu Ihren individuellen Bedürfnissen passt, ist ein Bausparvertrag Vergleich immer zu empfehlen. Im Folgenden zeigen wir Ihnen, weshalb ein Vergleich so wichtig ist und worauf Sie dabei achten müssen.
In der Ansparphase sollten Sie die Abschlussgebühr über die monatlichen Sparraten verrechnen können. Die Abschlussgebühr wird von jeder Bausparkasse bei Vertragsabschluss erhoben. Die Höhe der Abschlussgebühr beläuft sich häufig auf 1,0–1,6 % der Bausparsumme. Das bedeutet: Ihr Bausparkonto wird bei Vertragsabschluss zunächst mit der Abschlussgebühr belastet. Da Sie noch nichts angespart haben, befindet Sie sich zunächst im Minus. Bei einer Bausparsumme von 100.000 € wären das beispielsweise 1.000–1.600 €, mit denen Sie Ihr Bausparkonto belasten. Diesen Betrag müssen Sie nun während der Sparphase an die Bausparkasse zurückzahlen.
monatliche Sparsumme ohne VWL und Zinsen | Abschlussgebühr von 1.000 € Rückzahlung | Abschlussgebühr von 1.600 € Rückzahlung |
---|---|---|
50 € | 1 Jahr und 8 Monate | 2 Jahre und 8 Monate |
100 € | 10 Monate | 1 Jahr und 4 Monate |
150 € | 7 Monate | 11 Monate |
200 € | 5 Monate | 8 Monate |
Im Rechenbeispiel zeigen wir Ihnen, wie lange Sie für die Rückzahlung der Abschlussgebühr benötigen. Dabei sind Vermögenswirksame Leistungen und Guthabenzinsen nicht inbegriffen. Bei einem monatlichem Sparbetrag von 100 € benötigen Sie für die Rückzahlung der Abschlussgebühr somit circa 10 Monate.
Im Klartext bedeutet das: Mit der Ansparung des Mindestguthabens beginnen Sie erst ab dem 11. Monat. Die Ansparphase verlängert sich also automatisch und Sie müssen länger drauf warten, bis der Bausparvertrag zuteilungsreif ist. Sofern Sie Ihnen zustehen, nutzen Sie die Vermögenswirksamen Leistungen und die Wohnungsbauprämie. So können Sie während der Sparphase die Abschlussgebühr über die staatlichen Förderungen zurückzahlen.
Ein Bausparvertrag ist nicht unbedingt für sehr hohe Kreditsummen gedacht. Deshalb läuft in aller Regel nicht die komplette Finanzierung des Eigenheims über den Bausparvertrag. Bei einer Vertragssumme von 200.000 € müssen Sie in der Ansparphase mindestens 80.000 € ansparen, damit der Bausparvertrag zuteilungsreif ist. Das bedeutet, jeden Monat ca. 670 € über 10 Jahre hinweg sparen. Auch wenn wir in unsere Berechnung die staatlichen Förderungen oder den Guthabenzins miteinbeziehen würden, bleibt die monatliche Belastung hoch. Diese müssen Sie nämlich neben Ihrer Miete und allen weiteren Kosten, die im Haushalt anfallen, aufbringen. Möglich sind allerdings auch Einmalzahlungen, falls Sie bereits Eigenkapital angespart haben.
Hinzu kommt, dass Sie in der Darlehensphase den restlichen Betrag von 120.000 € zurückzahlen müssen. Die Höhe der Tilgung ist vom jeweiligen Bauspartarif abhängig und wird zu Beginn der Vertragslaufzeit festgelegt. Bei einem unterstellten Bausparzins von 2,5 % müssten Sie innerhalb von 15 Jahren monatlich ca. 670 € zurückzahlen, um einen Restbetrag von Null zu erreichen.
Bei höheren Kreditsummen sollten Sie daran denken, dass Bausparverträge schneller getilgt werden müssen als klassische Immobilienkredite. Für die Rückzahlung einer Baufinanzierung benötigen Sie rund 20 bis 40 Jahre, bei einem Bausparvertrag müssen Sie den Bausparkredit bereits in 15 bis 20 Jahren tilgen. Dass bedeutet, dass Sie bei einem Bausparvertrag mit einer höheren monatlichen Belastung rechnen müssen als bei einem Baukredit.
Einige Bausparkassen bieten aktuell Kombikredite als Alternative zum klassischen Bausparvertrag an. Der Vorteil gegenüber dem Bausparvertrag: Sie erhalten das Darlehen sofort ausgezahlt und können dieses für die Finanzierung einer Immobilie aufwenden. Der Kombikredit setzt sich dabei aus einem Bausparvertrag und aus einem Vorausdarlehen zusammen.
Kombikredite sind an sich eine gute Lösung, wenn Sie jetzt eine Immobilie kaufen und sich gleichzeitig die Zinsen für später sichern möchten. Stiftung Warentest warnt bei der Bausparsofortfinanzierung aber vor fehlender Transparenz. Diese bezieht sich dabei auf den Effektivzins.
Anhand des effektiven Jahreszinses lassen sich Kredite leichter miteinander vergleichen. Dies ist bei Kombikrediten nur möglich, wenn der Bausparvertrag am Ende der Zinsbindung, des Vorausdarlehens, zugeteilt wird, so Stiftung Warentest. Nur dann stehen Zinsen und Raten für die gesamte Laufzeit fest. Endet dagegen die Zinsbindung des Vorausdarlehens noch bevor der Bausparvertrag zuteilungsreif ist, ist ein Vergleich zwischen den Angeboten einer Bausparkasse und der Finanzierung über eine Bank nur schwer möglich. Zudem kann der Kunde in eine Kostenfalle geraten. Denn ist der Bausparvertrag noch nicht zuteilungsreif, aber die Laufzeit für das Vorausdarlehen abgelaufen, wird eine Zwischenfinanzierung benötigt. Diese kann teuer werden, wenn in der Zwischenzeit die Zinsen gestiegen sind.
Bei eher komplizierten Finanzierungen wie dem Kombikredit mit Bausparvertrag sollten Sie sich mehrere Angebote einholen, die Bausparverträge ausführlich vergleichen und sich beispielsweise von der Verbraucherzentrale oder einem Vermittler dazu beraten zu lassen.
Nur so können Sie sicherstellen, ob ein Bauspar-Kombikredit, ein klassischer Bausparvertrag oder eine Baufinanzierung sinnvoller für Ihr Vorhaben ist.
Einen Bausparvertrag können Sie einfach online beantragen oder vor Ort bei Ihrer Bank nachfragen. Grundsätzlich gilt: Entscheiden Sie sich nicht für das erstbeste Angebot! Nehmen Sie den Aufwand in Kauf, holen Sie sich Angebote unterschiedlicher Bausparkassen ein und vergleichen Sie die Bauspartarife miteinander. Nur so können Sie feststellen, ob der Bausparvertrag zu Ihren Vorhaben passt und sich am Ende tatsächlich lohnt.
Für welchen Bauspartarif Sie sich entscheiden, ist in erster Linie von Ihrem Vorhaben abhängig. Legen Sie den Fokus auf Sparen, dann ist ein Bauspartarif mit einer hohen Guthabenverzinsung zu empfehlen. Möchten Sie dagegen mit dem Bausparvertrag eine Immobilie finanzieren, ist ein Tarif mit niedrigen Darlehenszinsen wichtig. Können Sie sich aktuell aber noch nicht auf ein Vorhaben festlegen, ist Optionsbausparen die ideale Lösung. Beim Optionsbausparen entscheiden Sie erst am Ende der Sparphase, ob Sie den Bausparvertrag mit Sparzinsen in Anspruch nehmen, oder ob Sie diesen als günstiges Darlehen zur Finanzierung verwenden.
Die Verzinsung des Bausparvertrags variiert von Vorhaben und Bauspartarif. Achten Sie bei der Wahl des Bauspartarifs auf einen möglichst hohen Zinsbonus, der beim Verzicht auf das Baudarlehen gewährt wird. Fragen Sie bei Ihrer Bausparkasse zudem nach, ob ein späterer Wechsel in einen renditefreundlicheren Bausparvertrag kostenlos und jederzeit möglich ist.
Lassen Sie sich zu der Höhe der Bausparsumme ausgiebig beraten. Auf keinen Fall sollten Sie diese zu hoch ansetzen. Ist die Bausparsumme zu hoch angesetzt, dauert es nämlich lange bis der Bausparvertrag zuteilungsreif ist. Zum anderem müssen Sie mit höheren Kosten bei der Rückzahlung des Darlehens rechnen. Und dieses müssen Sie innerhalb eines bestimmten Zeitraums zurückzahlen.
Ihr Bausparguthaben wächst kontinuierlich an. Dies geschieht durch Ihre monatlichen Sparraten, die mit vermögenswirksamen Leistungen aufgestockt werden können. Je nach Vertrag können zudem eventuelle Sonderzahlungen erfolgen. Nutzen Sie die Möglichkeit der Einmalzahlung, um so das Sparziel schneller zu erreichen.
Bausparen ist eine der wenigen Geldanlagen, die auch staatlich gefördert wird. Mit etwas Glück profitieren Sie gleich doppelt von der staatlichen Förderung, da sich grundsätzlich zwei einkommensabhängige Fördermöglichkeiten unterscheiden lassen:
Die Anträge auf staatliche Förderung sendet Ihnen die Bausparkasse zu. Den ausgefüllten Antrag für die Wohnungsbauprämie senden Sie an Ihre Bausparkasse zurück, den Antrag für die Arbeitnehmersparzulage reichen Sie mit Ihrer Einkommensteuererklärung beim Finanzamt ein.
Wenn Sie die Sparphase beendet haben, zahlt die Bausparkasse Ihr angespartes Guthaben und die restliche Vertragssumme als Baudarlehen an Sie aus. Ist dieser Zeitpunkt nach einer Laufzeit von 7 Jahren, erhalten Sie zudem Zuschüsse vom Staat, wenn Sie darauf Anspruch haben.
Wenn Sie einen Bauspartarif mit Wahlzuteilung vereinbart haben, können Sie auch schon nach 2 Jahren die Auszahlung des Darlehens beantragen, ohne das Mindestguthaben von 40–50 % angespart zu haben. Dabei entfallen jedoch die staatlichen Förderungen. Die Bedingungen für die Wahlzuteilung sind individuell mit Ihrer Bausparkasse zu vereinbaren und unterliegen bestimmten Voraussetzungen, die sich von Bausparkasse zu Bausparkasse unterscheiden.
Nein. Sie haben die freie Wahl, ob Sie Ihr angespartes Geld später für den Erwerb von Wohneigentum, für die Modernisierungen oder in ein neues Auto investieren wollen. Reine Renditesparer erhalten bei einem Verzicht auf das Bauspardarlehen manchmal sogar einen Zinsbonus, der das Bausparen noch attraktiver macht.
Das Bauspardarlehen ist allerdings an wohnwirtschaftliche Zwecke gebunden.
Als Geldanlage aktuell nicht. Man bekommt zwar Vermögenswirksame Leistungen und die Wohnungsbauprämie, aber wer nicht bauen will, kann auch andere Förderungen in Anspruch nehmen.
Bausparen kann aber auch für Mieter interessant sein, die ihre Wohnung renovieren möchten: Bis 40.000, 50.000 € sind Bausparverträge ja blanko, d.h. es erfolgt kein Eintrag ins Grundbuch. Das Darlehen muss aber immer wohnwirtschaftlich genutzt werden.
Bei Bedarf können Sie Ihren Bausparvertrag kündigen, in der Regel mit einer 3- bis 6-monatigen Kündigungsfrist. Hierbei entfällt jedoch Ihr Darlehensanspruch, eine etwaige Abschlussgebühren-Rückerstattung und bei einer Kündigung innerhalb der ersten 7 Jahre die staatliche Förderung.
In der Regel löst man ein Annuitätendarlehen nach der ersten Zinsbindung mit einem Bauspardarlehen ab, etwa nach 10 Jahren. Nach dieser Zeit ist die Restschuld geringer als der ursprüngliche Kredit war und gleichzeitig ist der Objektwert hochgegangen. Weil man dazu parallel angespart hat, liegt die Finanzierung deutlich unter 60 % und ist damit im Hinblick auf den Beleihungsauslauf bausparkassenkonform.
Ein Objekt lässt sich auch komplett über ein fertiges Bauspardarlehen finanzieren, da 40 % der Summe immer bereits angespart sind.
Sie haben folgende Möglichkeiten:
Vor allem, wenn sie in der Ausbildung oder kurz davor sind, denn dann können auch VL eingezahlt werden. Zusammen mit der Wohnungsbauprämie hat man dann 90 €, die es quasi geschenkt gibt. „50.000 € ist zudem ein Baustein, den man später toll in einen Wohnungskauf einbringen kann“, sagt Björn Pätzold. Auch nicht zu vergessen: Über einen Bausparvertrag kann man nicht spontan verfügen. Das gesparte Geld kann man nicht einfach abheben, sondern man müsste schon den ganzen Vertrag auflösen.
Ja! Wie bei jeder Geldanlage, die Renditen bringt, fällt die sogenannte Abgeltungssteuer an. Diese besagt, dass Gewinne aufgrund von Zinsen oder Dividenden an das Finanzamt abgeführt werden müssen. Dies ist auch bei Bausparzinsen der Fall. Mit einem Freistellungsauftrag können Sie sich die Steuer aber sparen. Diesen müssen Sie jedoch bis Ende des Jahres bei Ihrer Bausparkasse stellen.
Für Investoren findet Björn Pätzold ein Konstantdarlehen passend, weil der Zinsanteil für einen festgeschriebenen Zeitraum immer gleichbleibt. Diese Zinsen können sie jedes Jahr steuerlich geltend machen. Wenn sie nach 10, 15 Jahren umfinanzieren wollen, haben sie zudem wieder ein gewisses Eigenkapital angespart, womit sie etwas Neues kaufen können.