Altes Haus sanieren: Kosten, Finanzierung, Tipps vom Experten

Sie wollen ein al­tes Haus kau­fen und sanie­ren? Oder besit­zen be­reits ein Gebäu­de und pla­nen eine Alt­bau­sanie­rung? Hier finden Sie Infos zu den Kos­ten, zu Mög­lich­kei­ten der Finan­zierung und zu Förder­maß­nah­men sowie viele prakti­sche Tipps, wie Sie eine Sanie­rung ganz kon­kret an­packen.

Katharina Fuhrin
Zuständige Redakteurin für die Bereiche Immobilien und Versicherung
Stand: 18.04.2024

Was bedeutet es, ein altes Haus zu sanieren?

Unter der Sanie­rung eines alten Hau­ses ver­steht man die Beseiti­gung grund­legen­der Schä­den und Män­gel eines Gebäu­des, sodass Sie dessen ursprüng­liche Qualität wieder­her­stel­len. Eine ener­geti­sche Sanie­rung ist dage­gen streng genommen eine Moderni­sierung, bei der Sie Ihre Immo­bilie auf den neues­ten Stand brin­gen und so Energie­kos­ten spa­ren.

Die Unterschie­de zwi­schen den Begriffen Sanie­rung, Moderni­sierung und Reno­vierung haben wir Ihnen in der fol­gen­den Tabel­le zusammen­ge­fasst. Sie können wichtig wer­den, wenn Sie eine Finan­zie­rung für Ihr Vor­ha­ben suchen.

Die Unterschiede zwischen Sanierung, Modernisierung und Renovierung

Begriff Erklärung Tätigkeiten
Sanierung Reparatur umfangreicher Mängel und Schäden, Bausubstanz wiederherstellen z. B. undichtes Dach reparieren, Keller trockenlegen, Risse im Mauerwerk reparieren
Modernisierung Erhöhung Wohnkomfort, Wertsteigerung, Einbau zeitgemäßer Ausstattung z. B. neue Küche einbauen, Dämmung erhöhen, Fenster austauschen, moderne Heizung einbauen
Renovierung Verschönerung, kleine Mängel beseitigen z. B. Tapezieren, Wände streichen, Bodenbelag erneuern, Türen lackieren

Eine Sanie­rung und eine Moderni­sie­rung las­sen sich nicht immer genau voneinan­der tren­nen. Es gibt Maß­nah­men, die so­wohl zum einen als auch zum anderen Bereich ge­zählt wer­den kön­nen, etwa der Ein­bau einer neuen Hei­zung.

Sowohl Sanie­rungs- als auch Moderni­sierungs­maß­nah­men erhöhen den Wohn­kom­fort und damit auch den Wert Ihrer Immo­bilie. Häuser zu reno­vieren zählt dagegen als Ver­schöne­rungs­maß­nahme.

Was heißt kernsaniert?

Wird ein Gebäude als kern­saniert ange­bo­ten, müs­sen alle wesent­lichen Bau­teile er­neuert wor­den sein, darun­ter das Dach, die Fassa­de, Fens­ter und Tü­ren und das Heiz­system. Die Immo­bile befin­det sich danach in einem zeit­gemä­ßen Zu­stand, was zu einer verbesser­ten Energie­effi­zienz führt, zu redu­zier­ten Heiz­kos­ten und einer höhe­ren Lebens­quali­tät.

Wie hoch sind die Kosten einer Haus­sanie­rung pro Quadrat­meter?

Es kommt darauf an, wie der Stand­ard Ihres al­ten Hauses aus­sieht und wel­ches Niveau Sie nach der Sanie­rung er­rei­chen möch­ten. Die Arbeits­gemein­schaft für zeit­gemä­ßes Bauen e.V. hat in einer Studie von 2021 die Kosten ermit­telt, die je nach Aus­gangs­zu­stand auf dem Weg zum Effizienz­haus anfal­len.

An­ge­nom­men, Sie möchten ein nicht oder nur gering moderni­sier­tes altes Haus komplett sanie­ren und dabei auf den Effizienz­haus­stand­ard 100 brin­gen, müssen Sie mit 740–1.140 €/m² rech­nen. Bis zum Effizienz­haus­stand­ard 55, dem heuti­gen Neu­bau­stand­ard, sind es 1.160–1.590 €/m². Für ein Haus mit 140 Quadrat­me­tern kostet die Sanie­rung dement­sprechend min­des­tens 103.000 €. Beden­ken Sie aber, dass die Bau­kos­ten seit 2021 an­ge­stie­gen sind. Die Kern­sanie­rung eines Hau­ses aus den 50er, 60er oder 70er Jah­ren kann also inzwi­schen noch mehr kos­ten.

Effizienzhausstandard

Ein Effizienz­haus ist ein energe­ti­scher Stand­ard für Wohn­gebäu­de. Je kleiner die Kenn­zahl, desto weniger Ener­gie ver­braucht das Gebäude im Ver­gleich zu einem Referenz­ge­bäude. Beim Effizienz­haus 55 ist der Ver­brauch um 45 % gerin­ger, beim Effizienz­haus 100 genau gleich, was für alte Gebäu­de als guter Wert gilt.

Jedes Gebäude ist in seiner Bausub­stanz unter­schied­lich und die not­wen­di­gen Sanierungs­maß­nah­men sind von Haus zu Haus verschie­den. Auch die Mate­rial- und Hand­werker­kos­ten sind regio­nal unter­schied­lich. Grund­sätz­lich ist die Höhe der Kos­ten einer Alt­bau­sanie­rung durch mehre­re Fakto­ren be­stimmt:

  • Baujahr des Gebäu­des
  • Umfang der Sanie­rungs­maß­nahmen
  • Preise für Hand­wer­ker, Arbeits­zeit
  • Qualität und Verfüg­bar­keit des Materials
  • Beratung, Gut­ach­ten, Pla­nung, Finan­zie­rung

Komplettsanierung eines Hauses: Posi­tionen und Kos­ten im Überblick

Die häufigsten Maß­nah­men, die bei einer Alt­bau­sanie­rung an­fal­len, haben wir in der fol­gen­den Tabel­le inklu­sive unge­fährer Kos­ten zusammen­ge­fasst:

Sanierungsmaßnahmen und Kosten

Position

Kosten 

neue Dachziegel inkl. Unter­konstruk­tion

40–120 € pro m²

Heizungs­anlage

10.000–60.000 €

Abwasser­rohre erneuern

550–800 € je lfd. Meter

Trinkwasser­leitun­gen erneu­ern

40–80 € je lfd. Meter

Fassade erneuern mit neuem Putz

50–100 € pro m²

Fassade streichen

30–40 € pro m²

Eingangstür

2.500–8.000 €

Elektrik erneuern

70–90 € pro m²

Bad renovieren

4.000–30.000 €

Neue Küche

5.000–30.000 €

Was kostet eine energetische Sanierung?

Regional gibt es hier sehr große Unter­schiede. Als grobe Richt­werte pro Quadrat­meter bzw. Ein­heit kann man 2024 ausge­hen von fol­gen­den Preisen:

  • Fassadendämmung: 200–300 €
  • neues Dach inkl. Dämmung: 300–400 €
  • Dachdämmung: 150–250 €
  • Kellerdecken­dämmung: 30–80 €
  • Flächenheizung (Fußboden- oder Decken­heizung) 100–150 € pro Quadrat­meter
  • Fenster mit Dreifach­verglasung: 600–800 €
  • zentrale Wohn­raum­lüftungs­anlage: 5.000–10.000 € pro An­lage
  • neue Heiz­körper: etwa 1.000 € pro Stück
  • Photovol­taik-Anla­ge: ab 10.000 €

Tipp: Haben Sie gerade ein altes Haus ge­kauft, werfen Sie einen Blick in den Energie­aus­weis, den Sie vom Ver­käu­fer bekom­men ha­ben. Hier fin­den Sie Empfeh­lun­gen für loh­nen­de Maß­nah­men, die die Energie­effi­zienz Ihres Gebäu­des ver­bes­sern.

Preise sind oft zu teuer

An vielen Stellen seien die Kosten für eine Haus­sanie­rung aktu­ell über­zo­gen, warnt Dieter Bin­del, stell­ver­tre­ten­der Vor­sit­zen­der des Bundes­ver­bands Gebäude­energie­be­rater Ingenieure Hand­wer­ker (GIH). Holen Sie sich daher unbe­dingt mehre­re Ange­bote zum Ver­glei­chen ein!

Sanierungskosten steigen an

Baumateria­lien und Hand­wer­ker­leis­tun­gen sind seit 2021 sehr viel teurer gewor­den, teil­weise um mehre­re hun­dert Pro­zent. Die Preis­steige­run­gen waren sowohl eine Folge der Covid 19-Pande­mie, bei der welt­weit die Produk­tion herunter­ge­fah­ren wurde, als auch des Ukra­ine-Kriegs, der eben­falls Liefer­ketten unter­brach.

Während sich Materialkosten inzwischen teilweise wieder eingependelt haben, werden die Lohnkosten nach der hohen Inflation 2022 und 2023 wohl eher noch weiter ansteigen. Sparen kön­nen Sie bei Ihrer Haus­sanie­rung also vor allem dann, wenn Sie viel selbst erle­di­gen!

Welche Sanierungspflichten muss ich bei der Haus­sanierung beachten?

Wenn Sie ein altes Haus kaufen und sanie­ren bzw. ein altes Haus besit­zen, gibt es einige Auf­la­gen des Gesetz­ge­bers. Im aktuel­len Gebäude­energie­ge­setz (GEG) ist gere­gelt, dass Sie

  • die obere Geschoss­decke oder das Dach däm­men,
  • warmwasser­füh­ren­de Rohre däm­men und
  • sehr alte Öl- und Gas­hei­zun­gen aus­tau­schen müs­sen.

Zudem gibt es eine 10 %-Regel bei Sanie­run­gen: Wenn Sie mehr als 10 % eines Bau­teils erneu­ern, muss es an­schlie­ßend die Vor­ga­ben des GEGs erfül­len. Ein gutes Beispiel ist die Fassa­de. Kleinere Schä­den können Sie ohne Konse­quen­zen aus­bes­sern. Lassen Sie aber einen größeren Teil neu ver­put­zen, muss die gesamte Fassa­de gedämmt wer­den.

Die Überarbeitung des GEG trat zum 1. Januar 2024 in Kraft. Was sich geändert hat, z. B. im Hinblick auf Vorga­ben beim Hei­zungs­tausch, erklären wir auf unserer Seite Sanie­rungs­pflicht.

Experten-Interview: So klappt die Haussanierung günstig und effizient

© GIH Bundesverband e.V.

Ein altes Haus zu sanie­ren klingt nach großen Investi­tio­nen – dabei rei­chen oft kleine Schrit­te aus, um gesetz­liche Vor­ga­ben zu erfül­len oder eige­ne Vor­stel­lun­gen vom Energie­spa­ren um­zu­set­zen. Wie das klappt und welche Maß­nah­men sich beson­ders loh­nen, erklärt Dieter Bin­del, stell­ver­tre­ten­der Vorsit­zen­der des Bundes­ver­bands Gebäude­energie­bera­ter Ingen­ieure Hand­werker (GIH) und Energie­effizienz­bera­ter im Raum Stutt­gart.

Ich möchte mein Haus sanieren – wie gehe ich am besten vor?

Dieter Bindel: Zuerst suchen Sie nach Energieeffizienzexperten in Ihrer Region und vereinbaren ein Kennenlerngespräch. Weil Sie eine Weile zusammenarbeiten werden, kommt es darauf an, ob Sie einen Draht zu Ihrem Berater oder Ihrer Beraterin finden und ob er oder sie mit guten Ideen überzeugen kann! Gemeinsam erarbeiten Sie Ihren Sanierungsfahrplan, der aufzeigt, mit welchen Maßnahmen Sie zu einem Effizienzhaus kommen können. Auf dieser Basis legen Sie den Umfang fest, den Sie tatsächlich umsetzen möchten. Ihr Energieberater berät Sie zu Fördermöglichkeiten und stellt mit Ihnen die Förderanträge.

Beauftrage ich die Handwerker dann selbst oder zusammen mit meinem Energieberater?

Dieter Bindel: Sie können den Auftrag erweitern, sodass Ihr Berater auch die Baubegleitung übernimmt. Dann holt er Angebote von Handwerkern ein, die Sie beauftragen. Er kontrolliert auch die Arbeiten und prüft, ob die Auflagen für die Förderfähigkeit eingehalten werden. Nach Abschluss der Arbeiten können Sie dann die beantragten Zuschüsse abrufen bzw. in Ihrer Steuererklärung angeben. Und leben in Ihrem frisch sanierten Haus!

Was sind denn typische Sanierungsmaßnahmen bei älteren Bestandsimmobilien?

Dieter Bindel: Bei Häusern bis in die 70er Jahre lohnt sich oft eine Kernsanierung, wenn Sie das Geld dafür haben. Denn oft ist die Raumaufteilung auch nicht mehr zeitgemäß. Heizung, Fenster und Dach sollten hier auf jeden Fall erneuert werden, außerdem sollten Sie prüfen, ob Fassade und Keller eventuell feucht sind.

In den 80er Jahren gab es die erste Wärmeschutzverordnung mit Anforderungen an die Gebäudehülle. Damals kam sogar schon der Begriff Niedrigenergiehaus auf. In den 90er Jahren nannte man ein Haus so, wenn es die Wärmeschutzverordnung um 30 % übertraf. Nach heutigem Standard wäre das allerdings ein Effizienzhaus 115 – also es übersteigt die Vorgaben der Energieverordnung um 15 %. Hier lohnt es sich in aller Regel die Fenster zu tauschen und Fassade und Kellerdecke zu dämmen.

Bei Häusern aus den 2000er Jahren muss man genau schauen. Je neuer sie sind, desto besser ist in der Regel die Gebäudehülle. Hier haben wir meist schon eine gute Dämmung drin. Investitionen amortisieren sich deutlich langsamer. Davon ausgenommen ist die Heizungsanlage, die man gut gegen eine Wärmepumpe tauschen könnte. Auch eine Wohnraumlüftungsanlage lohnt sich oft.

Welche Maßnahmen sind leicht umzusetzen?

Dieter Bindel: Kleine Schritte können schon viel ausmachen: Lassen Sie zum Beispiel Ihre Heizung optimieren. Ein Heizungsbauer kann unter anderem Volumenströme und Vorlauftemperatur so regeln, dass sie Energie spart. Schauen Sie danach Ihre Fenster an: Sind sie wirklich dicht? Dafür gibt es einen einfachen Trick: Klemmen Sie ein Blatt Papier in den Fensterrahmen ein und schließen Sie das Fenster. Können Sie das Blatt nun ohne Beschädigung herausziehen, gibt es Handlungsbedarf. Vielleicht sind die Fenster nur verzogen oder brauchen neue Dichtungen. Man kann sie auch nacharbeiten lassen oder nur die Gläser austauschen, wenn Sie bestehende Rahmen behalten möchten. Lassen Sie vor der Entscheidung aber besser einen Energieberater draufschauen, was sich in Ihrem Fall lohnt. Drittens kann ich empfehlen, wassersparende Armaturen einzubauen und unter Umständen in eine neue Pumpe für eine optimierte Wasserzirkulation zu investieren.

Welche Sanierungsmaßnahmen lohnen sich besonders?

Dieter Bindel: Alles, was viel Energie spart und wenig kostet. Dazu gehört zum Beispiel das Dämmen der Kellerdecke und der Warmwasserrohre. Das amortisiert sich bereits nach 2 Jahren, man kann es sogar gut selbst machen. Auch die Dämmung der obersten Geschossdecke bringt einen sehr hohen Dämmeffekt. Und nicht zu vergessen: Es wirkt sich auch direkt auf ein besseres Wohnklima aus.

Wie kann man Geld sparen?

Dieter Bindel: Viele Fördermaßnahmen lassen sich gut kombinieren – allerdings wissen das viele nicht. Selbst Baufinanzierungsberater schwächeln hier oft. Suchen Sie sich also einen guten Berater und sprechen Sie mit Energieeffizienzexperten.

Das Interview wurde im Juli 2023 geführt.

Wie kann ich eine Haussanierung finanzieren?

Wenn Sie ein altes Bauern­haus, ein Fachwerk­haus oder ein­fach ein altes Wohn­gebäu­de sanie­ren, entste­hen Kos­ten von mehre­ren zehn­tau­send Euro. Bei aufwän­di­gen Sanie­rungs­maß­nah­men sind sogar Aus­ga­ben über 100.000 € mög­lich. In vielen Fäl­len wird dann eine Finan­zierung mit einem Kre­dit not­wen­dig. Haus­besit­zer haben mehre­re Möglich­kei­ten, die Haus­sanie­rung zu finan­zieren:

  • über einen Sanierungs- bzw. Moderni­sierungs­kredit
  • mit einer Immobilien­finan­zierung
  • mit einem Bauspar­vertrag
  • mit staatlichen Förder­mitteln

Wir beschreiben im Folgenden die verschie­de­nen Möglich­kei­ten der Finan­zierung und erläu­tern die Vor- und Nach­teile.

Sanierungskredit

Ein Sanierungs- oder auch Modernisierungskredit ist ein klassi­scher Raten­kredit mit einigen Beson­der­hei­ten:

  • Die Verwen­dung ist zweck­gebun­den. Das heißt, Sie dürfen die Kredit­summe nur für die Sanierungs­maß­nahmen am Haus verwen­den.
  • Dafür erhalten Sie von den Banken günsti­gere Zinsen als bei einem freien, nicht zweck­gebun­de­nen Raten­kredit, denn die Immo­bilie dient als Kredit­sicherheit.
  • Ein Sanierungs­kredit wird nur an Immo­bilienbe­sitzer ver­geben.
  • In den meisten Fällen liegt die Höchst­grenze bei 50.000 €.

Ein Sanierungs­kredit kann unkompli­ziert bean­tragt werden und Eigen­kapital ist nicht not­wen­dig. Ein weite­rer Vor­teil: Das Dar­lehen wird nicht in das Grund­buch einge­tragen, somit sparen Sie Auf­wand und es kommen keine Notar- und Grund­buch­kosten auf Sie zu.

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Immobilienfinanzierung

Übersteigen die Kosten für die geplante Altbau­sanie­rung die 50.000 €-Grenze oder wol­len Sie ein altes Haus kau­fen und anschlie­ßend sanie­ren, ist eine Immo­bilien­finan­zierung die passende Mög­lich­keit.

  • Bei einer Immobilien- oder Haus­finan­zierung erhalten Sie bessere Zins­kondi­tio­nen als bei einem Moderni­sierungs­kredit.
  • Es sind sehr hohe Darlehens­summen von mehre­ren hundert­tau­send Euro und darü­ber mög­lich.
  • Diese Art der Finan­zierung können nur Immo­bilien­besit­zer erhal­ten.
  • Es sind lange Lauf­zei­ten von bis zu 30 Jah­ren mög­lich.
  • Die Voraus­set­zung für die Ver­gabe einer Immo­bilien­finan­zierung ist eine einwand­freie Boni­tät.

Planen Sie genü­gend Zeit ein, denn eine Immo­bilien­finan­zierung bringt einen grö­ßeren büro­krati­schen Auf­wand mit sich. Dazu gehört der Grund­buch­ein­trag, die Beauf­tra­gung eines Notars und die Prü­fung bei der kredit­geben­den Bank.

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Bausparvertrag

Steht die Haus­sanie­rung erst in ein paar Jah­ren an, können Sie über den Ab­schluss eines Bau­spar­ver­trags nach­den­ken. Pla­nen Sie eine Investi­tion von 60.000 €, sparen Sie über 7–10 Jahre zunächst 40 % an, also 24.000 €. Die fehlenden 36.000 € bekom­men Sie anschlie­ßend als Bau­spar­dar­le­hen, und zwar zu einem bei Ab­schluss fest­ge­leg­ten Zins­satz. Sie haben so eine hohe Planungs­sicher­heit.

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Staatliche Förderung der Altbausanierung

Für die Sanie­rung eines alten Hau­ses gibt es verschie­dene Möglich­kei­ten der staat­lichen Förde­rung. Dazu gehören zins­güns­tige Kredite der KfW (Kreditanstalt für Wiederaufbau) und regio­nale Program­me zur Förderung des Haus­baus in den einzel­nen Bundes­län­dern.

Insbeson­dere die KfW-Programme 261 und 262, die seit 2021 ver­ge­ben wer­den, unter­stüt­zen Sie bei der ener­geti­schen Sanie­rung. Diese Pro­gramme gehö­ren zur Bundes­förde­rung für effi­ziente Gebäu­de (BEG) und haben das Ziel, energie­effi­zien­tes Bauen und ener­geti­sches Sanie­ren zu för­dern. Dazu können Sie neben Kredi­ten auch Til­gungs­zu­schüs­se und direk­te Investi­tions­zu­schüs­se bean­tra­gen.

Folgende Leis­tun­gen enthal­ten die Förder­pro­gramme der KfW:

  • Kredit für Komplett­sanie­rung oder Einzel­maß­nah­men bis zu 150.000 €
  • In Verbin­dung mit einem Kredit ein Tilgungs­zu­schuss bis zu 45 % der Kredit­summe
  • zusätzliche Kredite für die fach­liche Beglei­tung eines Energie­effi­zienz-Exper­ten bis zu 10.000 €

Die KfW-Förde­rung kann auch ergän­zend zu einer Immo­bilien­finan­zierung bei einer Bank bean­tragt wer­den.

Eine weitere staatliche Förde­rung ist der Abzug von Ihrer Steuer­schuld. Wer ein mindes­tens 10 Jahre altes Haus saniert und es selbst bewohnt, kann 20 % der Sanie­rungs­kosten als Steuer­er­stat­tung vom Finanz­amt zurück­be­kom­men. Das gilt für eine Investi­tions­sum­me von maxi­mal 200.000 €, die Ab­rech­nung erfolgt über 3 Jahre.

Worst-Performing-Building-Bonus

Fällt Ihre Immobilie in die Kate­gorie „Worst-Performing-Building“ (WPB), erhal­ten Sie im Rahmen der BEG einen Extra-Tilgungs­zu­schuss von 10 %. Als WPB gelten Wohn­gebäu­de, die laut Energie­aus­weis in die Klasse H fallen. Auch wenn Sie Sanie­rungs­kos­ten steuer­lich ab­set­zen möchten, greift der WPB-Bonus mit zusätz­lichen 10 %!

Wie saniert man ein altes Haus?

Der Ablauf einer Haus­sanie­rung lässt sich in drei Ab­schnit­te unter­tei­len. Das sind die Pla­nung, der Ab­bau des alten Materials und die Wieder­her­stel­lung der Bau­sub­stanz. Wir beschrei­ben die drei Ab­schnit­te und die dazu gehö­ren­den Sanierungs­maß­nah­men.

Schritt 1: Vorbereitung der Altbau­sanie­rung mit einem Sanie­rungs­fahr­plan

Zu Beginn einer Alt­bau­sanie­rung steht immer eine genaue Über­prü­fung der beste­hen­den Bau­sub­stanz. Wel­che Schä­den sind vorhan­den? Wie umfang­reich wird die Sanie­rung? Was muss sofort ge­macht wer­den?

Wir empfeh­len Ihnen dafür einen indi­viduel­len Sanie­rungs­fahrplan (iSFP), den Sie gemein­sam mit einem Energie­bera­ter oder eine Energie­bera­terin ent­wickeln. Es handelt sich dabei um konkre­te Sanierungs­schrit­te, die öko­no­misch und energe­tisch auf­einan­der abge­stimmt und opti­miert sind. Das Ziel und damit den Um­fang des Sanie­rungs­fahr­plans legen Sie selbst fest. Sie kön­nen sich für we­nige Einzel­maß­nah­men entschei­den oder den Weg zu einem Effi­zienz­haus fest­legen. Der iSFP zeigt Ihnen die Kos­ten und Förder­mög­lich­kei­ten auf.

Nun holen Sie konkre­te Ange­bo­te von Hand­wer­kern ein. Am bes­ten fragen Sie bei mehre­ren Betrie­ben an, so erhal­ten Sie einen Über­blick über die wirk­lichen Kos­ten der Alt­bau­sanie­rung. Mit den Kosten­vor­an­schlä­gen küm­mern Sie sich um die Finan­zierung Ihres Vor­ha­bens. Welche Mög­lich­kei­ten Sie dafür haben, beschrei­ben wir weiter oben.

Schritt 2: Abbau und Entsorgung

Zu der Sanierung eines alten Hau­ses gehört immer der Abbau der alten Bau­sub­stanz, entweder teil­weise oder komplett. Das bedeu­tet, dass z. B.

  • defekte Dachziegel entfernt
  • alte Fenster aus­gebaut
  • abgenutzter Fuß­boden gelöst
  • Elektroleitungen aus der Wand gezogen und
  • alte Holzverkleidungen heraus­ge­ris­sen wer­den müs­sen.

Diese Ar­bei­ten müs­sen in die finan­ziel­le und zeit­liche Pla­nung unbe­dingt mit ein­ge­rech­net wer­den. Hin­zu kommt immer die Ent­sor­gung des al­ten Materials un­ter Ein­hal­tung aller Um­welt­richt­linien. So kön­nen z. B. alte Dämm­materia­lien wie Glas- und Stein­wolle gif­tige Sub­stan­zen ent­hal­ten, die geson­dert ent­sorgt wer­den müs­sen.

Schritt 3: Wiederherstellung der Bausubstanz

Nach den Abbau­ar­bei­ten am und im Haus be­ginnt die Wieder­her­stel­lung des Gebäu­des. Dabei hat sich eine bestimm­te Reihen­fol­ge der Ar­bei­ten be­währt.

  1. Arbeiten am Rohbau: Jetzt werden Zwischen­wände einge­zogen, wenn neue Räume geschaf­fen wer­den sol­len. Für neue Türen und Fens­ter wer­den Lücken in die Wände gebro­chen. Gleich­zei­tig kann das Dach ge­deckt und abge­dich­tet wer­den.
  2. Rohre und Leitungen: Sind die Roh­bau­ar­bei­ten abge­schlos­sen, stehen Roh­re und Lei­tun­gen für die Haus­tech­nik auf dem Pro­gramm. Dazu gehören Abwasser­rohre, Wasser­lei­tun­gen für Sanitär­ein­rich­tun­gen und Hei­zung sowie die Elektro­installa­tio­nen.
  3. Außendämmung: Zeit­gleich mit der Installa­tion von Rohren und Lei­tun­gen kann mit der Däm­mung der Außen­wand begon­nen werden.
  4. Fenster und Türen: Ist die Außen­däm­mung fertig­ge­stellt, werden Fenster und Türen einge­setzt.
  5. Die Wände: Sobald alle Rohre und Lei­tun­gen ver­legt sind, sind die Abschluss­ar­bei­ten an den Wänden an der Reihe. Dazu werden Verklei­dun­gen ange­bracht und der Innen­putz auf­ge­tra­gen. Jetzt ist auch ein guter Zeit­punkt für das Ver­le­gen von Flie­sen.
  6. Innenarbeiten: Es folgt das Auf­tra­gen des Fuß­bo­dens sowie der Einbau geplan­ter Trep­pen und Innen­tü­ren und das Fertig­stel­len der Wände (Streichen, Tape­zieren, Steck­dosen)
  7. Sanitäreinrichtung: Installa­tion von Bade­wanne, Dusche und WC.

Nachdem die Arbeiten ab­ge­schlos­sen sind, führen Sie als Immo­bilien­besit­zer und Auf­trag­ge­ber die Schluss­ab­nahme durch. Sollten Ihnen Mängel auffal­len, dokumen­tie­ren Sie diese und for­dern Sie das betref­fen­de Hand­werks­unter­neh­men mit einer Frist­set­zung zur Mängel­be­seiti­gung auf.

Eigene Arbeitsleistung ist möglich

Sie können als Haus­besit­zer einen Teil der not­wen­di­gen Arbei­ten zur Sanie­rung selbst durch­füh­ren, wenn hand­werk­liches Geschick und Zeit vor­han­den sind. Das spart Kos­ten für Hand­wer­ker. Aller­dings dür­fen viele Arbei­ten wie z. B. die Elektro­installa­tion nur von Fach­leu­ten aus­ge­führt wer­den. Und beden­ken Sie: Sollten Folge­schä­den auf­grund einer mangel­haften Aus­füh­rung der Arbei­ten auftre­ten, müs­sen Sie selbst dafür auf­kom­men.

Wann muss ein altes Haus saniert werden?

Spätestens, wenn Schä­den auf­tre­ten. Aller­dings soll­ten Haus­eigen­tü­mer nicht so lan­ge war­ten, son­dern in regel­mäßi­gen Ab­stän­den einen Alt­bau in Einzel­schrit­ten sanie­ren. Das spart Kos­ten und gibt die Mög­lich­keit, das Haus mit neues­ten techni­schen Stand­ards auszu­stat­ten.

Folgende Tabelle zeigt einige Bei­spie­le von empfoh­le­nen Zeit­punk­ten, an denen einzelne Teile eines alten Hau­ses saniert wer­den soll­ten.

Wann sind Sanierungsmaßnahmen notwendig?

Gebäudeteil Rhythmus der Sanierung
Fassade (Farbanstrich, Dämmung) alle 20–40 Jahre
Holzfenster und -türen alle 25–30 Jahre
Kunststofffenster und -türen alle 40 Jahre
Rollläden alle 25–30 Jahre
Dach alle 20–50 Jahre
Heizungssystem (Heizkörper, Leitungen, Rohre) alle 30 Jahre
Handwerkerkosten absetzen

Einige Hand­wer­ker­kos­ten können Sie bei der Steuer an­ge­ben und so vom Finanz­amt einen Teil er­stat­tet be­kom­men. Was Sie als Eigen­tü­mer, Ver­mie­ter und Mie­ter wis­sen soll­ten!

Handwerkerkosten absetzen

Altes Haus sanieren: Häufige Fragen

  • Was bedeutet energetische Sanierung?

    Bei einer energe­tischen Sanie­rung bringen Sie Ihre Immo­bilie in Bezug auf deren Energie­effi­zienz auf einen zeit­gemä­ßen Stand. Wichti­ge Maß­nah­men sind die Däm­mung von oberer Geschoss­decke bzw. Dach, die Däm­mung warm­wasser­füh­ren­der Rohre und der Ein­bau einer effi­zien­ten Hei­zung, mög­lichst auf Basis regene­ra­ti­ver Ener­gien.

  • Wie lange dauert es, ein Haus zu sanieren?

    Sie müssen auf alle Fälle mit mehre­ren Wochen rech­nen. Die genaue Dauer der Sanie­rungs­ar­bei­ten hängt von mehre­ren Fakto­ren ab. Dazu gehö­ren u. a. der Um­fang der Ar­bei­ten, die An­zahl der betrof­fe­nen Räu­me, die Verfüg­bar­keit von Hand­wer­kern und dem benötig­ten Material. Rech­nen Sie bei Ihrer Pla­nung lieber einen Zeit­puf­fer ein, damit Sie nicht z. B. den Einzugs­ter­min verschie­ben müs­sen, wenn die Arbei­ten noch nicht ab­ge­schlos­sen sind.

  • Was sind die häufigsten Sanierungsmaßnahmen?

    Zu den häufig­sten Maß­nah­men, wenn Sie ein al­tes Haus sanie­ren, gehö­ren Arbei­ten

    • am Dach
    • an den Fens­tern, Roll­läden und Türen
    • an der Heizungs­an­lage
    • an der Fassa­de
    • zur Wärme­däm­mung und
    • an den Wasser- und Elektro­leitun­gen
  • Was ist günstiger: bauen der sanieren?

    Es gibt eine Reihe von Stu­dien, die sich mit dem Thema befas­sen. Die Deut­sche Gesell­schaft für Nach­halti­ges Bauen z. B. kam 2022 zu dem Ergeb­nis, dass die Kos­ten für die Sanie­rung eines beste­hen­den Gebäu­des im Durch­schnitt niedri­ger sind als die Kos­ten für den Neu­bau. Berück­sich­tigt wur­den u. a. die Kos­ten für den Kauf des Grund­stücks, die Bau­kos­ten, die Kos­ten für die Energie­ver­sor­gung und staat­liche Förde­run­gen.

    Auch die Deutsche Gesell­schaft für Immo­bilien­wirt­schaft kam 2022 zu dem Ergeb­nis, dass Sanie­ren in der Regel günsti­ger ist. Aller­dings auch nicht immer mög­lich, wenn das Gebäu­de in einem schlech­ten Zu­stand ist oder es nicht den kon­kre­ten Wün­schen ent­spricht.

  • Was muss ich bei der Sanierung eines denkmalgeschützten Hauses beachten?

    Wenn Sie ein denkmal­geschütz­tes Haus sanie­ren, müs­sen Sie eini­ge Auf­la­gen erfül­len. Welche genau das sind, erfra­gen Sie bei der kommuna­len Denkmal­schutz­behör­de. Die Sanie­rung eines denkmal­geschütz­ten Hau­ses bringt steuer­liche Vor­tei­le, da Sie einen gro­ßen Teil der Sanierungs­kos­ten über mehre­re Jahre ab­schrei­ben kön­nen – egal, ob Sie das Haus vermie­ten oder selbst bewoh­nen.

Die richtige Baufinanzierung finden

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